Autor Thema: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check  (Gelesen 9303 mal)

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #75 am: 21.08.2014 | 19:10 »
Ah, stimmt, das habe ich überlesen. Also, verstehe ich es richtig, dass das gesamte militärische Personal im Grunde gar nicht aus Soldaten besteht, sondern mindestens aus niederem Adel? Falls das der Fall ist, ändert das Einiges, ist aber immer noch brauchbar: Die Jagd ist eines der natürlichen Vorrechte des Adels; sprich, die Leute wissen nicht nur, wie man Bogen und Armbrust im Kampf, sondern auch wie man sie bei der Jagd benutzt.
d.h. nicht das sie effiektive d.h. Kalorienpositive Fleischjäger sind, vom Fallenstellen ganz zu schweigen.

Einen Pflug sollten sie bedienen können
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #76 am: 21.08.2014 | 22:00 »
was verwilderte und damit extrem gefährliche Rindviecher, ggf Umweltschäden(Ernte anyone)  oder bei entsprechenden Raubtieren eher irrelefant sein dürfte

Erst einmal geht es nicht um Rinder, sondern um Schweine und Ziegen, und zweitens spielten ökologische Erwägungen in der Historie keine Rolle und auch in diesem Setting nicht. Auf der praktischen Seite haben die neuen Siedler einen derart hohen Anfangsbedarf, dass sie im Nahbereich alle verwilderten Viecher erlegt oder vertrieben haben sollten, so dass diese keine Gefahr mehr für die erste Ernte darstellen dürften. Auch später, wenn die Viecher sich wieder zurück trauen, dürften sie eine willkommene Bereicherung des Speiseplans sein.

Auf den Inseln im Pazifik wurde das Verfahren übrigens auf die Spitze getrieben und als man dort Jahrzehnte später systematisch Plantagen anlegte, hatten die Pflanzer keine sonderlichen Probleme mit den vormals dort ausgesetzten Tieren. Warum also sollte das selbe Verfahren in einem fiktiven Setting zum Problem werden?

Zitat
d.h. nicht das sie effiektive d.h. Kalorienpositive Fleischjäger sind, vom Fallenstellen ganz zu schweigen.

Es sind kräftige Burschen, die neben dem Waffenhandwerk auch anpacken können und als kleinen Bonus wissen, wie man ein Tier erlegt. Das Wild in so einer neuen Welt kennt den Menschen als Feind nicht, ist also anfänglich vergleichsweise leicht zu beschleichen und zu erlegen.

Außerdem geht es nicht um Effektivität, denn die Menschen sind da und werden alles in ihren Möglichkeiten liegende unternehmen, um sich mit Nahrung zu versorgen. Der Versuch, den starken Nahrungsverbrauchern zu erklären, dass sie der Gemeinschaft am ehesten helfen, indem sie sich selbst entleiben statt auf die Jagd zu gehen, dürfte zudem wenig erfolgreich ausfallen.

Davon abgesehen kann es auch Gefahren geben, für die man sich die Kämpfer leisten muss, selbst wenn ihre Nahrungsbeschaffung geringer als ihr Nahrungsverbrauch sein sollte. Selbst dann wäre es eine Möglichkeit, das Minus immerhin zu verringern, wenn man sie auf die Jagd schickt, weil sie sich dann zumindest partiell selbst versorgen.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #77 am: 21.08.2014 | 22:25 »
Erst einmal geht es nicht um Rinder,
was die vor allem brauchen sind Zugtiere
Zitat
Auf der praktischen Seite haben die neuen Siedler einen derart hohen Anfangsbedarf, dass sie im Nahbereich alle verwilderten Viecher erlegt oder vertrieben haben sollten,
ähem, das klappt nur ohne Raubtiere und ohne andere grosse Tiere, ansonsten sehe ich keine tolle Nische Für Hausschwein und Ziege vs Wildschwein und Reh.



Zitat
hatten die Pflanzer keine sonderlichen Probleme mit den vormals dort ausgesetzten Tieren.
Australien anyone

Zitat
Das Wild in so einer neuen Welt kennt den Menschen als Feind nicht, ist also anfänglich vergleichsweise leicht zu beschleichen und zu erlegen.
sofern es da Mammute gibt....

Zitat
Außerdem geht es nicht um Effektivität,
wenn sie mehr Kalorien bei Jagd etc verbrauchen als durchs Fleisch reinkommt, war das ein Minusgeschäft.

Fallenstellen und Fischfang sind effektiver, btw Skorbut u.ä.

Wer kennt die Pflanzen? Essbar, giftig, Heilpflanze

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #78 am: 21.08.2014 | 22:30 »
wenn sie mehr Kalorien bei Jagd etc verbrauchen als durchs Fleisch reinkommt, war das ein Minusgeschäft.

