Autor Thema: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?  (Gelesen 8169 mal)

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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #75 am: 23.07.2014 | 00:15 »
Die sind quasi freiwillig da!


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Offline Drudenfusz

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #76 am: 23.07.2014 | 00:41 »
Leute, Leute, Leute, jetzt mal langsam.
Erstens weiß ich, dass es zwei Sorten von Menschen gibt.
Zweitens spielen wir alles mögliche mal, aber wenn wir uns zum Rollenspiel hinsetzen, dann spielen wir halt Rollenspiel.
Es gibt natürlich auch Leute, die lieber gerne Fußball gucken oder reiten, aber ich setz mich ja mit Freunden zusammen, die das gleiche wollen. Die sind quasi freiwillig da!

Außerdem finde ich den Hinweis auf Unterschiedlichkeit von Spielstilen recht fade, wenn es doch um die Essenz des Rollenspiels geht.
Wenn keine Erzählung stattfindet, mag das auch ganz toll sein (auch für mich), aber hier geht's um Rollenspiel. Das steht und fällt nicht nur mit einem Würfelwurf, sondern dass vorher oder hinterher jemand einen kreativen Satz fallen lässt, wofür der Wurf jetzt war. Das ist ja der Kern des Rollenspiels, der es z.B. vom Tabletop unterscheidet.
Dazu ist niemand gezwungen. Aber wenn er das nicht macht, dann ist es halt kein Rollenspiel.
So, du bist jetz also Rollenspiel-Papst und jeder der andere Vorstellungen hat als du spielt einfach kein "echtes" Rollenspiel? Großartig, also nächstes willst du mir dann wohl auch erzählen das jeder der eine andere Fußballmannschaft als du mag, gar kein Fußball mag, und Leute die nicht eine bestimmte Pferderasse nutzen gar nicht reiten? Und nein, mir gefällt es gerade das meine Freunde unterschiedliche ansichten haben, so das es für mich interesant bleibt in welche Richtung sich ein Spiel entwickelt, also ist mir gerade wichtig das meine Freunde nicht das gleiche wollen beim Rollenspiel und wir dadurch mehr Bandbreite haben! Wenn also einer meiner Freunde einfach nur dinge stumpf runterwürfeln will weil ihn der Arbeitstag so geschaft hat, dann ist das sein gottverdamtes Recht, und das ist und bleibt dann trotzdem Rollenspiel egal was du darüber denken magst!
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Offline Turning Wheel

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #77 am: 23.07.2014 | 01:01 »
Klar, und wenn ihr nur Bock habt Fernseh zu gucken, dann ist das halt auch Rollenspiel?
Nein, der Witz hier ist, dass du mich anscheinend nicht verstehen willst, weil ich irgend einen deiner rollenspielerischen Gedanken-Grale beschmutzt habe.
Aber auch wenn du dieser Prämisse folgst, dass Rollenspiele viele Formen haben dürfen (was ich nebenbei auch denke), dann muss es aber immer noch
einen gemeinsamen Nenner geben, der Rollenspiel zu Rollenspiel macht. Sonst wäre das Wort einfach sinnlos.
Meine Definition ist, dass man was erzählen muss, das mit dem Charakter zu tun hat, den man spielt.
Wenn du dich darauf nicht einlassen willst, um zu verstehen was ich sagen möchte, dann lass es eben.
Nur reißt es mich nicht gerade vom Hocker, wenn jemand "Falsch!" brüllt, ohne aber selbst Substanz zu liefern.

Chiungalla

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #78 am: 23.07.2014 | 01:32 »
Wir wollen ein realistisch-simulatives Spiel, weil es nebenbei auch lehrreich für die Realität sein soll.
Deshalb sind abstrakte Sachen nicht so gewünscht.

Abstraktionen sind eigentlich immer lehrreicher als Simulationen. Aber das wäre ein anderes Thema.

Zweitens spielen wir alles mögliche mal, aber wenn wir uns zum Rollenspiel hinsetzen, dann spielen wir halt Rollenspiel. Es gibt natürlich auch Leute, die lieber gerne Fußball gucken oder reiten, aber ich setz mich ja mit Freunden zusammen, die das gleiche wollen. Die sind quasi freiwillig da! ... Außerdem finde ich den Hinweis auf Unterschiedlichkeit von Spielstilen recht fade, wenn es doch um die Essenz des Rollenspiels geht.

Frag eine genügend große Anzahl an Rollenspielern was die Essenz ihres Hobbies ist und Du bekommst mehrere unterschiedliche sich teilweise widersprechende Antworten.

Und nicht jeder der sich mit dem Vorsatz Rollenspiel zu spielen an den Tisch setzt, setzt ihn danach auch um. Wir hatten z.B. diverse Runden D&D 4 die dann letztendlich zum rein(st)en Tabletop mutierten. Ohne das wir uns abgesprochen hätten, und teilweise entgegen eines vorher gefassten guten Vorsatz heute mal wieder "richtiges" (TM) Rollenspiel zu machen.

Und wir hatten Runden in denen wir den Vorsatz umgesetzt haben, bis irgendwer sagte das er da jetzt so gar keinen Bock drauf hätte, alle aufgeatmet haben, und es dann in einem anderen Modus weiterging (z.B. haben wir bei DSA 4 Jahr des Feuers irgendwann das Rollenspiel mehr oder minder eingestellt und Kämpfe nicht mehr ausgewürfelt, einfach um das Ding möglichst schnell und ohne weiteres Leiden zu beenden).

