Alle weiteren Punkte die YY listet (außer der raketenlose Start) sind wegerklärbar, ohne Grundgesetze der Physik zu verletzen.
SoD hängt ja nicht an der Frage, ob man Sachen nicht doch
irgendwie erklären kann, sondern wie fest man dafür die Hühneraugen zuzukneifen bereit ist.
Und da stoße ich bei einigen Gegebenheiten in Interstellar doch schwer an meine Grenzen
Sie waren sich dessen bewusst und hatten nie vor so lange zu bleiben - geplant waren wenige Minuten Ortszeit, nicht mehrere Stunden.
So trifft man allerdings am anderen Ende eines Wurmlochs mit den Hoffnungen der Menschheit im Gepäck/auf den Schultern besser keine Entscheidungen.
Vielleicht geht der Kontext jetzt an den meisten Lesern vorbei, aber Cooper ist jemand, der einen
wasserfesten Notizblock anstelle eines Smartphones für seine Notizen benutzt.
Der Film verwendet zu Beginn viel Arbeit darauf, Cooper als waschechten Ingenieur, als rationalen und praxisnahen Denker darzustellen und auch ansonsten diese diffuse NASA-"Wir stürzen uns ins große Abenteuer - nachdem wir alles genau durchgerechnet haben!"-Atmosphäre aufzubauen, die unsere zeitgenössische Raumfahrt so prägt.
Da ist "Wir sind ja nur kurz unten, was soll schon schief gehen?" einfach ein Riesenbruch, insbesondere nachdem der Film uns gar nicht so lang vorher explizit noch mal Murphy´s Law um die Ohren gehauen hat.
Da kann der Film seine zu Beginn eingeschlagene Linie nicht halten - wenn man die so aufgebaute Erwartungshaltung rechtzeitig aufgibt, kann man den Film noch genießen, ansonsten eher nicht.
Umso bemerkenswerter ist die Verve, die du beim Verreißen eines nicht gesehenen Films an den Tag legst.
Dass man dieses Verhalten grundsätzlich kritisiert, sehe ich ein.
In der Sache liegt er hier aber richtig.
Interstellar ist - ich habe es schon geschrieben - schön gemachtes und sehr geschickt erzähltes Blendwerk wie seinerzeit Matrix.
Man kann sich gut darauf einlassen, aber einer genaueren Betrachtung hält er an vielen Stellen nicht stand.
Man kann ihn
trotzdem gut finden (mir hat er ja auch gefallen), aber deswegen muss man nicht umgekehrt anfangen, die Macken schönzureden.
Feuersänger hat nicht nur in diesem Thread ein sehr konsistentes Bild von seinen Ansprüchen gezeichnet, wenn es um SF geht, die "hard" sein will.
Deswegen konnte ich ja überhaupt sagen, dass ihm Interstellar nicht gefallen wird, obwohl ihn zigtausend Leute als Meisterwerk bezeichnen.
"Schau ihn dir doch erst mal an" ist hier nicht zielführend, weil ihm genau die Kritikpunkte, die er hier aus zweiter Hand anführt, auch selbst aufgefallen wären.
Ich sehe nicht, wo Feuersänger hier irgendwo sachlich falsch liegt und das durch das Anschauen des Films behoben würde.
Er legt seine Bewertungsschwerpunkte nur auf andere Aspekte.
Schließlich ist es nicht so, dass z.B. der autonom vom Planeten startende Ranger den Film für andere so hervorragend macht.
Anderen ist diese Stelle (wie die anderen Punkte) schlicht
egal, weil der Film andere Aspekte hat, die man durchaus mögen kann.
Hier im Thread prallen keine verschiedenen Bewertungen der selben Details aufeinander, hier redet man von völlig unterschiedlichen Dingen.