Leute, die rumsitzen und gar nichts machen, sind auch ein Minusgeschäft. Wenn man die zum Jagen wegschickt, dann sind sie wenigstens nicht im Weg, und wenn sie was erlegen, dann ist das Minus nicht ganz so groß.

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #79 am: 21.08.2014 | 22:45 »
Holey moley, let´s go huntin

und dann kommen sie mit ner kleinen Eidechse als Tagesbeute zurück

Es ist ja nicht so, das die ansonsten untätig rumsitzen würden, Felder bestellen zur Not mit dem Spaten, Roden, Fischfang, Unterkünfte bauen.

Ich sag ja nicht, Jagen ist kompletter Blödsinn nur es muss sich lohnen, Fallen stellen könnte mehr bringen
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #80 am: 21.08.2014 | 23:43 »
Es gibt jagbares Wild, das den Menschen noch nicht als Fressfeind kennt und die Soldaten können es auf jeden Fall. Aber das wird so oder so nicht die erste Option sein, denn die müssen so oder so erstmal das Gelände erkunden, ehe sie anfangen ihre Bolzen fröhlich in unbekannte Tiere zu schießen. Langfristig wird es aber eine Option sein.

Welche Pflanzen hier essbar sind, werden die Leute wohl herausfinden müssen. Niemand hat gesagt, dass es einfach werden würde (und ohne ein paar Nebenwirkungen abläuft). Aber es ist durchaus drin, dass jemand dabei ist, der weiß, wie man sowas mit relativ geringem Verlust an menschlichem Leben in Erfahrung bringt.

Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn der Schiffsbau etwas weiter entwickelt ist, als die restliche Technik. Die technische Entwicklung muss ja nicht in exakt den selben Bahnen verlaufen, wie im RL-Europa, es sollte nur irgendwie noch denkbar sein. Ich kann alternativ auch die Zahl der Schiffe erhöhen oder die Zahl der Siedler reduzieren. Das sollte das geringste Problem sein.

Ich denke, es ist drin, dass die ein paar Schweine und Ziegen mitgebracht haben. Rinder vielleicht eher nicht. Wenn sie keine Zugtiere haben, dann werden sie ohne auskommen müssen. Schön ist das nicht, aber man muss mit dem Arbeiten, was man hat. Ich denke, dass Fischfang erstmal eine ganz wichtige Sache sein wird.
Sicher ist das Jagen mit Schlingen eine Methode, die angewendet wird, denn wenn die Falle mal gestellt ist, kann man sich anderen Aufgaben zuwenden und braucht nicht kräftezehrend durch den Wald zu joggen. Aber das kann man ja auch parallel machen.

Das Bauen wetterfester Unterkünfte wird zwar anstrengend sein, aber kein unlösbares Problem. Es gibt genug Leute unter den Siedlern, die wissen, worauf es da ankommt und die übrigen Leute sinnvoll einarbeiten können. Das Bauen guter Unterkünfte wird erstmal auch Priorität haben, denn es ist ja auch eine symbolische Handlung: Wir sind gekommen um zu bleiben. Und wenn erstmal ein paar Hütten stehen und man im trockenen schlafen kann, sieht der eine oder andere Siedler, der noch nicht so recht überzeugt ist, die Sache nicht mehr ganz so schlimm. Und die Soldaten sind durchaus Leute, die selbst Hand anlegen können und denen Standesdünkel dabei auch nicht im Weg stehen.

Vieles wird an dieser Stelle natürlich Spielerentscheidung sein. Aber im Zweifelsfall kann man ja freundlich den Hinweis fallen lassen, was die am wenigsten katastrophale Vorgehensweise sein wird.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #81 am: 22.08.2014 | 00:24 »
Es gibt jagbares Wild, das den Menschen noch nicht als Fressfeind kennt .
das kenne ich nur vom DoDo und auch ne Vermutung, das Mammut soll den Menschen unterschätzt haben aber sonst.

Zitat
und die Soldaten können es auf jeden Fall.
das hielte ich   für fraglich, zumindest im geforderten Ausmass

Treib spez Kesseltreibjagden wären noch ne Möglichkeit

Zitat
Aber es ist durchaus drin, dass jemand dabei ist, der weiß, wie man sowas mit relativ geringem Verlust an menschlichem Leben in Erfahrung bringt.
sowas schaukelt sich gern auf, es ist der Kalorien,  bzw Wasserverlust oder die Hygiene Umstände, de dich töten


Zitat
Rinder vielleicht eher nicht. Wenn sie keine Zugtiere haben, dann werden sie ohne auskommen müssen. Schön ist das nicht, aber man muss mit dem Arbeiten, was man hat.
die Viecher sind für Ackerbau, effektiver Art nunmal verdammt wichtig, klar geht auch ohne , aber mit geht sehr viel besser

Dazu braucht es Schafe für Wolle(das Gwand auf das ich in dem Klima als letztes verzichten wollte)


 
Zitat
Sicher ist das Jagen mit Schlingen eine Methode,
die Linie muss abgegangen werden sonst füttert die nicht die Kolonisten.