Offline Drudenfusz

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #79 am: 23.07.2014 | 01:54 »
Klar, und wenn ihr nur Bock habt Fernseh zu gucken, dann ist das halt auch Rollenspiel?
Nein, der Witz hier ist, dass du mich anscheinend nicht verstehen willst, weil ich irgend einen deiner rollenspielerischen Gedanken-Grale beschmutzt habe.
Aber auch wenn du dieser Prämisse folgst, dass Rollenspiele viele Formen haben dürfen (was ich nebenbei auch denke), dann muss es aber immer noch
einen gemeinsamen Nenner geben, der Rollenspiel zu Rollenspiel macht. Sonst wäre das Wort einfach sinnlos.
Meine Definition ist, dass man was erzählen muss, das mit dem Charakter zu tun hat, den man spielt.
Wenn du dich darauf nicht einlassen willst, um zu verstehen was ich sagen möchte, dann lass es eben.
Nur reißt es mich nicht gerade vom Hocker, wenn jemand "Falsch!" brüllt, ohne aber selbst Substanz zu liefern.
Habe nicht gesagt das deine Definition falsch ist, nur das sie nicht die einzig Wahre ist. Da ist ein Unterschied, vielleicht zu subtil für dich, aber das ist dann dein Problem, nicht meins. Und nein, werde mich nicht hinsetzen und nun eine eigene Difinition schreiben, da dies dann nur meine persönlichen interessen widerspielgen würde, aber nichts über Rollenspiel insgesamt aussagen würde, da wie gesagt, es mir so scheint das es keine allgemeingültige Definition gibt (Da es rollenspiele ohne Würfel gibt, da man Rollenspiel mit leuten spielen kann die stumm sind also gar nicht erzählen, da immersion auch nicht jedermans sache ist, man ohne spielleiter spielen kann, man alleine am PC oder nur mit seinem Charakterblatt als Barbiespiel und so weiter). Das was Rollenspieler in MMOs machen fühlt sich sehr anders an als das was Leute in Pen & Paper Runden machen, dennoch ist beides Rollenspiel (und damit wird von mir sogar PvP oder Raiden in MMOs eingeschloßen, schließlich hat man da auch eine Rolle im Team die man spielt, ohne das man dafür dann im Charakter reden muß oder so völlig optionale Aspekte des Rollenspiels). Du mußt mit Leuten die anders Denken nicht spielen, aber erzähl mir nicht das du im Besitz der einzigen göttlichen Wahrheit bist, wenn deine Definition halt einfach nur fürchterlich engstirnig ist. Und ja, selbst vor der Glotze kann das gehen, wenn man sich mit Freunden hinsetzt und dann so etwas wie Mystery Science Theater 3000 macht, also mit verteilten Rollen ein Film Kommentiert... bekomme gerade darauf Lust das tatsächlich mit meinen Freunden zu machen!
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Offline Nevermind

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #80 am: 23.07.2014 | 02:23 »
Ich hack ein Loch in unser Raumschiff....
SCNR

und zum Topic +1

Offline Turning Wheel

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #81 am: 23.07.2014 | 05:06 »
Abstraktionen sind eigentlich immer lehrreicher als Simulationen. Aber das wäre ein anderes Thema.

Spannend. Würde mich genauer interessieren.

Frag eine genügend große Anzahl an Rollenspielern was die Essenz ihres Hobbies ist und Du bekommst mehrere unterschiedliche sich teilweise widersprechende Antworten.

Und nicht jeder der sich mit dem Vorsatz Rollenspiel zu spielen an den Tisch setzt, setzt ihn danach auch um. Wir hatten z.B. diverse Runden D&D 4 die dann letztendlich zum rein(st)en Tabletop mutierten. Ohne das wir uns abgesprochen hätten, und teilweise entgegen eines vorher gefassten guten Vorsatz heute mal wieder "richtiges" (TM) Rollenspiel zu machen.

Und wir hatten Runden in denen wir den Vorsatz umgesetzt haben, bis irgendwer sagte das er da jetzt so gar keinen Bock drauf hätte, alle aufgeatmet haben, und es dann in einem anderen Modus weiterging (z.B. haben wir bei DSA 4 Jahr des Feuers irgendwann das Rollenspiel mehr oder minder eingestellt und Kämpfe nicht mehr ausgewürfelt, einfach um das Ding möglichst schnell und ohne weiteres Leiden zu beenden).

Was du sagst ist ja alles richtig. Viele Leute sagen viel über Rollenspiel. Die Frage ist nur: Besitzt es auch Relevanz?
Die Aussage von Leuten über etwas, die sich zu eben dem hinsetzen und dann nicht schaffen es zu tun, finde ich z.B. fragwürdig, weil es zeigt, dass sie nicht auf das Wesentliche fokusiert sind, bzw. es nicht wichtig finden oder vielleicht sogar wenig Ahnung davon haben.
Du sagst es ja selbst. Es war dann Tabletop statt Rollenspiel (weil etwas Wichtiges gefehlt hat).

