Autor Thema: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror  (Gelesen 1290 mal)

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Offline GreatWhiteApe

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[Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« am: 15.06.2014 | 21:06 »
Auf den regennassen Straßen der Großstädte von Alba nehmen es die Mitglieder der Loge für Geld mit den Ausgeburten geisteskranker Wissenschaftler auf....

In Yondos kämpft der Widerstand gegen die technisch überlegenen Todesschwadronen der "Allianz der Reinheit"...

Das einstmals wohlhabende Land Vedrana im Osten spuckt ständig neue Schrecken aus, während es vom Krieg zweier Magier in Stücke gerissen wird...

Tapfere Entdecker wagen von gepanzerten Zeppelinen und Gyrokoptern aus den Kampf gegen die Blutkulte der schlangenhaften Sindrani...

Unerschrockene Missionare steigen auf äthergebtriebenen Raketen zum Mond auf, um den nichtmenschlichen Heiden die Botschaft vom ewigen Licht zu bringen...

Und über all dem schwebt der Konflikt zweier Mächte, den die Menschheit nicht einmal ansatzweise versteht...und dieses Unverständnis kann ihr Untergang sein.


Willkommen in Noctos, einer Welt, die jeder Bewohner dieser Welt wiedererkennen kann, auch wenn es an vielen Stellen fundamentale Unterschiede gibt.
Noctos ist noch im Bau. Aus einer wirren Idee (man könnte fast sogar von einer Sektlaune sprechen) heraus entstanden, versuche ich hier, Steampunk, Low Fantasy, Pulp und Gothic- / bzw. Gaslicht-Horror zu verbinden.
Dinge, die mir dabei im Kopf rumspringen sind zum Beispiel: von Uhrwerken angebtriebene lebende Leichen, Ersatzteile/Verbesserungen für den Körper, die mit Mechanik und Dampf arbeiten, verrückte Wissenschaft, kybernetische Vampire, finstere Kulte, mutige Entdecker, Bücher voll von finsterem Wissen, Magie....und noch viel, viel mehr...

Wie gut mir das Ganze gelingen wird, wird die Zeit zeigen. Der Name des Settings ist im Augenblick noch ein Arbeitstitel, Alternativvorschläge werden gern angenommen, genau wie auch Kommentare etc.

Ich will das Ganze in erster Linie mit Savage Worlds nutzen. Die Texte, die ich hier reinstelle, sollen dann irgendwann in ein anständiges PDF kompiliert werden, daher auch die Bitte, Bescheid zu geben, wenn ihr eine dämliche Formulierung findet etc.

Ich muss ehrlich sagen, ich weiß noch nicht genau, womit ich anfangen soll...die Nationen, die Zeitlinie...was ist für euch wichtig, zu wissen, um euch einen Eindruck der Welt zu geben?
« Letzte Änderung: 15.06.2014 | 21:21 von GreatWhiteApe »

Offline Niniane

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #1 am: 15.06.2014 | 21:38 »
Erstens: Konzentriere dich auf eine Baustelle. Nicht Länder, Technologie, Personen etc. nebenher ausarbeiten. Vielleicht erst einmal eine Region mit ihren Bewohnern. Oder nur die Steam-Technologie.

Nicht zuviele Elemente bedienen wollen. Mach einfach, worauf du Bock hast, und schmeiss diese ganzen Genre-Schubladen weg.

Drittens: Guck dir bitte "Rippers" und "Abney Park's Airship Pirates" an. Da ist vieles von dem, was du beschreibst, bereits drin, und du musst vielleicht nicht unbedingt das Rad neu erfinden. Abgesehen davon fände ich persönlich es unglaublich blöd, wenn ich Arbeit in ein Setting stecke und hinterher sagen die Leute dann "Gibt's doch schon".

