Autor Thema: Autorenhonorar?  (Gelesen 38852 mal)

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Offline Feyamius

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #225 am: 10.08.2014 | 16:22 »
Puh, jetzt bin ich ja beruhigt. Zu meinem Glück kann ich mit InDesign weitaus besser umgehen als mit Word.

(Auch wenn du auf etwas ganz anderes hinaus wolltest, sag ich jetzt vielleicht lieber mal nicht, womit die Mehrzahl der Nandurion-Sachen gelayoutet sind ... :-[)

Offline Infernal Teddy

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #226 am: 10.08.2014 | 16:25 »
Pah, meine Freundin zwingt mich gerade dazu, LaTeX zu lernen...
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Offline Zwart

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #227 am: 10.08.2014 | 16:28 »
@Fey
Als weiterer Layouter der auch mal "einfach so" layoutet fällt mir auch der Thomas Michalski und der Michael Mingers ein. Beide haben als Hobbyisten angefangen (auch wenn sie es inzwischen natürlich professionell machen) und haben sich z.B. auch meiner Konvertierung von The Void angenommen.

Aber mal was anderes.
Ist das mit Autoren und dem Mindestlohn eigentlich geregelt?
Oder wird der Mindestlohn umgangen weil man quasi ein Produkt beim Autor bestellt und keine Dienstleisung? Fiel mir mal gerade so ein.

EDIT:
Vergesst das. :D
Natürlich sind Schriftsteller in der Regel Freiberufler für die sowas überhaupt nicht gilt. :D
« Letzte Änderung: 10.08.2014 | 16:31 von Zwart »

Offline Slayn

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #228 am: 10.08.2014 | 16:29 »
natürlich kaufen die Leute ein Rollenspiel das auf Englisch Deutsch und China Sprache verfügbar ist  auf deutsch weil das am einfachsten zu lesen ist also hier in Deutschland meine ich. Aber mal zwei zwischen Fragen.1 nach welchen Kriterien wird entschieden welches Deutsche Rollenspiel ins Englische  übersetzt werden bzw was sind die Voraussetzungen? 2 wie sieht es eigentlich mit Rollenspielen  wie wir sie kennen in Indien und China aus? Da sind ja ein Drittel der Menschheit also auch der Potenzeliten Spieler/Käufer.

Es gibt praktisch keinen Verlag, der noch irgendwelche eigenen Übersetzungen auf den Markt wirft. Normal ist, das in einem Land die Anzahl der Fans so weit steigt dass ein örtlicher Verlag die Anfrage stellt ob er eine Übersetzunglizenz bekommen kann.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline RPGnosis

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #229 am: 10.08.2014 | 16:36 »
@RPGnosis: Wie kommst du zu dem Eindruck das es keine Sachlichen Diskussionen geben würde ob ein RSP-Produkt gut ist?
Ich denke, dass man viele Produkte nur im Rahmen ihrer jeweiligen Fangemeinde sinnvoll diskutieren kann. Viele Systeme sind ausreichend komplex, dass man sich in nicht mehr als eine Handvoll so intensiv einarbeiten kann, dass man zu allen relevanten Bereichen (z.B. Hintergrundstimmigkeit, neue Inhalte, Regeln) eine qualifizierte Meinung abgeben kann. Es macht schlicht keinen Sinn, mit einem Nur-DSA-Spieler über ein neues SR-Buch diskutieren zu wollen und umgekehrt.
Und Leute, die viele Systeme gut kennen, gibt es zwar einige, aber dafür haben die meisten von denen (meiner Erfahrung nach) die wenigsten davon ausführlich gespielt oder ziehen sich aus welchen Gründen auch immer oft auf ihre persönlichen Nischen-Favoriten zurück.

Die Frage ist also, inwiefern es überhaupt sinnvoll ist, über "den" RSP-Markt zu diskutieren, denn "der" RSP-Markt ist in den letzten zwanzig Jahren in meinen Augen von einem Dutzend in drei Dutzend Märkte (oder so) zerfallen. Wenn es heute zehntausend aktive Rollenspieler in Deutschland gibt, von denen ein Drittel nichts anderes als DSA spielt, und der Rest sich auf SR, DS, CoC, Midgard, Fate, SW, GURPS, PF, DS, SM, WoD usw.usw.usf. (und am besten noch verschiedene Versionen) aufteilt, bleibt mAn leider nicht mehr viel gemeinsame Basis übrig. Wie will man als Neueinsteiger noch in diesen Winz-Markt kommen, wenn jede denkbare Nische schon doppelt und dreifach besetzt ist?

Offline Sülman Ibn Rashid

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #230 am: 10.08.2014 | 16:49 »
Dann hau raus.

