Mass Effect I.
Jetzt ich. Ich hatte die Legendary Edition (PS4) kürzlich erstanden und habe mich durch die Erwähnung hier daran erinnert und hatte plötzlich Lust, die Trilogie mal komplett zu spielen. Hab 2008 oder 2009 den ersten Teil auf Xbox360 sehr gern gespielt, bin aber irgendwie nie dazu gekommen, mehr als die Demo von 2 zu spielen. Jetzt also ME1 Legendary Edition auf PS4 und... es läuft nicht gut. Nach dem etwas lahmen Auftakt in der Citadel kreuze ich also durchs All und Wasche rollenspieltypisch die schmutzige Unterwäsche von Leuten mit unaussprechlichen Namen, um durch ansonsten unüberwindbare Türen zu gelangen.
Das eigentliche Problem ist jedoch dieses:
Shepard steuert sich wirklich wie eine schwangere Kuh und hat - wenn man versucht zu sprinten - auch etwa die gleiche Ausdauer. Die Kamera ist so dicht an der Schulter des Protagonisten, dass mir die Übersicht öfter mal flöten geht, was auch dadurch nicht besser gemacht wird, dass Gegner wie Squad-Mates völlig erratisch herumrennen. Ich habe Garrus bestimmt ein Dutzend mal in den Hinterkopf geschossen, weil er sich im falschen Augenblick in mein Sichtfeld gedrängt hat. Auch sonst bekommen die Begleiter nicht so viel hin. Ständig liegt einer von beiden am Boden, während der andere hirnlos auf einen Betonklotz feuert, hinter dem ein Geth (auf Deutsch schön langgezogen als Geeht ausgesprochen), in Deckung gegangen ist.
Dass die Grafik deutlich veraltet ist und die Levels klein, eng und tot wirken - geschenkt.
Dass Shepard mit weit aufgerissenen Rehaugen durch die Galaxis geht (Geeht!) und jedern Satz der länger als 12 Worte ist einfach mittendrin abbricht - geschenkt.
Dass das Spiel stark überschätzt, wie gerne ich Ausrüstung im Karteikartenformat miteinander vergleiche - geschenkt.
Auch die wenig interessanten Nebenquests oder holprigen Gespräche mit NSC, die gerne mal einen eiskalten Eimer Lore über einem auskippen, mache ich dem Spiel nicht zum Vorwurf.
Aber die bockige Steuerung gepaart mit spaßarmen Kämpfen ist echt ein viel größerer Killer als ich erwartet hatte, selbst nachdem ich auf einiges gefasst war. Ich habe den Schwierigkeitsgrad auf die niedrigeste mögliche Einstellung heruntergeschraubt und doch tue mich schwer damit. Dabei will ich das Spiel wirklich immer noch mögen.
Wäre es ein Nachteil, ME1 links liegen zu lassen und direkt in Teil 2 zu springen? Verpasse ich dann irgendwas, irgendwelche Entscheidungen die Ich treffe, die sich spürbar auf die nachfolgenden Spiele Auswirken?