Autor Thema: Autorenhonorar?  (Gelesen 38781 mal)

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Offline Kriegsklinge

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #100 am: 7.08.2014 | 13:42 »
Zitat
Der Durchschnittsstundenlohn in Deutschland liegt bei 15,-- €.

Netto? Das wären ja bei einer 40-Stunden-Woche 2400 Euro! So viel hab ich noch nie verdient. Hey, vielleicht sollte ich Rollenspielautor werden, da liegt doch das Geld auf der Straße ... ;).

@Rumpel: Wenn du der warst, der für UA ein Deutschland-Quellenbuch schreiben wollte und bei der Bezahlung davon ausgegangen bist, was Hollywood-Drehbuchschreiber "am Anfang ihrer Laufbahn" verdienen, und mich dann beschimpft hat, als ich meinte, das käme mir ein bisschen viel vor, dann kannten wir uns damals schon, ja! Gut, dass du nicht mehr sauer auf mich bist!

Offline Slayn

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #101 am: 7.08.2014 | 13:51 »
@Grospilian:

Der Kommentar war ja auch nicht als direkte Kritik an dir/euch (also PG) gemünzt sondern betrifft einfach die Konkurrenzsituation an sich und welche Folgen das haben kann.
Alles entscheidend hier ist doch der Standpunkt des Kunden: Egal ob Übersetzung oder Eigenentwicklung, der hat eine Vorstellung davon was ihm das Produkt wert ist und bezahlt das dann. Die Krux an der Stelle ist: Wenn das Produkt mit dem geringeren Aufwand dahinter dem Kunden genau so viel wert ist wie das Produkt mit dem enormen Aufwand dahinter, dann kann das nur dadurch angepasst werden dass das Backend darunter leidet.

Das ist also eine zweischneidige Sache: So lange lokal nichts geliefert werden kann das so gut ist dass man auf Import verzichtet, tut sich nichts, so lange der Kunde nicht bereit ist den Mehraufwand für die lokale Eigenentwicklung zu tragen, tut sich auch nichts.

Netto? Das wären ja bei einer 40-Stunden-Woche 2400 Euro! So viel hab ich noch nie verdient. Hey, vielleicht sollte ich Rollenspielautor werden, da liegt doch das Geld auf der Straße ... ;).

Du bist Berliner. Ihr habt doch alle eh keine Vorstellung davon was ein gutes Standard-Gehalt ist.
« Letzte Änderung: 7.08.2014 | 14:14 von Slayn »
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Offline Archoangel

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #102 am: 7.08.2014 | 14:23 »
Übliche Verdächtige sagen vor allem "Nicht rumjammern,
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
".

Ich fordere nicht, dass es keine Verleger mehr geben soll, ich fordere, dass die Verleger endlich mal ihre Produkte bewerben und sich aktiv um das Erschließen neuer Kundenschichten bemühen - wie das jede andere Branche auch tut. Viele Verleger scheinen jedoch noch à la 1890 zu produzieren, getreu der Annahme, dass sich schon genügend bekloppte finden werden um das eigene Fortbestehen zu gewährleisten. Überhaupt scheint die "Verwaltung des Elends(TM)" das Hauptziel üblich verdächtiger Verlage zu sein, getreu dem Motto "hoffentlich halte ich genügend der bestehenden Spieler bis ich in Rente gehe" (Originalzitat eines Verlagsleiters).

Weil übliche Verdächtige nämlich sagen: mehr Abnehmer = sinkende Kosten je Produkt = mehr Geld um Kreative zu bezahlen.

Insofern wäre ich persönlich auch sehr glücklich, wenn nicht jeder dahergelaufene Vollpfosten sein MURKS (mein ungeheuer realistisches Kampfsystem) via www für lau unter die Leute werfen würde und wenn es die deutsche Verlagslandschaft irgendwie schaffen würde sich auf eine überschaubare Zahl von Systemen zu einigen, die dann eben in größerer Auflage (Steinsuppe! - es gibt nichts anderes!) für die comunity bereitstünden und gleichzeitig gemeinsam über werbewirksame Maßnahmen (Stichwort hier auch: Einsteigerprodukt zu niedrigen Kosten) neue Käuferschichten erschließen (Zielgruppe 10-15 zum Beispiel - die produzieren zwar erst in ein paar Jahren regelmäßig hohe Einnahmen, dann aber [wie Studien belegen] ziemlich regelmäßig satte Beträge).

