Thema: Shadowrun: Capital Files "Volume/01 - MetaHuman Poker"

[Preacher]

"Nemesis hat einen Chip mit Peilsender gefunden, den Peilsender weggeworfen und den Chip behalten. Als ich mit ihm geredet habem, war er gerade auf er FLucht vor der Sicherheit der AGC. Er hat den Treffpunkt vorgeschlagen. Was mit Kaiser ist weiß ich nicht, ich habe ihm die gleiche Nachricht geschickt, wie Ihnen.
Ich gehe davon aus, daß Der Chip etwas mit dem Run zu tun hatte - sonst könnte es uns egal sein. Vielleicht hatte Vak ihn bei sich und verloren. Wahrscheinlich war es das, was Schmidt wollte."

[Doc Letterwood]

Herr Kaiser

Der Fremde schwieg einige sehr lange Sekunden...dann schien er zu nicken.
"Okay. Wo finde ich deinen Partner und wie heißt er?"


Messiah

Artemis verzog den Mundwinkel. "Super."
In diesem Moment klingelte Messiahs Handy. Nemesis war am Apparat.
"Ich bin in fünf Minuten da.", sagte er. "Das Paket habe ich an einem sicheren Ort deponiert."

[Ludovico]

"Das war mein erster Auftrag in diesem Bereich.
Deshalb hab ich auch nicht allzu viel Wert darauf gelegt, zu viel über die Leute zu wissen. Es war mir schon genug zu erfahren, was sie können.
Der Typ ist ein Gnom und nennt sich Giga.
Er gab uns während des Runs Deckung aus dem Astralraum.
Wo er zu finden ist, kann ich nicht sagen, aber so viele Gnome mit Größenwahn und die Schamanen sind, laufen ja nicht durch die Gegend, oder?"

[Doc Letterwood]

Herr Kaiser

Der Fremde seufzte. "Wie heißt das achte Gebot? Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Herrn. Versuch's nochmal.", knurrte er. "Eine kleine Hilfestellung meinerseits: Ich sehe, wenn du lügst..."

[Ludovico]

Herr Kaiser knurrte: "Okay, okay! Ihr habt mich. Der Typ heißt Nemesis. Mehr kann ich euch auch nicht über ihn sagen."

[Doc Letterwood]

Herr Kaiser

Der Fremde grinste. "Klar haben wir dich. Dann mal noch einen schönen Abend...vielleicht sehen wir uns wieder..."

Den Rest des Satzes schien der Fremde zu verschlucken. Er röchelte leise, sank nach vorn auf die Knie und dann platzte ein Teil seines Kopfes. Warmer Blutregen und scharfe Splitter prasselten auf Kaiser ein.

Die fünf Umstehenden spritzten blitzschnell auseinander, doch irgend etwas drückte sie zu Boden. Einige fielen mit einem erstickten Grunzen auf den Betonboden, andere suchten Deckung - und fanden keine.

Innerhalb von zwei Augenblicken herrschte wieder Stille.
Wie von selbst sanken Kaisers Arme wieder herunter.
Irgendwo lief ein lautes Trideo. Ein Kind weinte.
Um ihn herum lagen sechs stumme Körper.

[Ludovico]

Herr Kaiser bückte sich schnell nach vorne, griff sein Sturmgewehr und lief gebückt von Mauer zu Mauer und Garage zu Garage. Seine Augen waren nun auf IR geschaltet.
Das hab ich nun davon, daß ich mich mit Verbrechern eingelassen habe.
Als er hinter einem Mauervorsprung hockte und meinte kurz in Sicherheit zu sein, schaute er auf sein Handy, was zwischendurch ja mal geklingelt hatte.
Er schaute auf die Nachricht und mußte säuerlich lächeln.
Schnell tippte er mit einer Hand eine Antwort:
"Hatte gerade Besuch. Scheinbar noch weitere Parteien vorhanden. Besuch durch magischen Angriff erledigt. Hatten Nemesis Namen aus mir rausgepreßt. Haltet euch bedeckt."
Er schaltete das Handy auf Vibrationsalarm und den Ton aus und suchte nach der nächstbesten Möglichkeit, heil rauszukommen.

[Preacher]

Magischer Angriff? Wer hat den denn durchgeführt???