Btw: Willkommen im Tanelorn :)
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Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #2 am: 15.06.2014 | 21:43 »
Rippers hab ich mir schon angesehen und das Setting ist davon auch inspiriert. Danke für den Tipp :)
Ich denk mal, ich werd dann mit Alba anfangen, dem vagen England-Equivalent ;) Ich neige auch manchmal dazu, etwas unfokussiert zu arbeiten. Muss mich zusammenreißen:)

Offline Selganor [n/a]

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #3 am: 15.06.2014 | 21:59 »
Ein weiteres Setting/Rollenspiel das in die Ecke geht ist das Ministry of Peculiar Occurences, die ersten beiden Romane sind sogar schon unter dem Reihentitel "Books&Braun" auf deutsch erschienen und das Fate basierte Rollenspiel (Ministry Initiative) scheint auch schon so gut wie fertig zu sein (Kapitel 0-3 habe ich schon als Preview gekriegt)
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Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #4 am: 15.06.2014 | 22:20 »
Danke für den Tipp :) Ich will mal sehen, inwiefern das, was ich mir da zusammenreime, schonmal dagewesen ist...aber mal ganz ehrlich...es gibt keine wirklich 100%igen neuen Ideen. Alles ist irgendwie schonmal dagewesen ;)

Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #5 am: 17.06.2014 | 00:27 »
Hier der erste Teil zu Alba, mehr folgt, wenn ich mehr geschrieben hab :)

Alba
Hauptstadt: Angham(vormals), Northon (350,00 Einwohner)
Wichtige Siedlungen: Sellon's Hook (1499 Einwohner), Delm (20500 Einwohner), Southgate (6000 Einwohner), Yawlen(80600 Einwohner)
Herrscher: Königin Lydia II.
Regierung: Erbmonarchie
Sprachen: Albia, Gynnisch
Religion: Das ewige Licht

Alba, die Geburtsstätte der Dampf – und Äthertechnologie, wohlhabendste Nation unter der Sonne, der Stern der zivilisierten Welt, ist dabei, an seiner eigenen Dekadenz zugrunde zu gehen. Jahrhundertelang blühte das Reich auf, doch während es immer weiter bergauf ging, richteten die Mächtigen ihre Blicke nicht mehr nach innen, sahen die Not ihres eigenen Volkes nicht mehr.
Und so war es schließlich zu spät, als die Verderbnis kam....

Geschichte

Die erste historische Erwähnung von Alba findet sich in den Berichten des teldrischen Entdeckers und Generals Zhav, dessen Flotte im Jahr 804 durch einen Sturm vom Kurs abkam und sich plötzlich an den Ufern einer Landmasse wiederfand, der Zhav aufgrund der weißen Kalksteinablagerungen an der Steilküste den Namen „Ylba“ (teldrisch für „Die Weiße“) gab.
Zhav, stets bekannt für seine Spontaneität, ging an Land...und bemerkte, dass dort bereits Menschen lebten. In dieser Zeit wurde Alba von verschiedenen primitiven Stämmen beherrscht, die allesamt zum Volk der Gynn gehörten.
Zhav entschloss sich, das fruchtbare Land für den teldrischen Monarchen in Besitz zu nehmen. Was folgte, war ein 20-jähriger blutiger Krieg, der den Invasoren alles abverlangte, denn die Gynn waren sowohl militärisch als auch magisch unterschätzt worden.
Erst als es Zhav gelang, Gynnava, eine der Lebenden Götter der Ureinwohner, zu erschlagen, ergaben sich die Gynn, obgleich Zhav bei dem Kampf sein Leben ließ.
In den nächsten 2 Jahrhunderten kam es immer wieder zu Aufständen, die aber von den Besatzern schnell und hart niedergeschlagen wurden.
Da Alba fruchtbares Land im Überfluss bot, kamen schon bald mehr und mehr Siedler aus den ärmeren Gebieten Teldrias in dieses neue Land...und im Zuge der Neubesiedlung verbesserte sich auch die Infrastruktur. Straßen und erste Städte entstanden, darunter Angrans Hame („ Heim von Angran“, einem lokalen Drachentöter), das spätere Angham, Hauptstadt von Alba.
Trotz anfänglicher Versuche, es zu verhindern, vermischten sich die Siedler mehr und mehr mit den Gynn und als schließlich Teldria zusammenbrach, hatte sich ein ganz eigenes Volk gebildet.
So war es denn auch nicht verwunderlich, dass, sobald klar war, dass Teldria keine Macht mehr über sie hatte, die Albianer sich für unabhängig erklärten.
König Ylfgard wurde 1056 König von Alba, der erste lokale Herrscher, der dem teldrischen Monarchen keine Treue mehr schuldete.
Die nächsten drei Jahrhunderte brachten stetigen Fortschritt, immer wieder unterbrochen durch die Umtriebe von Monstren oder die unvermeidlichen Kriege zwischen lokalen Herrschern oder den Geschwistern des jeweiligen Königs.
Im Jahr 1401 dann brandete der Kreuzzug der Erwählten an die Küsten Albas.
Die Herrscher des Inselreichs hatten sich in den Jahrhunderten zuvor stets geweigert, sich von den Priestern des ewigen Lichts missionieren zu lassen, doch nun war die Kirche nicht länger gewillt, Ungläubige vor ihrer eigenen Haustür zu dulden.

Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #6 am: 18.06.2014 | 10:51 »
Noch ein wenig mehr zur Geschichte Albas

Was folgte, war ein über 10 Jahre dauernder blutiger Krieg. Zwar rückte der Kreuzzug stetig vor,  doch waren viele der militärischen Erfolge Pyrrhussiege, da die Albianer den Soldaten des Lichts eine starke Militärmacht und mächtige Magier entgegensetzen konnten.
Das Land lag in Trümmern und ganze Landstriche waren vollständig verwüstet und entvölkert worden. König Albin, auch der Dichterkönig genannt, war es schließlich, der dem Krieg 1412 ein Ende setzte, indem er kapitulierte und sich dem Licht weihen ließ. Auch wenn manche ihn dafür verdammten, es war diese Tat, die Alba rettete.
Durch seine freiwillige Bekehrung war es Albin möglich, seine Krone zu behalten und er mühte sich in den darauffolgenden Jahren, für Versöhnung und für einen friedlichen Wandel in Alba zu sorgen.
Dennoch kam es immer wieder zu Aufständen, aber mit den Jahren wurden diese stetig weniger.
Es kehrte wieder Frieden ein auf Alba und für die nächsten 100 Jahre sollte sich dies auch nicht ändern.
Im Jahr 1520 wurde Haldon Keene geboren, der spätere Erfinder der Dampfmaschine.
(zu Haldon später mehr)
Der erste Prototyp wurde im Jahre 1543 in Betrieb genommen und binnen weniger Jahrzehnte sollte sich das Leben nicht nur in Alba, sondern in der gesamten zivilisieren Welt verändern.
Jedoch nicht immer zum Guten...
Die zunehmende Automatisierung zerstörte zahlreiche Manufakturen und tausende Albianer verloren ihre Arbeit. Die Bedingungen in den Fabriken, die wie Pilze aus dem Boden schossen, boten zwar Arbeit für Ungelernte, allerdings zu den unwürdigsten Bedingungen.
Es kam zu mehreren Aufständen, die allesamt durch die Truppen des Königs (zu der Zeit Beldrain II.) niedergeschlagen wurden. Jedoch wurde das Problem dadurch natürlich nicht gelöst und so kam es nach einem Unfall in Anghams größtem Walzwerk zu einem Aufstand, der nicht mehr aufzuhalten war und Alba für die nächsten 2 Jahre in einen blutigen Bürgerkrieg stürzte.
Zwar endete der Krieg mit dem Sieg der königlichen Truppen und der Hinrichtung von über 5000 Aufrührern, doch war der Schaden, der angerichtet worden war, immens.
Beldrain war zu diesem Zeitpunkt bereits sehr krank und verstarb kurz darauf. Da er keinen Erben hatte, übernahm seine Frau den Thron, wobei sie den Umstand ausnutzte, dass der Adelsstand durch den Krieg geschwächt war und nicht gegen sie vorgehen konnte.
Königin Genever, umsichtiger und um einiges Intelligenter als ihr verstorbener Mann mühte sich um die Heilung der Kriegswunden und vor allem darum, dass sich ein solcher Aufstand nicht wiederholen konnte.
Sie erließ umfangreiche Reformen, die die Rechte der Arbeiter stärkten und rief einen Rat zusammen, der aus gewählten Repräsentanten der 12 Großbezirke Albas bestand. Zwar konnte sie jeden Ratsschluss jederzeit widerrufen – und machte davon auch reichlich Gebrauch – doch gab sie damit dem Volk zumindest den Eindruck der Mitbestimmung.
« Letzte Änderung: 22.06.2014 | 11:11 von GreatWhiteApe »

Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #7 am: 19.06.2014 | 11:07 »
Damit war der Frieden auf längere Zeit wiederhergestellt, wenngleich das Land und sein Volk tiefe Narben davongetragen hatten. Es waren auch diese Aufstände, die dazu führten, dass sich mehr und mehr Leute von der Kirche abwandten, denn die Kirche hatte sich während des Konflikts stets auf die Seite des Königs gestellt.

Mehrfach ersuchten die Bischöfe bei der Königin um die Erlaubnis, Apostaten verfolgen zu können, doch Genever wünschte keinen erneuten Konflikt. Auch die Androhung eines neuen Kreuzzugs durch den Obersten Hüter des Lichts in Tolvin brachte sie nicht von ihrer Linie ab.
Da die Kirche selbst andernorts Probleme hatte, kam es auch nie zu einem erneuten Kreuzzug.

Es vergingen weitere 100 Jahre in relativem Frieden (abgesehen von einer kleinen Handelsstreitigkeit mit Yondos, aber diese endete nach ein paar kurzen Scharmützeln).

Alba konnte in dieser Zeit ein großflächiges Handelsnetz aufbauen, wodurch sein Einfluss in der gesamten bekannten Welt wuchs.
Im Jahr 1629 dann kam es erneut zu einem technologischen Durchbruch, als Josephine Merryweather es schaffte, die bis dahin als wissenschaftlich unergründbare Magie auf eine Substanz namens Äther zurückzuführen (mehr zum Äther später). Nicht nur dies, sie fand auch eine Möglichkeit, den Äther mit Hilfe bestimmter Substanzen zu manipulieren, ohne dass eine magische Begabung notwendig war.
Dies eröffnete vollkommen neue Möglichkeiten, insbesondere in Verbindung mit der Dampftechnologie.

Zu jener Zeit war Edward II. König von Alba. Rücksichtslos und machthungrig, setzte er alles daran, die neue Technologie auch militärisch zu nutzen und baute in Rekordzeit eine gewaltige Armee auf, die mit Äther-getriebenen Luftschiffen, Booten und Waffen ausgerüstet war.
Mit dieser griff er ohne viel zu zögern, Yondos und Tolvin an, offiziell, um sich für vormalige Drohungen und Angriffe zu rächen.

Hier von einem Krieg zu sprechen, wäre untertrieben. Es war ein Massaker. Die Truppen der angegriffenen Länder konnten Edwards Armee praktisch nichts entgegensetzen. Der krieg war im Jahr 1634, nach nur 3 Monaten des Kampfes, beendet.

Von seinem Erfolg berauscht, wollte Edward sofort weitere Eroberungszüge beginnen, jedoch wurde er, noch bevor es dazu kommen konnte, von einem Unbekannten ermordet. Fast zeitgleich wurden die Pläne für die Äthertechnologie aus Alba herausgeschmuggelt und auf dem Festland in Umlauf gebracht, was den technologischen Vorsprung der Albianer in Kürze zunichte machte.

Edwards Tochter, Abigail III.verfügte den Abzug der Truppen aus Yondos und Tolvin, da sie wusste, dass ein längerer Krieg mit Äthertechnologie auf Dauer nur zu weiterer Verwüstung führen würde, ohne dabei wirklich das Land weiterzubringen.

