Autor Thema: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan  (Gelesen 80599 mal)

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Offline scrandy

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #100 am: 19.11.2014 | 01:24 »
Du hättest also lieber Blockbuster ohne jeglichen Tiefgang anstatt Tiefgang mit geringen Logikfehlern?
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Offline scrandy

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #101 am: 19.11.2014 | 02:03 »
[EDIT: Dieser erste Post-Teil bezieht sich auf einen gelöschten Post von Talasha und ist jetzt (wie einige andere Posts zum Zitat) nicht mehr relavant]:

Also erstmal sind Zitate nicht dazu da eigene Inhalte reinzuschreiben. Ich sehe das nämlich anders. Das hat nichts mit Desinteresse oder Arroganz zu tun.


Zweitens finde ich Interstellar so wie er ist wunderbar. Klar kann man immer irgendwo was verbessern. Aber Interstellar macht in vielen Bereichen Dinge besser als vergleichbare Filme, da sind mir die geringen Plotlücken egal.

Nur weil ein Film einen gewissen Anspruch hat, heißt das nicht das er fehlerfrei oder in jeder hinsicht "realistisch" sein muss. Filme sind von Natur aus nicht fehlerfrei. Die meisten Fehler fallen uns nur nicht auf, weil wir keine Ahnung von den Details haben oder einfach nicht richtig hinsehen. Schau dir mal den Blogpost an, den ich oben verlinkt habe, der trifft das Problem eigentlich ganz gut (vor allem auf Seite 2).
« Letzte Änderung: 19.11.2014 | 19:49 von scrandy »
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Offline Evil Batwolf

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #102 am: 19.11.2014 | 06:07 »
Das Problem ist, dass Nolan keine kritische Distanz zu seinen Figuren aufbaut, sondern der Film beim Zuschauer eine Identifikation mit den fragwürdigen Ansichten und Verhaltensweisen der Protagonisten aufbaut.

Sicher kann man wertvolle Diskussionen über die im Film angesprochenen Themen führen. Im Film werden diese Themen aber nicht diskutiert.

Edit:

Noch mal ein wenig ausführlicher, damit man es versteht.

Ich habe den Anspruch an Filme, dass sie ein Thema, dass angesprochen wird, in angemessener Form diskutieren, d. h. es gibt Figuren, Ereignisse usw., die bestimmte Sichtweisen zu dem Thema einnehmen, es werden verschiedene Sichtweisen vorgestellt und der Zuschauer hat die Möglichkeit, sich mittels des Films eine Meinung zu bilden oder seine Meinung zu dem Thema zu überprüfen. Wenn dieser Anspruch erfüllt ist, finde ich den Film anspruchsvoll  :).

Interstellar macht das nicht. In diesem Film gibt es keine Figur, die die Meinung vertritt, dass man versuchen sollte, die Umweltprobleme auf der Erde zu lösen. Vielmehr wird die Notwendigkeit des Exodus als gegeben hingestellt, quasi achselzuckend, und es geht nur noch um die Frage, wie viele mitfliegen dürfen.

Man könnte ja vielleicht auf die Idee kommen, dass der familientechnische Vollversager Cooper bewusst zum Ausrufer amerikanischer Familienideologie gewählt worden wäre, um diese fragwürdige Sauce zu karikieren. Aber hey, der Typ wird total sympathisch gezeichnet, ist bereit, sich für das Wohl aller zu opfern, rettet am Ende sogar die Welt und kriegt Anne Hathaway. Und Hans Zimmer orgelt Heldenmelodien drüber. Ich kann da beim besten Willen keine Ironie oder kritische Distanz erkennen. Und selbst wenn sie gewollt wäre, wenn man sie nicht erkennt, war's halt schlecht gemacht.

Eine interessante Thematik hätte auch die psychologische Situation von Dr. Mann (Matt Damon) sein können. Hier hätte man die Frage aufwerfen können, ob die Herangehensweise, einsame "Helden" auf Planeten zu schicken und dort mit hoher Wahrscheinlichkeit den Opfertod zu sterben, nicht zutiefst unmenschlich und in ihrer amerikanisch-patriotischen Verblendung von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Was macht Nolan? Er lässt Dr. Mann zum Mörder und Verräter an seinen Rettern werden, also letztlich zu einem charakterlichen Fiesling. Nix mit Opfer der Verhältnisse, der Typ ist einfach unamerikanisch und hat das Leben nicht verdient (weshalb er dann ja auch durch eigene Missetaten ein verdientes Ende findet. Meh.)