Ich habe vor einiger Zeit einen Vortrag über die Essenz der Lehre am Beispiel der Essenz des Theaters auf YouTube gehört.
https://www.youtube.com/watch?v=BEsZOnyQzxQ (ab 12:00, wobei der gesamte Vortrag lohnenswert ist)

Ich finde, diese Reduktion kann man sehr gut auf Rollenspiel anwenden, um sich klar zu werden, was es eigentlich im innersten Kern ist.
Also das worauf man auf keinen Fall verzichten kann.
« Letzte Änderung: 23.07.2014 | 05:09 von Turning Wheel »

Offline blut_und_glas

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #82 am: 23.07.2014 | 08:24 »
Ich springe mal zurück zu den diversen Kommentaren, die in Richtung anderes Spielverhalten/andere Wahrnehmung der Elemente auf "höheren" Ebenen zielten.

Beispielhaft herausgepickt einmal dieser hier von Chiuangalla auf der ersten Seite, ich hätte aber auch andere nehmen können.

Deshalb spiele ich letztendlich lieber die Gruppe von Abenteurern in der Wildnis oder die Raumschiffbesatzung im Outer Rim des Star Wars Universums. Die können auch mal die Welt (oder das Universum) verändern. Aber das tun sie dann in Form von spannenden Geschichten, nicht in der Form von Strategiespielen oder Wirtschaftssimulationen.

An der Stelle möchte ich einhaken, weil sie eigentlich die Kluft zwischen Strategiespiel und dem, was ich gerne "strategisches Rollenspiel" nenne, aufzeigt. Nicht so sehr die spannende Geschichte (Weltgeschichte kann immerhin auch spannend sein), sondern der Fokus auf individuelle Akteuere, auf Charaktere, und deren Rolle im größeren Geschehen.

Ein hoffentlich einleuchtendes Beispiel:

Vor einer Stadt, in der sich die letzten Reste eines Rebellenheeres verschanzt haben, sind weit überlegene Truppen des Herrschers aufmarschiert.

Im Strategiespiel wird die Entscheidung für oder gegen einen Angriff der Regierungstruppen von mir als Spieler basierend auf der Bedeutung einer Eroberung für die Siegbedingungen des Spiels und der Wahrscheinlichkeit der Eroberung in Abhängigkeit von den relativen Truppenstärken und der Stadt als Geländemodifikator gefällt.
Da wie oben skizziert die Kräfteverhältnisse klar sind, werde ich also angreifen und die Rebellen von der Karte fegen.

Im strategischen Rollenspiel ist die Sache weniger eindeutig, da hier ein zusätzlicher Filter in Form meines Charakters - des Befehlshabers - ins Spiel kommt, der neben den nüchternen Siegbedingungen des Strategiespiels noch weitere Gesichtspunkte einbringen und weitere Möglichkeiten, diese auch am Tisch zum Ausdruck zu bringen, liefern kann.
Vielleicht macht er sich Sorgen um das Schicksal der Bevölkerung, und befiehlt deshalb keinen sofortigen Angriff.
Vielleicht ist er abergläubisch/gottesfürchtig, und möchte erst ein Orakel befragen, ehe er angreift (oder auch nicht).
Vielleicht greift er nicht an, weil der Befehlshaber der Truppen in der Stadt ein alter Kampfgefährte von ihm ist, dem er die Möglichkeit geben möchte, aufzugeben oder sich zur ehrenhaften Feldschlacht zu stellen.
Vielleicht greift er an, weil es wie oben dargestellt, einen sicheren Sieg über die Rebellen verspricht.
Vielleicht greift er an, weil er seine Soldaten durch eine Plünderung stärker an sich binden möchte, und ihm die Möglichkeit, die Rebellen könnten aufgeben oder die Bevölkerung sich gegen sie erheben, dabei einen Strich durch die Rechnung machen würde.
Es tauchen hier, wie gesagt, persönliche Elemente auf, die in der nüchternen, distanzierteren Variante des Strategiespiels entfallen. Und dabei können durchaus in beiden Fällen die gleichen Regeln und Spielmaterialien zum Einsatz kommen, um das große Geschehen darzustellen.

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« Letzte Änderung: 23.07.2014 | 19:36 von blut_und_glas »
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Offline Boba Fett

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #83 am: 23.07.2014 | 09:23 »
wohlen die Spieler überhaupt die Spielwelt (außerhalb von Jobs ) beeinflussen.?

Meine Meinung / Erfahrung: Das hängt vom System, vom Setting, von der gespielten Kampagne und von den Leuten selbst ab.

Ich habe so dermaßen die Schnauze voll von Spielen, bei denen ich mit einem Charakter anfangen muss, der in seiner Profession Werte von unter 50% hat und bei der erstbesten Gelegenheit über eine Bananeschale stolpert, weil er in Springen 33% hat.

Kompetenz und Einfluss haben ja nicht unmittelbare Abhängigkeit von einander...
Man kann durchaus kompetente Charaktere spielen, die aber wenig "weltlichen" Einfluss haben.
Und man kann auch einflussreiche Charaktere spielen, die eventuell wenige Kompetenzgebiete haben.
Und der Umkehrschluß von "Weltbeeinflussung haben" ist ja nicht automatisch gleich Bauerngaming.

Han Solo und Boba Fett (um mal Filme heranzuziehen) waren äußerst kompetent (Sarlacc Fauxpas mal ignorierend) aber wohl wenig einflussreich (Solo als General in Ep VI vielleicht, aber mir gehts um die Zeit davor)...

Ich denke, je mehr man in der "Weltbeeinflussung" an Zuwachs im Spiel erfährt, desto mehr wandelt sich das Rollenspiel vom "selber machen" hin zum "deligieren".
Das Spiel wird anders dadurch.