Zitat
Das Bauen wetterfester Unterkünfte wird zwar anstrengend sein, aber kein unlösbares Problem.
Nein, das ist nur ne Frage der Zeitkalkulation

Standesdünkel der Art konnten sich Bauernritter , Ji-Samurai und viele Rajputen nicht leisten.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #82 am: 22.08.2014 | 00:31 »
Was ich in Bezug auf Nahrung irgendwie witzig finde:
Wenn man sich mal die Küche von neu-England ansieht und was da aus der Siedlerzeit erhalten geblieben ist, etwa Clam Chowder, dann ist das ein erhellender Einblick darin wie man sich damals wohl ernährt hat.
Hummer war auch ein Amre-Leute-Essen, mitunter weil sich die Viecher vermehren wie die Seuche und trotzdem easypeasy fangen lassen.

Ansonsten habe ich hier noch ein altes Oregon Trail Cookbook rumliegen, bei dem jemand auch Siedlerrezepte gesammelt hat, auch Einkaufslisten für so einen Track. Spannende Sache das. Nüsse!
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #83 am: 22.08.2014 | 01:06 »
da gab es auch Einkaufslisten für Klamotten, ein Paar Schuhe und Stiefel für Reiter bzw 2 Paar Schuhe für Nichtreiter .

Kleidung aus Wolle etc etc  und ne Menge Nahrung
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #84 am: 22.08.2014 | 02:23 »
Bis geerntet werden kann, muss man sich mit Nahrung versorgen. Dafür gibt es nur drei Möglichkeiten: Jagen, Fischen, Sammeln. Also werden einige Leute jagen gehen. Und wenn sie noch nicht gut genug jagen können, werden sie lernen und besser werden. Noch ein Grund, warum sie früh damit anfangen sollten. Ich wüsste auch nicht, was dagegen spricht, dass einige der Soldaten passable Jäger sind.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #85 am: 22.08.2014 | 08:08 »
Bis geerntet werden kann, muss man sich mit Nahrung versorgen. Dafür gibt es nur drei Möglichkeiten: Jagen, Fischen, Sammeln. Also werden einige Leute jagen gehen. Und wenn sie noch nicht gut genug jagen können, werden sie lernen und besser werden. Noch ein Grund, warum sie früh damit anfangen sollten. Ich wüsste auch nicht, was dagegen spricht, dass einige der Soldaten passable Jäger sind.

Die Kritik an den Soldaten als Jägern hat mehr damit zu tun das es die vermeintlich leichteste Aufgabe ist. Natürlich ist es ein probates Mittel eine Kolonie am Anfang durch erlegtes Wild zu unterstützen, besonders dann wenn es damit einher geht das Umfeld zu kartografieren und die Umgebung zu sichern, aber genau es dem Grund nur als nützlicher Nebeneffekt zu sehen denn als ihre Hauptaufgabe. Die klassischen Trapper und Scouts halt.

Der zeitweilige Rückschritt zum Jäger und Sammler Zustand ist auch ok, gerade weil eben Nüsse und Beeren sowohl Fette als auch Vitamine liefern und das wird in der Anfangsphase wichtig werden. Wildkräuter und Co. sollte man dabei auch nicht unterschätzen. Da kann man sich mal bei uns umsehen wie viel schmackhaftes und nahrhaftes da dabei ist und einfach durch den Wohlstand von der Speisekarte verdrängt wurde. Bestes Beispiel: Girsch.
Findet man überall, wächst wie Unkraut (hah!), schmeckt nicht schlecht und ist verdammt hartnäckig.

Was ich z.B. aus dem Oregon Trail Buch spannendes ziehen konnte ist wie wichtig es ist die Methoden zur Konservierung zur Hand zu haben, also Räuchertechniken (kommunale Räucherhütte), Pökelsatz und -Nitrat und Essig. Anscheinend dauert es fast ewig bis man mal so weit ist diese Sachen selbst herzustellen, daher ist ein großer Startvorrat hier echtes Gold wert.

An Viecherzeugs lohnen sich auch die ganzen "Schnellbrüter", etwa Meerschweinchen. Leicht im Transport, in der Zucht, schmecken btw. gar nicht mal schlecht und vermehren sich wie die Seuche.

Was die Unterkünfte betrifft: Es ist erstaunlich zu sehen wie schnell man mal so ein Blockhaus errichten und decken kann, wenn das Thema Transport geregelt ist, also etwa indem ein Ochse den Stamm zieht. Wir reden hier von der Arbeit von wenigen Tagen.
Noch erstaunlicher ist wie schnell so ein Wald schwinden kann, sofern erst mal mit der notwendigen Köhlerei begonnen wird.

