Oh .My .God....
Hält sich dieses Vorurteil denn wirklich soooo hart ?
Offensichtlich.
Da hat SR einen ähnlichen Nachteil wie DSA - nämlich eine ziemlich große Spielerschaft, deren Vorlieben sich teils über Jahrzehnte voneinander weg entwickelt haben und die sich schon für ein Gespräch über das Setting erst mal abtasten müssen, wo der andere jeweils steht.
Das ist der Grund, warum ich normalerweise auf Cons bzw. mit fremden Leuten kein SR spiele.
Natürlich ist dann was schief gelaufen. Für die Charaktere. Für die Spieler kann das durchaus wünschenswert sein.
Es kann auch für die Charaktere wünschenswert sein.
In der Regel lässt es sich nicht vollends vermeiden - sowohl reaktiv als auch in geplanter Weise, je nachdem, wie ausgeklügelt das Sicherheitssystem ist.
Irgendwann geht es eben nur noch mit einem großen Hammer.
Wenn man das partout nicht will und grundsätzlich 100% gewaltfreie Wege offen lässt, muss einem zumindest klar sein, dass man sich schon sehr deutlich im Heist-Movie-Genre bewegt - und dass es offensichtlich auch andere Varianten gibt.
Wobei ich dazu sagen muss, dass es in meiner letzten SR-Gruppe sehr angenehm war, dass da wirklich hin und wieder auch einfach mal alles glatt gehen _durfte_, weil wir keinen Brutalo dabeihatten, der bespaßt und mit Spotlight versorgt werden musste.
Da habe ich auch schon ab und zu meine liebe Not gehabt, dem SL zu erklären, dass ich als Sam-Spieler auch damit zufrieden bin, meine sekundären Funktionen zu erfüllen und nur als Netz und doppelter Boden zur Verfügung zu stehen.
Wenn sich kein Kampf ergibt, will ich nicht mit Gewalt (
) einen hingebastelt bekommen.
Ein paar Mal gab es die schöne Konstellation, dass die Anwesenheit der Sams Kämpfe
verhindert hat.
Show of force und das Thema war gefressen - Funktion erfüllt, alle glücklich, Geld abholen, heim gehen.
Im richtigen Kontext ist das eine sehr erfrischende Abwechslung, und rauschen kanns beim nächsten Mal wieder.
Weil sich dieser elende, sinnlose Schrott besser verkaufen lässt, als eine Abhandlung über Verhandlungsstrategien in Krisensituationen?
In welcher Krisensituation sollten sich Runner denn regelmäßig in spielrelevanter Weise befinden, wo die Androhung und/oder der Einsatz von Gewalt kein zentraler Bestandteil sind?
Schön, dass du und die miesen Splatbooks mir sagen dürfen, wie man spielt, auch wenn es der Typ vom Pegasusforum nicht darf.
Fluff und Splatbooks sind so gesehen Flags oder zumindest deutliche Hinweise von Autorenseite, was man mit dem Spiel machen
kann.
Ob man das annimmt, ist jedem selbst überlassen.
Aber sich auf die radikale Gegenposition zu stellen und so zu tun, als gäbe es das alles gar nicht und es wäre völlig undenkbar, überhaupt auf so einen Gedanken zu kommen - das ist schon eine andere Nummer als der dezente Hinweis auf eben diese Aspekte des Settings
und der Regeln.
Alternativ kann man auch damit Leben dass Scheitern eine Option/Konsequenz sein kann. Kommt beim RSP irgendwie nur recht selten vor.
Das sollte sich doch aber auch auf spielinterner Ebene bewegen.
Es ist eine Sache, wenn man als Runner auch mal sagen muss "das ist mir eine Nummer zu groß, ich bin raus und halte vier Wochen den Kopf unten".
Aber wenn es scheitert, weil komplett unterschiedliche Vorstellungen aufeinanderprallen und alle aneinander vorbei reden - wem soll das noch Spaß machen?