Es ist ja o.k., wenn dieser Film zu Diskussionen anregt. Das ist aber dann nicht das Verdienst der Filmqualität. Man kann auch die HoGeSa-Demos zum Anlass nehmen, um gehaltvolle Diskussionen über das Zusammenleben der Religionen in Deutschland, über die Geißel des Rassismus und die Sinnlosigkeit von Gewalt zu führen. Die HoGeSa-Leute bleiben trotzdem hohle Nazis.

Das beste, was man über Interstellar vielleicht sagen kann, ist, dass er so schlecht ist, dass man angeregt wird zu überlegen, wie man die angesprochenen Themen gescheit hätte verfilmen können. Und das ist mir deutlich zu wenig.
« Letzte Änderung: 19.11.2014 | 07:08 von Evil Batwolf »

Sin

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #103 am: 19.11.2014 | 08:24 »
Zitat
Interstellar macht das nicht. In diesem Film gibt es keine Figur, die die Meinung vertritt, dass man versuchen sollte, die Umweltprobleme auf der Erde zu lösen.

Mutmaßlich deshalb, weil Grundprämisse des Films ist, ein Szenario aufzuzeigen, indem es zu spät ist, die Umwelt zu retten. Scheint mir zumindest so, ich werde den Film nicht im Kino anschauen, weil ich genug drüber gelesen habe, um davon auszugehen, dass ich den Film nicht mögen würde. Überall damit rumzuprahlen, wie wissenschaftlich korrekt der Film sei, mit Unterstützung eines Top-Experten auf dem Gebiet gedreht - nach dem was ich über den Film gelesen habe, einfach nicht tragbar.

Zitat
Das Problem ist, dass Nolan keine kritische Distanz zu seinen Figuren aufbaut, sondern der Film beim Zuschauer eine Identifikation mit den fragwürdigen Ansichten und Verhaltensweisen der Protagonisten aufbaut.

Kann ich gar nicht nachvollziehen, wenn ich etwa an den Film denke, der Nolan wohl zum Superstar als Regisseur macht, The Dark Knight: Batman dient hier offensichtilich als Allegorie auf die US-Außen- und -Sicherheitspolitik: Batman, der Protagonist, stellt sich über das Gesetz und begeht Selbstjustiz (USA als selbsternannte Weltpolizei, das Völkerrecht ignorierend); dadurch erschafft er den Joker, den ultimativen Terroristen (Al-Qaida); als einzig verbliebene Gegenmaßnahme kreiiert Batman die totale Überwachung, wie auch immer das funktioniert mit den Signalen von Handys auf seinen 1000 Monitoren (NSA). Batman siegt, steht aber ziemlich gearscht da und das Überwachungssystem wird vernichtet.

Wie auch immer man die Aussage des Films interpretieren will, man kann als Zuschauer auf jeden Fall eine Menge drüber nachdenken und die Identifikation mit dem Protagonisten wird stärker hinterfragt als in 99% der Hollywood-Blockbuster. Also wenn du ein Problem mit der Darstellung des Protagonisten in Interstellar hast (und nach dem was ich über diesen Film weiß, mag das gerechtfertigt sein), sehe ich das definitiv nicht als Nolan-charakterisierendes Problem.



Offline Evil Batwolf

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #104 am: 19.11.2014 | 09:03 »
Mutmaßlich deshalb, weil Grundprämisse des Films ist, ein Szenario aufzuzeigen, indem es zu spät ist, die Umwelt zu retten. Scheint mir zumindest so, ...
Naja, so ansatzweise gibt es schon einige Nebenfiguren, die für ein Weitermachen auf der Erde stehen (z. B. die Lehrer der Tochter, auch der Sohn). Die werden aber als Quadratschädel mit "Verwaltermentalität" diffamiert und haben auch weiter keine größere Bedeutung.

Vielleicht soll man ja dieses lakonische "Ist halt so" als kritischen, auf eine untergehende Zivilisation gerichteten Spiegel werten, aber dafür gibt es in dem Film so gar keine Hinweise. Jedenfalls keine, die ich erkannt hätte. Vielleicht bin ich zu doof, aber das hätte ich mit der im Kino versammelten Zielgruppe dann definitiv gemeinsam  :D.

