Autor Thema: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet  (Gelesen 18513 mal)

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Offline Fredi der Elch

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Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« am: 9.09.2014 | 12:54 »
Beim Durchlesen des PHB fallen mir immer wieder Stellen auf, wo die Designer der 5e ganz bewusst und krampfhaft alle Konzepte aus der 4e vermeiden wollen - obwohl es einfacher gewesen wäre oder sie sowieso nur Augenwischerei betreiben (und im Kern doch 4e-ähnlich sind). Deswegen hier zwei humorige Exemplare solcher Stellen, bei denen man je nach Laune dem Kopf schütteln und/oder grinsen kann.

- Die 5e macht ein furchtbares Gewurstel um die Action-Economy. Es gibt Bonus Actions (aber nur eine pro Runde) und Dinge, die keine Actions sind (aber auch nur eine pro Runde). Und das alles nur, damit keiner "Minor Action" sagen muss. ;D
- Hit Dice. Hier wurde jetzt plötzlich der Name eines alten Konzepts verwendet, um bestimmte Heilmöglichkeiten zu erklären, auch wenn das Konzept damit früher überhaupt nichts zu tun hatte. Und das alles nur, damit keiner "Healing Surges" sagen muss... ;D

Was habe ihr noch für lustige Stellen gefunden, an denen sich die 5e auf Teufel komm raus von allem, was nach 4e aussehen könnte, absetzt?
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Tantalos

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #1 am: 9.09.2014 | 13:03 »
Der Bloodied Status, der noch da ist, aber eben nicht mehr als Regelrelevant.
Rebellion? Läuft gut!

Offline Arldwulf

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #2 am: 9.09.2014 | 13:47 »
Die Bonus/Minor/Swift/Quickened Actions sind ja eh aus der 3E/3.5 schon bekannt.

Da sind sie immer wieder mal fröhlich am umgestalten und umbenennen.

Was mir aber noch auffällt ist das Thema Battlemap. Eigentlich ist die 5E mit ihren neuen Regeln für Gelegenheitsattacken, den Bewegungsregeln und der Ausbreitung von Effekten viel abhängiger von der Battlemap als man dies zuvor war. Aber an vielen Stellen versucht man dies zu kaschieren, z.B. beim Schießen in den Nahkampf oder dem Wegfall von Flanking.

Das hat dann den lustigen Effekt, dass der Schurke besser auf den Gegner zielen kann wenn der Barbar vor diesem steht.

In der Praxis wird es aber wohl eher dazu führen, dass doch mit Battlemap gespielt wird, und der Spielleiter sagt: Advantage gibt's nur wenn der dir den Rücken oder die Seite zudreht. Im DMG kommt dann dazu wohl auch eine Hausregel...mal schauen ob die etwas taugt.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #3 am: 9.09.2014 | 13:56 »
In der Praxis wird es aber wohl eher dazu führen, dass doch mit Battlemap gespielt wird, und der Spielleiter sagt: Advantage gibt's nur wenn der dir den Rücken oder die Seite zudreht.
Lass mich raten... das war dann wieder ein "AD&D-DM" der Probleme damit hat wenn der Rogue mehr als einmal pro Kampf einen "Backstab" machen kann ;D

Dass der Rogue mit dem Sneak-Schaden in die Schadensbereiche kommt die der Fighter standardmaessig hat bemerken solche SL wohl nicht...
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline ElfenLied

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #4 am: 9.09.2014 | 14:04 »
Die 5e Cantrips fühlen sich sehr nach At-Wills aus der 4e an. Mich stört das nicht, da mich Armbrust Magier immer ziemlich genervt haben.
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Offline Arldwulf

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #5 am: 9.09.2014 | 14:05 »
Lass mich raten... das war dann wieder ein "AD&D-DM" der Probleme damit hat wenn der Rogue mehr als einmal pro Kampf einen "Backstab" machen kann ;D

Dass der Rogue mit dem Sneak-Schaden in die Schadensbereiche kommt die der Fighter standardmaessig hat bemerken solche SL wohl nicht...
Nein, das war einer der hauptsächlich 3.5 spielt, und von AD&D keine Ahnung hat. ^^
Meine AD&D Spielleiter sind da toleranter.