Da ich lieber "Macher" als "Deligierende" spiele und da ich auch lieber Action als Intrige erlebe, sollte klar sein, wo ich als Spieler meine Charaktere am liebsten aufstelle. Kompetent aber im unteren Level der Weltbeeinflussung.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Chiungalla

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #84 am: 23.07.2014 | 09:34 »
Es tauchen hier, wie gesagt, persönliche Elemente auf, die in der nüchternen, distanzierteren Variante des Strategiespiels entfallen...

Ich würde da in so fern wiedersprechen, dass das nicht als Abgrenzung zum Strategiespiel taugt. Immerhin gibt es auch Strategiespiele mit vorher klar definierten und teils sehr komplexen Siegbedingungen. Die Zeit wo es nur darum ging den Gegner letztendlich besiegt zu haben sind auch im Strategie-Brettspiel-Genre längst vorbei. Und in Deinem Beispiel macht der Rollenspiel-Hintergrund nicht viel mehr als die Background-Story eines beliebigen handelsüblichen Strategiespiels auch tut: Er erklärt was man tun muss um zu gewinnen und warum das wichtig ist.

Spannend. Würde mich genauer interessieren.

Simulationen sind meiner Meinung nach oft einfach zu komplex und vielgestaltig und um aus ihnen zu lernen. Man hat oft nicht alle nötigen Informationen, müsste diese gut analysieren und anschließend die richtigen Schlüsse ziehen. In der vereinfachten abstrakteren Form bekommt man häufig genug die Quintessenz auf dem Silbertablett. (Das machen viele Rollenspieler z.B. indem sie sich hinterher darüber austauschen warum jetzt Situation xyz so oder so ablief, da wird aus der vorher erfolgten Simulation dann die einfacherere Abstraktion, und das erleichtert meiner Erfahrung nach den "Lernerfolg" immens, im Vergleich zur vorher erfolgten "Simulation".)

Was du sagst ist ja alles richtig. Viele Leute sagen viel über Rollenspiel. Die Frage ist nur: Besitzt es auch Relevanz?

Das kommt wohl darauf an ob die Ansichten darüber was Rollenspiel ist in Deiner Gruppe auseinander gehen. Oder vielmehr wie stark sie auseinander gehen. Deckungsgleich werden sie nämlich so gut wie sicher nicht sein. Ich finde die Grundannahme das jeder Spieler am Spieltisch etwas anderes will ganz hilfreich, auch um nach ausführlicher Beobachtung der Vorlieben, zwischen den unterschiedlichen Interessen vermitteln zu können.

Deshalb würde ich z.B. in meinen Runden das was Du zur Essenz des Spiels erklärst nicht als sakrosankt erklären. Wenn es keiner will dann lässt man es halt. Allerdings habe ich immer mehr Rollenspielgruppen in denen das eigentliche Rollenspiel (in Deinem Sinne) eher die Minderheit möchte und praktiziert, während sich viele eher für die erzählte Story, das Monster totwürfeln oder die Strategie-Elemente interessieren.

Die Aussage von Leuten über etwas, die sich zu eben dem hinsetzen und dann nicht schaffen es zu tun, finde ich z.B. fragwürdig, ...

Schau Dich mal in dieser Welt um wie schwer es Menschen im allgemeinen fällt gute Vorsätze umzusetzen! Dafür muss Du auch nicht bis zum 31.12. um 23:55 warten. Das kannst Du jederzeit im Alltag beobachten. Und vermutlich sogar in Deinem eigenen. (Fast) Jeder hat einen inneren Schweinehund.

Ich finde, diese Reduktion kann man sehr gut auf Rollenspiel anwenden, um sich klar zu werden, was es für einen selbst eigentlich im innersten Kern ist. Also das worauf man persönlich auf keinen Fall verzichten kann.

Von mir ergänzt um das Problem deutlich zu machen. Rollenspiele sind aus Tabletops entstanden und ein Nischenhobby. Es gibt keine klaren allgemeingültigen Abgrenzungen zum Tabletop und keine allgemeingültigen Definitionen dafür was das Hobby ausmacht. Ich kenne eine ganze Menge Rollenspieler die nach Deiner Definition der Essenz des Rollenspiels keine wären, weil sie zu der Art des Spiels völlig unfähig sind.

Offline Bad Horse

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #85 am: 23.07.2014 | 13:11 »
Kommt mal bitte wieder von der Frage "Was ist Rollenspiel eigentlich?" zum eigentlichen Thema - Weltbeeinflussung ja/nein und wie überhaupt - zurück, ja?  :)

Und bitte verzichtet auf Zitateschlachten.
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Offline Turning Wheel

