Ach, ich hab ja gar kein Problem mit deinem Posting. Jedenfalls nicht konkret mit deinem Posting.
Es ist mehr so ein prinzipielles Problem, das ich habe.
Du benutzt die Formulierung "richtiges" Geld. Genau das würde mich mal interessieren.
Wenn es um Autorenhonorare geht, wissen alle immer sehr präzise darüber Bescheid, was nicht toll ist.
Mich interessiert das aber gar nicht, ich würde lieber endlich mal wissen, was denn nun eine realistische und befriedigende Vorstellung eines Autors wäre.
Aber Fehlanzeige! Weder öffentlich, noch privat ist aus den Autoren rauszubekommen, was sie eigentlich wollen.
(Der einzige, der sich auf den inzwischen 3 Seiten voller Postings sehr vage aber immerhin zum Thema geäußert hat, war Vermi.)
Ich werde das Gefühl nicht los, dass Autoren eigentlich gar nicht schreiben wollen. Sie wollen nichts Neues lernen. Und sie wollen auch eigentlich
gar kein Geld verdienen. Sie wollen vielleicht einfach nur zuhause sitzen, nichts tun und sich ungerecht behandelt fühlen. Wollen über die mangelhaften
Honorare heulen.
Ich habe auch das ungute Gefühl, dass es nur sehr wenige Autoren gibt, die wirklich Autor sein wollen. Die anderen wollen sich vielleicht einfach nur als
Autor bezeichnen und würden am liebsten 'nen Haufen Geld verdienen ohne jemals einen Satz geschrieben zu haben - halt einfach irgendwie reich und
berühmt sein und sich um wichtige Dinge wie Vorabendserien und Grillparties kümmern können.
Oder irre ich mich vielleicht vollkommen? Hat mir jemand ein Schild auf den Rücken geklebt, auf dem steht "Ich fresse Autoren"?
Und: ein Abenteuer für ein Rollenspiel zu schreiben, hat ja weniger mit hoher Schreibkunst als vielmehr mit netten Ideen und
einem Gefühl für Rollenspiel zu tun. Von daher wäre meiner Meinung nach Anfänger-Autor kein Hindernis.
Man kann nur irgendwie so schlecht einschätzen, was jemand unter Anfänger-Autor versteht, ohne ihn zu kennen und ohne was von ihm gelesen zu haben.
Mit Illustratoren ist das übrigens ähnlich.
Ich lauf mir seit Jahren die Hacken auf Rollenspielmessen ab und verteil brav meine Verlags-Flyer auf den "Künstlermeilen".
Tatsächlich hat von den tollen Grafikern dort in all den Jahren nur ein einziges Mädel geschafft, sich nach der Messe bei mir zu melden und
mir ihr PDF-Portfolio zu schicken. Ja muss ich denn mit jedem dort ein Gespräch führen und ihm eine vorfrankierte E-Mail auf dem Samtkissen
überreichen, damit jemand auf die Idee kommt, etwas für Geld zu tun. Dazu hab ich wenig Zeit wenn ich auf der Messe einen Stand leite und
nicht mal 10 Minuten Zeit finde, mir was privat anzuschauen. Vielleicht bin ich aber auch hier auf dem Holzweg und die Illustratoren sind nur
auf den Messen, um endlich mal zwei Tage in Ruhe vor sich hin zeichnen zu können.
Eigentlich würde ich erwarten, dass Illustratoren und Autoren, die als Freelancer arbeiten wollen, ein bisschen Initiative ergreifen und auch mal
mit ihrer Lanzenspitze an ein Verlagstor klopfen. Eigentlich im Zeitalter der E-Mail kein großes Problem mehr, sollte man meinen.
Aber vielleicht liegt die Schuld auch einfach nur an all den Verlagen, die kostenlose Autoren, Lektoren und Illustratoren suchen, nie was bezahlen
wollen und wie all die anderen immer nur rumjammern.