Er sprach wieder eine Antwort:
"Magischer Angriff durch welche Partei? Kommen sie sobald wie möglich zum Treffpunkt und melden Sie sich, wenn Sie Hilfe benötigen."

[Ludovico]

Herr Kaiser war zwischendurch in eine Seitengasse gerannt und fast über einen Squatter gefallen.
Er spürte sein Handy wieder vibrieren.
Als er auf das Display schaute, nickte er kurz und tippte mit einer Hand blind eine Nachricht, während seine Augen nach wie vor das Gelände sondierten:
"Vwrsuvhe tu kpnneb."

[Preacher]

Als Messiah Kaisers Nachricht las musste er kurz Grinsen. Anscheinend hatte diesem Norm noch niemand die Vorzüge der Spracherkennung nahegebracht, und blind tippen war etwas, was er wohl auch noch lernen musste.
Versuche zu kommen. übersetzte er still.

Während Sie warteten, setzte er Nemesis über Kaisers Schwierigkeiten in Kenntnis.

[Doc Letterwood]

Herr Kaiser

Auf der anderen Seite der Straße tauchte plötzlich die schnittige Silhouette eines Sportwagens auf. Eine großgewachsene, schlanke Gestalt tauchte auf der Fahrerseite auf, blickte zu Kaiser und winkte ihn eilig zu sich.

Plötzlich spritzten Funken am Heck des Sportwagens auf – schallgedämpfte Schüsse, deren Kugeln offenbar an der Panzerung des Wagens abprallten. Die Gestalt sprang in den Wagen, wendete abrupt und kam auf Kaiser zu.

[Ludovico]

Mit wenigen Blicken versuchte Herr Kaiser zu sehen, woher die Schüsse kamen, um das Feuer zu erwidern, wenn es denn sein mußte.
Er dachte nicht über den unerwarteten Helfer nach und ob es eine Falle sein konnte.
Er war da und das zählte.
Alles andere konnte man später klären... und wenn es mit Blei statt mit Antworten war.

[Doc Letterwood]

Herr Kaiser

Als der Wagen heran war, beleuchteten ihn die riesigen Scheinwerfer vor einer schier endlos langen Motorhaube. Die Fahrerseite glitt hinab. Jemand schaute heraus, aber durch die Scheinwerfer konnte Kaiser kein Gesicht erkennen - die Infrarotsicht wurde durch die warmen Scheinwerfer und die erhitzte Motorhaube zusätzlich getrübt.

"Schnell...", sagte eine weibliche Stimme, und mit einem Klicken öffnete sich die Beifahrertür des Wagens.

[Ludovico]

Herr Kaiser nahm die Tasche im Laufen vom Rücken und sprang in den Wagen.
Anschließend nahm er das Gepäckstück auf den Schoß und das Sturmgewehr stellte er unter den sehr beengten Umständen zwischen seine Beine.
Er schloß dann schnell die Tür und zog seine Walther, richtete sie aber noch nicht auf seine unbekannte Retterin.

[Doc Letterwood]

Herr Kaiser

Stumm gab sie Gas und raste durch die Straße, schlitterte gekonnt um die nächste Ecke und gab dann auf der Hauptstraße weiter Gummi. In der Back-Kamera sah Kaiser die vier dunkel gekleideten Personen auf die Straße laufen, die die Vordertür beobachtet hatten.
Sie rissen ihre MP's in die Höhe und gaben kurze, gezielte Feuerstöße aus schallgedämpften Waffen auf den Wagen ab. Das charakteristische Geräusch treffender und abgelenkter Geschosse erfüllte das Chassis, während die Fahrerin um eine weitere Ecke driftete.
Offenbar eine gut ausgebildete Fluchtfahrerin, stellte Kaiser fest. Es wurde ruhig um sie herum.

Sie war groß, sicher einsachtzig oder noch etwas größer. Schlank, äußerst attraktiv. Hochgesteckte Haare enthüllten spitze Ohren - eine Elfin. Sie trug einen hautengen Kampfanzug mit merkwürdigem Stoff voller senkrechter Rillen, eine Kevlarweste, ein Headset-Gerät, eine Art Brille, die offenbar mit einem Glasfaserkabel mit dem Fahrzeugcomputer verbunden war. Zwischen Kaisers Kopf und ihrem lugte der dicke, noch warme Schalldämpfer eines großen Scharfschützengewehrs hervor.


