Ich wüsste auch keinen der dafür sprichtso Plan wie bisher, ich wäre nicht beeindruckt
Nun ja, die haben in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mal eben ein Siedlungsunternehmen auf die Beine gestellt. Also ich wäre - als Entführter - widerwillig beeindruckt.
Wollen die ggf Leibeigene bleiben?
Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Wenn jemand die Wahl zwischen Leibeigenschaft ohne Besitz und Freiheit als Landbesitzer hat, wählt niemand die erste Option. Insbesondere dann nicht, wenn die Nebenoptionen "in gefährlicher Umgebung" und "in sicherer Umgebung" ausgeschlossen sind, denn man ist ja bereits vor Ort und kann dort nicht weg.
Eher die Bäume und Baumstümpfe wegzuschaffen.
Das ist wieder schwer von der natürlichen Vegetation abhängig. Steine klauben ist aber der kleinste gemeinsame Nenner beim Schaffen von Ackerfläche, diese Arbeit hat man immer.
Wenn aber erst noch dichter Urwald gerodet werden muss, kann ich jetzt schon sagen, dass die Siedler nicht überleben werden, wenn nicht gerade Brandrodung möglich ist - und das geht nur, wenn es keine allzu tief wurzelnden Bäume gibt (Stichwort Regenwald). Laut Beschreibung haben wir aber ein eher gemäßigtes Klima, also auch entsprechende Vegetation. Daraus folgt, man muss schon einigermaßen freie Flächen vorfinden, um etwaige einzelne Bäume oder kleinere Baumgruppen wird man anfangs eher herum pflügen.
btw mit Zugtieren kann man auch grössere Felder beackern
Wie schon geschrieben, die Notwendigkeit für Zugtiere (oder Zugmaschinen in technisierten Settings) skaliert mit der Tiefe des Pflügens, nicht mit der Fläche, weil ein Zugtier lediglich die Zug
kraft, nicht aber die zurücklegbaren Wege.
Anfänglich werden die Siedler ohnehin nur so viel Fläche beackern, wie unbedingt nötig ist, sonst würde ja das Vorbereiten der Ackerfläche mehr Reserven verschlingen, als man aufbringen kann und mehr Saatgut verbrauchen, als man an Ernte einfahren, verbrauchen und lagern kann.
Zugtiere machen anfangs mehr Probleme als Nutzen. Sie brauchen für ihre Zugleistung eine Menge Heu, dass erst einmal gefunden und geschnitten werden muss; die Tiere müssen auch geschützt untergebracht werden. Vor allem aber müssen sie erst einmal dorthin gebracht werden, wobei Rinder nicht nur eine Menge Platz in Anspruch nehmen, sondern sogar noch eine eine geringere Chance haben, einen Seereise zu überstehen als Pferde, während Schweine und Ziegen Seereisen sehr gut überstehen, wenig Platz benötigen und sich vor Ort selbst versorgen können.
Da gibt es ne Story von Ron Hood, nach Stunden der Jagd schleppte der Jäger ne kleine Eidechse an
Oder nimm den Typ der in Alaska verhungerte
Das sind Survivalisten, die haben sich absichtlich in extreme Situationen begeben: Harsches Klima, wenig Wild. Die Siedler landen jedoch in einem Landstrich, der zur Besiedlung vorgesehen ist, man kann also davon ausgehen, dass die Bedingungen dort besser sind.
Abgesehen davon, fehlt einzelnen Jägern ein wesentliches Element, nämlich die Möglichkeit der Kooperation. Ein Jäger kann nur einer Fährte folgen oder sich nur an einer Stelle auf die Lauer legen - wenn gerade dort nichts auftaucht, hat er Pech gehabt. Mehrere Jäger können mehreren Fährten folgen oder sich auf mehreren Lichtungen, an mehreren Wildpfaden, Weideplätzen oder Trinkstellen auf die Lauer legen: Wenn es in der Gegend Wild gibt, wird zwingend an irgend einer der Stellen Jagderfolg einstellen und ein größeres Stück Wild ernährt nicht nur den einen Jäger, der es erlegt hat, sondern alle. Mehrere Jäger können Wild (sogar ganze Gruppen, Sprünge und Herden) auch umzingeln und/oder treiben, wodurch sich pro Jagdausflug mehr Abschüsse ergeben.
Hinzu kommt, dass auch die weniger erfolgreichen Jäger auf ihrem Weg Fallen gelegt, Beeren gepflückt oder Kleinwild gegriffen haben können, was die Bilanz der kooperativen Jagd weiter verbessert. Unsere Altvordersten haben als Jäger und Sammler überlebt und teilweise sogar gut davon gelebt, unmöglich kann es also nicht sein.
Natürlich darf man für so ein Szenario nicht vom Pessimum ausgehen, also das man beispielsweise irgendwo in Alaska herum gurkt, sämtliches jagdbares Wild gerade anderswo unterwegs ist und man aufgrund der geringen Temperaturen auch noch zu viel Energie verbraucht. Es geht hier vielmehr darum, plausible Bedingungen zu finden, unter denen das Szenario funktionieren kann.