Mir fällt auch gerade noch Markus Holzum ein, der aber sowieso ein Ausnahmetalent ist und sein Khorghil selbst schreibt, illustriert und setzt. Ob das aber wirklich Fanwerk wird, sehen wir frühestens, wenn er fertig ist. ;)

Vielleicht hab ich dich auch falsch verstanden. Ich beziehe mich auf einen aktiven Rollenspieler, der beruflich layoutet. Aber du meintest wohl eher Fans, die hobbymäßig layouten?
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #231 am: 10.08.2014 | 17:04 »
wenn man sich die Mühe macht, findet man recht viel Fanware zu diversen Settings.
Ist alles nicht-kommerziell, teilweise recht normal
(sprich, ein Text, wie er so vom Layout auch "im Buche" stände!)
in der schriftlichen Aufmachung.

vom Inhalt? durchwachsen. Manches ist besser durchdacht (weil länger durchdacht) als kommerz-Ware, anderes
ist halt eher holzschnittartig-kindisch. Ist halt fanware und jeder SOLL aus seinem Hobby das machen, was ihm Freude bereitet.
Daher ist das nicht wertend.

Als Beispiele möchte ich mal die verschiedenen Regionen-Foren von DSA mit ihren "Briefspielern", SR mit Novapuls etc. und die diversen
Spiele-Wikis nennen. Oder Feuersänger, wie er hier eine Glossar der Begriffe pflegt.
Hier geben sich viele Personen sehr (sehrsehrsehr) viel Mühe mit ihrem Lieblingssystem bzw wohl eher Lieblingssetting.
Das finde ich klasse.

Für die kommerz-Autoren ist das natürlich eine Konkurrenz, mit der sie nicht wirklich konkurrieren kann.
- denn kostenlos gegen Verlegungskosten
- musenhafte Zeitvergessenheit der Hobbyisten gegen Arbeitszeit=Einkommen-Realität (im Zusammenhang mit Recherche gemeint!)
- Verrisshürde für kommerzielle Schriebe ist sehr niedrig (denn für sein Ladenpreis-Geld erwartet der "Kunde" "Qualität"),
  während "umsonste" Fanware niedrigster Qualität kopfschüttelnd weggeklickt wird und aus.

Wie diesen Gordischen Knoten durchhauen?

Je mehr ich für kommerz-Produkte bezahle, um so mehr "Qualität" erwarte ich im Gegenzug. Da liegt das Problem.

Ich besitze sehr viel DSA-Material, weil ich Aventurien toll finde. Da habe ich Geld gelassen und kann Vergleiche ziehen.
Dementsprechend lächele ich müde, wenn hier über "Lektorat" und Rechtschreibung gesprochen wird.
Flüchtigkeitsfehler passieren halt - ich steh da drüber und diese Schlacht hat ja ihren eigenen Thread.

ein gewaltiges Problem sehe ich hingegen darin, wenn Verlage ihren kommerz-Autoren als
Geldersatz Metaplot-blankovollmachten überlassen.
Denn wenn es nur darum geht, "meinen Autorennamen" auf dem Cover stehen zu sehen
(es gibt ja eh nur ein Handgeld...also ist es egal, ob es sich verkauft >;D),
dann tobt doch jeder seine ganz persönlichen Vorlieben/Geschmäcker darin aus? Oder?
Das wäre die menschlich nachvollziehbare Kompensation der erbrachten Mühen.

Wie schnell lassen solche Selbstverwirklichungsprojekte (dieses Mal abwertend gemeint!)
Metaplotstrategien und Settingdevolpment zu Trümmerwüsten verkommen?
Mühsam angelgte Ur-Mysterien eines Settings für überzogene Kicks eines einzigen Abenteuers verschwendet,
weil der Autor diese "Kompensation" halt als "Preis" für sein Werk verlangte?

Da kommt dann der Punkt, wo ich kein Geld mehr für kommerz-Ware ausgebe.
Und wenn die Auflage durch einen vergraulten Altkunden wieder sinkt, schrumpft das Buget erneut...
dann kommt wieder die Preisschraube zum Zuge, die sich nun mal am leichtesten am Autor drehen lässt...
wo endet das? ...nicht hier Thema.

Wie ein so komplexes und geschmacksabhängiges Produkt wie Rollenspiel aus diesem Qualitäts-Dilemma kommen soll,
um höhere Verkaufserlöse (Stückzahl oder Einzelpreis) für angemessene Autorenhonorare zu erzielen, weiß ich auch nicht.

Möglicherweise wäre die Eleminierung der Druckerei (reiner PDF-Vertrieb) samt der damit verbundenen Fahrerei (Transportraum
ist zwar sehr billig, aber auch nicht kostenlos!) ein Weg. Wenn sich dann noch das vertreibende Internet-Portal über
normale Werbung (ein Fingerfood-Clip, bevor man die Neuheiten sieht - wäre ja Zielgruppenkonform :Ironie:) (Teil-)finanziert,
bleibt mehr Buget für Autoren übrig.

Aber würden wir das als Kunde akzeptieren?