RSP in D profitiert nach wie vor zu einem Großteil von den 80ern - oder was von damals eben übrig geblieben ist, als Rollenspiel noch DSA und D&D hieß und selbst MERS ein Nieschenprodukt war ; und natürlich von der Mund-zu-Mund-Propaganda, die aber eben seit Jahrzehnten rückläufig ist. Und wer jetzt wieder mit dem "früher gab es eben weniger Alternativen" Argument kommt: D&D 3E? Anderthalb Milionen verkaufte GRWs? Oder außerhalb der RPG-Branche: Magic? Man kann eben, wenn man wirklich will und ein Konzept entwirft UND es umsetzt. Das kann man auch in anderen Ländern gut beobachten: die Franzosen, Polen und Spanier (sowie die Japaner) können sich über sinkende Spielerzahlen nicht beschweren und da tun die Verlage (aus Eigeninteresse) auch etwas dafür, das es so bleibt. Und da können Illustratoren, Lektoren und Autoren auch davon leben - nicht alle, aber einige.

Vielleicht würde es dem ein oder anderen Verlagsmenschen ja mal helfen, wenn er auf übliche Verdächtige einginge und mit ihnen reden würde, statt einfach immer nur gegen sie anzureden und sie persönlich für den Untergang des Abendlandes verantwortlich zu machen. Manch einer hat das schon getan und sicher nicht bereut.
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Offline Grospolian

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #103 am: 7.08.2014 | 14:50 »
@Slayn: Kein Problem bis auf den geradezu unmöglichen Fehler mit dem T, habe ich das auch nicht so aufgefasst wollte nur klar aufzeigen, dass es nicht sooo einfach ist.
Die Entscheidung mit dem Wert für den Kunden, muss eben jeder Verleger nach seinem Gewissen, seiner Einschätzung des Kundens und vor allem nach seinem Bankkonto finden (denn wer sich nur etwas mit der aktuellen Wirtschaftslage und dem Verhalten der Bänker und anderer Kreditgeber beschäftigt hat, kann sich vorstellen wie gut die Finanzierungslage da ist).

@Archoangel: Hast du da Zahlen mit Quellen oder ist das deine schlichte Meinung? Ich habe Kontakte zu Amerikanischen und Britischen Verlagen und ja die können auch z.T. davon Leben... irgendwie.

Alles im allen lese ich in deinen Beitrag ne ganze Menge Küchenbwl und die Lösungen, die du Vorschlägst lassen mich als kreativen eher erschaudern. Was du forderst ist faktisch die Schaffung eines RPG Kartells und wir wissen ja Kartelle sind praktisch der wirtschaftliche Garant für Vielfalt, faire Preisgestaltung und guten Umgang mit Kunden und Mitarbeitern....

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Was nicht heißt, dass du in Sachen Werbung nicht ganz unrecht hast, aber ich habe im schönen Internet und auch in Verlagszwiegesprächen schon oft die Suche nach dem Einsteiger Rollenspiel mitbekommen und irgendwie ist die Nummer immer ohne endgültige Antwort geblieben.
Werbung hingegen lässt sich sicher intensivieren, aber das kostet a) Geld und b) ist dann immer noch die Frage ob und wie man die Zielgruppe erreicht.
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Offline Eismann

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #104 am: 7.08.2014 | 14:51 »
Moin

Um das Trauma-Thema nochmal aufzugreifen:
Ich würde mich da aus verschiedenen Gründen nicht melden.
1. Um ein handfestes Abenteuer schreiben zu können, müsste ich mich komplett in ein neues System und eine neue Hintergrundwelt rein recherchieren. Das ist ein enormer Arbeitsaufwand, ohne auch nur ein Wort geschrieben zu haben.
2. Daraus ergibt sich ein entsprechender Kostenfaktor, der von dem Produkt im Verkauf unmöglich getragen werden kann. Was bedeutet, dass der Publisher da externes Kapital rein pumpt. Aus wirtschaftlichen Gründen macht das niemand, der noch alle Latten auf dem Zaun hat. Da werde ich dann automatisch vorsichtiger.
3. Auftreten: Irgendwo in einer Forenecke Autoren suchen... wirkt etwas seltsam.
4. Rein persönlich flasht mich der Hintergrund nicht. Womit der Spaßfaktor beim Schreiben nochmal deutlich sinkt.

Offline Lord Verminaard

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #105 am: 7.08.2014 | 15:07 »
Gerade, was Abenteuer angeht, braucht man doch nicht nur einen, der einen lesbaren Text runter tippt. Für ein gutes Abenteuer braucht man  doch einen, der das Spiel genau kennt und schon oft, mit verschiedenen Gruppen, geleitet hat. Und dann muss der ein Abenteuer entwickeln, nicht bloß schreiben. Und testen. Muss sich mit Redakteuren austauschen, mit Fremdtestspielern, und das Feedback einarbeiten.