Aber die Beschreibung passt wohl dennoch ziemlich gut, und du hast natürlich recht, was die Bewertung dieses Verhaltens angeht. So was sind halt die Folgen des Designs, im Prinzip ist eigentlich wohl das gleiche Verhalten wie in der 4e gewünscht (da gibts ja ebenfalls genug Möglichkeiten die Sneak Attack auch ohne Flanking zu erhalten, oder Flanking ohne genau gegenüber stehen zu müssen)

Aber halt ohne darauf hinzuweisen. Dadurch kriegt man dann sehr inkonsistente Regeln.

Offline Mouncy

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #6 am: 9.09.2014 | 14:21 »
Die Anzahl der Zustände, verschiedene Schadenstypen inklusive Resistenzen schreit eigentlich auch nach 4E Keywords. OK das gabs teilweise auch schon vorher, aber zur 3.X Ära war das alles dann doch sehr willkürlich mit zigtausenden Zuständen usw. Das Streamlining dieser Dinge kommt aus der 4E. Man tarnt es halt geschickt mit Fließtext, dann sehen die Spells und Kampfmanöver für das ungeübte Auge halt aus wie 3.X Zauberbeschreibungen oder Classfeatures anstatt Powers.  ;) (Hint auf den Nachbarthread beabsichtigt!)

Offline Rhylthar

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #7 am: 9.09.2014 | 19:26 »
Zitat
Das hat dann den lustigen Effekt, dass der Schurke besser auf den Gegner zielen kann wenn der Barbar vor diesem steht.
Cover hat der Gegner trotzdem.  ;)
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Holycleric5

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #8 am: 9.09.2014 | 22:32 »
Die 5e Cantrips fühlen sich sehr nach At-Wills aus der 4e an. Mich stört das nicht, da mich Armbrust Magier immer ziemlich genervt haben.

Volle Zustimmung!

Auch wenn es in Pathfinder ebenfalls die Regel gab, dass man die Cantrips unbegrenzt einsetzen konnte, erinnern mich die Cantrips der 5. Edition eher an die At-Will Powers der vierten Edition. (z.B. war die "Sacred Flame" in 4E eine At-Wil Power, nun ist sie in 5E ein Cantrip)
Und ich finde Magier mit At-Will Sprüchen ebenfalls um längen besser als Armbrust-Magier.

Auch verwendet man wie in der 4E lieber necrotic damage statt Todesmagie, die einen instant tötet, Giftschaden ist Bonusschaden statt "erstschaden: 1W3 temporärer Stärkeschaden..."
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Offline Thandbar

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #9 am: 10.09.2014 | 09:22 »
Die 4E hat meiner Meinung nach keinen Hehl daraus gemacht, dass sie gerne auf der Battlemat gespielt wird.
In der fünften wird das dadurch verschleiert, dass die Reichweiten in diesen fürchterlichen Fuß-Maßeinheiten gegeben werden, was zu ständigen Umrechnereien führt. Dass die Zaubereffekte nun als Kugel, Zylinder etc. angegeben sind, hilft auch überhaupt nicht weiter. Selbst wenn das Erklärungsbildchen dazu umwerfend niedlich ist.

Die 5e Cantrips fühlen sich sehr nach At-Wills aus der 4e an. Mich stört das nicht, da mich Armbrust Magier immer ziemlich genervt haben.