Messiah

Nemesis kam zu Fuß von der nahen Bushaltestelle. Er war mit der U-Bahn über mehrere Umwege und mit dem Bus über vier verschiedene Linien zur Hafenmeisterei gefahren. Niemand war ihm gefolgt. Zumindest hatte sich niemand von ihm entdecken lassen.
Als er Messiah und Artemis sah, schritt er schneller aus, um sie zu erreichen.
"N'Morgen.", grüßte er, und seinen müden Augen konnte man die Anstrengungen der letzten beiden Stunden ansehen.
"Was ist jetzt mit unserem Kaiser? Kommt er?"

[Preacher]

"Er hat geschrieben, daß auch er unangenehmen Besuch hatte. Der Besuch hat Nemesis' Namen aus ihm herausgepresst, wurde dann aber durch einen magischen Angriff erledigt. Wer den Angriff durchgeführt hat weiß ich nicht - es scheint als sei noch eine dritte Partei involviert. Er schrieb, daß er versuchen wird, zu kommen. Ich werde ihm noch sagen wir 10 Minuten geben, und dann versuchen, ihn zu erreichen."

Er blickte die anderen Anwesenden an.

"Was ist Ihnen genau passiert? Berichten Sie bitte."

[Doc Letterwood]

Messiah

Artemis zuckte die Achseln. "Nichts weiter. Ich bin nach Hause gefahren und Sie haben mich dann von der Couch geklingelt." Er blickte Nemesis an.
Der seufzte, kratzte sich hinter den Ohren und erzählte.

"Eigentlich wollte ich, nachdem Kaiser gegangen war, auch fahren. Aber dann kam mir diese verdrekte Zahnkrone in die Quere und ich habe mit ihm telefoniert, ob er denn noch da wäre. Dann kamen die Konzerncops und ich hatte keine Verbindung mehr. Also bin ich losgefahren, aber nicht weit gekommen, weil ich gesehen habe, wie sie die Einfahrt zum Parkhaus versperrt haben.

Okay, dachte ich, wieder zurück. Eine zweite Ausfahrt gibt's da nicht, also habe ich den Wagen stehen lassen, mir den Zahn geschnappt und bin losgetigert. Ach ja, der Zahn hatte einen Peilsender, den habe ich unter ein anderes Auto gelegt und dann beobachtet.
Die AGC-Cops sind dann ausgeschwärmt, haben nach dem Peilsender gesucht und ihn gefunden. Dann hat der Commander offenbar mit seinem Vorgesetzten über Funk gesprochen und der meinte Abbruch, keine Ringfahndung. Dann sind sie abgerauscht."

[Preacher]

"Hm. Wo haben Sie Chip deponiert? Eventuell können wir entscheiden, wie wir weiter vorgehen. Alternativ können wir auch einfach Schmidt anrufen und ihm den Chip übergeben - das war wahrscheinlich ohnehin das, was er von Vak wollte. Wenn der Chip weg ist, dann könnten wir Glück haben und haben nichts mehr damit zu tun. Allerdings sind unsere Namen eh schon in Zusammenhang damit gefallen. Wir müssen also jetzt eine Entscheidung treffen: Geben wir den Chip unbesehen weiter und hoffen, daß wir unbehelligt bleiben, oder versuchen wir, so viel darüber herauszufinden, wie nur möglich und sehen dann weiter?
Außerdem beunruhigt mich die eventuell vorhandene dritte Partei, die Kaisers Besuch angegriffen hat, um ihn da rauszuhauen."

[Doc Letterwood]

Messiah

"Der Chip ist im Hauptbahnhof von Köln in einem Schließfach, das ich für die nächsten vierundzwanzig Stunden gemietet hab'.", antwortete Nemesis.

Artemis blickte eine Weile zu Boden, hörte Nemesis schweigend zu und hob nun den Kopf. "Ich glaube nicht, dass es jetzt einfach damit getan ist, den Chip zurückzugeben. Wir stecken tiefer drin, und wie es scheint, wollen ein oder zwei andere Parteien außer unserem Schmidt den Chip haben. Keine Ahnung, wie weit sie gehen. Wenn sie Kaiser gefunden haben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie uns finden."