An eine Aussöhnung war in nächster Zeit nicht zu denken, vor Gegenschlägen war Alba jedoch halbwegs geschützt, also blickte die Königin weit nach Osten und Westen. In den fernen Ländern voller exotischer Reichtümer, dort sollte Albas Zukunft liegen.

Die nächsten 200 Jahre sollten als das goldene Zeitalter Albas in die Geschichte eingehen. Die Entdeckerflotten brachten wundersame Geschichten von fernen Gestaden und unermessliche Reichtümer mit und die Einheimischen waren den Waffen der Albianer gegenüber unterlegen. 2 Jahrhunderte lang beutete Alba die unentwickelten Landstriche der Welt gnadenlos aus, während sich der Reichtum des Adels und der Händler stetig mehrte.

Jedoch kam der Reichtum nicht bei allen an. Da durch die Äthertechnologie noch mehr Menschen ihre Arbeit verloren, wuchs die Unterschicht stetig an...doch auf diese wurde kaum noch geachtet. Warum auch, wenn in der Ferne noch immer unentdeckte Reichtümer warteten?
In den Reihen der Unzufriedenen und in den Slums, breitete sich etwas aus, eine spirituelle Saat der Verderbnis. Eine seltsame Seuche brach in der Hauptstadt aus und ergriff auch andere Großstädte. Die Betroffenen litten an plötzlichen Gewaltausbrüchen, Demenz und Wahnsinn, während die Äthertechniker und Magier, die an dieser Seuche erkrankten, plötzlich zu schrecklichen und eigentlich unmöglichen Taten imstande waren.

Es war die Priesterschaft, selbst durch Dekadenz gezeichnet, die zu guter Letzt herausfand, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Krankheit handelte.

Das Dunkel war nach Alba gekommen.

Doch die Warnung kam zu spät. Am Abend des Jahres 1850 ergriff eine Welle des Irrsinns Angham und verwandelte die Stadt binnen Stunden in ein Schlachthaus. Tausende starben durch die Hand von Freunden oder der eigenen Familie, mehr noch wurden infiziert und schlossen sich dem Rausch des Gemetzels an. Manche der Betroffenen veränderten sich auch körperlich und wurden zu den Monstern, die sie im Geist bereits waren.
Königin Lydia II schloss sich in ihrem Palast ein, der hastig mit Siegeln des Lichts geschützt worden war. Die Stadt war verloren. Nun regierte dort das Dunkel.

Seither hat niemand etwas von der Königin gehört. In ihrer Abwesenheit regiert der Rat aus Northon heraus, der zweitgrößten Stadt Albas.
Und Angham hat mittlerweile in der Bevölkerung einen neuen Namen erhalten: Hellhole.


So, das ist die Geschichte Albas bis jetzt.
Grundsätzlich meine Frage: Was haltet ihr davon? Ist das zu ausführlich, soll ich was weglassen? Ist es soweit logisch und nachvollziehbar?
Ich werde, es sei denn, jemand möchte was andres detailliert haben, mit Alba weitermachen und wichtige Orte dort beschreiben, bevor ich mich einem anderen Thema zuwende.

Ach ja, noch ne Frage...wo bekommt man günstig oder noch besser umsonst (aber bitte nur legal) ein gutes Programm her, um Landkarten zu zeichnen?

Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #8 am: 21.06.2014 | 01:07 »
Ich hoff mal, dass ich übers Wochenende den Alba-Eintrag fertig habe...zwar hat bisher keiner auf meine Fragen geantwortet, aber zumindest werden die Beiträge ja offenbar gelesen und das ist doch auch mal was :)

Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #9 am: 21.06.2014 | 09:19 »
Regierung