Cantrips sind aber immer Magie, während Schwertschwung, Fausthieb und Dolchwurf mundane Angriffe sind. Das ist in der 5E ein wichtiger Unterschied, da manche Monster immun gegen das eine und verwundbar gegen das andere sind. 
« Letzte Änderung: 10.09.2014 | 09:25 von Thandbar »
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Arldwulf

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #10 am: 10.09.2014 | 10:02 »
Die 4E hat meiner Meinung nach keinen Hehl daraus gemacht, dass sie gerne auf der Battlemat gespielt wird.
In der fünften wird das dadurch verschleiert, dass die Reichweiten in diesen fürchterlichen Fuß-Maßeinheiten gegeben werden, was zu ständigen Umrechnereien führt. Dass die Zaubereffekte nun als Kugel, Zylinder etc. angegeben sind, hilft auch überhaupt nicht weiter. Selbst wenn das Erklärungsbildchen dazu umwerfend niedlich ist.

Ja, das ist natürlich das eigentlich lustige daran. Die 4E hatte Regeländerungen welche man eigentlich vor allem für das Spiel ohne Battlemap gebrauchen kann. Grad auf solche Sachen wie Gelegenheitsattacken, Vereinheitlichung von Flächeneffekten, Bewegungsregeln und Schleichenregeln etc. bezogen. Aber immer den Anschein erweckt es geht nicht ohne.

Bei der 5E ist's genau anders herum. Man erweckt den Anschein keine zu brauchen - bringt aber Regeln rein bei denen das Spiel ohne Battlemap schwieriger wird.

Scurlock

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #11 am: 12.09.2014 | 10:25 »
Lass mich raten... das war dann wieder ein "AD&D-DM" der Probleme damit hat wenn der Rogue mehr als einmal pro Kampf einen "Backstab" machen kann ;D

Dass der Rogue mit dem Sneak-Schaden in die Schadensbereiche kommt die der Fighter standardmaessig hat bemerken solche SL wohl nicht...
Nur ist der Rogue eben kein Fighter und muß auch nicht zwangsweise in den Schadensbereich des Fighters kommen.

Offline Elden

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #12 am: 12.09.2014 | 12:50 »
Was macht denn der Rogue im Kampf? Mir gefielen die Rollen der 4ed. Da wusste man gleich beim Kampf, wer was macht und ob er seine Sache gut macht. Und der Fighter war dazu da, die anderen zu beschützen. In der 5ed ist das halt wieder wie früher: jeder macht halt irgendwie Schaden. Der eine mehr und der andere halt weniger.
Dies ist eine Signatur.

Scurlock

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #13 am: 12.09.2014 | 13:16 »
Was macht denn der Rogue im Kampf? Mir gefielen die Rollen der 4ed. Da wusste man gleich beim Kampf, wer was macht und ob er seine Sache gut macht. Und der Fighter war dazu da, die anderen zu beschützen. In der 5ed ist das halt wieder wie früher: jeder macht halt irgendwie Schaden. Der eine mehr und der andere halt weniger.
Warum muß denn die Rolle definiert sein? Und die Tatsache, dass die 5E in dieser Hinsicht wieder ein paar Schritte zurück macht, kann ich nur begrüßen. Mir persönlich gehen aber einige Schritte dann aber auch nicht weit genug, was sich gerade am Rogue zeigt. Der Rogue wird, so habe ich den Eindruck, auf seine vermeintliche "Aufgabe" als Damagedealer reduziert. Seine (aber auch die anderer Klassen) Rolle und Stärken ausserhalb des Kampfes scheinen ausgeblendet zu werden.
Offenbar hat die 4E den Fokus vieler Spieler verschoben, so dass das Rollenspiel eher durch die Rollen im Kampf definiert werden. Allerdings ist ein Rollenspiel, das dem Spieler sagt, dass er einen Fighter nur dann gut spielt, wenn er ihn als anständigen "Tank" spielt, in seiner Ausrichtung sehr limitierend.
Wer es mag...       