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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #86 am: 23.07.2014 | 13:28 »
Ich würde da in so fern wiedersprechen, dass das nicht als Abgrenzung zum Strategiespiel taugt. Immerhin gibt es auch Strategiespiele mit vorher klar definierten und teils sehr komplexen Siegbedingungen. Die Zeit wo es nur darum ging den Gegner letztendlich besiegt zu haben sind auch im Strategie-Brettspiel-Genre längst vorbei. Und in Deinem Beispiel macht der Rollenspiel-Hintergrund nicht viel mehr als die Background-Story eines beliebigen handelsüblichen Strategiespiels auch tut: Er erklärt was man tun muss um zu gewinnen und warum das wichtig ist.
Ich frage mich, ob diese Theoriebetrachtungen zum Thema Rollenspiel immer am Maßstab der Betrachtung kranken. Alle Definitionen zum Thema haben meistens den Anspruch, einen ganzen Spielabend oder das komplette Spiel bewerten zu wollen. Ich würde das als grundsäzlich zum Scheitern verurteilt sehen.
Wenn ich eine Aussage über eine Tätigkeit machen will, versuche ich den Moment zu betrachten. Also: findet in diesem Moment gerade etwas statt oder nicht.
Das ist normalerweise ziemlich einfach und führt dann auch zu einem Ziel mit dem man weiter arbeiten kann.
In dem Moment wo jemand beim Monopoly zum x-ten mal im Gefängnis landet und zu den anderen so etwas sagt wie "Ich bin wohl der Ganove unter uns Hotelbesitzern. Nehmt euch in Acht vor mir!" hat Rollenspiel statt gefunden. Trotzdem würde ich nicht soweit gehen, deshalb die Monopoly-Partie als Rollenspiel zu bezeichnen. Die erste Aussage ist einfach, geradezu offensichtlich, und führt zum Punkt, über die zweite Aussage zur Partie könnte man sich beliebig lang in einem Forum streiten und käme am Ende doch nur zu keinem Schluss.
Ich denke, dass viele Spieler sich aus Mangel an Erfahrung mit weltbezogenem Spiel nicht vorstellen können, dass Delegierungsaktionen sehr stark mit solchen Schlüsselmomenten zu tun haben können, wenn man es richtig aufzieht.

Simulationen sind meiner Meinung nach oft einfach zu komplex und vielgestaltig und um aus ihnen zu lernen. Man hat oft nicht alle nötigen Informationen, müsste diese gut analysieren und anschließend die richtigen Schlüsse ziehen. In der vereinfachten abstrakteren Form bekommt man häufig genug die Quintessenz auf dem Silbertablett. (Das machen viele Rollenspieler z.B. indem sie sich hinterher darüber austauschen warum jetzt Situation xyz so oder so ablief, da wird aus der vorher erfolgten Simulation dann die einfacherere Abstraktion, und das erleichtert meiner Erfahrung nach den "Lernerfolg" immens, im Vergleich zur vorher erfolgten "Simulation".)
Verstehe. Das ist dann aber der Unterschied zwischen 'learning' und 'education'.
Ein Abstraktion ist ein von jemand abstrahierter Inhalt, der eine von ihm gefärbte Aussage beinhaltet. Daraus kann man nicht erfahren, sondern wird gelehrt.
Ich denke, ich muss den Unterschied nicht näher erklären. Was ich bei dem Weltbeeinflussungsspiel jedenfalls im Sinn habe, sind eigene Erfahrungen aus Situationen statt vorgefertigte Inhalte. Und zwar aus dem Grund, weil ich selbst noch nicht weiß, wohin die Reise in einem so getrickten Speil gehen wird und selbst herausfinden will, in welche Richtung die Spieler Vorlieben entwickeln. Das ist besonders wichtig, weil es noch nicht so viele Erfahrungen zum weltbeeinflussenden Spiel gibt.
Also es liegt vor allem daran, dass wir ergebnisoffen spielen und der SL selbst noch keine Ahnung hat, was das beste für so eine High-Power-Kampagne ist.
Es geht beim Rollenspiel oft darum Fehler zu machen und daraus noch besser zu lernen, statt etwas auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen. Es geht auch nicht um DIE Quintessenz, sondern um die Quintessenz, die der jeweilige Spieler als Ziel hat.

Das kommt wohl darauf an ob die Ansichten darüber was Rollenspiel ist in Deiner Gruppe auseinander gehen. Oder vielmehr wie stark sie auseinander gehen. Deckungsgleich werden sie nämlich so gut wie sicher nicht sein. Ich finde die Grundannahme das jeder Spieler am Spieltisch etwas anderes will ganz hilfreich, auch um nach ausführlicher Beobachtung der Vorlieben, zwischen den unterschiedlichen Interessen vermitteln zu können.
Völlig richtig. Ich habe nur meistens die Erfahrung gemacht, dass die Vorlieben sich auf einer ganz anderen Ebene abspielen. Auf einer viel tieferen psychologischen Ebene als die offensichtlichen Spielelemente, über die man spricht.
Also z.B. Wollen die Spieler tatsächlich Monster totwürfeln oder steckt hinter dieser irgendwann mal gelernten Beschäftigung eigentlich die Suche nach einem bestimmten Gefühl oder eine bestimmte Bestätigung, die man mit einem anderen Inhalt auch oder sogar noch besser erreichen kann. Oder noch tiefer: Gibt es eventuell für bestimmte Spieler neue Spielinhalte, die zu noch mehr Spaß führen?
Ich glaube, dass in der Weltbeeinflussung eine ganze Menge Möglichkeiten stecken, die noch gar nicht auf dem Radar der Spieler liegen.
Die von Spielerseite entgegengebrachte Ablehnung dieser Spielinhalte ist ein Vorurteil, weil die Ablehner das meistens noch gar nie ausprobiert haben.
Man hat eine (wahrscheinlich falsche) Vorstellung vom Spiel und lehnt es deshalb erst mal ab, um weiter Monster totzuwürfeln.