Welchen Sinn macht ein Film über Umweltzerstörung, der sich mit dem worst case befasst, ohne dabei die Verhältnisse, die dazu geführt haben, kritisch zu hinterfragen? Wenn ich die gesellschaftliche Lust am Untergang zelebrieren will, ist ein Happy-End mit "Die-Family-hat's-mal-wieder-gerichtet"-Credo aber so was von daneben...Vielleicht soll ja auch das ironisch sein, aber das hätte dann wieder niemand bemerkt. Zumindest nicht in meinem Kinosaal.

Könnte ja sein: Nolan ist so feinsinnig ironisch, dass er bewusst einen vordergründig grottenschlechten Film gedreht hat, um damit den verantwortungslosen Umgang Hollywoods mit wichtigen Themen der Zeit zu verdeutlichen. Wenn das so beabsichtigt war, ist der Film grandios.

Offline Arldwulf

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #105 am: 19.11.2014 | 10:13 »
Zumindest ist es allerdings recht unlogisch auf einem anderem Planeten bessere Lebensbedingungen zu erwarten als auf der (selbst auf einer so verwüsteten) Erde. Nehmen wir mal an, da ginge es wirklich darum einige tausend Leute zu retten und mit denen "neu anzufangen". Dann wäre es immer noch günstiger denen ein kleines überdachtes Paradies mit gefilterter Luft zu basteln als im Weltall (und sei es auch mit Wurmlochabkürzungen) nach Planeten zu suchen die lebensfreundlicher sind.

Zumal die genannten Probleme wenn man darüber nachdenkt relativ überschaubar sind, bzw. dorthin eh mitgenommen werden müssten (Nahrungsmittelkrankheit).

Offline Grubentroll

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #106 am: 19.11.2014 | 10:52 »
Ich finde der Film hat inhaltliche und logische Schwächen, aber kompensiert das für mich mit genau dem, was ich von dem Film erwartet habe.

Klar ist es Quatsch, in ein Wurmloch zu fliegen um einen Planeten in einer anderen Galaxis zu finden, um dort eine Kolonie mit ein paar Tausend Menschen zu gründen, wenn man das billiger auf der Erde haben kann.

Aber ich gebe zu, ich wollte große Bilder sehen.

Mehr nicht.

Der Vollquark der in Prometheus passiert ist war da für mein SoD wesentlich härter zu ertragen.

Offline Evil Batwolf

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #107 am: 19.11.2014 | 11:18 »


...Aber ich gebe zu, ich wollte große Bilder sehen.

Mehr nicht...

Was ja dann das genaue Gegenteil von "Anspruch" beschreibt.

Ist ja o.k., wenn man sich gern mal "Knallbunt" gibt. Was dann aber etwas nervt, ist diese Aufplusterei von wegen großer Filmkunst (nicht von Dir jetzt, bitte nicht missverstehen).

Dann doch lieber den ehrlichen "Ex-Marine befreit seine entführte Familie aus den Händen fieser Salafisten-Terror-Streetgang-Brigaden"-Quark, den Hollywood sonst so zu bieten hat.

Offline scrandy

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #108 am: 19.11.2014 | 11:36 »
Also so finde ich die Diskussion viel produktiver.

Ich denke wir reden hier einfach von verschiedenen Vorstellungen von Anspruch. Ich finde Anspruch bedeutet eben auch einen komplexeren Plot und komplexere Charaktere zu haben.

Ich finde eine strikte Trennung in Unterhaltungsfilme und Anspruchsfilme viel zu elitär gedacht. Einerseits wird immer von den Eliten geschimpft was für ein Brei im Kino läuft und jetzt schafft es mal ein Regisseur normale Kinogänger für Komplexität zu begeistern und nun ist es nicht gut genug.

Man sollte halt bedemken, dass Interstellar primär Blockbuster sein will. Er spricht lediglich eine Generation an, die an Game of Thrones, Lost und co gewohnt ist und auch komplexere Handlungen verkraften kann und diese auch einfordert. Dennoch ist es primär Unterhaltung. Das Interstellar auch schön zum mitdenken und diskutieren anregt ist ein netter Nebeneffekt.

Man muss auch die andere Seite der Medaille sehen: wie viele Kritikerfilme sind tatsächlich unterhaltsam bzw. auch nur zur puren Unterhaltung anschaubar?