Offline Elden

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #14 am: 12.09.2014 | 13:39 »
Rolle und Stärken ausserhalb des Kampfes scheinen ausgeblendet zu werden.
Offenbar hat die 4E den Fokus vieler Spieler verschoben, so dass das Rollenspiel eher durch die Rollen im Kampf definiert werden.
Kampf ist ein Schwerpunkt bei DnD und insbesondere bei der 4ed. Ausserhalb vom Kampf ist der Rogue, ein Rogue wie auch in jeder anderen Edition. Er stiehlt, schleicht und schaltet Fallen aus, usw. Ausserhalb vom Kampf kann ein Fighter machen wozu er lustig ist.
Ich habe meine Aussage über die Rolle ausschliesslich auf den Kampf bezogen. Und der Fighter als Defender ist deshalb nur im Kampf limitiert. Wer im Kampf gerne austeilen will soll halt einen Slayer nehmen.
Wenn ich ein Rollenspiel will, bei dem der Kampf nicht wichtig ist, kann ich ja auch Fate spielen.
« Letzte Änderung: 14.09.2014 | 15:09 von Elden »
Dies ist eine Signatur.

Offline Arldwulf

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #15 am: 12.09.2014 | 14:09 »
Die Rollen gibt es schon immer, und sind letztlich auch in der 4E vor allem als Info gedacht. Ist ja nicht so, als ob der Kämpfer keinen Schaden macht. Noch nichtmal gesagt ob er nun der ist der am meisten schaden macht, oder doch ein anderer.

Schon im PHB gibt es ja "secondary roles" - was da schon aufzeigt wie schwammig und durchlässig diese Kategorien sind.

Und auch in der 5E ist es ja nun nicht so, als ob alle einfach nur "Schaden machen", auch wenn Mearls dies als Hauptkriterium für die Bewertung der Charaktere nannte. So etwas sind immer nur Tendenzen. In 4E arbeiten die Charaktere stärker zusammen, ergibt sich das Gesamtergebniss stärker aus der Summe und der Synergie ihrer Aktionen.

5E ist dort etwas stärker an 3.5 und dem Konzept "jeder darf mal scheinen", im Gegensatz zu "alle strahlen zusammen" angelegt. Es passiert leichter, dass ein einzelner Charakter einfach nur einen Zauber macht und damit eine Begegnung klar dominiert oder deutlich einfacher macht.

Das ist der Grund, warum man auch die Rollen weniger stark betonen muss, Spieler weniger an die Hand nehmen muss und erklären was die normale Aufgabe so eines Charakters sein könnte.

Aber wie gesagt...viel mehr als Tips sind das ja ohnehin nie gewesen, einige der besten "Controlling" Fähigkeiten der 4E stecken bei Leadern und Strikern, einige der besten "damage dealer" der 4E sind eigentlich "Defender" und eine der besten Möglichkeiten zum "Defending" ist excessives Controlling.

Oder anders gesagt: Am Ende kann sowieso jeder Charakter machen was er will. Ist in der 5E auch nicht anders...wie gesagt, nur mit etwas größerem Fokus auf reinen Schaden, und etwas weniger Teamarbeit. Darum sind die Begriffe selbst als Hilfe weniger interessant. Ich würde nichtmal sagen, dass die nun explizit vermieden werden. Sie sind nur einfach nicht wirklich nötig.
« Letzte Änderung: 12.09.2014 | 14:13 von Arldwulf »

Scurlock

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #16 am: 12.09.2014 | 14:13 »
Ich habe meine Aussage über die Rolle ausschliesslich auf den Kampf bezogen. Und der Fighter als Tank ist deshalb nur im Kampf limitiert. Wer im Kampf gerne austeilen will soll halt einen Slayer nehmen.
Nur weil ein Rollenspiel wie D&D einen Schwerpunkt im Kampf legt, heisst es trotzdem nicht, dass dann automatisch eine Rollenverteilung wie im Onlinerollenspiel vorgenommen werden muß. Die Rollenverteilung und nicht deren Limitierung hat bei D&D bis einschließlich der 3.x sehr gut funktioniert. Erst durch die 4E hat diese Limitierung eingesetzt. Die 4E ist also nicht gleichzusetzen mit D&D.
Zitat
Wenn ich ein Rollenspiel will, bei dem der Kampf nicht wichtig ist, kann ich ja auch Fate spielen
Wenn ich ein Spiel will, in dem die Rollen der Klassen im Spiel allein durch den Kampf definiert werden, dann kann ich auch WoW spielen.