Deshalb würde ich z.B. in meinen Runden das was Du zur Essenz des Spiels erklärst nicht als sakrosankt erklären. Wenn es keiner will dann lässt man es halt. Allerdings habe ich immer mehr Rollenspielgruppen in denen das eigentliche Rollenspiel (in Deinem Sinne) eher die Minderheit möchte und praktiziert, während sich viele eher für die erzählte Story, das Monster totwürfeln oder die Strategie-Elemente interessieren.
Es ist ja nicht die tatsächliche Gewichtung der Spielelemente und ihre theoretische Bewertung sondern der Spaß am Spiel, der am Ende des Spielabends zur Zufriedenheit führt. Ich würde sagen, dass eine Rollenspielerfahrung mit sehr wenig tatsächlichem Rollenspiel (also das was Schlüsselelement für diese Art des Spiels ist) auskommt. Ein Rollenspiel braucht das allerdings als Aufhänger. D.h. das Monstertotwürfeln sollte eben im rollenspielerischen Rahmen passieren, damit es den Namen verdient hat. Genau das lese ich z.B. aus blut_und_glas' Posting heraus.

edit: zwei nicht direkt zum Thema gehörige Absätze gelöscht. Restliche Passagen klarer aufs Thema fokusiert. ;)
« Letzte Änderung: 23.07.2014 | 16:13 von Turning Wheel »

Offline Evil Batwolf

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #87 am: 23.07.2014 | 14:07 »
Btw., Weltbeeinflussung muss ja auch nicht unbedingt (nur) ingame erfolgen.

Ich mag es zum Beispiel, wenn in meiner Runde auch von den Spielern Vorschläge zur Plotentwicklung auf der Meta-Ebene gemacht werden. Und nicht der SL sein Programm allein durchzieht / durchziehen muss.

Ich spiel' lieber Underdogs als Mover & Shaker, Einfluss auf den Plot und das Setting nehme ich aber trotzdem auch als Spieler gern, indem ich Vorschläge zum weiteren Handlungsverlauf mache, NSC's selbst einbringe, kleinere Fakten erfinde usw. usf..

Offline Drudenfusz

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #88 am: 23.07.2014 | 16:36 »
Btw., Weltbeeinflussung muss ja auch nicht unbedingt (nur) ingame erfolgen.

Ich mag es zum Beispiel, wenn in meiner Runde auch von den Spielern Vorschläge zur Plotentwicklung auf der Meta-Ebene gemacht werden. Und nicht der SL sein Programm allein durchzieht / durchziehen muss.
Gehe für einige Dinge auch gerne auf die Meta-Ebene, das Problem ist aber das einige Leute das dann nicht mehr als Rollenspiel empfinden und da sich dann nicht einbringen, während andere dann vielleicht nichts zustimmen, weil sie lieber spontane Entwicklungen im Spiel haben wollen oder sonstwie das gefühl haben das solche Plannungen ihnen eher Freiheiten nimmt sich aktive im Spiel zu entfalten (oder was auch immer, sieht man aber ja gut genug hier im THread das einige Leute sagen man muß solche Dinge ausspielen). Also mit manchen Leuten solche Meta-Ebene plannungen einfach fruchtlos bleiben (also man imer als erstes klären sollte ob ein solches herangehen wirklich von der Spielgruppe gewünscht wird).
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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #89 am: 23.07.2014 | 18:20 »
also niemand (oder fast keiner) Möchte Wirtschaft oder Politik simulieren Ok.   Aber Grade bei dem Bau ihres eignenden Stützpunkt werden Sc/Spieler wohl Nicht darum herum kommen sich mit Dingen wie  Geld, Platz, Strom, Geheimhaltung, Personal und so befassen. Wobei sich dies Dinge auch beeinflussen wenn mehr Platz verbraucht wird und so mit die Basis immer größer wird ist sie leichter zu entdecken mehr Wachen sind Toll aber die Brauchen Geld Platz (Kaserne?) und wenn einer davon Betrunken in der Stadt über die Lage der Basis Redet ist das Nicht so gut.                                                                              Was nun aber Konzerne und so angeht hier sehe ich wirklich keinen Grund das Nicht an NSCs zu delegieren wenn der Konzern die Straßengang und so weiter unter Kontrolle ist. Spieler wohlen oft das ganz ja auch Nicht selber machen. Die SCs vielleicht auch Nicht. Und die Sc könnten ja auch wert darauf legen das zb ihre Kontrolle über Konzern XY Nicht bekannt wird.  Ganz zu schweigen davon das sie den Konzern vielleicht nicht selber Leiten Können zu Beispiel weil sie Nicht wiesen wie das geht sie Nicht die Stadtbürgerschafs des Landes haben in dem der Konzern Liegt sie Schwarz sind oder Gesuchte Verbrecher. Somit ist die Lösung Spieler /SC müssen hart  arbeiten um die Kontrolle zu übernähmen aber ich wachsendes Imperium wird von Nscs geführt die sie im Auge behalten und denn sie die Richtung vorgeben. wohl die beste? 

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #90 am: 23.07.2014 | 18:37 »
Aber Grade bei dem Bau ihres eignenden Stützpunkt werden Sc/Spieler wohl Nicht darum herum kommen sich mit Dingen wie  Geld, Platz, Strom, Geheimhaltung, Personal und so befassen.

Warum? Okay, ein paar Eckdaten sollten geklärt sein (wo ist das, wie wird das bewacht, wie wird es finanziert), aber sowas wie Strom sollte nur auftauchen, wenn es irgendwie eine Rolle in der Geschichte spielt. Also für mich zumindest. :)
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Re: Wohlen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #91 am: 23.07.2014 | 19:32 »
Ich würde da in so fern wiedersprechen, dass das nicht als Abgrenzung zum Strategiespiel taugt.