Grundsätzlich ist Alba eine Erbmonarchie, die seit Königin Genever sowohl über die männliche als auch die weibliche Linie fortbestehen kann. Aktuell sitzt Königin Lydia II auf dem Thron von Alba. Als Königin hat sie fast uneingeschränkte Macht, muss aber natürlich auch bei allen Entscheidungen die Stabilität des Landes beachten.
Ihr zur Seite steht der Rat, der aus den gewählten Repräsentanten der 12 Großbezirke besteht. Ratsmitglieder werden all 4 Jahre öffentlich gewählt, wobei kein Ratsmitglied eine zweite Amtszeit bestreiten darf, um eine Machtkonzentration zu verhindern.
Der Rat kann Gesetze verabschieden, allerdings kann die Königin jederzeit ein Veto einlegen oder eigene Gesetze verabschieden, an denen der Rat nichts ändern kann. Die Macht ist somit immer noch einseitig bei der Krone konzentriert, jedoch haben die Ratschläge und Beschlüsse der Ratsmitglieder natürlich auch einen gewissen Einfluss auf die Krone.

Zur Zeit jedoch steckt Alba in einer Regierungskrise, denn Lydia befindet sich noch immer, 3 Jahre nach der Katastrophe, im ruinierten Angham, in Ihrem Palast hinter mit Lichtmagie geschaffenen Bannsiegeln, die den Wahnsinn abwehren sollen.
Weder auf magischem noch traditionellem Weg war es bisher irgendjemandem möglich, Kontakt zur Königin aufzunehmen.
Aus der Not geboren, hat sich der Rat in die Stadt Northon zurückgezogen und die Regierungsgeschäfte vollkommen übernommen, solange die Königin unerreichbar bleibt. Doch gibt es hierbei natürlich gewisse Probleme, denn gerade das Militär, auf die Königin eingeschworen, hat Zweifel an der Autorität des Rats.
Zur Zeit ist Alba halbwegs stabil, doch dies kann sich sehr schnell ändern, sollte Lydia zwischenzeitlich verstorben oder korrumpiert worden sein. Da sie bisher kinderlos geblieben ist, wäre der Thron das erste Mal in Albas Geschichte leer...

Offline Conan der Barbier

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #10 am: 21.06.2014 | 10:23 »
Konzentriere dich auf eine Baustelle.

Würde ich ganz klar unterstreichen. Auch wenn man noch so ambitioniert an ein großes Projekt herangeht, wird meist irgendwann "die Luft raus sein". Dem kann man unter anderem entgegenwirken, indem man sich selbst kleine Etappenziele steckt, die in absehbarer Zeit erreichbar sind. Mir jedenfalls hilft es bei umfangreichen Texten, die Motivation aufrecht zu erhalten, wenn ich immer mal wieder ein kleines, in sich stimmiges Stückchen komplett vor mir sehe  :)

Und nebenbei: Daumen hoch von meiner Seite - die Idee gefällt mir!
Furztrocken!

Mein neuer Favorit der Reihe "Freud im Rollenspiel": "Nur ein toter Zombie ist ein guter Zombie!" - "...wart mal. ALLE Zombies sind tot..."

Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #11 am: 21.06.2014 | 10:43 »
Danke für den Kommentar. Aktuell versuch ich, zumindest jeden Tag irgendetwas zu schreiben, auch wenns manchmal nicht genug ist, um es direkt zu posten. Das sorgt aber für ne gewisse Routine, dann ist die Luft nicht so schnell raus.

Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #12 am: 22.06.2014 | 12:32 »
Wichtige Orte

Ein Großteil von Alba besteht aus Mooren, fruchbarem Ackerland, welches reichlich genutzt wird, und vereinzelten Wäldern. Der Norden ist gebirgig, während der Süden von einem Netzwerk aus Flüssen durchzogen ist, die allesamt in den Sceld münden, welcher im Südosten des Landes den Weg zum Meer findet.

Angham:
Zu seiner Hochzeit war Angham das Zentrum der Industrie und Kultur, eine Metropole, die in der Welt Ihresgleichen suchte. In Angham waren stets die neuesten technologischen Entwicklungen, die neueste Mode und die exotischsten Waren zu bestaunen und zu erwerben. Die Stadtmitte bildete der Palast des Königs, fast schon eine Stadt in sich, ein Prachtbau mit dem es in der westlichen Welt allerhöchstens noch die Kathedrale des Lichts in Tolvin aufnehmen konnte.

