Achtung: kurzer Anti-Anti-Nolan-Rant Ich habe oft den Eindruck, dass Nolan so ein Standardziel ist, an dem man sich abarbeiten kann, wenn man besonders "edgy" rüberkommen will. Sein anspruchsvollster Film dürfte wohl Momento sein - und der ist auch eigentlich "nur" ein wirklich gut gemachtes One-Trick-Pony mit einer einmaligen Prämisse der sperrig wirkt, weil er mit üblichen Sehgewohnheiten bricht und dadurch auch sicher ein paar Leute abgeschreckt hat.
Seit "Batman Begins" dürfte aber doch klar sein, dass er sich fest im Blockbuster-Bereich verankert hat. Statt es nun zu begrüßen, dass dort mal ein Regisseur Hochglanzfilme zu in diesem Sektor eher untypischen Themen (Inception, Interstellar) dreht stürzt man sich auf dermaßen akribisch auf Details, die kaum ein anderer Film erfüllt nur um dann selbstgerecht festzustellen: "Guck mal wie schwach der eigentlich unter der Haube ist". Ähm ja. Is halt n Blockbuster, duh.
Diese Anspruchshaltung wird ihm meines Erachtens angedichet um die eigene Unzufriedenheit darüber zu rationalisieren, dass der Film ja leider doch nicht "so intelligent war, wie man eigentlich erwartet hat".
Was gibt's denn zBSp im SciFi-Sektor an "aktuellen" Produktionen, die diesen Detailgrad annährend erfüllen? Da fällt mir nur Europa Report (2013) ein (ferner liefen, kennt kaum einer) und The Expanse - was fast(?) abgesetzt wurde. Sprich: Mit dem "langweiligen Scheiß" will sich Otto-Normal-Blockbustergucker nicht befassen.
Nolan versucht da oft eine Grätsche, die natürlich dann für beide Seiten nur so halb gelingt. Trotzdem kommen da mMn unterm Strich sehr gelungen Filme bei raus, die interessanter und besser gemacht sind als der meiste Rest.
Nix dagegen, einen Film einfach doof zu finden. Aber da dann so eine Pseudeo-Begründung nachzuschieben, die von einer irgendwie reinintepretierten Anspruchshaltung herrührt... Uff. Ich finde sowas immer sehr anstrengend.