Dennoch: Meeresfrüchte. Muscheln, Hummer und Krebse (plus Algen) sind mit der einfachste Start, zudem wird man sich am Meer aufhalten wollen um kleine und einfache Salinen bauen zu können.

Nachtrag: Ich habe mich eine Weile lang mit solchen Dingen wie systematischer Pilzzucht, Anbau von Soja und Weiterverarbeitung zu Tofu beschäftigt, daher finde ich das Thema sehr interessant.
« Letzte Änderung: 22.08.2014 | 08:53 von Slayn »
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #86 am: 22.08.2014 | 08:18 »
Damit drehen wir uns auch irgendwie zurück zu den anfänglichen Fragen:

Wenn die Bewaffneten unterwegs sein müssen (Jagt, Kartografieren, Prospektieren), wer hält dann den "Mob" unter Kontrolle?
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #87 am: 22.08.2014 | 08:55 »
Zum Thema Gefügigkeit des Mobs würde ich gern anmerken, dass trotz Entführung etc. die Leute insgesamt großteils bei der Stange gehalten werden dürften,
wenn es den Führungspersonen gelingt, das Bild von der "Schicksalsgemeinschaft", die zwar unfreiwillig zusammenkam, aber nunmal hier gelandet ist, in den Köpfen zu verankern.

Menschengruppen lassen sich ganz leicht kontrollieren, wenn es gelingt, den Großteil der Gruppe gegen eine Minderheit einzunehmen.
Wer nicht mitmachen will, wird verbannt und wird allein in der fremden Wildnis auf jeden Fall zugrundegehen. Wer mitmacht, "wo ihr nun schon einmal hier seid", hat zumindest die Chance,
nicht zugrundezugehen, auch wenn es hart wird.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #88 am: 22.08.2014 | 12:29 »
Die Kritik an den Soldaten als Jägern hat mehr damit zu tun das es die vermeintlich leichteste Aufgabe ist. Natürlich ist es ein probates Mittel eine Kolonie am Anfang durch erlegtes Wild zu unterstützen, besonders dann wenn es damit einher geht das Umfeld zu kartografieren und die Umgebung zu sichern, aber genau es dem Grund nur als nützlicher Nebeneffekt zu sehen denn als ihre Hauptaufgabe. Die klassischen Trapper und Scouts halt.

Der zeitweilige Rückschritt zum Jäger und Sammler Zustand ist auch ok, gerade weil eben Nüsse und Beeren sowohl Fette als auch Vitamine liefern und das wird in der Anfangsphase wichtig werden. Wildkräuter und Co. sollte man dabei auch nicht unterschätzen. Da kann man sich mal bei uns umsehen wie viel schmackhaftes und nahrhaftes da dabei ist und einfach durch den Wohlstand von der Speisekarte verdrängt wurde. Bestes Beispiel: Girsch.
Findet man überall, wächst wie Unkraut (hah!), schmeckt nicht schlecht und ist verdammt hartnäckig.

Was ich z.B. aus dem Oregon Trail Buch spannendes ziehen konnte ist wie wichtig es ist die Methoden zur Konservierung zur Hand zu haben, also Räuchertechniken (kommunale Räucherhütte), Pökelsatz und -Nitrat und Essig. Anscheinend dauert es fast ewig bis man mal so weit ist diese Sachen selbst herzustellen, daher ist ein großer Startvorrat hier echtes Gold wert.

An Viecherzeugs lohnen sich auch die ganzen "Schnellbrüter", etwa Meerschweinchen. Leicht im Transport, in der Zucht, schmecken btw. gar nicht mal schlecht und vermehren sich wie die Seuche.

Was die Unterkünfte betrifft: Es ist erstaunlich zu sehen wie schnell man mal so ein Blockhaus errichten und decken kann, wenn das Thema Transport geregelt ist, also etwa indem ein Ochse den Stamm zieht. Wir reden hier von der Arbeit von wenigen Tagen.
Noch erstaunlicher ist wie schnell so ein Wald schwinden kann, sofern erst mal mit der notwendigen Köhlerei begonnen wird.

Dennoch: Meeresfrüchte. Muscheln, Hummer und Krebse (plus Algen) sind mit der einfachste Start, zudem wird man sich am Meer aufhalten wollen um kleine und einfache Salinen bauen zu können.

Nachtrag: Ich habe mich eine Weile lang mit solchen Dingen wie systematischer Pilzzucht, Anbau von Soja und Weiterverarbeitung zu Tofu beschäftigt, daher finde ich das Thema sehr interessant.
Danke! Das ist wahnsinnig nützlich für mich.