Offline Arldwulf

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #17 am: 12.09.2014 | 14:33 »
Das kann man wohl zu 100% unterschreiben. Und genau deshalb ist es natürlich so wichtig derartige Rollen nun nicht nur im Kampf zu definieren.

Sondern dafür zu sorgen, dass Unterstützungscharaktere halt immer unterstützen. Auch wenn es darum geht, ob man nun eine Fertigkeitsherausforderung bewältigen soll. Gerade beim 4E Barden sind da so viele schöne Sachen dabei, welche besonders ausserhalb der Kämpfe eine Wirkung entfalten. Aber auch andere Charaktere können so etwas natürlich, abhängig von ihrer Rolle und ihren Eigenschaften. Da gibt der Kämpfer dann halt Boni durch eine passende Rede weil er die Fähigkeit dazu hat. Und der Schurke hilft der Gruppe beim schleichen, während der Magier bei Reisen und Zaubern glänzt um Informationen zu sammeln und mit Zaubern die der Gruppe auch außerhalb der Kämpfe helfen. Und diese Dinge sind dann halt immer auch individuell - jeder Charakter hat mehrere solcher Unterstützungsfähigkeiten zur Auswahl, und auch außerhalb der Kämpfe müssen sie zusammenarbeiten. Ihre Rolle bezieht sich genauso auf diese Aspekte.

Aber das bringt einen natürlich zu einem weiterem Punkt den man vermieden hat: Den Fokus auf Nichtkampfherausforderungen.

Einer der größten Unterschiede der 4E waren ja die vielen Dinge die dafür hereingebracht wurden. Und sie nun wieder zu entfernen, und allgemein das Skillsystem recht rudimentär einzubringen ist dort natürlich auch als bewußter Schritt weg von solchen Elementen zu sehen. Und ein wenig stärker zu einem reinem Kampffokus.

Back to the Roots, im Sinne von "Back to the dungeon" wenn man so will.

Wenn Mearls sagt die Klassen seien über den Schaden ausbalanciert, und über die Anzahl der Kampfencounter, so muss man dies schon recht ernst nehmen.
« Letzte Änderung: 12.09.2014 | 14:37 von Arldwulf »

Offline Thandbar

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #18 am: 12.09.2014 | 14:40 »
Das ist eine interessante Diskussion, hat aber mit der Ausgangsfrage nicht mehr so viel zu tun, oder?
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Arldwulf

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #19 am: 12.09.2014 | 14:45 »
Weiß ich gar nicht...im Prinzip ist es ja schon etwas was die 5E vermeidet. Bzw. zwei Dinge.

Rollen zu haben (wie jedes D&D) aber sie nicht so benennen.
und
Fertigkeitsherausforderungen und Mittel um Fertigkeiten auch auf hohen Stufen interessant zu machen zu vermeiden.

Aber beim zweitem ist es halt mehr als nur ein Anschein...man hat das einfach ganz gestrichen.

Scurlock

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #20 am: 12.09.2014 | 14:51 »
Einer der größten Unterschiede der 4E waren ja die vielen Dinge die dafür hereingebracht wurden. Und sie nun wieder zu entfernen, und allgemein das Skillsystem recht rudimentär einzubringen ist dort natürlich auch als bewußter Schritt weg von solchen Elementen zu sehen. Und ein wenig stärker zu einem reinem Kampffokus.

