Autor Thema: Brainstorming: Wie funktionieren Götter-Kulte in einer High-Fantasy-Welt?  (Gelesen 7092 mal)

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Um die Idee noch etwas weiter zu spinnen: eigentlich wollte ich ja auch Götter die unter den Menschen wandeln.

Vielleicht sind diese Avatare der Götter ja Immun-Reaktionen dieser fremdartigen Götter: die Götter selbst nehmen die Menschen nicht bewusst wahr, aber wenn der "Körper" der Götter mit Menschen in Kontakt kommt, dann formt dieser einen Avatar (ähnlich wie sich an einer Wunde ein Schorf bildet). Der Avatar ist direkt aus der Macht des Gottes gespeist, hat aber keine Verbindung zu dessen "Verstand". Der Avatar hat aber ein Bewusstsein, dass sich aus den Erwartungen und Vorstellungen spiegelt, welche die Kleriker haben die mit dem Gott in Kontakt treten. Das ist auch der Grund warum der Avatar quasi-menschlich aussieht.

Macht das Sinn?

Offline Lichtschwerttänzer

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Also zurück zum Anfang: Auf ein klassisches Pantheon mit klar festgelegten Tätigkeiten bin ich bereit zu verzichten. Was ich eigentlich erreichen wollte
du hattest kein klassisches Pantheon, sondern ein klassisches Fantasy RPG Pseudo Pantheon.

Zitat
: 1. viele real existierende Götter mit getrennten Kulten
gab es mKn in keinem Pantheon von Sumer bis zum Hinduismus

Zitat
die 2. voneinander unterscheidbar sind und 3. deren Kulte trotz ihrer Unterschiede friedlich koexistieren.
ist normal, verschiedene "Fremd"Götter wurden integriert bzw Äquivalente wurden gezogen.


Zitat
Das macht zwar ein bisschen mehr Sinn ... aber warum würden sich die Götter die Arbeit überhaupt so einteilen? Warum ist es für die Götter notwendig, dass die Menschen einen Gott der Schönheit haben?
vgl Aphrodite, Venus und Ishtar

Brauchen die Götter Anbetung bzw  Opfer vgl Brot der Götter = Aztekische Menschenopfer
Zitat
Gehen wir noch mal einen Schritt zurück: Warum interessieren sich die Götter für die Menschen?
weil es ihre Aufgabe ist genau wie die Opfer der Menschen deren.

Kosmische Ordnung/Maat ...

Ein Gott musste im Hinduismus einem Dämon eine Gunst erweisen, weil besagter Dämon die nötigen Asketische Lebensweise usw lange genug durchgezogen hatte

Können Menschen Götter zwingen wie bestimmte Rishis

Zitat
Die Frage ist nur: wie unterscheiden sich dann die Kulte noch praktisch: wenn die Götter total fremdartig sind, dann interessieren sie sich nicht für die Menschen oder was die tun
.

Göttliche Strafen(Gilgamesch - Enkidu, Troja - Erhaltung der Welt bei den Azteken(alle 52 Jahre den Weltuntergang als reelle Option )


Avatare sind Essenzsplitter eines Gottes, die als Mensch geboren werden um irgendwas zu tun Krischna, Rama sein Bruder und seine Frau Sita
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Skele-Surtur

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Um die Idee noch etwas weiter zu spinnen: eigentlich wollte ich ja auch Götter die unter den Menschen wandeln.

Vielleicht sind diese Avatare der Götter ja Immun-Reaktionen dieser fremdartigen Götter: die Götter selbst nehmen die Menschen nicht bewusst wahr, aber wenn der "Körper" der Götter mit Menschen in Kontakt kommt, dann formt dieser einen Avatar (ähnlich wie sich an einer Wunde ein Schorf bildet). Der Avatar ist direkt aus der Macht des Gottes gespeist, hat aber keine Verbindung zu dessen "Verstand". Der Avatar hat aber ein Bewusstsein, dass sich aus den Erwartungen und Vorstellungen spiegelt, welche die Kleriker haben die mit dem Gott in Kontakt treten. Das ist auch der Grund warum der Avatar quasi-menschlich aussieht.

Macht das Sinn?
Für mich schon. Hier treffen die Vorstellungen der Menschen quasi wie ein Bauplan auf die schöpferische Energie des Gottes, was eine Reaktion hervorruft. Ein auslösendes Ereignis dafür könnte ein groß angelegtes Gebet sein, wenn viele Menschen gleichzeitig hingebungsvoll in Kontakt mit dem Gott zu treten versuchen.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Lichtschwerttänzer

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und das könnte den Gott beeinflussen , bzw verändern
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Anastylos

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Ich spinne Mal etwas weiter (könnte gnostisches Gedankengut enthalten):