 



 
 

 
 

Offline Sülman Ibn Rashid

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #232 am: 10.08.2014 | 17:12 »
Reiner PDF-Vetrieb würde mich total ankacken, Sachen, die man nicht auch gedruckt erwerben kann, lasse ich zumeist links liegen. Für ein schön gedrucktes Buch bin ich auch bereit, Geld auszugeben - selbst wenn es den Text kostenlos als PDF gibt. Das dürfte auch den Trend zu immer aufwändiger gestalteten Rollenspielbüchern erklären. Für Bücher in der Aufmachung von alten DSA-, D&D- oder Rolemaster-Regelwerken würden heute noch weniger Leute das Portemonnaie zücken...
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Offline Grospolian

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #233 am: 10.08.2014 | 17:20 »
Da sprechen die guten Verkäufe des deutschen Pathfinder allerdings eine deutlich andere Sprache würde ich sagen. Es besteht ein hohes Interesse an übersetzten Büchern.

Das speziell PG davon betroffen ist, dass der Trend wieder mehr zum englishen Buch geht, ist meiner Meinung nach, der Tatsache geschuldet das die Kunden schlicht nicht mit den deutschen Produkten versorgt werden die sie sich wünschen.
Wenn ich aber die Wahl habe etwas auf deutsch zu kaufen, dann kaufe ich das auch auf deutsch.

Disclaimer: Das ist nur eine Feststellung und kein Vorwurf. Das ihr aus verschiedensten Gründen auch nicht immer so könnt wie ihr gerne wollt, ist mir völlig bewusst. Aus dieser Situation aber einen allgemeinen Trend abzuleiten finde ich gewagt.

Der Seitenhieb wäre bestenfalls berechtigt gewesen, aber dir ist scheinbar entgangen, dass sich meine Aussage sich auf den Vorschlag AAngels bezog, dass die deutschen Verlage sich zusammensetzen und ihre Portfolio auf eine Handvoll Systeme zusammenstreichen sollen. Dann würde ich vermuten das viele Spiele ihren Sachen treu bleiben und die dann halt (so fern sie produziert werden) auf englishc kauft.

Die Frage stelle ich mir auch: die Leute die heute Rollenspiele schreiben (in ihrer Freizeit, unbezahlt oder unterbezahlt), machen ja schon einen Verlust, wenn sie ihre Arbeitszeit und ihren Aufwand rechnen. Warum ist es für diese Leute akzeptabel, in Form ihrer eigenen Arbeitszeit draufzulegen, nicht aber in Form von Geld das man für eine Dienstleistung ausgibt (Lektorat, Illustration, etc.)? Für andere Hobbies geben Leute ja auch Zeit und Geld aus, ohne das Geld wieder rein holen zu wollen. Es scheint fast so dass es den Leuten gefällt so zu tun als hätten sie ein gewinnorientiertes Geschäft.

Der Unterschied ist halt: Wenn ich mir ein R/C Uboot bastel, dann ist es mein Uboot und nur ich darf damit spielen  >;D
Wenn ich als Autor/Redakteur oder Lektor an einem Buch arbeite, dann mache ich das zwar auch weil es mir Spaß macht, aber wenn ich es nicht nur für mich mache, muss ich mich an Regeln handeln, oft zusätzlichen Aufwand betreiben etc. und zumindest diesen Aufwand möchte ich und die meisten anderen in meiner Situation werden es ähnlich sehen, entschädigt haben, selbst wenn es nur symbolisch ist.

Irgendwer fragte im Laufe des Fadens nach dem Mindestlohn. Da der Großteil der Autoren freie Mitarbeiter sind, die meist nach dem Kleinunternehmerparagraphen agieren - hat er erstmal keinen Einfluss.

Das Problem ist und machen wir uns hier keine Illusionen, ich würde mich freuen wenn ich mehr Geld bekommen würde, aber auf der anderen Seite würden sich die Kosten für Rollenspielbücher deutlich ansteigen, ich hab mit der Kalkulation unserer Bücher nichts am Hut daher kann ich keine Zahlen nennen, aber ich vermute mal verdoppeln oder verdreifachen ist bei gleicher Auflage wahrscheinlich :/ 

@Sülman: Ob das wirklich stimmt weiß ich natürlich nicht, aber der Gedanke treibt die Branche durchaus an.
Die Büchse PDF vs. Druck mag ich aber nun wirklich nicht öffnen
Besucht den Spielwelten Youtube Kanal :D
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Offline Feyamius

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #234 am: 10.08.2014 | 17:21 »
Aber du meintest wohl eher Fans, die hobbymäßig layouten?

Genau.

