Messiah
Der Waffenscanner arbeitete tadellos, als Artemis und Herr Kaiser durch den Eingang traten. Aber niemand bemerkte, dass der Waffenscanner die metallischen Spuren unter ihren Jacken und Mänteln entdeckt hatte.
Artemis/Herr Kaiser
"Drin.", flüsterte Artemis in sein Funkgerät und ging zur Bar, um sich ein Wasser ohne Kohlensäure zu bestellen. Dann postierte er sich neben der Tanzfläche an einer Säule. Ein erhöhter Aussichtspunkt, von wo aus er bequem den Eingangsbereich überblicken konnte. Seine brünette Gesprächspartnerin vom Eingang gesellte sich zu ihm, lächelte, sprach mit ihm und zupfte sich ein imaginäres Stäubchen von ihrem rotschwarzen, kurzen Kleidchen.
Langsam füllte sich das "Hungarian", und allerorten hörte man ungarische, russische, serbokroatische, tschechische und albanische Gesprächsfetzen - so man sie auseinanderhalten konnte. Slawische Sprachen, ein babylonisches Sprachengewirr, untermalt von Russky-Clashmix-Beats aus der Konserve. Der DJ unterhielt sich gerade mit einer der blonden Bedienungen, lachte, und wandte sich dann seiner Anlage zu. Die ersten Sounds von "Dimi3 Corona" , einem der neuesten Exportschlager Moskaus, bebten über die Lautsprecher und veranlassten sofort eine Handvoll Jugendlicher, die Tanzfläche zu stürmen.
Artemis lauschte dem Gespräch der Brünetten, die sich untentwegt ihr asymmetrisch geschnittenes Haar aus den Augen strich, nickte hin und wieder und warf etwas ins Gespräch ein. Genaueres konnte Herr Kaiser durch die herrschende Lautstärke nicht vernehmen, aber die Brünette schien sich über Artemis' Themen zu amüsieren. Einmal zwischendurch blickte der Nachtelf auf die Uhr:
>>04.06.2059-21:56:00<<