Naja, dass die Realität gerade in Deutschland anders aussieht, ist ja hinlänglich bekannt. Aber diese Vorstellung, die hier teilweise mitschwingt, dass einen guten Rollenspieltext zu produzieren gleichbedeutend mit "Schreiben" ist, also bitte. Schreiben ist davon weniger als die Hälfte.
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Offline Eismann

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #106 am: 7.08.2014 | 15:12 »
Äh... ja... das gehört für mich zum Schreibprozess schlichtweg dazu. Aber wenn das Wort "Schreiben" so eine Reaktion auslöst, kann ich es gerne auf "erstellen" ändern. Oder wers moderner mag, "designen".

Offline TeichDragon

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #107 am: 7.08.2014 | 15:13 »
In Deutschland? 4-5, denke ich.

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Mantikore?

Offline Lord Verminaard

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #108 am: 7.08.2014 | 15:13 »
@ Eismann: Dich hatte ich auch nicht gemeint. ;)
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Offline Slayn

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #109 am: 7.08.2014 | 15:16 »
Äh... ja... das gehört für mich zum Schreibprozess schlichtweg dazu. Aber wenn das Wort "Schreiben" so eine Reaktion auslöst, kann ich es gerne auf "erstellen" ändern. Oder wers moderner mag, "designen".

Ich denke, es ist in genau diesem Zusammenhang sinnvoller von "Design" zu reden als vom reinen "Schreiben". Die Assoziationen bei "Design" beinhalten meist auch Vorarbeit, Recherche und Test, was bei reinem "Schreiben" nicht gegeben ist.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #110 am: 7.08.2014 | 15:21 »
Äh... ja... das gehört für mich zum Schreibprozess schlichtweg dazu. Aber wenn das Wort "Schreiben" so eine Reaktion auslöst, kann ich es gerne auf "erstellen" ändern. Oder wers moderner mag, "designen".
Ja, Autor - Schreiben im deutschen Rollenspiel bedeutet für mich erfahrungsgemäss Geschichte zum (vor)lesen - kein Abenteuer, funktionierende Regeln etc
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Eismann

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #111 am: 7.08.2014 | 15:23 »
Die Assoziationen bei "Design" beinhalten für mich eher pretenziöse Aufhübscherei. Schreiben ist schlichtweg Handwerk und eben nicht nur der Prozess, Buchstaben aneinander zu reihen.

Offline Slayn

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #112 am: 7.08.2014 | 15:32 »
Die Assoziationen bei "Design" beinhalten für mich eher pretenziöse Aufhübscherei. Schreiben ist schlichtweg Handwerk und eben nicht nur der Prozess, Buchstaben aneinander zu reihen.

Das halte ich für sehr interessant. Ich hatte ja erwähnt das ich Erfahrung mit recht großen Projekten habe und "Schreiben" war darin nur eine Aufgabe von vielen, ohne jetzt besondere Gewichtung zu haben ohne Test, Korrektur und Lektorat. Das waren für mich alles Schritte in einem handwerklich sauber gegliederten Prozess.

Nur mal so aus Neugier: Kannst du mir sagen was dich an "Design" genau stört?
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Offline Tequila

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #113 am: 7.08.2014 | 16:19 »
Mantikore?

In erster Linie Buchverlag, welcher nun verstärkt in Richtung Brettspiele diversifiziert...

Offline Turning Wheel

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #114 am: 7.08.2014 | 17:09 »
Holla, das Thema geht ja inzwischen richtig ab und es sind sogar ein paar richtig fundierte Aussagen zusammengekommen.
Sehr schön, ich bin begeistert!

In Bezug auf deinen Traumlande-Abenteueraufruf:

1)

Wenn du "richtiges Geld" zahlst, dann gibt es ein 20-Seiten-Abenteuer (36k Anschläge) innerhalb von drei Wochen für knapp 700 Euro, mit der Annahme, dass die entsprechenden Regelwerke zur Verfügung gestellt werden. Alle weiteren Abenteuer mit gleichem Volumen werden innerhalb von sieben Tagen abgeliefert. Jedes Abenteuer ist auf deine Wünsche zugeschnitten und wurde auch testgespielt. Das Honorar wird übrigens mit den zu erwartenden Gewinnen verrechnet. Wenn sich das Teil gut verkauft, will ich natürlich auch mehr.