Back to the Roots, im Sinne von "Back to the dungeon" wenn man so will.
Genau diesen Punkt sehe ich nicht. Der Wegfall von Nichtkampfherausforderungen hat nichts mit einem verstärkten Fokus auf Kämpfe zu tun, sondern ist viel eher auf die "Rulings not Rules" zurückzuführen. In früheren Editionen wurde auch das Abhandeln von Fertigkeitsprüfungen eher durch die Entscheidungen des Spielleiters herbeigeführt als durch eine dedizierte Regelung im Handbuch. Das Spiel ausserhalb des Kampfes wird also nun nur wieder etwas regelfreier gehandhabt und dem Spielleiter einfach mehr Spielraum gegeben. Kämpfe hingegen wurden seit jeher bei D&D intensiv geregelt, was letztlich in der Natur der Sache liegt. 
Die Kausalität zwischen Wegfall von Skillchallenges und einem vergrößerten Fokus auf Kampf, wie Du es darstellst, ist also nicht gegeben.

Das ist eine interessante Diskussion, hat aber mit der Ausgangsfrage nicht mehr so viel zu tun, oder?
Bedingt. Tatsächlich sehe ich in der Klassenbalance in der 5E Relikte aus der 4E, unter dem Deckmantel eines Redesigns. Die Klassen sollen alle auch innerhalb des Kampfes irgendwie gleichwertig sein und vergleichbaren Schaden liefern.
Bestes Beispiel ist der Rogue, der in vorangegangen Editionen nie so auf Kampf ausgelegt war wie jetzt, die 4E mal ausgenommen.
« Letzte Änderung: 12.09.2014 | 14:58 von Scurlock »

Offline Rhylthar

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #21 am: 12.09.2014 | 15:07 »
Zitat
Wer im Kampf gerne austeilen will soll halt einen Slayer nehmen.
In 5E ist der Fighter ein Damage Dealer, ohne Wenn und Aber. Müsste noch ein wenig rechnen, aber momentan sehe ich nur den Sorcerer in seiner Liga.

Zitat
Die Klassen sollen alle auch innerhalb des Kampfes irgendwie gleichwertig sein und vergleichbaren Schaden liefern.
Bestes Beispiel ist der Rogue, der in vorangegangen Editionen nie so auf Kampf ausgelegt war wie jetzt, die 4E mal ausgenommen.
Ist so nicht richtig. Sowohl Ranger (Hunter) und Monk (Shadow) hinken vom Damage durchaus hinterher. Was prinzipiell nicht schlimm ist, weil sie ganz andere Fähigkeiten an den Tisch bringen.

Edit:
Und auch beim Rogue muss man gucken. Arcane Trickster habe ich mich noch nicht intensiv mit beschäftigt, aber richtig Damage (ganz vorne dabei) macht eigentlich nur der Assassine, wenn entsprechende Gifte kommen und dann auch nur in der ersten Runde. Der Rogue hat auch dadurch nichts an seiner Vielseitigkeit außerhalb des Kampfes verloren, außer, wenn ich es richtig sehe, sein Alleinstellungsmerkmal des Fallen Entschärfens.
« Letzte Änderung: 12.09.2014 | 15:13 von Rhylthar »
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Arldwulf

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #22 am: 12.09.2014 | 15:13 »
Die Kausalität zwischen Wegfall von Skillchallenges und einem vergrößerten Fokus auf Kampf, wie Du es darstellst, ist also nicht gegeben.

Zumindest muss sie nicht gegeben sein. Spielleiter, und die Gruppe in der man ist haben ja immer noch einen großen Einfluss, viel größer als ihn jedes System haben kann.

Das darf man also auch nicht als "mit 5E kann man nur Kampf machen, aber ja die 4E die ist ja supidupitoll und das beste geschnittene Brot seit der Erfindung des Getreides" missverstehen. (ich weiß...ist leicht bei mir ^^)

So ist es nicht gemeint. Gemeint damit ist, dass der Spielleiter und die Spieler weniger Hilfsmittel erhalten um derartige Situationen umzusetzen. Und vom System weniger darauf hingestoßen werden, dass sie dies tun sollten. Habe ich ein System mit vielen Hilfsmitteln für dieses Thema, welches mir sagt: "achte auf eine gute Ausgewogenheit zwischen Kämpfen und Nichtkampfsituationen" oder "Eine Nichtkampfsituation sollte genauso spannend und interessant sein wie eine Kampfsituation" so hat dies eine große Wirkung darauf wie neue Spielleiter (aber überraschenderweise auch alte Hasen) ein Abenteuer gestalten. Und umgedreht kann ein System auch Elemente haben welche bei derartigen Herausforderungen stören. Sieht man bei 3.5 ja gut, wo Fertigkeitsherausforderungen auf hohen Stufen schlicht durch Magie ersetzt und dadurch auch entfernt werden.