Was den Mob angeht: Das ist natürlich ein Problem, das ich aber aufgrund der vorherigen Überlegungen im Thread für lösbar halte, in dem man...
 den Leuten eine Perspektive bietet ("langfristig gesehen werdet ihr es hier besser haben!")
 die Alternativen minimiert (Ohne Schiffe *Blubb* gibt es ohnehin keinen Weg zurück)
 die Schicksalsgemeinschaft betont ("Wir sitzen hier alle im selben Boot")
 sich selbst als wichtig hinstellt ("Ihr braucht uns! Ihr wisst nicht, was da draußen auf euch lauert!", "Wir haben einen Plan, wenn ihr tut, was wir sagen, wird alles gut gehen!")
 bereits vorhandene, gewohnte Hierarchien anwendet (Wer sich ganz selbstverständlich als Anführer gibt, wird regelmäßig auch als solcher akzeptiert, besonders in Extremsituationen)

Das größte Versprechen an die Siedler ist, dass sie hier Freisassen werden können - die überwältigende Mehrheit besteht aus den untersten Gesellschaftsschichten und in dem Setting sind die untersten Gesellschaftsschichten verdammt weit unten.

Also ziemlich genau das, was Sefli auch geschrieben hat.

Ich habe mich aber inzwischen auch dazu entschlossen, die Unfreiwilligkeit zu reduzieren und den Soldaten die Möglichkeit zu bieten, in der Heimat ein gerüttelt Maß an Freiwilligen zu bekommen. Erstmal unfreiwillige Siedler werden nur mitgenommen, um noch Lücken zu füllen und sich daher in überschaubaren Grenzen halten. Ein paar brauche ich noch für einen Plot, darum kann ich nicht ganz auf sie verzichten, aber es ist schon glaubhafter, dass die Sache hinhaut, wenn die Soldaten insgesamt stärkeren Rückhalt haben.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #89 am: 22.08.2014 | 13:26 »
was die vor allem brauchen sind Zugtiere

Zugtiere sind Luxus, denn sie ersetzen etwas, was mit menschlicher Muskelkraft zu bewältigen ist. Sie können allerdings notwendig werden, wenn der Boden irgendwann durch ständiges Beackern so ausgelaugt ist, dass man ihn tiefer umpflügen muss. Aber da die Neuankömmlinge quasi eine jungfräuliche Scholle vorfinden, braucht man hauptsächlich viele Hände die dabei helfen, Steine wegzusammeln.

Zitat
ähem, das klappt nur ohne Raubtiere und ohne andere grosse Tiere, ansonsten sehe ich keine tolle Nische Für Hausschwein und Ziege vs Wildschwein und Reh.

Du hast mich falsch verstanden: Es geht erst einmal nicht darum, dass die Siedler Haustiere mitbringen, sondern darum, dass schon vorher Schiffe an diesem Landstrich vor Anker gegangen sind und das Verfahren praktiziert haben, dort Ziegen und Schweine auszusetzen, damit es sich dort selbst versorgen und vermehren und man beim nächsten Besuch leichter an frischen Proviant kommt.

Aber es wäre auch nicht dumm, ein paar Ziegen und Schweine mitzubringen, denn diese kann man ebenfalls erst einmal sich selbst überlassen und später leichter wieder domestizieren, als wenn man mit Wildtieren bei Null anfängt.
Ziegen sind schon deshalb hilfreich, weil sie weniger Fleisch als vielmehr Milch liefern. Und Milch wird spätestens dann wichtig, wenn der erste menschliche Nachwuchs ansteht, denn erstens ist in so einem Setting die Müttersterblichkeit recht hoch und zweitens können Ziegen aus Futter noch Milch generieren, wenn menschliche Frauen aufgrund suboptimaler Ernährung nicht genug zum Stillen ihrer Kinder haben. Aber auch sonst ist Milch ein guter und handlicher Energielieferant - immerhin wird aus trockenem Gras wertvolles Protein!

Zitat
wenn sie mehr Kalorien bei Jagd etc verbrauchen als durchs Fleisch reinkommt, war das ein Minusgeschäft.

Dafür muss man sich aber schon sehr dämlich anstellen. Wenn es jagdbares Wild gibt wird jemand, der sich mit der Jagd auskennt, zwangsläufig auch Beute mit nach Hause bringen. Es verlangt ja niemand, dass sie Kaninchen mit der Hand fangen - dafür legt man Schlingen. Parallel kostet es aber wenig Kalorien, einem Stück Schwarzwild aufzulauern und der Fleischgewinn ist beträchtlich. Je größer das Wild ist, dass man mit den vorhandene Jagdwaffen erlegen kann, desto besser die Ausbeute. Bei Großwild, bei dem die Jagdwaffen zu schwach sind, braucht man wieder Fallen, und zwar große Fallen.

Zitat
Fallenstellen und Fischfang sind effektiver, btw Skorbut u.ä.

Was Fischfang angeht, ist das ganz mein Reden. Auch sollte jede freie Hand, die nicht gerade Unterkünfte bat, das Feld bestellt oder auf die Jagd geht damit beschäftigt sein, Früchte, Beeren, Pilze und essbare Wurzeln zu sammeln, denn mit diesen als Nahrungsergänzung komm man auf seine Vitamine. Das können auch Kinder und Alte erledigen.

