An den Fahrer gewandt, meinte Herr Kaiser:
"Fahren Sie mich bitte nach Kreuzacker 10!"
Die Rheinhausener Adresse lag zwar ein paar Straßen weit weg von seiner Wohnung, aber Nemesis mußte ja nicht gleich erfahren, wo Herr Kaiser wohnte.
Nachdem das Taxi dort angekommen ist, stieg der Norm aus und schaute noch einmal nickend zu Nemesis, bevor er sich auf den Weg in seine Wohnung machte, stets darauf bedacht, daß man ihm nicht folgte.
Zwischendurch bog er in eine Seitengasse ein und schrieb den restlichen Teammitgliedern eine SMS:
"Treffen in 2 Stunden in Zur Hafenmeisterei."
Zu Hause angekommen, hing er das Jackett an den Hacken und machte sich einen Soykaf.
Während die braune Brühe durch die Kaffeemaschine lief, putzte er die kleinkalibrige Pistole und legte dann ein Schulterhalfter für die etwas größere Secura an, die er auch noch einmal durchcheckte und einsteckte.
Teilnahmslos betrachtete er sich dann die Wiederholung eines Stadtkriegspiels im Trid, welches begleitet wurde, durch das Geschrei der Kraskowskys, einem sich ständig zankenden frischverheirateten Pärchen von nebenan.
Ah, er hat schon wieder aus der Milchpackung getrunken.
Schnell verwarf er den Gedanken, rüberzugehen, und dem Streit mit 9mm-Argumenten beizulegen.
Es war schon eigenartig, aber er dachte überhaupt nicht an das bevorstehende Treffen und den Auftrag nach, sondern, weshalb Blitz-Bella, nicht endlich das Ei ins Tor warf.
Schließlich machte er das Trid aus und trank einen Soykaf.
Als er den Becher geleert hatte, zog er sich das Jackett an und ging raus, um ein Taxi zu kriegen.
Eine Viertel Stunde vor Ablauf der 2 Stunden stand er kaugummikauend vor der Hafenmeisterei und ging ruhig hinein.
Beim Eintreten nickte er dem Wirt zu.
Erinnerungen wurden wach, als er die Tische sah, an denen er mit mehr als einem Kameraden ein paar Biere und ein paar Korn gesoffen hat.
Zielstrebig suchte er sich einen ruhigen Tisch in einer etwas ruhigeren Ecke.