2)

Ansonsten bewegen wir uns im Bereich von 40 bis 100 Euro für das gleiche Volumen, die Zeit beträgt allerdings vier bis acht Wochen und noch immer mit der Voraussetzung, dass ich die Regelwerke kostenfrei zur Verfügung gestellt bekomme. Jedes weitere Abenteuer wird drei bis vier Wochen dauern. Man muss halt auch immer die Testspieler motivieren und von dem Geld kann ich denen keine Pizza kaufen. Das Abenteuer wäre aber auch auf deine Anforderungen zugeschnitten.

...

Was die Qualität angeht, so ist das Leben eh nicht fair. Hochwertige Sachen können im Regal verstauben, während der letzte Mist ordentliche Auflagen bekommen kann. Es gibt sehr viele schlechte Autoren, deren Zeug auch langfristig gut läuft. Das ist einfach so. Und zwar in allen Bereichen des Lebens.

Ich persönlich setze halt auf Qualität und bin damit bisher gut gefahren. Jedenfalls so, dass ich mit mir selbst zufrieden bin. :)

Die Wahrheit bei mir liegt sehr wahrscheinlich irgendwo zwischen 1) und 2) je nach dem, was geboten wird - allerdings ohne Zeitdruck.

So Dinge wie Selbstlektorat wird es bei FlyingGames sicherlich nicht geben, weil ich eine gewisse Erfahrung aus anderen Medienbranchen habe.

Turningwheels Rundumschlag gegen die faulen Autoren

Also warum habe ich mich noch nicht bei dir gemeldet? Ich kenne Trauma nur vom sehen auf Cons und auch wenn ich es nicht uninteressant finde, so ist es schlicht unwahrscheinlich deinen Aufruf genau da zu finden wo du ihn platziert hast, denn ganz ehrlich das ist irgendein Krimskrams Thread zur aktuellen Auflage deines RPG Systems. Nun kommen wir weiter der Aufruf selbst ist recht uninformativ und last but not least ich müsste mich erstmal einarbeiten.

Das ist auch der Hauptgrund warum Autoren im RPG Bereich oft primär für ein, zwei Sachen schreiben. Denn die Recherche schreckt ab. Bei mir kommt dazu, dass ich gerade Haupt- und Nebenberuflich voll ausgebucht bin. Der RPG Autorenschaft aber Faulheit und Passivität vorzuwerfen finde ich mehr als Frech. Als Redakteur kann ich deinen Unmut zwar verstehen, aber den Fehler hast du zum Teil durch schlechte Werbung für deinen Auftrag selbst produziert.

Du hast vollkommen Recht (auch mit den anderen Sachen, die du sagst).
Allerdings war dieser Rundumschlag konsequent mit abschwächenden vielleichts als Vermutung formuliert und zweitens auch nur halb ernst gemeint.
Es war ein Hilferuf, wenn du es so willst, bzw eine Aufforderung.
Immerhin haben aber ein paar Leute verstanden und sich bei mir gemeldet. Ich bin jedenfalls ganz froh darüber.
« Letzte Änderung: 7.08.2014 | 17:18 von Turning Wheel »

Offline Grospolian

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #115 am: 7.08.2014 | 17:18 »
Freut mich dass du so ein paar Leute erreichend konntest. Wenn du das ganze als eigenen Thread aufmachst und evtl auch noch in einschlägige Gruppen bei Facebook und G+ postest erreichst du wahrscheinlich noch ein paar mehr :)
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Offline Taysal

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #116 am: 7.08.2014 | 17:38 »
Ich denke, es ist in genau diesem Zusammenhang sinnvoller von "Design" zu reden als vom reinen "Schreiben". Die Assoziationen bei "Design" beinhalten meist auch Vorarbeit, Recherche und Test, was bei reinem "Schreiben" nicht gegeben ist.

Ne, das ist Schreiben. Je nachdem was du schreibst, muss da natürlich ordentlich Vorarbeit geleistet werden. Ist wie im normalen Buchmarkt auch. Man merkt schon, ob jemand sein ganzes Wissen aus anderen Fantasyromanen gewonnen oder sich tatsächlich (zumindest oberflächlich) mit der Materie beschäftigt hat. Ich kenne Autoren, die für ihren Historienliebesschnulzenroman durchaus schon mal ein bis zwei Jahren brauchen, weil einfach die Recherche so intensiv ist (das schlägt sich dann aber auch im Honorar nieder). Und das ist Schreiben. Design ist jedenfalls eine ganz andere Ecke. :)
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Offline Turning Wheel

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #117 am: 7.08.2014 | 19:36 »
Naja, ich wäre geneigt, von Design zu sprechen, wenn es um die regeltechnische Umsetzung und die spieltechnische Konzeption eines Abenteuers geht. Aber ich glaube Abenteuerautoren bezeichnet man eben schon als solche und nicht als Abenteuerdesigner.

