Ein Entwurf mit der Bitte um Anmerkungen und Hinweise auf mir entgangene Probleme, das mit dem Abenteuerplot zu verheiraten.
Yggdrasil
Diese Vignette verändert das Abenteuer "Lost Mine of Phandelver" und öffnet die Kampagne für die Mächtigen Ebenen des Großen Rads. An zwei Stellen wird das Abenteuer verändert: Hinsichtlich seiner Vorgeschichte wird der Phandelver-Pakt aus Zwergen, Gnomen und menschlichen Magiern ersetzt durch ein Bündnis der Zwerge und Gnome Faerûns mit ihren Verwandten aus Nidavellir, einem lichtlosen Königreich in den Tiefen der mächtigen Erdflüsse auf der untersten Ebene Ysgards. In der Wellenechohöhle schließlich wartet keineswegs die sagenumwobene Zauberschmiede selbst auf die Abenteurer. Stattdessen berührt in den Tiefen dieses Bergwerks ein Wurzelstrang der mächtigen Weltenesche Yggdrasil die Reiche, über den mutige Helden in der Lage sind, die Domäne von König Alberich Feuerzähmer zu erforschen - und von dort aufzubrechen in die Ebenen.
HinweisDiese Vignette geht bewusst von der im Planescape Setting verwendeten Kosmologie des Großen Rads aus. Dies hat damit zu tun, dass die Kosmologie der Vergessenen Reiche, die mit der dritten Edition eingeführt wurde, einfach nichts taugt. Und nach der dritten Edition wurde ja bekanntlich nichts substantielles mehr für die Vergessenen Reiche publiziert.
HintergrundVor mehr als fünfhundert Jahren entdeckten zwergische Bergleute in einer Mine am Fuß der Schwertberge eine Höhle mit einem gewaltigen Wurzelstrang - so gewaltig, dass umgehend klar war, dass es auf ganz Toril nie einen Baum gegeben hatte, der zu seinen Dimensionen passen würde. Die Gelehrten unter den Zwergen stellten bald fest, dass es sich bei dem Wurzelstrang um einen Ausläufer der sagenumwobenen Weltenesche Yggdrasil handelte. Die Priester riefen daraufhin die alten Legenden ins Gedächtnis der Zwerge, die von einem sagenumwobenen Königreich namens Nidavellir erzählten, welches angeblich über die Weltenesche zu erreichen war. Ohne wirklich an den Erfolg zu glauben, hielten die Zwerge daher ein Ritual ab, das eine Passage im Wurzelwerk des gewaltigen Baumes öffnen sollte - und tatsächlich: Ein Spalt öffnete sich in dem Strang, gerade breit genug, um sich hindurchzwängen zu können. Man kann sich die Erregung lebhaft vorstellen, als sich diese uralten Geschichten vor ihren wachen Augen als wahr erwiesen. Rasch wurde eine Gesandtschaft zusammengestellt, deren Anführer ein furchtloser Krieger namens Valdrak Felsensucher war. Ausgestattet mit kostbaren Gastgeschenken machte sich Valdraks kleine Gesellschaft auf den Weg ins Ungewisse.
Nachdem die Botschafter in der schmalen Passage verschwunden waren, hörte man nichts mehr von ihnen. Es vergingen Stunden, Tage und Wochen, und schließlich machte sich Ernüchterung und Verzweiflung unter den Zwergen breit. Möglicherweise war die Gesandtschaft nicht nach Nidavellir, sondern geradewegs in ihr Verderben aufgebrochen. Dann aber - beinahe zwei Monate nach ihrem Aufbruch - kehrte Valdrak mit einem Teil der Gesandtschaft zurück und berichtete, das König Alberich Feuerzähmer, Herrscher von Nidavellir, Regent von Askeheim, den Zwergen von Faerûn einen Pakt anböte. Gegen angemessene Bezahlung würde er seine Verwandten in Toril mit den überlegenen magischen Waffen versorgen, die in den Schmieden seines Volks angefertigt wurden, damit sie sich damit der Bedrohung durch Feinde des Zwergenvolks erwehren konnten. Begeistert willigten die Zwerge ein, und so wurde der Phandelver-Pakt zwischen den Zwergen der Schwertberge und ihren Verwandten aus Nidavellir geschlossen.
Dieser Pakt brachte den Zwergen schnell großen Reichtum und bald schon begannen sie davon zu träumen, ein neues Königreich zu gründen, dessen Bollwerke unüberwindbar sein sollten durch die Magie von Nidavellir, und dessen König Valdrak Felsensucher werden sollte. Doch diese Träume sollten schnell zerplatzen, denn Alberich erwies sich unberechenbarer und äußerst launischer Verbündeter. Mit jeder Lieferung stiegen die Preise für die verzauberten Waffen aus seinen Schmieden, und als der Tag gekommen war, an dem Valdrak den geforderten Preis nicht mehr zu zahlen vermochte, teilte Alberich durch einen Boten mit, dass er der Küngelei mit Valdrak und seiner "planlosen Bande lärmender Kinder" überdrüssig sei und kündigte den Phandelver-Pakt. Die Tore von Nidavellir sollten den Zwergen Faerûns fortan verschlossen bleiben.
