Nachdem seit dem Grundbuch im Prinzip jahrelang nichts erschienen ist, hätte ich mich gewundert, wenn sich das System plötzlich mit zig Veröffentlichungen aus dem Loch erhoben hätte.
[...] dass dieses einfach gut designte Spiel so schlecht in Deutschland rezipiert wird.
Leider hatte 13A von Anfang an den falschen Projektleiter...
Ich denke, das System hatte von Anfang an eine geringe Chance, was ich weniger auf die Umsetzung, als vielmehr auf die Vorlage und die Gegebenheiten in Deutschland schiebe.
Das Grundbuch (nicht unbedingt das System) ist einsteigerfeindlich und setzt Grundkenntnisse von D&D-Regeln als bekannt voraus. Das Artwork ist eigen und neben Büchern wie Pathfinder, DSA 5 und Splittermond erscheint es wenig massentauglich. Generell ist auch der Inhalt unrund und könnte an vielen Stellen klarer oder besser organisiert sein. Das Spiel bringt eigentlich keine eigene Hintergrundwelt mit und erfordert viel Ausgestaltung oder Anpassung. Die Mischung von einerseits komplexen regelmechanischen und andererseits augenzwinkernden, erzählerischen Elementen tritt Leuten aus ganz verschiedenen Lagern auf die Füße, ebenso, dass auch die harten Regeln nicht verlässlich die "Physik" der Spielwelt darstellen, sondern interessante Situationen und Ereignisse am Spieltisch erzeugen sollen und dafür oft gebogen und verändert werden.
Ich weiß nicht, ob das, was das Venn-Diagramm der deutschen Rollenspielwelt da als Zielgruppe übriglässt, selbst unter den besten Bedingungen ausgereicht hätte, eine ganze Produktreihe zu tragen.