Nolans Filme leisten eben den Übergang zwischen Untethaltung und Anspruch und das hat auch Wert.
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Offline Talasha

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #109 am: 19.11.2014 | 11:38 »
Also erstmal sind Zitate nicht dazu da eigene Inhalte reinzuschreiben. Ich sehe das nämlich anders. Das hat nichts mit Desinteresse oder Arroganz zu tun.
Sorry aber so offensichtliche Schlamperei wie sie sich Nolan bei Interstellar leistet...

Zweitens finde ich Interstellar so wie er ist wunderbar. Klar kann man immer irgendwo was verbessern. Aber Interstellar macht in vielen Bereichen Dinge besser als vergleichbare Filme, da sind mir die geringen Plotlücken egal.
Die tun aber nicht so als hätten sie Anspruch und liefern ihn dann nicht wirklich.

Nur weil ein Film einen gewissen Anspruch hat,
Dem er leider selbst nicht gerecht wird.




Schau dir mal den Blogpost an, den ich oben verlinkt habe, der trifft das Problem eigentlich ganz gut (vor allem auf Seite 2).

Habe gestern, vor Mitternacht.
« Letzte Änderung: 19.11.2014 | 11:53 von Talasha »
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Pyromancer

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #110 am: 19.11.2014 | 12:03 »
Aber Interstellar macht in vielen Bereichen Dinge besser als vergleichbare Filme, da sind mir die geringen Plotlücken egal.

Nur weil ein Film einen gewissen Anspruch hat,

Kannst du es für mich vielleicht nochmal auf den Punkt bringen, was genau Interstellar in deinen Augen besser macht als vergleichbare Filme, und was deiner Meinung nach der Anspruch des Filmes ist?

Offline scrandy

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #111 am: 19.11.2014 | 12:04 »
@ Talasha

Es mag ja sein das du eine andere Meinung hast als ich und die sei dir auch gegönnt. Dss gibt dir jedoch nicht das recht Zitate zu manipulieren und mir damit Worte in den Mund zu legen, hinter denen ich nicht stehe. Insbesondere wenn man sich auf dem Niveau eines Kritikers bewegt müsste eigentlich klar sein was Zitate sind. Ich möchte dich bitten das veränderte Zitat zu entfernen und das sonst zu lassen.

@ Pyromancer

Gerne. Aber später.
« Letzte Änderung: 19.11.2014 | 12:07 von scrandy »
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Offline Talasha

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #112 am: 19.11.2014 | 12:17 »
@ Talasha

Es mag ja sein das du eine andere Meinung hast als ich und die sei dir auch gegönnt. Dss gibt dir jedoch nicht das recht Zitate zu manipulieren und mir damit Worte in den Mund zu legen, hinter denen ich nicht stehe. Insbesondere wenn man sich auf dem Niveau eines Kritikers bewegt müsste eigentlich klar sein was Zitate sind. Ich möchte dich bitten das veränderte Zitat zu entfernen und das sonst zu lassen.

Gerne wenn du den Entweder Oder Kindergarten den ich zitiert habe entfernst und es auch sonst läßt.
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Offline Evil Batwolf

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #113 am: 19.11.2014 | 12:20 »
...Ich finde eine strikte Trennung in Unterhaltungsfilme und Anspruchsfilme viel zu elitär gedacht. Einerseits wird immer von den Eliten geschimpft was für ein Brei im Kino läuft und jetzt schafft es mal ein Regisseur normale Kinogänger für Komplexität zu begeistern und nun ist es nicht gut genug.

Man sollte halt bedemken, dass Interstellar primär Blockbuster sein will. Er spricht lediglich eine Generation an, die an Game of Thrones, Lost und co gewohnt ist und auch komplexere Handlungen verkraften kann und diese auch einfordert. Dennoch ist es primär Unterhaltung. Das Interstellar auch schön zum mitdenken und diskutieren anregt ist ein netter Nebeneffekt.

Man muss auch die andere Seite der Medaille sehen: wie viele Kritikerfilme sind tatsächlich unterhaltsam bzw. auch nur zur puren Unterhaltung anschaubar?...
Irgendwie setzt Du voraus, dass "pure Unterhaltung" immer schlicht sein muss und den Intellekt nur in eng gesteckten Grenzen fordern darf.

