Hm, meine Character sind typischerweise "gut", aber nicht "rein-weiss", da muss es schon Grautoene geben...
Zum Beispiel mein Dieb: natuerlich klaut er, wenn er a) was Brauchbares ergattern kann, b) was Schoenes sieht, c) er den Reichen/Oberen eins auswischen kann; aber wenn jemand Hilfe braucht, gibt er, was er hat.
Nicht nur, dass er quasi die "Bank" unserer Runde geworden ist (ohne Rueckzahlung zu verlangen oder auch nur zu erwarten, es sind schliesslich seine Freunde) - er handelt eben recht erfolgreich mit Edelsteinen/Gewuerzen/Stoffen usw, waehrend seine Gruppe so rum kommt.
Aber ziemlich haeufig begegnen wir "Armen" (meist einfach die "Kleinen/Einfachen Leute" der Spielwelt), die dringend irgendwas benoetigen (aber selten auch nur ein Wort davon sagen). Damit ist er kein Robin Hood, denn er gibt/hilft ja nur denen, die ihm persoenlich begegnen und die er mag :-) Arme Unsympathen kriegen nix!
Pragmatismus gewinnt aber vor "gut" sein - wenn ein Kampf bevor steht und wir an etwas richtig Giftigem vorbei kommen, dann wird er seine Waffen schon mit Gift einstreichen (das duerfen halt der Elf und die Ordenskriegerin nicht sehen). Das "elfte" Gebot ist ihm wichtiger, als Gesetzestreue... (das mit dem "Nichterwischenlassen")
Kurz gesagt, meine Figuren sind gerne "gut genug", aber nicht "nur gut" (waere ja auch langweilig - Ordensritter und aehnliche Rollen mit "Nibelungentreue" mag ich nicht spielen; seht Euch den Hagen von Tronje an: der Einzige im ganzen Nibelungenlied, der seine "Treue" dem Lehnsherren (Weichei Gunther) gegenueber ernst nimmt, sie sogar ueber seine persoenliche Ehre setzt - und als Dank gilt er als der Unsympath des ganzen Epos schlechthin).
Mit "scharzen"/boesen Helden (da passt das Wort schon nicht, oder?) gaebe es wahrscheinlich kaum "miteinander" in der Gruppe, bestenfalls ein "nebeneinander", wahrscheinlich aber eher "gegeneinander" :-(