Offline carthinius

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #235 am: 10.08.2014 | 17:41 »
Ach so. Wenn also jeder zweite, dritte, fünfte Fan ein Abenteuer/eine Regionalbeschreibung/ein Regelwerk genauso schreiben kann, wie die Leute, die es gegenwärtig tun ... warum genau soll ich mir den Kram dann noch kaufen? Ich kann es doch offensichtlich ebensogut, wenn nicht gar besser. In letztlicher Konsequenz: was bedeutet diese Einstllung eigentlich für die Qualität der Rollenspiele in D?
Ach Archo, stell dich nicht blöder, als du bist. Nur weil jemand InDesign besitzt, kann er noch lange nicht layouten. Genauso kann nicht jeder schreiben, der Word besitzt und das im stillen Kämmerlein für sich und seine Gruppe schon länger macht. Schreiben erfordert auch Können und Expertise. Die werden aber auch nur selten so gefordert, wie sie notwendig wären in unserem Bereich. Beschissen geschriebene Regeln und ellenlange Schwafeltexte kennen wir alle. Auch "Ich schreibe jetzt einen Roman"-Anflüge hat vermutlich jeder schon in seinem Bekanntenkreis erlebt. Daher: Nein, wenn ich Sachen käuflich erwerbe, erwarte ich eine gewisse Qualität der schriftlichen Form. Dass ich die häufig nicht so bekomme, steht auf einem anderen Blatt. Deswegen jetzt aber den anderen Bereichen die Entlohnung der jeweilige Qualifikation azusprechen, finde ich einfach absurd.
Und ja, ich habe für das Wilde Aventurien nichts bekommen. Von wem auch? Und die Socanth-Überarbeitung ist quasi auch für lau (bzw. Sachwert als Dankeschön im Nachhinein!) entstanden. Wenn ich in dem Bereich tatsächlich Auftragsarbeiten machen würde (wozu ich durchaus bereit bin, obwohl ich weiß, dass da wenig bis nichts zu holen ist), dann würde ich allerdings eine Entlohnung erwarten. Und ich sage dir auch gern, warum.

Aber das Druckerei-Beispiel hinkt ein wenig; eine Druckerei hat nunmal "etwas" andere laufende Kosten als beispielsweise ein Setzer. Und Materialkosten undsoweiter. Der Vergleich zwischen Autor und Illustrator, Autor und Setzer, Autor und Layouter ist mAn wesentlich besser, denn bei denen allen geht es in erster Linie um eigene aufgewendete Arbeitszeit.
Ich habe als Layouter auch Ausgaben abseits meiner reinen Arbeitszeit. Lizenzen für entsprechende Programme bekommt man nämlich als Freiberufler nicht vom Verlag gestellt. Ein Autor bekommt dort ja vermutlich auch keine Word-Lizenz, mit der er seinen Text schreiben kann. Ausdrucke von Satztests und Korrekturfahnen für dich selbst bezahlt dir auch kein Verlag. Dagegen ist die Entlohnung sicher kaum fürstlich oder kostendeckend.

Aber letztlich ist es halt eine Frage der Einstellung der Kunden: legt man mehr Wert auf artsy-fartsy Illustrationen, fancy Layout und coole Formate oder auf tatsächliche rollenspielerisch relevante Inhalte? In Teilen machen "wir" (Käufer) uns dieses Problem in meinen Augen nämlich selbst, indem alles mögliche teilwertige Zeug gekauft wird, solange es sich nur schick im Regal macht.
Ich finde immer wieder bemerkenswert, warum Rollenspielbücher immer gleich "artsy-fartsy" und "fancy" (man beachte den despektierlichen Tonfall) sind. Leute, ein geiles, übersichtliches Layout geht auch ohne Illus und bringt allen was. Aber das ist nicht einfach! Und davon ab bezeichne ich Websites doch auch nicht durchgehend als "klicki-bunti-Hipsterscheiß", nur weil wir nicht mehr bei grünem Text auf schwarzem Grund sind. Und warum überhaupt Programmierer? Ich habe doch WYSIWYG-Editoren. Echt mal.
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #236 am: 10.08.2014 | 18:34 »
natürlich kaufen die Leute ein Rollenspiel das auf Englisch Deutsch und China Sprache verfügbar ist  auf deutsch weil das am einfachsten zu lesen ist also hier in Deutschland meine ich.
Ich nicht, dnd 3 /d20 habe ich wegen grösserem Produktangebot bewusst nur Englisch gekauft

Die deutsche SW Ausgabe wurde für mich erst interessant, als es interessante deutsche Produkte angekündigt wurden - die es nicht auf Englisch gab
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline RPGnosis

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #237 am: 10.08.2014 | 18:43 »
Ich habe als Layouter auch Ausgaben abseits meiner reinen Arbeitszeit. Lizenzen für entsprechende Programme bekommt man nämlich als Freiberufler nicht vom Verlag gestellt. Ein Autor bekommt dort ja vermutlich auch keine Word-Lizenz, mit der er seinen Text schreiben kann. Ausdrucke von Satztests und Korrekturfahnen für dich selbst bezahlt dir auch kein Verlag. Dagegen ist die Entlohnung sicher kaum fürstlich oder kostendeckend.
Genauso wie man nicht mit Word schreiben muss, muss man wahrscheinlich auch nicht unbedingt mit der vollen Adobe-Suite layouten. Wobei ich mich da zugegebenermaßen nicht auskenne, aber ich gehe davon aus, dass man sehr ansehnliche Dinge auch mit kostengünstiger Software hinbekommen kann.
Und dessenungeachtet gilt: die Entlohnung eines Layouters mag nicht "fürstlich" sein, aber sie ist im Regelfall vorhanden. Zusätzlich hat der Layouter gegenüber einem Autor noch den Vorteil, dass er seine Dienste systemunabhängig und damit einer größeren Arbeitgeberschaft anbieten kann. Und das auch noch außerhalb der Rollenspielszene.