Offline Lord Verminaard

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #118 am: 7.08.2014 | 19:42 »
Bei Abenteuern weiß ich es jetzt nicht so genau, aber bei Regelwerken werden doch in den Credits in der Regel eine ganze Reihe von beteiligten Kreativen aufgeführt, da finden sich dann eben insbesondere auch die Kategorien "Entwicklung" und "Text". Will aber auch nicht auf Begrifflichkeiten rumreiten, nur klarstellen, dass ein "Abenteuerautor" eben kein bloßer "Texter" ist. Richtig ist natürlich, dass gleiches auf einen Romanautoren ebenso zutrifft.
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Offline Turning Wheel

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #119 am: 7.08.2014 | 19:49 »
Kommt sicher auch auf den konkreten Schwerpunkt der Tätigkeit an.
Es gibt ja auch Köche und Food-Designer. Die Grenzen fließen.

Der Rote Baron

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #120 am: 7.08.2014 | 20:55 »
Nochmal zu Archo und dem Zustand des Rollowelt ind D-Land im Vergleich zu USA, GB, F, P, J und Skandinavien:
Dass sich Deutschland nicht mit dem angelsächsischen Raum zu Vergleichne braucht, ist aufgrund der Sprachreichweite und -dominanz des Englischen klar. Hat den jemand valide Infos zu Ländern, die sprachenmäßig schlechter (Polnisch) oder in entwa gleich (Französisch) aufgestellt sind?

Meines Wissens haben die Polen ja zumindest mit Nemezis und Wolsung auch Bücher in die englische Übersetzung gekriegt. Das weiß ich für deutsche Produkte nur von Dungeonslayer für die letzten Jahre (gibt es auf Italienisch und Englisch?). Ich weiß nicht, wie und ob sich die Überstzung von Private Eye verkauft und "Dark Eye" zähle ich einfach mal unter Rohrkrepierer.

Wenn es da besser aussähe, könnte man ja durchaus von denen lernen, was die Erschließung neuer Kundne angeht.

Vielleicht hier einfach mal einer meiner Hirnfürze:
Starterpakete für Schulen. Seit geraumer Zeit gibt es an praktisch allen Schulen Gnaztagsunterricht und auch Rollos unter den Lehrern. Wenn diesen Starterpakte für Kurse kostenlos oder für kleines Geld und Material im Klassensatz zur Verfügung stünde, das von Schulen bestellt werden könnte, dann wäre das für Schulen interessant (Lernziele für solche Kurse/AGs habe ich schon formuliert) und eine zusätzliche Einnahmequelle. Zudem erreichte man damit Jugendliche in der anvisierten Zielgruppe (10-15).

Sicherlich auch eine Kostenfrage, aber so gut ich die Aktions zum Rollenspieltag finde - das ist eine atraktive Sonderpredigt mit Band und Tanz in der Kirche - da erreiche ich aber nur die, die eh schon zum Gottesdienst kommen. Wenn ich die Heiden bekehren will, muss ich in die Wildnis ... äh ... Fußgängerzone. Oder wir gründen die "Zeugen des Schwarzen Auges" und gehen klingeln ...

Die Jehovas wachsen übrigens beständig!

Offline Lord Verminaard

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #121 am: 7.08.2014 | 21:08 »
BARBAREN! gibt es auch auf Englisch! Das hat also nicht viel zu sagen. ;D
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #122 am: 7.08.2014 | 21:15 »
Die Sache mit den Übersetzungen hat doch "nur" damit zu tun dass es eine Nische gibt die man besetzen kann.
Das ist insofern interessant das wir lokal bei uns viele Nischen ausschließlich mittels übersetzter Systeme besetzen und es anscheinend keiner hier bei uns schafft für diese Nischen ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen.

ich finde es dabei spannend das gerade in Bezug auf Taktikspiele wirklich _nur_ Importware so richtig gut am Start ist, etwa Pathfinder oder SaWo.
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #123 am: 7.08.2014 | 21:17 »
Ich kann keine Zahlen aus dem Kopf nennen aber wenn es nicht gerade D&D, Pathfinder oder ähnlich bekanntes ist sind die englischen Auflagen zwar höher als in Good ol Germany aber gar nicht so viel höher als man erwarten würde.
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Der Rote Baron

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #124 am: 7.08.2014 | 21:23 »
Bleibt die Frage. "Wie kommt Kuhscheiße aufs Dach und neue Spieler an den Rollenspieltisch?"

Und danke für den Hinweis auf BARBAREN, Lord!