Sorry, aber für mich fängt Kunst erst an, unterhaltsam zu werden, wo sie mir die Möglichkeit bietet, neue Gedanken zu fassen. Wo sie mich zum Denken anstößt, wo sie intellektuelle Reize setzt (und nein, es reicht mir nicht, wenn die Texte fehlerfrei gesprochen, die Charaktere sich nur ab und zu mal widersprüchlich verhalten, und die Szenen in der richtigen Reihenfolge aneinander geschnitten werden).

Die immer gleiche Fast-Food-Sauce an zweitverwerteten Weltbildern sagt mir dagegen gar nix. Vor allem dann nicht, wenn nicht mehr Tiefgang entwickelt wird als beim immer wieder gern genommenen Hollywood-Familienbild amerikanisch-puritanischer Prägung (weniger Differenziertes und Klischeebehafteteres als diese Grütze ist mir kaum vorstellbar).

Im Übrigen: Mir geht diese "Ich hab' schon den ganzen Tag gearbeitet, da brauch' ich abends hirnfreie Entspannung"-Attitüde, wenn sie in Permanenz angewandt wird, so was von auf den Senkel. Als wenn die meisten von uns in ihrem Arbeitsalltag ständig intellektuell am Anschlag brillieren müssten, und dann am Ende einfach nicht mehr könnten. Ab und an darf man auch in der Freizeit mal die Birne einschalten, echt jetzt.

Das hat m. E. wenig mit arroganten Elitismus zu tun, eher auf der anderen Seite mit einer gewissen geistigen Trägheit, die immer mehr um sich greift.

Offline Feuersänger

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #114 am: 19.11.2014 | 12:24 »
Gerne wenn du den Entweder Oder Kindergarten den ich zitiert habe entfernst und es auch sonst läßt.

Was genau meinst du?
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Offline Arldwulf

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #115 am: 19.11.2014 | 12:26 »
Ich denke wir reden hier einfach von verschiedenen Vorstellungen von Anspruch. Ich finde Anspruch bedeutet eben auch einen komplexeren Plot und komplexere Charaktere zu haben.

Aber trifft dies auf Interstellar überhaupt zu? Ich kann nicht einmal sagen, dass Filme für mich Anspruch haben müssen. Aber...so die grobe Grundstory sollte schon irgendeinen Sinn ergeben.

Offline Talasha

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #116 am: 19.11.2014 | 12:28 »
Was genau meinst du?

Seine Entweder Oder Frage ziehlt halt darauf ab den Gesprächspartner in eine Zwangslage zu treiben, er schließt Wahlmöglichkeiten aus wenn man auf die Frage antworten möchte. Das mißfällt mir extrem. Als ob es nur die Wahl gibt zwischen Nolans billiger Anspruchstünche und Micheal Bay.
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Offline Timberwere

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #117 am: 19.11.2014 | 12:29 »
@Talasha: Du magst mit Scrandy nicht einer Meinung sein, aber in einem hat er völlig recht: Zitate sind beim Zitieren nicht zu verändern - dafür hat es in der Vergangenheit auch schon Meldungen und Ermahnungen gegeben.

Eine Ausnahme hat sich in diesem Forum eingebürgert: Wenn nämlich die Veränderung durch Fettdruck kenntlich gemacht und es wird mit einem kurzen Text ("Fixed it for you" oder etwas in der Art) darauf hingewiesen. Allerdings, und das ist wichtig, ist das immer scherzhaft gemeint, und es wird auch deutlich gemacht, dass es im Scherz gemeint ist. Deine Veränderung des Textes war aber offensichtlich kein Scherz, und ganz gleich, ob Scherz oder nicht, hat Scrandy jedes Recht, von dir zu verlangen, dass du sein Zitat nicht entstellst. Und zwar unabhängig davon, ob er seine Meinungsäußerung zu dem Thema zurücknimmt oder nicht. Ganz abgesehen von deiner Verwendung des Begriffs "Kindergarten" für die sachlich dargestellte Meinung eines anderen, die nicht sonderlich höflich ist.

Deswegen bitte ich dich, Scrandys Zitat entweder zu löschen oder in seinen Ursprungszustand zu versetzen.
« Letzte Änderung: 19.11.2014 | 12:31 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Feuersänger

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #118 am: 19.11.2014 | 12:31 »
Seine Entweder Oder Frage ziehlt halt darauf ab den Gesprächspartner in eine Zwangslage zu treiben, er schließt Wahlmöglichkeiten aus wenn man auf die Frage antworten möchte. Das mißfällt mir extrem. Als ob es nur die Wahl gibt zwischen Nolans billiger Anspruchstünche und Micheal Bay.

