Was meinst Du denn da mit "beißt"? Du erzählst hier zunehmend kryptisches und wahllos hypothetisches Zeug, und mir ist echt schleierhaft, was Du jetzt meinst.
Ich meine damit Folgendes:
Du hast in deinem Post vom 07.08. kritisiert, dass das Girandoni sich im selben Reichweiten- und Schadensbereich bewegt wie die Repetierer.
Dass es sogar geringfügig
bessere Werte hat - stattgegeben, kann man ändern.
Aber im gleichen Gedankengang müsste man dann auch feststellen, dass die Repetierer im Vergleich mit leistungsfähigen Vorderladerbüchsen zu gute Werte haben.
Es sei denn, man geht von Repetiergewehren wie dem Gewehr 88 und später aus, aber dann ist es schon wieder umgekehrt und es passt endgültig gar nichts mehr zusammen.
Man könnte ja einfach mal Pyromancer fragen
Wie sieht denn Deiner Meinung nach die Entfernung aus, in der jeweils ein Girandoni-, ein Baker- und ein Spencergewehr effektiv zur Bekämpfung einzelner Gegner brauchbar sind?
Girandoni und Spencer 150-200 Meter, Baker vielleicht die Hälfte mehr.
Problematisch wird das Ganze vor Allem dadurch, dass effektive Reichweite sowieso ein ziemlicher Gummibegriff ist und man früher z.B. bei der Rekrutierung für die Jägereinheiten nur das Gesamtpaket Waffe-Munition-Schütze "vermessen" hat.
Dass einzelne Anekdoten oder einzelne Quellen dann weit größere Entfernungen angeben, versteht sich von selbst - wie gesagt, da ist die Frage, was man unter effektiver Reichweite versteht.
Und sonst fällt ja auch vieles hinten runter.
Savage Worlds bildet z.B. weder bessere Visierungen ab noch die höhere inhärente Genauigkeit einer Waffe
innerhalb ihrer effektiven Reichweite verglichen mit einer ungenaueren Waffe, die auf den gleichen Entfernungsbereich ausgelegt ist.
Okay, dann nenne doch mal eine verbreitete Vorderladerbüchse des 19. Jahrhunderts, der Du geringere ballistische Leistungen als der Girandoni-Waffe zumessen würdest?
Geringer keine, aber in Sachen effektiver Reichweite und ausreichender Wundwirkung nimmt sich das eben nicht so viel im Vergleich mit den ersten Repetierern oder leichten Vorderladerbüchsen.
"Nur" mehr Geschossenergie bringt eben nicht extrem viel an tatsächlich nutzbarer Mehrleistung, wenn nicht noch andere Faktoren hinzu kommen.
Obwohl das eine Geschoss doppelt so schwer ist und doppelt so schnell ist? Also spielt das alles überhaupt keine Rolle?
Es spielt wie oben gesagt
in diesem Bereich keine sonderlich große Rolle - jedenfalls nicht auf dem Detailgrad von SW und solange man nicht an Sachen wie Rüstung/Deckung geht (was SW aber immer noch großteils "verschluckt").
Wo soll denn zwischen der unteren sinnvollen Grenze - nämlich der benötigten Energie für ein ausreichend tiefes Eindringen und eine halbwegs verlässliche Geschossverformung - und dem Geschwindigkeitsbereich, in dem Späße wie temporäre Wundhöhle, Geschossüberschlag und -fragmentierung u.Ä. so richtig anfangen, ein großartiges Mehr an Wundwirkung herkommen?
Wie gesagt, da landet dann meistens nur mehr Energie hinter dem Ziel in der Landschaft.
Aber eine weitere Diskussion darüber, ob es die Physik und Quellenbelegen trotzende Wunderwaffe war, als die es hier krampfhaft postuliert werden soll, bringt vermutlich nichts.
Das sagt hier genau wer?
Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, dass SW sich in Sachen ballistischer Leistungsfähigkeit ziemlich große Freiheiten erlaubt, was das Zusammenfassen unterschiedlichster Gewehre im Hinblick auf die Spielwerte angeht* und dass sich die Gleichsetzung von Girandoni und Waffen im
mutmaßlichen Leistungsbereich von Spencer oder Henry allemal im gleichen Spektrum bewegt.
*Und auf der anderen Seite bei den Kurzwaffen die große Differenzierungswut auspackt.