Ich finde immer wieder bemerkenswert, warum Rollenspielbücher immer gleich "artsy-fartsy" und "fancy" (man beachte den despektierlichen Tonfall) sind. Leute, ein geiles, übersichtliches Layout geht auch ohne Illus und bringt allen was. Aber das ist nicht einfach! Und davon ab bezeichne ich Websites doch auch nicht durchgehend als "klicki-bunti-Hipsterscheiß", nur weil wir nicht mehr bei grünem Text auf schwarzem Grund sind. Und warum überhaupt Programmierer? Ich habe doch WYSIWYG-Editoren. Echt mal.
"Fancy" ist für mich nicht negativ besetzt, ich wollte mit der Wortwahl nicht vor den Kopf stoßen. Ich finde es nur bedauerlich, wenn für die Äußerlichkeiten eines Rollenspielprodukts wesentlich mehr Geld in die Hand genommen wird als für die Inhalte.
Was übrigens keineswegs heißt, dass ich Layouter oder Illustratoren für überbezahlt halte oder sie weniger Geld bekommen sollten... bewahre. Aber bei Autoren sollte auch was hängen bleiben, denn sie liefern immerhin den Grund, überhaupt Arbeit an einen Setzer, Layouter oder Illustrator zu vergeben.

Offline Slayn

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #238 am: 10.08.2014 | 19:04 »
Ganz boshaft könnte man natürlich jetzt behaupten: Da ist man lieber bereit Geld für die Verpackung springen zu lassen um darüber hinweg zu täuschen das der Inhalt oft stinkt.
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Offline Feyamius

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #239 am: 10.08.2014 | 20:31 »
Genauso wie man nicht mit Word schreiben muss, muss man wahrscheinlich auch nicht unbedingt mit der vollen Adobe-Suite layouten.
Oh, ich layoute die Nandurion-Sachen wie schonmal angedeutet gerne mit Word, was dann aber professionelles Gedrucktwerden allein technisch schon beinahe ausschließt. Um mit Verlagen und Druckereien zusammenarbeiten zu können, layoute ich mit InDesign, und dies nicht nur aus Gründen der Fancyness: Es ist einfach State-of-the-Art, viele arbeiten damit und manchmal bekommt man schon vorbereitete InDesign-Dateien und als Bildmaterial häufig auch Photoshop-Dateien, von daher geht es hier allein schon um Kompatibilität. Ich habe es am Anfang auch schonmal mit einer kostengünstigen (okay, kostenlosen) Alternative probiert, nämlich mit Scribus (feat. Gimp zur Bildbearbeitung), aber das hat mich den letzten Nerv gekostet, weil es kurz vor Vollendung des Projektes beschlossen hat, das Druck-PDF nicht kompilieren zu wollen (und zwischendurch auch schon ein paar Zicken machte). Bei fancy InDesign holt man sich für's Geld halt auch schon Qualität an Bord. (Witzig ist nur, dass InDesign irgendwas nicht kann, was Scribus konnte ... ich weiß nur grad nicht mehr, was das war.)
« Letzte Änderung: 10.08.2014 | 20:33 von Feyamius »

Der Rote Baron

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #240 am: 10.08.2014 | 21:15 »
Ganz boshaft könnte man natürlich jetzt behaupten: Da ist man lieber bereit Geld für die Verpackung springen zu lassen um darüber hinweg zu täuschen das der Inhalt oft stinkt.

Aber so ist es. Im übrigen auch der Grund, weshalb ich z.B. schon lange nicht im Kino war: Der ganze Quark, der dort als "Plot" präsentiert wird, passt auf einen Bierdeckel. Macht aber nix, den ist ja alles schön bunt, 3-D und schön cool. Insbesondere Unterhaltungsfilme (Superhelden, quasi-historisches, Aktionfilme) unterhalten mich daher fast überhaupt nicht mehr, denn wenn man schon nciht tiefe Ansprüche an solche Filme stellen muss, so sollten die Auch nicht so flach wie der Wasserstand bei Ebbe vor Norddeich sein.
Und außerdem finde ich auch bei Kram-Bumm-du-bist-tot-Filmen den Unterhaltungswert höher, wenn es keine Lücken im Plot gibt. Überhaupt ein Plot und dann einer, der sich nicht andauernd widerspricht (oder scheinbar Ansprüche erhebt, die dann überhaupt nicht eingelöst werden) wären schön.

Das als Überleitung zu: Was ist ein gutes, professionelles Rollenspiel?

