Shadom: Bar Utopia, wie ich schon sagte. "Sollte machbar sein, glaube ich" ist als Hinweis so gut wie nichts wert. Mietpreis pro Stunde, wenn man manche Anleitung schon ein bis zwei Stunden studieren muß? Geräuschkulisse abmildern, wenn die Shadowrunner neben konzentrierten Brettspielern sitzen? Das ist wohl illusorisch. Ebenso die genaue Kontrolle aller Komponenten jedes herausgegebenen Brettspieles.
Nebenbei: Wer kauft eigentlich die attraktive Spielesammlung für 30 bis 40 Euro pro Einzelstück?
Und wer Garantieverträge unterschreibt, darf bei Empfang gleich mal alle Komponenten durchgehen. Sehr effektiv.
Die attraktive Spielsammlung haben viele von uns zuhause. Wenn ich tatsächlich so ein Cafe aufmachen würde, dann würde ich das wohl als Startkapital von Zuhause mitnehmen. Ich verbringe dann ja eh als Besitzer 75% meiner wachen Zeit da. (wer selbsttändig ist wird das wohl nachvollziehen können).
Dann hätte ich Pandemie, Arkham Horror usw. So wie meine Spiele aussehen sind die (zumindest am ersten Tag) auch alle quasi neuwertig. Dazu noch eine Menge ebenso gut gepflegter Rollenspiele. Tabltop Gelände hätte ich keins, aber das kann ja nachkommen.
WAs den Zustand und die Kontrolle angeht. Wenn da gut sichtbar steht, dass die Verantwortlich für fehlende Teile sind und da die Uhrzeiten (alleine schon wegen dem Geld) notiert werden... ich denke da werden viele auch ohne ECHTE Kontrolle hellhörig. Da viele Spiele nur 1-2 mal am Tag weggehen und vermutlich an Stammkunden kann man recht schnell rausfinden wer die Sachen schlecht behandelt und dann durch "Stichprobenkontrolle" das Problem lösen. Meine Erfahrung in ähnlichen Bereichen (Aushilfsjob Bibliothek und vorher mal Videothek) hat mir gezeigt: die meistne Menschen sind ehrlich und vernünftig, wenn man sie selbst so behandelt.
Was das mit den Mietpreisen und der Anleitung angeht:
1. Wenn man das "Programm" mit Proberunden zum laufen kriegt ist das glaube ich kein großes Problem. Denn wenn ich mit 4 Leuten da bin werden wir uns recht sicher ein Spiel greifen, dass mindestens einer von uns kennt. Ich weiß ja nicht wie es euch da geht, aber ich finde eben wirklich, dass nur mit Anleitung lernen etwas öde ist.
2. Das Personal (oder zumindest ich als BEtreiber) muss die Spiele ja eh kennen. Kurzes Erklärvideo nachdem man es sich angeeignet hat selber machen. Muss nicht sehr hochwertig sein. Nur nicht peinlich. Kann man auch so bei Youtube online stellen. Vielleicht rentiert sich durch ad einnahmen ja zumindest das Video machen schon so. Sollte die Verweildauer ohne Spielzeit merkbar reduzieren.
3. Anleitungen einfach drucken? Es kostet 2 Minuten pro Spiel auf die Verlagseite zu gehen und die Anleitung zu finden. Dann auf Drucken klicken, eine "Tacker Bindung" ordentlich machen und auf Anfrage hin umsonst rausgeben. Von Spielen die gut gehen direkt 5 drucken, weil es da schwund geben wird. Dann können sich die paar, die daran Interesse haben das ja schon vorher ansehen. Einziges Problem: die (Lern)Zeit die mir vorher durch Mietpreise bezahlt wurde ist plötzlich keine Einnahmequelle. Da hätte ich auch noch keine Lösung zu.
Was Geräuschkulisse angeht. Wie in jedem anderen Cafe werden Schreihälse gebeten ruhiger zu werden und notfalls rauskomplementiert. Das ist keine Convention und kein Wohnzimmer sondern öffentlicher Raum mit den zugehörigen Sozialkonventionen. Einem 10 jährigen kann ich Geschrei weil er bei Monopoly verloren hat eher verzeihen als einem 30 jährigen der sich nicht einkriegt weil sein Charakter Tod ist.
Außerden: wie gesagt. Verwinkelter Aufbau. Ich stell mir einen kleinen Raum mit großer Theke und 3 Tischen vor. Dann gibt es offene Durchgänge (keine Türen da die man schließen könnte) in 2-3 weitere Räume in die jeweils 3-4 Tische passen. Dann noch entweder von einem dieser Räume oder vom Hauptraum ausgehen noch eine Tür in einen Flur wo man zu 1-2 echten Hinterzimmern kommt. Solche Häuser gibt es definitiv. Oft sind die sogar unbeliebt weil "unglücklich geschnitten". Denk vielleicht eher an eine großzügig geschnittene Gemeinschaftsarztpraxis von der Raumaufteilung. Nur eben komplett renoviert als Cafe.
Das das alles aber eine Kopfgeburt ist kann ich nicht zu oft betonen. Wer das was ich hier schreibt für bare Münze nimmt und versucht sowas aufzumachen. Selber schuld. Da muss man vorher eine Meeenge Infos einholen.
@Thule / Verein / Cafe.
Vereinsheime sind oft auch Kneipen, Kegelbahnen usw. und dementsprechend nicht zwingend geschlossene Gesellschaften.
Was ein Verein allein (meiner Meinung nach) selten bietet:
1. Ein offenes äußeres was auch nichts Vereinsmitglieder ohne jedewede Hemmungen reinschauen lässt. Von Thoule habe ich schon gehört und es ist echt cool. Aber geht da Otto Normal mit seinem Grundschüler Kind rein?
2. Echtes Programm mit Supportern, Lesungen, Vorstellungen neuer Spiele usw.
3. Die Möglichkeit beim Kellner mal direkt was zu essen zu bestellen
Aber ja.. die Idee so ein Cafe in einer Stadt mit einem bestehenden Verein aufzumachen wäre echt bescheuert. Da es gefühlt aber in jeder 10. großen Stadt mal einen aktiven Verein gibt ist das ja durchaus aufeinander abzustimmen. Ich eröffne ja auch nicht einen Saturn neben direkt neben einem Mediamarkt (außer ich will natürlich aggressiven Wettbewerb aber darum geht es hier ja nun wirklich nicht)