Er baut eine falsche Dichotomie auf, ja. Das ist eine Fallacy. Es ist auch dein absolutes Recht, ihn auf diesen Fehlschluss hinzuweisen. Du hast aber nicht das Recht, ihn verfälschend zu zitieren. Und auch nicht das Recht, ihm den Mund zu verbieten.

-- Ah, Ninjaedit, Timber war schneller.
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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #119 am: 19.11.2014 | 12:33 »
Und auch nicht das Recht, ihm den Mund zu verbieten.


Ich verbiete ihm nicht den Mund. Den Teufel werde ich tun und ihm den Mund zu verbieten.



Eine Ausnahme hat sich in diesem Forum eingebürgert: Wenn nämlich die Veränderung durch Fettdruck kenntlich gemacht und es wird mit einem kurzen Text ("Fixed it for you" oder etwas in der Art) darauf hingewiesen.

Den Fettdruck habe ich übersehen aber darauf aufmerksam gemacht habe ich.
« Letzte Änderung: 19.11.2014 | 12:36 von Talasha »
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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #120 am: 19.11.2014 | 12:39 »
Ich verbiete ihm nicht den Mund. Den Teufel werde ich tun und ihm den Mund zu verbieten.

Und was ist dann das?

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #121 am: 19.11.2014 | 12:40 »
Den Fettdruck habe ich übersehen aber darauf aufmerksam gemacht habe ich.

Damit vergisst du aber immer noch, dass das a) üblicherweise im Scherz geschieht und b) mit der Zustimmung des Zitierten. Diese ist hier ausdrücklich nicht gegeben. Bei den üblichen "Fixed it for you"-Fällen beschwert sich der verändert Zitierte nicht, deswegen können diese Zitate stehen bleiben. Hier jedoch hat Scrandy dich ausdrücklich aufgefordert, sein Zitat in den Urprungszustand zu versetzen.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #122 am: 19.11.2014 | 12:41 »
Und was ist dann das?

Eine Antwort auf seinem Niveau. *mit den Achsln zuck*
Er hat versucht mich in die Ecke zu drängen, ich bin ausgebrochen, ich weiß nicht wieso er sich so aufregt.
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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #123 am: 19.11.2014 | 20:09 »
Eine Antwort auf seinem Niveau. *mit den Achsln zuck*
Er hat versucht mich in die Ecke zu drängen, ich bin ausgebrochen, ich weiß nicht wieso er sich so aufregt.

Sorry, aber ich habe nicht versucht dich in die Ecke zu drängen. Ich verstehe, dass du die perspektive hast, dass Interstellar keinen Anspruch hat und das kann ich durchaus akzeptieren. Erstmal ist das Wort "Anspruch" sehr unterschiedlich definierbar und offensichtlich verstehen wir was anderes darunter. Ich kann also durchaus damit leben, dass wir eben nicht einer Meinung sind. Für mich ist allerdings die Konsequenz daraus, dass man Filme wie interstellar niedermacht, dass es demnächst eben wieder mehr Arthouse oder Blockbuster gibt und eben keine Blockbuster mit einem gewissen Mehrwert. Ich finde es durchaus schade, wenn man solche Mischformate mit Arthouse-Filmen vergleicht und sie dann an zu hohen Kriterien misst um sie dann endgültig abzustrafen. Den Anspruch haben diese Filme ja garnicht. Das heißt aber nicht, dass man auf hohe Ansprüche verzichten muss oder den Film nicht kritisch sehen darf. Man sollte ihn vielleicht nur in seiner Kategorie, den Blockbustern, vergleichen.

Zum Zitat:

Erstmal danke an alle, die sich in die Diskussion eingeschaltet haben. Mir sind in der Tat korrekte Zitate sehr wichtig, weil mir mit falschen Zitaten dinge in den Mund gelegt werden, die ich so einfach nicht gesagt habe. Und da wir uns ja in einem Rahmen der Filmkritik befinden, glaube ich, dass du auch weißt, welche bedeutung richtiges ziteiren hat. Du kannst in deinem Kommentar zum Zitat, dich gerne austoben und meine Argumente entkräften. Ich nehme deine Gründe und deine Perspektive auch durchaus ernst, auch wenn ich sie vielleicht nicht teile.