Zitat
Wer kennt die Pflanzen? Essbar, giftig, Heilpflanze

Bei Tieren ist es einfach: Man kann prinzipiell jedes unbekannte Tier essen, wenn man die Haut und die Eingeweide (diese möglichst unbeschädigt) entfernt und das Fleisch kocht. Für Ausnahmen von dieser Regel muss man schon auf einem anderen Planeten landen.

Bei Pflanzen wäre es gut, wenn man einen Pflanzenkundigen dabei hätte. Der kennt dann zwar sicher auch nicht alle dort wachsenden Arten, aber er erkennt Gattungen, was schon enorm weiterhilft, um die wirklich fiesen Alkaloide auszuschließen. Was übrig bleibt, kann dann zwar immer noch leicht giftig oder ungenießbar sein, aber ist zumindest schon auf dem Level, wo man vorsichtige Mengen probieren kann und sieht, ob es schmeckt und irgendwelche Nebenwirkungen hat. Von ein wenig Durchfall und/oder Erbrechen wir keine gesunde Testperson umkommen.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #90 am: 22.08.2014 | 23:49 »
Ich wüsste auch nicht, was dagegen spricht, dass einige der Soldaten passable Jäger sind.
Ich wüsste auch keinen der dafür spricht

 sich selbst als wichtig hinstellt ("Ihr braucht uns! Ihr wisst nicht, was da draußen auf euch lauert!", "Wir haben einen Plan, wenn ihr tut, was wir sagen, wird alles gut gehen!") .
so Plan wie bisher, ich wäre nicht beeindruckt


 
Zitat
bereits vorhandene, gewohnte Hierarchien anwendet (Wer sich ganz selbstverständlich als Anführer gibt, wird regelmäßig auch als solcher akzeptiert, besonders in Extremsituationen)
maybe, wer dabei versagt könnte auch Probleme bekommen

Zitat
Das größte Versprechen an die Siedler ist, dass sie hier Freisassen werden können -
wollen die das?

Wollen die ggf Leibeigene bleiben?

Aber da die Neuankömmlinge quasi eine jungfräuliche Scholle vorfinden, braucht man hauptsächlich viele Hände die dabei helfen, Steine wegzusammeln.
Eher die Bäume und Baumstümpfe wegzuschaffen. btw mit Zugtieren kann man auch grössere Felder beackern

Zitat
Du hast mich falsch verstanden:
Nein, ich habe dich richtig verstanden
Zitat
Dafür muss man sich aber schon sehr dämlich anstellen.
  das geht mkn recht gut

Da gibt es ne Story von Ron Hood, nach Stunden der Jagd schleppte der Jäger ne kleine Eidechse an

Oder nimm den Typ der in Alaska verhungerte
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Offline Yerho

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #91 am: 23.08.2014 | 11:20 »
Ich wüsste auch keinen der dafür sprichtso Plan wie bisher, ich wäre nicht beeindruckt

Nun ja, die haben in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mal eben ein Siedlungsunternehmen auf die Beine gestellt. Also ich wäre - als Entführter - widerwillig beeindruckt.

Zitat
Wollen die ggf Leibeigene bleiben?

Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Wenn jemand die Wahl zwischen Leibeigenschaft ohne Besitz und Freiheit als Landbesitzer hat, wählt niemand die erste Option. Insbesondere dann nicht, wenn die Nebenoptionen "in gefährlicher Umgebung" und "in sicherer Umgebung" ausgeschlossen sind, denn man ist ja bereits vor Ort und kann dort nicht weg.

Zitat
Eher die Bäume und Baumstümpfe wegzuschaffen.

Das ist wieder schwer von der natürlichen Vegetation abhängig. Steine klauben ist aber der kleinste gemeinsame Nenner beim Schaffen von Ackerfläche, diese Arbeit hat man immer.

Wenn aber erst noch dichter Urwald gerodet werden muss, kann ich jetzt schon sagen, dass die Siedler nicht überleben werden, wenn nicht gerade Brandrodung möglich ist - und das geht nur, wenn es keine allzu tief wurzelnden Bäume gibt (Stichwort Regenwald). Laut Beschreibung haben wir aber ein eher gemäßigtes Klima, also auch entsprechende Vegetation. Daraus folgt, man muss schon einigermaßen freie Flächen vorfinden, um etwaige einzelne Bäume oder kleinere Baumgruppen wird man anfangs eher herum pflügen.