Ich habe früher dazu immer ein Beispiel aus einem meiner alten Abenteuer gebracht, welches ich zu 3.5 Zeiten geschrieben und dann für die 4E adaptiert habe. Die Folge dieser Konversion waren einfach deutlich mehr Möglichkeiten Fertigkeiten einzusetzen, deutlich mehr Möglichkeiten für alternative Lösungswege. Einfach weil das System dazu Ideen mitbrachte, dazu aufforderte.

Ob 5E dies auch kann wird man noch abwarten müssen. Ich hoffe da immer noch (trotz aller Absagen der Designer, trotz aller anderslautender Vorschauinfos) darauf auch im Dungeon Master Guide zu diesem Thema mehr als nur ein paar alternative Regeln wie sie eigentlich in ein Unearthed Arcana gehören zu erhalten.

Es ist viel zu früh für ein abschließendes Urteil. Aber in diesem Thread geht es ja um Dinge welche Spieler in der 4E abgeschreckt haben, und darum in der 5E nicht mehr so genannt werden, oder aber gar nicht mehr da sind.

Und da ist das Fertigkeitssystem halt ein großes Thema. Zum einem weil man die prinzipielle Mechanik von "trainierten" Fertigkeiten übernommen hat, sie aber nun anders nennt. Zum anderem aber auch weil man ansonsten so ziemlich alles aus dem Fenster wirft. Nicht nur die Dinge aus der 4E, sondern auch eine Menge aus 3.5.

Rulings not Rules ist nichts verkehrtes. Als Spielleitertipp. Es ist der Hinweis, Dinge auch anders zu machen wenn dies passender ist. Hey...als oller 4E Fan kann man da kaum dagegen sein, die Macher davon kleisterten ja ohnehin jede Seite mit einem penetrantem "It's your game! Change it, adjust it!" zu und wollten dauernd Improvisation fördern.

Doch "Rulings not Rules" sollte bedeuten: Ihr könnt die Regeln anpassen, und unsere Hilfestellungen und Tipps sollen euch nur inspirieren wie man es machen kann.

Es sollte nicht: "Ihr kriegt keine Hilfestellungen und Tipps" bedeuten.

Erst recht dann nicht, wenn man diesem Thema eigentlich einen großen Raum geben möchte.
« Letzte Änderung: 12.09.2014 | 15:17 von Arldwulf »

Offline Mouncy

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #23 am: 12.09.2014 | 15:21 »
In 5E ist der Fighter ein Damage Dealer, ohne Wenn und Aber.

Hmm ne nicht alle, aber man kann ihn ganz klar auf Schaden auslegen. Was ich meine ist: So ein Sword n Board Volldosen-Battlemaster mit Protection Style und entsprechenden "controll" Manövern ist eher so mittelmäßig was den Schaden angeht. Aber ja, wenn man es drauf anlegt, ist der Fighter was konsistenten Schaden angeht ganz vorne mit dabei! Das war er in der 4E aber auch schon, von daher hat sich da nix geändert.

Offline Arldwulf

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Re: Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
« Antwort #24 am: 12.09.2014 | 15:28 »
Mal vom Thema Teamwork abgesehen hat sich an den Rollen ja seit AD&D ohnehin nicht so viel getan...ob man sie nun so nennt oder nicht ist am Ende auch bloß eine Frage der Freundlichkeit für Neueinsteiger.