Das liest sich für mich jetzt, um ehrlich zu sein, erst einmal mehr nach Kritik am gewählten Beispiel statt an an der Grundüberlegung.

Selbstverständlich gibt es Strategiespiele mit komplexen und teilweise auch “personagetriebenen” Siegbedingungen. Das ändert aber nichts daran, dass dies eben definierte Siegbedingungen/Spielziele sind, die in eine rein mechanische Betrachtung einfließen, sind. Genau dies - die Verschiebung der Spielerwarte auf eine spielmechanische Optimierung - hast du ja selbst im von mir nicht zitierten Teil deines Beitrages auf der ersten Threadseite ebenfalls angemerkt.

Es ist also in einem Fall die Spielmechanik/deren Vorgaben, die den Entscheidungsprozess antreiben.

Im anderen Fall ist dies nicht zwangsläufig so, da hier die Elemente aus dem Spiel heraus entstehen können. Nicht die Siegpunktetabelle oder die Szenarioregeln für den Heerführer haben mir gesagt, dass ich die Bevölkerung schonen soll, sondern unter dem Eindruck der bisherigen Erzählung im Laufe des Spiels habe ich meinen Charakter selbst und ohne Not oder mechanische Motivation mit dieser Überzeugung ausgestattet (blenden wir den Spieler kurz aus, ist diese Überzeugung also sozusagen im Charakter gereift).

Greife ich nicht an, weil mir der Sieg über die Rebellen zwar +2 Punkte bringt, die Verwüstung der Stadt aber -3?
Oder greife ich nicht an, obwohl der Sieg +2 und die Verwüstung nur -1 bedeutet?
Oder greife ich auch dann nicht an, wenn der Sieg über die Rebellen einen harten mechanischen Effekt hat und die Verwüstung überhaupt nicht verregelt ist?

(Auch dieses Beispiel ist selbstverständlich ein extrem vereinfachtes - ich bin gerade auch nicht hier, um Szenarioregeln oder ein komplettes Regelwerk zu entwickeln, da gehen meine letzten Gedanken was die Modellierung von solchen Entscheidungsparametern und ganz explizit die von “Kollateralschäden” angeht, ohnehin in eine andere Richtung.)

Damit klinke ich mich aber auch wieder aus.

mfG
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User6097

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #92 am: 23.07.2014 | 19:41 »
In vielen Strategiespielen bringt einem die Schonung bzw. die Ermordung von bevölkerung ja einen "moralichen " Wert ein, in Medival TW bsp. Ehre bzw. Furcht. Dieser Wert wirkt sich dann wieder unterschiedlich auf andere Elemente des Spiels aus. Man kann nun rein stratgisch entscheiden, was einem mechanisch mehr bringt, oder man spielt nach Gusto, also "Rollenspiel" und nimmt dafür auch eventuelle Nachteile in Kauf.

Das finde ich eigentlich keine schlechte Sache. In Medieval habe ich z.B. eigentlich immer alles niedergebrannt, ohne groß auf die Nachteile zu achten, die ich dadurch bekommen habe. Dennoch konnte ich das Spiel auch auf hohem Schwierigkeitsgrad spielen ,weil es eben auch immer genug Vorteile gab, wenn man alles niedergebrannt hat.

Im Rollenspiel hätte ich das gern auch so, also durchaus einen Wert, der sich durch meine Entscheidungen ändert, wie bsp. die Machtpunkte bei manchen StarWars RPGs, nur das ich mir wünschen würde, das mein Char auch bei massivem Ansammeln von dunklen Machtpunkten noch gut spielbar bleibt. Also vielleiht einen Wert Furcht/Ehrfurcht ähnlich wie bei Fable für klassiches RPG, der sich dann auch massiv daraus auswirkt, wieviel Einfluss ich auf meine Umgebung habe.


 
« Letzte Änderung: 23.07.2014 | 19:42 von User6097 »

Supersöldner

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #93 am: 24.07.2014 | 09:55 »
Strom sollte nur auftauchen wenn er für die Geschichte eine Rolle spielt. MH also das ist meiner Meinung nach Schwierig wen zum Beispiel die Basis 21 Strom hat aber 23 verbraucht zum Beispiel für Forschungslabor, Verteidigungsanlagen und Krankenstadion dann reicht es zwar noch einfach das Licht auszumachen und im Dunkel zu Arbeiten. Aber wen die Scs Noch einen Supercomputer für 7 Strom oder  eine überwachungs- und auswertungs-  Anlage für 5 hinzufügen wohlen müssen sie einen Raum ausschalten oder brauchen einen zweiten Generator. Oder sie zapfen eine Strom Leitung an aber das fällt auf so das es der Geheimhaltung schadet.

Offline Turning Wheel

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #94 am: 24.07.2014 | 18:49 »
blut_und_glas, das was du da herausstellst ist für mich der wichtige Punkt, der das Rollenspiel von anderem unterscheidet.
Genau so soll weltveränderndes Rollenspiel sein!
Aber das darf nicht nur im Kopf passieren. Das muss kommuniziert werden.