Zitat
btw mit Zugtieren kann man auch grössere Felder beackern

Wie schon geschrieben, die Notwendigkeit für Zugtiere (oder Zugmaschinen in technisierten Settings) skaliert mit der Tiefe des Pflügens, nicht mit der Fläche, weil ein Zugtier lediglich die Zugkraft, nicht aber die zurücklegbaren Wege.
Anfänglich werden die Siedler ohnehin nur so viel Fläche beackern, wie unbedingt nötig ist, sonst würde ja das Vorbereiten der Ackerfläche mehr Reserven verschlingen, als man aufbringen kann und mehr Saatgut verbrauchen, als man an Ernte einfahren, verbrauchen und lagern kann.

Zugtiere machen anfangs mehr Probleme als Nutzen. Sie brauchen für ihre Zugleistung eine Menge Heu, dass erst einmal gefunden und geschnitten werden muss; die Tiere müssen auch geschützt untergebracht werden. Vor allem aber müssen sie erst einmal dorthin gebracht werden, wobei Rinder nicht nur eine Menge Platz in Anspruch nehmen, sondern sogar noch eine eine geringere Chance haben, einen Seereise zu überstehen als Pferde, während Schweine und Ziegen Seereisen sehr gut überstehen, wenig Platz benötigen und sich vor Ort selbst versorgen können.

Zitat
Da gibt es ne Story von Ron Hood, nach Stunden der Jagd schleppte der Jäger ne kleine Eidechse an
Oder nimm den Typ der in Alaska verhungerte

Das sind Survivalisten, die haben sich absichtlich in extreme Situationen begeben: Harsches Klima, wenig Wild. Die Siedler landen jedoch in einem Landstrich, der zur Besiedlung vorgesehen ist, man kann also davon ausgehen, dass die Bedingungen dort besser sind.

Abgesehen davon, fehlt einzelnen Jägern ein wesentliches Element, nämlich die Möglichkeit der Kooperation. Ein Jäger kann nur einer Fährte folgen oder sich nur an einer Stelle auf die Lauer legen - wenn gerade dort nichts auftaucht, hat er Pech gehabt. Mehrere Jäger können mehreren Fährten folgen oder sich auf mehreren Lichtungen, an mehreren Wildpfaden, Weideplätzen oder Trinkstellen auf die Lauer legen: Wenn es in der Gegend Wild gibt, wird zwingend an irgend einer der Stellen Jagderfolg einstellen und ein größeres Stück Wild ernährt nicht nur den einen Jäger, der es erlegt hat, sondern alle. Mehrere Jäger können Wild (sogar ganze Gruppen, Sprünge und Herden) auch umzingeln und/oder treiben, wodurch sich pro Jagdausflug mehr Abschüsse ergeben.

Hinzu kommt, dass auch die weniger erfolgreichen Jäger auf ihrem Weg Fallen gelegt, Beeren gepflückt oder Kleinwild gegriffen haben können, was die Bilanz der kooperativen Jagd weiter verbessert. Unsere Altvordersten haben als Jäger und Sammler überlebt und teilweise sogar gut davon gelebt, unmöglich kann es also nicht sein.

Natürlich darf man für so ein Szenario nicht vom Pessimum ausgehen, also das man beispielsweise irgendwo in Alaska herum gurkt, sämtliches jagdbares Wild gerade anderswo unterwegs ist und man aufgrund der geringen Temperaturen auch noch zu viel Energie verbraucht. Es geht hier vielmehr darum, plausible Bedingungen zu finden, unter denen das Szenario funktionieren kann.
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Offline Würfelspucker

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #92 am: 23.08.2014 | 22:07 »
Als Joker kann man auch Herdentiere wie Gazellen oder Rentiere in der Gegend ansiedeln. Die lassen sich leicht erlegen: Man treibt sie in einen V-förmigen Zaun, der sich immer weiter verengt. Das Ende ist dabei von einer Hügelkuppe verborgen, wenn die Tiere über die Kuppe sind können sie zwar die Falle erkennen, sind aber schon drin. Die Schützen können dann in Ruhe den Rest erlegen. Das hat beispielsweise mit Gazellen vor 5000 Jahren in Syrien sehr gut funktioniert.

Die Frage ist dann er wie man das ganze Fleisch haltbar macht. Entweder Leben die Herden in der Gegend und man kann immer wieder eine Herde erlegen, oder es gibt eine Migration die dort vorbeiführt.

Bisons sind schwieriger als Jagdwild, gehen aber auch.

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #93 am: 24.08.2014 | 01:36 »
Das Land ist für Besiedlung schon gut geeignet, erstens grundsätzlich und zweitens, weil es sich klimatisch von der Heimat der Siedler nicht maßgeblich unterscheidet. D.h. sie treffen zwar auf ihnen unbekannte Tiere und Pflanzen, müssen aber nicht mit einem Klima umgehen, dass sie nicht gewohnt sind und Flora und Fauna werden trotz gewisser Unterschiede schon Parallelen zu dem aufweisen, was sie von zu Hause aus kennen.