Es gibt nur einen Gott: Den Unbewegten Beweger. Um diesen dreht sich alles, ähnlich wie Planeten um eine Sonne. Um ihn drehen sich die Ideen, quasi Blaupausen unserer Realität. Die Idee einem Menschen ist das was jedem Menschen innewohnt damit er ein Mensch ist. Die Idee eines Steins macht einen Stein zu einem Stein etc. Gott ist die Blaupause der Ideen, also der Ursprung von allem. Aus ihm strömt alles, ohne das er etwas von sich selbst verliert, ähnlich wie eine Kerzenflamme nicht erlischt wenn sie an eine andere Kerze weitergegeben wird.
So wie aus Gott die Ideen strömen, so strömt aus den Ideen die Welt die wir kennen. Aus der Idee der Schönheit entstammt alles Schöne. Eine Vase kann schön sein weil in ihr ein Teil der Idee der Schönheit ist, ähnlich wie in einem Wasserglas eine bestimmte Menge Wasser ist. Unsere Welt ist Abbild der Welt der Ideen, so wie Schatten eine Abbild realer Dinge sind, verzerrt aber dennoch so dass sie das wesentliche darstellen. 

Die Avatare sind davon verschieden. Sie sind ein göttlicher Funke durch den der Unbewegte Beweger einen Teil seiner selbst verliert. Daher muss er befreit werden um zu ihm zurück zu kehren. Sie sind in dieser Welt gefangen, da sie mit dem Abbild einer Idee verbunden sind. Oft sind das Menschen, da ihre Seele Gott ähnlich ist und daher leicht eine Verbindung mit einem Splitter eingehen kann. Aber es können auch Tiere, Pflanzen, unbelebte Materie und immaterielle Dinge wie z.B. Tugend oder Zorn ein Avatar sein. Gemein ist ihnen allen, dass sie die Verbindung sind zwischen dem Diesseits und Gott.
Wie kann der Splitter aus dem Avatar befreit werden? Zum einen muss er seinen weltlichen Aspekt überwinden. Der Mensch muss danach streben nicht mehr Mensch zu sein. Er muss also vom Abbild zum Original werden indem er dem Vorbild immer ähnlicher wird. Dazu muss er den Aspekt seines Splitters immer mehr vervollkommen, bis er nicht nur von der Idee, sondern auch von Gott (als Ursprung der Idee) ununterscheidbar ist. Ein Avatar der Schönheit müsste also danach streben nicht nur schön zu sein, sondern die Schönheit selbst. Er müsste zur Idee werden, ähnlich wie ein Glas solange gefüllt wird bis es ganz voll ist. Dann erst kann er diese Welt verlassen um eins zu werden mit Gott, wodurch der Avatar vergeht.
Um dies zu erreichen braucht er Menschen. Er gibt diesen Menschen einen Teil seiner göttlichen Macht damit diese ihm bei seiner Reinigung helfen. Dies funktioniert wieder nach dem Kerzenflammenprinzip sodass er diese Macht nicht verliert auch wenn er sie weitergibt.
Wobei es natürlich auch Avatare geben kann die gar nicht daran denken wieder eins mit Gott zu werden, sondern auf der Erde bleiben um diese nach ihrem willen zu formen.

Nach Kant gibt es vier Grundfragen der Philosophie auf die auch unser Fantasy-system Antwort geben muss:
1. Was ist die Welt?
2. Was ist der Mensch (Elf, Zwerg etc.)?
3. Wie sollen wir leben?
4. Was dürfen wir hoffen?

1. Die Welt ist Abbild der Ideen.
2. Der Mensch ist Besitzer einer Seele, die Gott ähnlich ist. Er ist nicht wie ein Avatar ein teil von Gott selbst, aber er ist auch nicht ein Abbild einer Idee. Die Seele ist Abbild Gottes, wie eine Idee ohne selbst Ursprung eines Abbildes zu sein.
3. Der Mensch soll so leben, dass seine Seele Gott ähnlicher wird. Was auch immer das bedeutet.
4. Durch ein tugenhaftes Leben (aka in dem er Gött ähnlich wird) kann er Teilhaben an Gott. Er fügt ihm nichts hinzu und verändert ihn nicht (im Gegensatz zu einem Avatar) aber er kann sich selbst verlieren um Gott zu gewinnen. Andernfalls wird er wiedergeboren.

Im übrigen finde ich Tims Ansatz zur Bildung eines Avatars sehr interessant. Der Mensch kann durch bestimmte Taten eine "Wunde" schlagen durch die ein göttlicher Splitter ins Diesseits gelangt. Das können Gebete sein, aber auch große Kriege oder das Durchsetzen eines bestimmten Gedankenguts. Das ist möglich da die menschliche Seele quasi Idee ist und damit Gott sehr ähnlich ist. Auch Naturkatastrophen können einen Avatar auslösen wenn die menschlichen Reaktionen entsprechend heftig sind.


Ich hoffe ich habe jetzt niemanden mit Philospophie erschlagen.
Hier noch einige Links um meine Inspirationsquellen zu verstehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gnosis
http://de.wikipedia.org/wiki/Ideenlehre