AcevanAcer

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #95 am: 24.07.2014 | 19:36 »
Ich habe früher viel Zeit dafür aufgewendet, in Shadowrun meinen Unterschlupf zu malen und ihn mit allerlei Zeug ausgestattet, obwohl es gar keine Relevanz für das eigtl. Spiel hatte (Ich bin Barbiespieler :D )

Ansonsten - Ja, ich will kompetente Helden spielen, es muss nicht immer die Welt sein, aber es darf ruhig um mehr gehen als Schmitzs Katze

Offline Nevermind

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #96 am: 26.07.2014 | 12:09 »
wohlen die Spieler überhaupt die Spielwelt (außerhalb von Jobs ) beeinflussen.? Ich hatte schon mal einen ähnlichen Trend aber da ging es um die Frage ob so-was NOTWENDIG ist. Doch haben Spieler überhaupt Interesse daran zum Beispiel als Bezahlter Schläger anzufangen doch wenn sie sich hoch arbeiten eröffnen sich neue Möglichkeiten. Ich will versuchen einige Beispiele zu geben. Gibt es bei Spielern überhaupt Interesse daran eine Miliz zu übernähmen oder zu gründen Konzerne mit Erpressung und  Unterwanderung zu übernähmen das Organisiert Verbrechen die Bullen und die Politik gefügig zu machen und am ende eine Stadt oder Region zu Beherrschen?  Nicht weil der SL ihnen das als Quest gibt sondern weil sie es können.
Um nochmal direkt auf die Frage und nicht auf Nebenschauplätze zu antworten.

Das Beeinflussen der 'Spielumgebung', und das Beherrschen derselben kann, je nach Mitspieler/eSeL/Szenario/Welt/System/eigenen Char, irgendwo zwischen högscht Interessant und geh weg ich will den nächsten Job liegen.

Wobei gerade bei 'Weltbeeinflussung' noch grössere Unterschiede im Spielstil herauskommen können, als bei normalen Abenteuern. Denn Vorstellungen wie leicht/schwer, einfach/kompliziert, mehr oder minder Zeitaufwändig solche Aktionen sind und wie Aktiv/Passiv sich da NSC verhalten, die gehen da stark auseinander.

Bei den einen SL bemerkt es niemand wenn alle wehrfähigen Männer der Umgebung in eine Armee eingezogen werden (hunderte), bei dem anderen SL wird dann sofort reagiert.
Je grösser das Szenario wird z.B.Konzern/Königreich, desto eher werden imho solche Unterschiede sichtbar.
Aber im Kleinen/Mittelgrossen , wie Gang/Firma/Strassenprojekt/Söldnereinheit, da kann man sowas super spielen und es kann viel Spass machen.


Supersöldner

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #97 am: 26.07.2014 | 22:19 »
viele Rollenspiel sagen einem ja das Mann die Spieler Arm halten soll damit sie weiterhin auf Abenteuer ausziehen. Wenn sie aber das Nötige Geld für den Bau von Stützpunkten oder für den kauf von Konzernen ( obwohl hier auch Erpressung Spionage und so weiter viel hilft) haben sollen geht das ja wohl nicht. Wie Mann das umgehen soll weiß ich aber Nicht. Außer vielleicht das du einen Job für Konzern XY  Machst und sie bauen dir einen Hubschrauberlandeplatz oder die Mafia gibt dir nach dem Job das zeug um in der Krankensitzion auch Drogen herzustellen. Das  würde das mit dem Riesen Mengen Bargeld umgehen ABER ich Persönlich fände es auf Dauer nicht gut als Lösung und würde es nun ab und zu verwenden und das Risiko den Sc viel Geld anzuvertrauen einfach eingehen. 

Offline Slayn

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #98 am: 26.07.2014 | 22:22 »
viele Rollenspiel sagen einem ja das Mann die Spieler Arm halten soll damit sie weiterhin auf Abenteuer ausziehen.

Ja? Welche denn?

Bei den Rollenspielen, die ich bevorzugt spiele heisst es da eher: Die Charaktere fangen klein an und werden dann irgendwann ihre eigenen Königreiche und Armeen haben, bzw. man fängt mit so etwas von vornherein an.
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Offline Turning Wheel

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Re: Wollen die Spieler überhaupt Weltbeeinflussung ?
« Antwort #99 am: 27.07.2014 | 00:24 »
Ich mag diesen materialistischen Bezug von Rollenspiel selbst nicht mehr so arg.
Das lenkt eigentlich bei echter Charakterentwicklung eher ab.
(Mit Charakterentwicklung meine ich dabei die allgemeinsprachliche Bedeutung des Wortes, nicht die rollenspielige)
Also ich versuche die Fortentwicklung mehr auf Kontakte, Bekanntheit und persönliche Einstellung zu fokusieren.
Dabei ist mir aufgefallen, dass ein gerüttelt Maß an Recourcen (u.a. auch Geld) kein schlechter Beschleuniger ist.
Von einem mies bezahlten Job zum nächsten zu hecheln steht eigentlich einer guten persönlichen Entwicklung eher im Weg (nicht nur im Spiel).
Mag sein, dass railroadende SLs die den Plotverlauf vor dem Abenteuer schon fertig aufnotiert haben das toll finden, wenn ihre Spieler korrumpierbar,
erpressbar und ohnmächtig sind, weil ihnen dann auch nichts anderes übrig bleibt, als den einzigen Plothook zu akzeptieren, den ihnen der SL vorsetzt.
Mag auch sein, dass ideenlose Spieler ohne Eigeninitiative das auch ganz toll finden.
Für Weltbeeinflussung ist das jedenfalls nicht tauglich.
« Letzte Änderung: 27.07.2014 | 00:26 von Turning Wheel »