Ein wenig Freifläche für den Anfang wird es geben, später wird man wohl auch roden müssen, aber das kann später kommen. Es wird auch Herdentiere geben, vermutlich sowas wie Rentiere. Ich werde mir recht viel aus der nordamerikanischen Fauna raussuchen und ansonsten ein paar phantastische Tiere einstreuen.

Auf die besten Jagdmethoden müssen die Siedler vielleicht noch kommen, da liegt auch vieles in Spielerhand, aber das sind ja Adaptionsprozesse, die auch Teil des Reizes sind, den das Szenario auf mich ausüben.
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Offline Slayn

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #94 am: 24.08.2014 | 02:14 »
@Surtur:

Lass uns mal an einer ganz anderen Stelle ansetzen. Zur Erklärung dazu: Meine Oma ist fast 100 geworden und hat zwei Weltkriege, vor allem aber die Zeit danach als Bäuerin durchlebt. Was sie ihren kindern und uns Enkeln und teils Urenkeln vermitteln konnte ist Gold wert.
Ich bin jetzt mal so frei und behaupte, was wir daraus an Tipps und Tricks ziehen konnten reicht aus um die Eigenversorgung zu starten (Du solltest mal meinen Garten sehen und was da alles zu wächst und gedeiht).

Worauf ich hinaus will: Gibt es in deinem Setting eigentlich Gründe warum die Leute "breites" anstatt "spezifisches" Wissen haben sollten? Wie sieht es denn in der Vorgeschichte aus mit Kriegen, Hungersnöten, wie stark waren Gilden und so etwas präsent?
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Offline Skele-Surtur

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #95 am: 24.08.2014 | 13:16 »
Gilden und Zünfte gab es fast gar nicht, zumindest nicht in dem Sinn, wie sie sich in Europa entwickelt haben. Dominante Kraft war ein selbstbewusster Schwertadel, der aber den Sprung zum reinen Hofadel noch nicht gemacht hat und in einem pyramidenförmigen Feudalsystem organisiert war. Es gab zwar eine Kirche, die aber ganz andere Strukturen als die christliche Kirche hatte und keine zentrale Organisation aufwies. Sie hat politisch kaum eine Rolle gespielt, zumindest nicht als eigene Faktion.
Selbst in den Städten haben sich in der Regel keine emanzipierten zünftischen Organisationen. Sie waren praktisch immer Herrschersitze.

Hungersnöte waren primär vom Wetter abhängig und die gab es so alle paar Jahre, wenn es den Bauern die Ernte verhagelt hat.

Es gab mehr gelegentliche Scharmützel zwischen einzelnen lokalen Fürsten und ihrer Lehensnehmer als richtige Kriege, bei denen man üblicherweise davon absah, groß Felder nieder zu brennen und Dörfer zu zerstören. Eine Art Gentlemen's Agreement: "Krieg ist die Angelegenheit von Kriegern. Wir brennen vielleicht mal eure Burg nieder, aber nicht die Hütten der Leibeigenen. Das wäre schlechter Stil."
Hin- und wieder gab es Überfälle ausländischer Barbaren, die sich daran natürlich nicht gehalten haben, denen war man grundsätzlich militärisch gewachsen.

Dann kam es zu einem Konflikt, der innerhalb weniger Monate wie noch nie vorher eskaliert ist, sich landesweit ausgebreitet hat und nun die Soldaten zu besagter Verzweiflungsaktion getrieben hat.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #96 am: 24.08.2014 | 13:51 »
Nun ja, die haben in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mal eben ein Siedlungsunternehmen auf die Beine gestellt. Also ich wäre - als Entführter - widerwillig beeindruckt.
Ich nicht, wären sie kompetent genug gewesen hätten sie nicht unvorbereitet fliehen müssen

Zitat
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doch, weil es gemacht wurde und wie toll die verhungernde Freiheit sein mag....

mkn nach ist Wald leichter in fruchtbares Ackergrund umzuwandeln als Weiden,  Heide oder Prärie , aber da mag ich technisch zurückhängen.

btw Jagen heisstr nicht, das es einem in den Mund fliegt.
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Offline boooh

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #97 am: 4.09.2014 | 15:02 »
Zum Thema unbekannte Pflanzen, da könnte ich mir gut die Damen des (niederen) Adels vorstellen die evtl. Botanik als eine Art Hobby hatten und somit ein breiteres Wissen an Pflanzen hatten und mit den verwannten Heimischen Pflanzen wiedererkennen. (sowas wie : die Pflanze kenn ich die ist esssbar auch wenn die bei uns in der Heimat nie so groß/klein waren.)
« Letzte Änderung: 4.09.2014 | 16:48 von boooh »

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #98 am: 4.09.2014 | 16:35 »
Klosterschule, Küche, Heilkräuter ne gewisse medizinische Ausbildung wären für adlige Damen nicht so ungewöhnlich
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