Ganz davon abgesehen: Wir befinden uns hier immer noch in einem Hobbyforum wo Enthusiasten sich über ihre Hobbies austauschen. Hier wird also keiner in die "Enge getrieben" oder ähnliches. Bei allem Diskussionseifer sollte man deswegen vielleicht auch mal ein wenig locker bleiben und dem anderen seine Meinung lassen. Ich rege mich deswegen auch nicht wirklich auf, ich möchte einfach nur, dass du mich vernünftigt zitierst, dann können wir gerne vernünftig weiterdiskutieren.

Das Thema ist ja schließlich durchaus spannend. Und selbst wenn es wahrscheinlich keinen Sinn macht hier andere von der eigenen Meinung überzeugen zu wollen, so gibt es zumindest einen interessanten Einblick in eine fremde Perspektive.

Übrigens danke, dass du den Post gelöscht hast. Es wäre wahrscheinlich einfacher gewesen, wenn du den hinzugefügten Inhalt einfach unter das Zitat gestellt hättest oder meinen Namen entfernt hättest, damit der Inhalt stehen beliben kann. Aber so ist es auch ok. Danke.
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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #124 am: 19.11.2014 | 20:31 »
Kannst du es für mich vielleicht nochmal auf den Punkt bringen, was genau Interstellar in deinen Augen besser macht als vergleichbare Filme, und was deiner Meinung nach der Anspruch des Filmes ist?

Gerne. Im Grunde wurde es zwar schon im zitierten Blogpost erklärt (wahrscheinlich sogar besser), aber ich mache das gerne nochmal.

Interstellar ist ein Blockbuster mit coolen Bildern, tollem Sound und jeder Menge Hollywood-Action und klassischer gefühlsbetonter, nicht immer realistischer Note. Im Vergleich zu anderen Blockbustern wird eben jeder einzelne Charakter glaubhaft aufgebaut, hat handlungsmotive die über die bewältigung der unmittelbaren Gefahr hinausgeht und präsentiert in irgendeiner Form interessante Perspektiven (z.B. der Pilot, die Tochter, der Wissenschaftler, der ausgesetzte Wissenschaftler, der Sohn). Alle sind in ihrer Perspektive plausibel und durchlaufen Charakterentwicklung oder innere Konflikte. Zweitens ist der Plot einiges Komplexer als der typische Blockbuster. Es gibt deutlich mehr Wendungen, parallel ablaufende Nebenhandlungen und ineinander verwobene Handlungen und Konzepte, die den Film zu einem komplexen Gebilde werden lässt.

Wenn man den Film stattdessen mit einigen weniger bekannten Filmen (Indie, Arthouse wie z.B. Moon) vergleicht, dann macht interstellar da was Detailtiefe, Authentizität oder die Qualität der Aussage betrifft nichts besser. Er hat allerdings das Produktionvalue eines Blockbusters und enthält dementsprechend alle teuren Szenen, die man braucht (und nicht nur die, die man sich leisten kann) und bietet so vom Sound über die Visualität bis hin zu der Anzahl an Schauspielern oft mehr. Das heißt nicht, dass sowas wie Moon nicht auch extrem gut war. Aber man merkt bei Moon schon, dass an den Schauspielermengen und den Effekten gespart werden musste. Der Film wirkt oft wie ein Kammerspiel.

Persönlich stört mich der zweite Bereich überhaupt nicht. Ich finde Filme wie Moon haben einen besonderen Charme und brauchen nicht mehr Production Value. Was die Blockbuster betrifft bin ich allerdings Froh um jeden Film, der mehr als nur gute CGI kann. Das finde ich allein deswegen, damit man auch mit weniger Film-affinen Freunden mal einen Film schauen kann und anschließend tatsächlich wirklich Gesprächsstoff hat. Wenn man danach nicht mehr über den Film sagen kann wie "geile Bilder" oder "krasse Explosionen", dann fehlt mir da was. Deswegen habe ich auch nichts gegen noch anspruchsvollere Filme als Interstellar bin aber froh um jeden Blockbuster mit etwas mehr fürs Köpfchen.
« Letzte Änderung: 19.11.2014 | 20:34 von scrandy »
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