Ich habe da keine Antwort, bloß meine Meinung. (Die Beispiele sind nicht erschöpfend und rein subjektiv, aber nicht willkürlich.)
1) Es muss in den Regelmechaniken das Genre und den Spielstil möglichst gut abbilden. Gutes Beispiel: Gumshoe für ermittelden Detektivabenteuer. Schlechtes Beispiel: Heroes Unlimited 1st Edition (nie waren Superhelden limitierter!).
2) Es sollte den SL in seiner Arbeit so weit wie möglich entlasten und ihn nicht mit umständichen und unnötigen Vorbereitungs- und Verwaltungsarbeiten zumüllen, wenn er sich tatsächlich dazu entschließt, die Regeln anzuwenden und nicht alles über den Daumen handzuwedeln. Schlechtes Beispiel: D&D 3.0/3.5/ Pathfinder in höheren Stufen.
3) Es sollte leicht zugänglich sein und auch Spielern, die Rollenspiel nicht (oder vorerst nicht) zu ihrem Hobbylebensmittelpunkt machen wollen, das Spielen ohne (große) Abstriche ermöglichen. Gutes Beispiel: DSA1. Schlechtes Beispiel: DSA 4+.
4) Die Regeln sollten leicht verständlich geschrieben sein und eindeutig formuliert sein. Beispiele sollten einzelne Regeln illustrieren. Gutes Beispiel: D&D 5 PHB (ja, ich habe es schon).
5) Das Regelwerk solllte im Sprachstil das Genre abbilden, insbesondere im Fluff-Bereich. Da will ich keine Brüche in der Sprachebene finden oder moderne Formulierungen im Text von Waldfried, dem Elfendruiden. Gutes Beispiel: Mutant City Blues. Schlechtes Beispiel: Der Hintergrundband Golarion für PF.
6) Der Fluff sei Beiwerk und nicht ein beiliegender Roman. Das Regelwerk ist ein "Werk der Regeln" zum Spielen und kein Tobeplatz für verhinderte Schriftsteller, da ich SPIELEN will, nicht Fluff lesen. Schlechtes Beispiel: World of Darkness.
7) Layout und Illus seien ansprechend und genregemäß. Das Layout möge das Lesen unterstützen und nicht erschweren. Gutes Beispiel: D&D 3.5. Schlechtes Beispiel: HERO System 5th Edition.
8) Es habe ein Inhaltsverzeichnis und Stichwortregister.
9) Es sei frei von Sprachfehlern, Grammatikschnitzern und (vor allem sinnentstellenden) Druckfehlern.
10) Es sei spielgetestet, so dass die Regeln auf Herz und Nieren geprüft sind.

Nicht alle Punkte sind gleich wichtig, die Reihenfolge ist keine beabsichtige und wenn einzelne Punkte nicht oder nicht zur Gänze erfüllt werden, dann ist das Spiel nicht automatisch nicht mehr gut oder professionell (z.B. ist HERO nicht leicht zugänglich, dennoch ist es m.M.n. ein gutes Spiel - nur nicht für jeden).

Dies als mein Vorschlag zur Diskussion.

Offline Bad Horse

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #241 am: 10.08.2014 | 21:36 »
Das ist alles sehr schön, und so hätten wir das wohl alle gern, aber was hat das mit Autorenhonoraren zu tun?
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Slayn

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #242 am: 10.08.2014 | 21:54 »
Das ist alles sehr schön, und so hätten wir das wohl alle gern, aber was hat das mit Autorenhonoraren zu tun?

Naja, ist halt eine indirekte Sache und hat mit dem zu tun was weiter Oben genannt wurde: Wenn man für das Produkt schon diese sehr konkreten Ziele setzt, dann kann man auch nicht mehr wirklich Hinz und Kunz als Hilfsschreiber ranlassen sondern bräuchte ein Team das da sehr konzentriert und Fokussiert dran sitzt.
Also: Teurer wird.

(Auch wenn das Beispiel an sich bekloppt ist, ich beziehe mich da mehr drauf ein Produkt zu entwickeln bei dem man einen bestimmten Kundenstamm anvisiert)

Oh, ich layoute die Nandurion-Sachen wie schonmal angedeutet gerne mit Word, was dann aber professionelles Gedrucktwerden allein technisch schon beinahe ausschließt. Um mit Verlagen und Druckereien zusammenarbeiten zu können, layoute ich mit InDesign, und dies nicht nur aus Gründen der Fancyness: Es ist einfach State-of-the-Art, viele arbeiten damit und manchmal bekommt man schon vorbereitete InDesign-Dateien und als Bildmaterial häufig auch Photoshop-Dateien, von daher geht es hier allein schon um Kompatibilität. Ich habe es am Anfang auch schonmal mit einer kostengünstigen (okay, kostenlosen) Alternative probiert, nämlich mit Scribus (feat. Gimp zur Bildbearbeitung), aber das hat mich den letzten Nerv gekostet, weil es kurz vor Vollendung des Projektes beschlossen hat, das Druck-PDF nicht kompilieren zu wollen (und zwischendurch auch schon ein paar Zicken machte). Bei fancy InDesign holt man sich für's Geld halt auch schon Qualität an Bord. (Witzig ist nur, dass InDesign irgendwas nicht kann, was Scribus konnte ... ich weiß nur grad nicht mehr, was das war.)

Es ist auch eine Sache der Gewohnheit bzw. wie man überhaupt zu dem Thema kommt. Ich bin zwar nie ein "Kreativer" gewesen, aber bei der Arbeit in einer Agentur schnappt man ja auch auf wie man mit den meisten gängigen Hilfsmittel umgeht und wie man ein paar Standardaufgaben selbst erledigen kann ohne dafür immer Hilfe holen zu müssen. Für mich bedeutet das halt Adobe CS Suite, einfach weil das der Standard ist.
« Letzte Änderung: 10.08.2014 | 22:23 von Slayn »
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #243 am: 10.08.2014 | 21:56 »
@Der Rote Baron: mal abgesehen von dem was Bad Horse sagt, bist du sicher dass das die Liste für professionelles Rollenspiel ist - und nicht die Liste für dein Wunsch-Rollenspiel?