Wenig später ereignete sich das nächste Unglück für Valdrak und seine Getreuen, als sich die rivalisierenden Orkstämme der Schwertberge zu einer mächtigen Horde vereinigten und von den Gipfeln herabstürmten und das Land mit Krieg überzogen. Durch unterirdische Passagen drangen sie in die Wellenechohöhle ein, und obwohl Valdrak und seine Verbündteten ihnen erbitterten Widerstand leisteten, hatten sie der schieren zahlenmäßigen Überlegenheit der Orks letzten Endes nichts entgegenzusetzen. Die magischen Waffen aus Alberichs Essen fällten Hunderte der Angreifer, doch letzten Endes zerstörte ihre entfesselte magische Energie auch weite Teile der Wellenechohöhle, und so gerieten Valdrak Felsensucher, der Phandelver-Pakt und das Geheimnis der Weltenesche Yggdrasil in Vergessenheit - bis drei zwergische Brüder namens Gundren, Tharden und Nundro Felsensucher in den Annalen ihrer Familie auf ein paar Ungereimtheiten stießen, die den Anfang einer langen Reihe von Nachforschungen darstellen sollten, welche sie schließlich nach Phandalin führten.
Was die Felsensucher wissenDie Felsensucher Brüder haben Hinweise darauf entdeckt, dass einer ihrer Vorfahren der Anführer eines Clans gewesen ist, der am nördlichen Rand der Schwertberge über eine Mine verfügte, die zur damaligen Zeit berühmt war als Quell mächtiger magischer Waffen. Dank akribischer Nachforschungen ist es ihnen gelungen, einer Karte habhaft zu werden, auf welcher die Position der Wellenechohöhle verzeichnet ist. Die Zwerge gehen davon aus, dass es in der Höhle eine Schmiede geben muss, in der Valdrak und seine Verbündeten die magischen Waffen angefertigt haben, für welche sie so berühmt waren. Sie haben keinerlei Hinweise auf Yggdrasil, Nidavellir, König Alberich oder den Phandelverpakt. Die Entdeckung der Wurzel der Weltenesche kommt für sie daher genauso unerwartet wie für die SC.
Was die Schwarze Spinne weißNezznar weiß letzten Endes nicht mehr über die Höhle als die Felsensucherbrüder. Der Dunkelelf ist ein Renegat, der vor seinem eigenen Volk geflüchtet ist, als seine eigene Mutter versucht hat, ihn ermorden zu lassen. Mit einer kleinen Gruppe von Verbündeten durchstreift er schon seit vielen Jahren die Wildnis an der nördlichen Schwertküste und versucht seine persönliche Macht zu vergrößern. Als seine Augen und Ohren ihm von drei Zwergen berichteten, die in der Nähe von Phandalin nach einem alten Bergwerk voller magischer Waffen suchten, beschloss er dass solch eine Entdeckung seinen Plänen nur zuträglich sein könnte. Davon abgesehen kontrollierte er mit den Goblins von Felsschlund-Stamm bereits die gefährlichsten Räuber der Region und betrachtete die Region rund um Phandalin daher ohnehin als seine persönliche Domäne. So schickte er seinen Lakaien Iarno "Glasstab" Albrek in die Pioniersiedlung um diese in seine Gewalt zu bringen und befahl seinen Goblins, die Gebrüder Felsensucher zu jagen.
Die WellenechohöhleGebiet 15 in der Wellenechohöhle (die Zauberschmiede) wird ersetzt durch eine langgezogene natürliche Höhle. Darin befindet sich ein Wurzelstrang der Weltenesche Yggdrasil mit einer Passage, die direkt nach Nidavellir in Ysgard führt.
15. YggdrasilDer Boden dieser großen, langgezogenen Höhle steigt über zahlreiche Terrassen nach Osten hin fortwährend an. Gewaltige Tropfsteine ragen vom Boden empor und hängen von der weit über euren Köpfen in der Dunkelheit verborgenen Decke herab. Kristalladern in den Felswändern glitzern in allen Farben des Regenbogens. Auf dem Boden erkennt ihr einen Pfad aus fremdartigen bläulich glühenden Runensymbolen, der sich über die Terrassen durch die Höhle nach Osten schlängelt.Folgen die Abenteurer dem Pfad, gelangen sie nach kurzer Zeit zu dem gewaltigen Wurzelstrang der Weltenesche:
Am Ende der Höhle durchbricht ein gewaltiger Wurzelstrang die Felswand. Mehrere Meter durchmessend, muss er zu einem Baum gehören, der größer ist
als alles, was ihr je gesehen habt. Die Runenspur führt direkt in eine Öffnung in der gigantischen Wurzel.Als die Orks die Wellenechohöhle stürmten, gelangten einige von ihnen durch die Passage in der Wurzel auch nach Nidavellir und stießen dort mit einer Patrouille aus Askeheim zusammen. Zwar wurden die Zwerge leicht mit den Eindringlingen fertig, doch beschloss Alberich, dass der nunmehr geöffnete Zugang zu seinem Reich bewacht werden musste. Seine Zauberer beschworen daher ein Wächterelementar, einen
Galeb Dhur, der in der Wellenechohöhle dafür sorgen sollte, dass Nidavellir nicht auf diesem Weg angegriffen wurde. Dieser Wächter wartet noch heute in der Wellenechohöhle und greift jeden an, der sich der Wurzel auf 40 Fuß nähert. Der Galeb Dhur schläft in Gestalt eines großen Felsens am oberen Ende der schrägen Felsplatte, die sich rechts der Wurzel vom Höhlenboden hinaufzieht.