Doch Fortschritt und Reichtum haben auch immer ihre Schattenseiten.
So, wie der Reichtum der Händler und Adligen wuchs, so sehr wuchsen auch die Slums. Die Arbeit an den Maschinen zehrte an der Gesundheit und der Kraft vieler Arbeiter, die schnell ihre Arbeit verloren, wenn ihre körperlichen Fähigkeiten nicht mehr ausreichten. Ein soziales Netz gab es nicht, sodass vielen nur Armut oder Kriminalität blieben.

Doch die bessergestellten Bürger der Stadt ignorierten das Elend, solange es von ihrer eigenen Haustür fernblieb. Und so blieben die zunehmenden Fälle von krankheit und Wahnsinn, die in den Slums um sich griffen, den Bürgern, der Stadtwache und der Königin verborgen.
Nur die gutherzigeren Priester, die in den Slums unterwegs waren, um den Armen Hilfe und Trost zu spenden, bekamen den Verdacht, dass in dem Elend etwas erstarkt war. Doch ihre Warnungen kamen zu spät.

In der Nacht des 6. Thal (Equivalent zum Juni) brach eine Welle des Irrsinns über die Stadt herein. Aus den Slums fluteten hunderte rasender, von Krankheit gezeichneter und teilweise deformierter Wahnsinniger und überzogen die Stadt. Rasend schnell griff die Krankheit um sich und schlug in der gleichen Nacht noch auch in den Häusern der Reichen und Adligen zu. Kinder zerrissen ihre eigenen Eltern, Geliebte zerfleischten sich mit den Zähnen...eine einzige Nacht voller unbeschreiblicher Gräuseltaten überschwemmte die Straßen mit Blut.

Hastig schuf der Hohepriester des Lichts ein mächtiges Bannsiegel auf den Toren des königlichen Palastes, der bis heute von der Krankheit und den Horden der Inifzierten verschont blieb...doch so wie nichts in den Palast eindringen kann, so tritt auch nichts mehr heraus.

Heute ist Angham eine vom Dunkel gezeichnete Stadt. Unabhängig vom Wetter liegen die Stadt und ihre Umgebung beständig in einem seltsamen Zwielicht. Selbst künstiliche Lichtquellen sind seltsam abgeschwächt.

Die Stadt selbst ist mit Schutt, den Überresten der Toten und Unrat übersät. Die meisten Gebäude sind nur noch halbwegs intakt und einstürzende Bauten sind für alle, die sich auf den Straßen bewegen, eine konstante Gefahr.

Die Schatten der Stadt beherbegen noch immer die Horden von Wahnsinnigen, die noch immer leben, obwohl sie nichts anbauen können und keine reguläre Nahrung zu sich nehmen. Untereinander greifen sie sich nicht an, doch stürzen sie sich sofort auf jeden nicht infizierten Eindringling. Viele von ihnen sind durch das Dunkel, das sie am Leben hält, deformiert oder bis zur Unkenntlichkeit mutiert.

Es gibt Gerüchte über eine Enklave an Magiern und Äthertechnikern, die sich in der Stadt aufhalten soll, um zu erforschen, wie sich das Dunkel einsetzen lässt, ohne dabei selbst wahnsinnig zu werden, doch wurde dieses Gerücht bis heute nicht bestätigt. In die Stadt hineinzukommen, ist nicht sonderlich schwer, doch sind bisher nur wenige lebend wieder herausgekommen...und niemand entkam der Stadt unbeschadet.
« Letzte Änderung: 22.06.2014 | 15:09 von GreatWhiteApe »

Offline GreatWhiteApe

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Re: [Noctos](Arbeitstitel) Victorian Steam-Horror
« Antwort #13 am: 25.06.2014 | 21:51 »
So endlich mal wieder Zeit zum Schreiben gefunden.

