Ich möchte 1of3 in der Hinsicht voll zustimmen, dass Railroading in der Art und Weise wie der Begriff genutzt wird, nur als Gefühlszustand sinnvoll zu erfassen ist. Er bezeichnet keine definierten Abläufe im Spiel, sondern kommt immer dann auf, sobald sich jemand "gerailroadet" fühlt.
@Slayn: 1of3 sprach von
empfundener Störung - und die liegt als Tatsache im Auge des Betrachters.
Welche Aktionsfreiheit denn? Die des Charakters? Die kann aber ganz einfach schon durch das System gestört werden. Wenn mein Charakter 3x pro Runde angreifen will, aber nur 2 Angriffe pro Runde hat, wird er durch das System gestört. Ist das dann auch Railroading?
Das ist doch grade der Punkt: Wenn wir spielen, schränken wir unsere Aktionsfreiheit
permanent und mit laufendem Spiel
zunehmend ein. [EDIT: Wie wir wissen, schränken auch die Spieler den SL ein.
] Da die Einschränkung immer existent ist, ist das pure Vorhandensein noch keine hinreichende Bedingung. [EDIT: Dennoch entzündet sich die Railroading-Diskussion immer an der Beschneidung.]
Die Frage nach der Schiene, ist eine subjektive Wahrnehmung dessen, welcher Grad unzulässig ist. [EDIT: Also was
gewünscht ist.] Allgemeingültigkeit existiert nicht. (Ich persönlich fühle mich z.B. durch Polaris' Schlüsselsätze immer extrem gerailroadet...)
Um die Diskussion zu entwirren, bzw. konkrete Terminologie und präziseren Austausch zu ermöglichen, müssen mMn die Einzelsituationen angeschaut werden. Die Frage die sich mir stellt ist, bei welchen Formen und Ausmaßen an SL-gelenkten Fiktionsanteilen, sich die Spieler in der Wirkmacht ihrer Eingaben beschränkt fühlen. (Mit Wirkmacht meine ich, dass eingebrachte Anteile Einfluss auf sich später ereignende Fiktion haben.)
Von dieser Warte wäre die Frage des Threadstellers ungemein diskussionwürdig. Wenn man sie als "Welche SL-Handlungen führen typischer Weise (also objektiv häufig oder subjektiv immer) zum Gefühl der Railroad?" versteht. (Mir gefällt sehr gut, dass hier der situative Ansatz gewählt wurde.)