Offline Slayn

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #244 am: 10.08.2014 | 22:45 »
Was die ganze Diskussion hier irgendwie bisher so verzerrt: Wir sind alle Fans.
Das und das Wissen darum das es sich bei der Gegenseite (Hersteller <-> Kunde) ebenfalls um Fans handelt beeinflusst die ganze Situation über die wir hier reden imho ziemlich negativ.

Es wurde hier ja schon mal erwähnt das oft Dinge produziert werden die keinen echten Gewinn abwerfen, aber man sie als Fan und für Fans (Gut für das Hobby) haben will und auch bereit ist die vermeintlichen Kosten dafür zu tragen.
Auf der Gegenseite haben wir eine Haltung die entweder bereit ist aus Fan-Tum heraus irrwitzige Sachen zu machen, wie etwa einen Kickstarter teuer backen oder ohne mit der Wimper zu zucken bereit ist den heimischen Markt zu ignorieren wenn er günstiger importieren kann, etc.
Dazu kommt noch eine interessante Differenz in der Beobachtung der angenommen Wertigkeit eines Produkts vs. was die Leute so breit gefächert an Geld in das Hobby pumpen.

Ich nehme an die leicht schizophrene Haltung (Hersteller <-> Fan <-> Kunde) ist an etlichen der Probleme schuld, über die wir hier so reden.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Dammi

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #245 am: 10.08.2014 | 22:49 »


Ich nehme an die leicht schizophrene Haltung (Hersteller <-> Fan <-> Kunde) ist an etlichen der Probleme schuld, über die wir hier so reden.

Dessen bin ich mir sicher.

Text

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #246 am: 10.08.2014 | 23:07 »
@Slayn: was daran ist irrwitzig und schizophren?
Kannst du das noch etwas ausführen - ich tue mir gerade echt schwer deiner Argumentation zu folgen.

Nur mal als Beispiel: ich persönlich kaufe mir Dinge die ich wirklich haben will - oder die ich unterstützen will weil ich mehr davon sehen will. Dabei ist mir die Sprache egal: ich kaufe mir englische Sachen genauso wie deutsche. (Zum Beispiel habe ich mir die Setting-Bände von Malmsturm und Splittermond gekauft ohne zu überlegen ob ich das wirklich gebrauchen kann / jemals spielen werden, weil ich eigene deutsche Settings mit eigenen hochwertigen Illustrationen mag und gerne mehr davon sehen will)

Aus genau diesen Gründen kaufe ich mir deutsche Übersetzungen in der Regel nicht - sondern stattdessen das Englische Original: die Übersetzungen kommen naturgemäß später und mit geringerer Auswahl als das englische Original. Wenn ich es also unbedingt haben will, dann kaufe ich das Original (weil ich ungeduldig bin - und mir nicht mal sicher bin ob das spezielle Produkt was ich will überhaupt jemals auf deutsch raus kommen wird). Wenn ich eine Art von Produkt unterstützen will, dann greife ich auch zur englischen Version (weil ich damit an der Quelle mein Interesse kundtun kann - denn der deutsche Verlag kann ja eh nur das übersetzen was der englische Verlag liefert - und wird wenig bis gar keinen Einfluss auf deren Produktentwicklung nehmen). Dass ich mit der englischen Edition in der Regel günstiger fahre ist ganz nett - aber wirklich nicht der entscheidende Punkt.

Ich stimme mit meinem Geldbeutel ab. Was ist daran schizophren?

Offline mattenwilly

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #247 am: 11.08.2014 | 13:07 »
natürlich kaufen die Leute ein Rollenspiel das auf Englisch Deutsch und China Sprache verfügbar ist  auf deutsch weil das am einfachsten zu lesen ist also hier in Deutschland meine ich. Aber mal zwei zwischen Fragen.1 nach welchen Kriterien wird entschieden welches Deutsche Rollenspiel ins Englische  übersetzt werden bzw was sind die Voraussetzungen? 2 wie sieht es eigentlich mit Rollenspielen  wie wir sie kennen in Indien und China aus? Da sind ja ein Drittel der Menschheit also auch der Potenzeliten Spieler/Käufer.

