Diese Orientierung auf deutlich mehr Aktion und weniger Stimmungsspiel, wie ich es aus vielen WH2-Runden kenne, hatte die Dritte Edition ja auch schon deutlich versucht.
Stimmungsspiel? Ist mir bisher nicht unter gekommen. Wäre auch nichts, das ich mit WFRP verbinde.
Ich habe WFRP 2 vom System und der Spielweise als Mittelweg aus Runequest und D&D 3.X empfunden. Und entsprechend waren schnelle Action, strukturierte Story und fancy mechanics nichts, das irgendwie Designziel gewesen wäre. Taktisches Spiel dagegen war etwas, das gut ging und unterstützt wurde. Wenn auch im Sinne von
2)... und Assoziationsspiel (eine Art stark regelunterfüttertes Freiform/OSR-Spielen).
Was sich ja der vielen und sehr unterschiedlichen Einflüsse von Warhammer/Wfrp geradezu anbietet.
Vielleicht war das Setting dafür falsch – was ja sowieso seltsam anmuten mag, wenn man bedenkt, dass das Rollenspiel sich da schon deutlich von der restlichen Gestaltung der Warhammer-Welt abgesondert hat.
Das war eigentlich von Beginn an meine These. Ich halte sie mittlerweile nicht mehr für ganz richtig. [Argument vergessen ...] Plus: Dafür mögen zu viele WFRP-Fans die zuletzt verblichene Edition.
Da aber offenbar die Umsätze nicht dem entsprachen, was sie sich erhofft haben, halte ich den WFRP-Zug auch erstmal für abgefahren. Für eine neue Version müsste schließlich erstmal wieder Geld in die Hand genommen werden, um eine Fehleranalyse zu betreiben, neue Konzepte zu erdenken und Produkte zu entwickeln. Da sind vermutlich andere Bereiche geldwerter. Schade, aber ist so.
Ich bin ein großer Fan der WFRP3 und wäre daher gar nicht so angetan vom "Rückschritt" zu WH40k. Aber die Entscheidung darüber werden eh Leute fällen, die bei FFG das Gesamtbild beider Linien kennen.
Das mit dem abgefahrenen Zug sehe ich ganz genauso. Was das Regelsystem angeht: WFRP 3 war mMn auch zu Regel- und Gimmickintensiv. Hätten sie gleich die Regeln in der Form von Star Wars gehabt, hätte das was werden können. Insofern hat mich besonders gestört, dass WFRP 3 der Testballon für die Regelengine war...
Trotzdem wäre mir eine Rückkehr zu einem W100-System das liebste. Allerdings ohne einen Regelkoloss wie die 40K-Spiele draus zu machen. Insofern: Inspiration bei DH2 holen? Gerne! Ansonsten: Neues w100-Spiel von Grund auf aufziehen. Gern auch mit Indie-Ideen.
Was ich raten würde: WFRP hatte (bis zur 3E) immer etwas, das man heute OSR-Einschlag nennen könnte. Dieses "make it up", "do it yourself", "tinker with it" ... ist etwas, das ich britischen Spielen generell zuschrieben würde. Von Hillfolk bis Maelstrom. (Weswegen an anderer Stelle schon behauptet wurde, es gäbe keine britische OSR, bzw. könne es nicht geben.)
WFRP4-Designern kann ich also nur sagen: Baut - wie auch immer die Regeln für aussehen mögen - dieses Design-Prinzip in WFRP4 wieder prominent ein! (Dass dafür stark strukturierende Spielstrukturen [Arcs, Aufladezeiten, Atempausen -
heißen die so?] nicht bleiben können, sollte klar sein.)
Ansonsten kann ich auch
diese Meinung teilen:
My feeling is that WFRP largely drew to a halt when they inherited 2nd Edition before announcing a new edition.