[Preacher]

"Das ist auch meine Ansicht. Wir sollten auf Kaiser warten, bzw. ich werde ihn gleich noch einmal anrufen. Vielleicht hat er ein paar Antworten mehr. Übrigens, in Anbetracth des magischen Angriffs auf Kaiser unliebsamen Besuch: Kennt jemand von Ihnen einen Magier, der uns unterstützen könnte? Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, daß und das gleiche passieren könnte. Und ein Magier, der uns diesbezüglich ein wenig Sicherheit geben könnte, gerade, wenn wir untertauchen um etwas über den Chip herauszufinden wäre mir sehr recht."

[Ludovico]

Stumm betrachtete der Söldner erst seine unerwartete Helferin und dann schaute er nach einem kurzem Blick auf die Waffe wieder raus in die Gegend.
Wer ist sie? Was will sie von mir? Wenn sie mich hätte umbringen wollen, hätte sie es schon längst getan.
Sicher will sie auch den Chip und ich soll sie zu ihr führen.
Vorsichtig ließ er rechte Hand langsam an der Tasche runterwandern und hinein in sein Jackett.
Seine Begleiterin mußte ja nicht mitkriegen, daß er Messiah eine Nachricht zukommen lassen wollte.
Er wählte die Nummer, von der er hoffte, daß es Messiahs sei und drückte den Wählenknopf.
Während er das Handy die Nummer rufen ließ, sagte er zu seiner Fahrerin:
"Nettes Werkzeug!"
Und blickte dabei auf das Gewehr.

[Doc Letterwood]

Messiah

Gerade, als Artemis antworten wollte, klingelte Messiahs Handy.


Herr Kaiser

Der Kopf seiner Retterin ruckte kurz zu ihm herum. Durch die verspiegelten Gläser konnte er keinerlei Augen ausmachen. Ihre Züge waren äußerst fein geschnitten. Ihr ovales Gesicht endete in einem leicht spitzen Kinn, was die merkwürdig lang gezogene elfische Kopfform noch etwas verstärkte. Dennoch strahlte sie eine kühle Faszination aus, die Kaiser befing.
Sie blickte wieder geradeaus. Die Automatik schaltete einen Gang herunter, das leise, kraftvolle Brummen des Motors wurde eine Terz leiser.

"Danke.", antwortete sie knapp. Ihre Stimme hatte ein angenehm tiefes Timbre, doch der Tonfall war professionell distanziert.
Der Wagen (nach dem Logo auf dem Lenkrad zu urteilen ein Reacor Challenger...hm, englische Sportwagenschmiede mit Anspruch auf Exklusivität...) erklomm die Auffahrt zur Autobahn.
Noch immer sprach sie kein Wort.
Minuten später verließ sie die Autobahn - die blauen, leuchtenden Schilder kündigten Düsseldorf an.
"Wo soll ich Sie absetzen?", fragte sie in die zuvor lang anhaltende Stille hinein.

[Ludovico]

"Goethestraße wäre nett."
Die Straße lag nur wenige Blocks von der Hafenmeisterei entfernt.
"Könnte ich den Namen meiner mysteriösen Retterin erfahren?", fragte Herr Kaiser kühl.
Er war es nicht gewohnt, daß man ihn ohne irgendeine Gegenleistung rettet.

[Doc Letterwood]

Herr Kaiser

Sie nickte. Der Wagen surrte um die nächste Kurve und beschleunigte. Die Häuserfassaden und Neonlichter um ihn herum verschwammen zu einem wogenden Lichtermeer.
Schließlich hielt sie. Goethestraße, direkt unterhalb der Einfahrt in den Hafenbezirk.

Sie blickte ihn wieder an. Fast schien es ihm, als wolle sich ihr Blick durch das Plastex ihrer Brille brennen.
"Deirdra."
Ihr akzentfreies Deutsch verschwand bei dem Namen zu astreinem Englisch.
Dann klickte die Beifahrertür und schwang wie von Geisterhand auf.

[Preacher]

Als Messiahs Telefon klingelte und er Kaisers Nummer erkennen konnte, meldete er sich hastig.

"Hallo. Was ist passiert? Bericht!"

Als er keine direkte Antwort bekam und er merkte, daß Kaiser mit jemand anderem im Gespräch war lauschte er aufmerksam, bemüht alles zu hören.

Frag sie wer sie ist und warum sie dir hilft! dachte er.