Delm:
An der Südwestküste Albas gelegen, direkt an der Mündung des Sceld, ist Delm der Hauptstützpunkt der albianischen Marine und der Handelsflotte. Die Stadt hat schon immer vom Handel mit dem Rest der Welt profitiert und dies hat sich auch tatsächlich in den folgenden Jahrhunderten nicht geändert.

Tatsächlich ist Delm aus den Kriegen und Aufständen, die das Land erschütterten, größtenteils unbeschadet hervorgegangen, ein Umstand, dem die Stadt auch ihren Beiname „ die Unberührte“ verdankt.

Der Eindruck, den ein solcher Name hinterlässt, kann jedoch bei vielen Besuchern schwinden, wenn sie längere Zeit in der Stadt verbringen. Nicht nur, dass das Hafenviertel notorisch gefährlich ist, auch gibt es neben den Bürgern ein weiteres Milieu, das stabile Verhältnisse sehr schätzt: das organisierte Verbrechen.

Mitunter wird gewitzelt, dass in Delm Schmuggel und Diebstahl als legitime Geschäftszweige angesehen werden und so weit ab von der Wahrheit sind diese Lästermäuler nicht.

Über die Jahrhunderte hinweg hat sich eine gewisse Ordnung etabliert, die auch nur von wenigen ignoriert wird – und dann auch nicht für lange. Die Stadtwache agiert grundsätzlich schon, wenn ein Verbrechen begangen wird, jedoch ist gerade bei Eigentumsdelikten die Aufklärungsrate erschreckend gering – es sei denn, der Dieb ist ein Auswärtiger.

Im Gegenzug ist die Wache exzellent ausgerüstet und die Wachleute genießen einen gewissen Wohlstand – es gibt in Delm praktisch keinen unbestechlichen Wachmann.

Die verschiedenen Diebes- und Schmuggler„gilden“ sorgen indes dafür, dass die Verbrechensrate nicht überhand nimmt und gehen mit Gewaltverbrechern selbst ziemlich hart ins Gericht – es sei denn, jemand kommt in internen Streitereien um, das wird als „Berufsrisiko“ angesehen.

In letzter Zeit haben die internen Querelen innerhalb der Gilden ziemlich zugenommen, da sich eine neue Bande breitgemacht hat. Die „ Steelfingers“ stammen ursprünglich aus Angham und diejenigen von ihnen, die aus der Stadt flüchten konnten, haben sich in Delm breitgemacht. Dabei machen sie zur Zeit den dort heimischen Schmugglern Konkurrenz, denn sie haben einen Äthertechniker in ihren Reihen, der ein Dampfgetriebenes Unterseebot gebaut hat, mit dem man effizienter und ungesehener agieren kann.

Mr. Pike, der derzeitige „ Oberste Gildenmeister“ von Delm – damit auch praktisch der Kopf des organisierten Verbrechens innerhalb der Stadt – hat bisher nichts gegen die Neuankömmlinge unternehmen lassen, doch viel denken – und hoffen – dass er den Steelfingers bald eine Lektion verpassen wird.

Aktueller Bürgermeister von Delm is William Trueshield, Sproß einer alten Adelsfamilie, die jedoch in die Mittelmäßigkeit abgerutscht ist. Er hat leider mehr durch Gerüchte über seinen Lebenswandel und seine „heimlichen“ nächtlichen Treffen mit Captain Johnathan Walpole von der Marine von sich reden gemacht als von echter Kompetenz.

Manche meinen, er sei einfach nicht für den Posten geschaffen, während einige in seiner Untätigkeit einen Funken Genius am Werk sehen – denn die Stadt läuft prächtig und Mr. Pike hat schon vor Trueshields Ernennung einen Großteil dazu beigetragen.

Vielen gefällt es nicht, dass ein Großkrimineller praktisch die Stadt beherrscht, aber Alba braucht nach dem Verlust der Hauptstadt Gold und solange die Steuern fließen, wird sich der Rat nicht einmischen...