Nicht wirklich. Ich kaufe schon lange keine dt. Übersetzungen englischer Bücher oder RPG mehr. Die Gründe:

Schlechte (Bücher) bis lausige (RPG) Übersetzungen von allem was nicht Fäntelalter ist (und da auch so lala)

Übersetzung z.T. eingestellt (GURPS, Cyberpunk 2020 sind klassische Beispiele) und die deutschen haben einiges mit eigenen Begriffen etc. versehen(1) so das man Raten dar was Begriff <a/deutsch> im zwangsweise doch englischen Supplement <b/englisch> ist

"Wir wissen es besser" Regeländerungen (Shadowrun)

Und dann ggf. noch das Fröhliche Eigennamne-Umbenennen und Raten statt Übersetzen (i.e. Battletech) inklusive Folgefehler


Wenn dann die Originale noch billiger sind und als PDF verfügbar ist "toter deutscher Baum" endgültig gestorben

(1) Von Pfund = Kilo Fehlern etc. reden wir nicht
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Der Rote Baron

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #248 am: 11.08.2014 | 14:26 »
@Der Rote Baron: mal abgesehen von dem was Bad Horse sagt, bist du sicher dass das die Liste für professionelles Rollenspiel ist - und nicht die Liste für dein Wunsch-Rollenspiel?

Ja, bin ich. DAS Wunschrollenspiel kann es so wenig geben wie DEN Wunschkuchen - ich spiele und esse gerne mal was anderes.

Ich habe versucht, die Forderung, die in der Diskussion um "professionelle" Rollenspiele, von Profis geschreiben, die dann wie Profis bezahlt werden und auch die unspezifischen Klagen über ach so schlechte Spiele in der Diskussion mit Inhalt zu füllen.
Wenn dies als der Diskussion als nicht zuträglich erscheint, dann möchte man meinen Beitrag ignorieren.

Ich bin persönlich mit der Qualität der meisten Spiele sehr zufrieden, auch wenn mich Eisenbahnfahren und Märchengeonkel anödet. Aber so was kaufe ich eher selten und wenn, dann weil die Sachen inhaltlich gut recherchiert sind.

Aber wenn mannicht erklären mag, was denn das Professionelle an der eigenen Arbeit ist und wie es sich misst, braucht man auch nicht über das Amateuerhafte der bestehenden Publikationen klagen. Im übrigen ändert das an der Entlohnung der Autoren trotzdem nichts bis wenig: Der Profit ist zu gering und wird stets generiert durch Ausbeutung von Arbeitskraft. Selbst bekannte Rollenspielautoren in den USA scheinen nicht gerade im Geld zu schwimmen - der vor einigen Jahren verstorbene Aaaron Allston (immerhin mehrfach in der New Yok Times-Bestsellerliste mit seine Star Wars-Romanen), hatte nicht mal eine Krankenversicherung. Und der lebte (und starb) nicht mal nur von Rollenspielen, sondern hauptsächlich von Romanen.

Wer für Rollenspiele schreibt, weiß was er davon nicht hat: Genügend Geld für den Lebensunterhalt. Deshalb möge man sich für den Broterwerb eine einträglichere Betätigung suchen und das Maulen einstellen.
Muss ich mich deshalb mit ranzigen Doofprodukten zufrieden geben? Nein. Die würde ich nämlich nicht kaufen. Und eine gewisse Gewinnerwartung ist bei den Verlagen ja da. Wenn ihnen diese nicht reicht, mögen auch diese sich ein anderes Betätigungsfeld suchen und meinetwegen Kochbücher herausbringen, wenn da die Millionen stecken.

Ich kaufe dann schöne, gute und mit Herzblut gemachte Sachen, für die ich bereit bin, einen durchaus angemessene Preis zu zahlen. wie dann mein Geld verteilt wird und wer davon wieviel bekommt, kann ich nicht beeinflussen.
« Letzte Änderung: 11.08.2014 | 14:28 von Der Rote Baron »

Offline Teylen

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #249 am: 11.08.2014 | 14:33 »
Es wurde hier ja schon mal erwähnt das oft Dinge produziert werden die keinen echten Gewinn abwerfen, aber man sie als Fan und für Fans (Gut für das Hobby) haben will und auch bereit ist die vermeintlichen Kosten dafür zu tragen.
Auf der Gegenseite haben wir eine Haltung die entweder bereit ist aus Fan-Tum heraus irrwitzige Sachen zu machen, wie etwa einen Kickstarter teuer backen oder ohne mit der Wimper zu zucken bereit ist den heimischen Markt zu ignorieren wenn er günstiger importieren kann, etc.
Was ist daran merkwürdig?
Wenn ich einen Kickstarter sehe der mich anspricht unterstütze ich ihn mit einem Beitrag der von meiner Begeisterung sowie von meinem Budget getragen wird. Wenn nichts schief geht bekomme ich dafür das entsprechende Produkt und bin noch sehr nah am Produzenten die mitunter mit dem Kickstarter auch noch das Event der Beteiligung bzw. Beobachtung verkaufen.

Wieso sollte ich mich dann dem heimischen Markt im gleichen Ausmass zu wenden?
Meiner Erfahrung nach ist der Erwerb von Produkten etwa gleichenmäßig kostenaufwändig.
Plus beim normalen Kauf geht das Momentum der Beteiligung und der Event-Charakter drauf.


Ansonsten, um halbwegs wieder die Kurve zu geben, es gibt einige Kickstarter die gerade als Stretchgoals Investitionen in erweiterte Autorengehalte oder neue Autoren bieten, die wiederum weitere Sachen schreiben. Zu letzt recht stark beim d6xd6 und Storium Kickstarter bemerkt.
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