Ja eben, weil die 5te nicht für die Matte ausgelegt ist! Spiel in der 5ten findet in dreidimensionalem Raum statt und da kann man, mit etwas Imagination, viel spannendere Kämpfe gestalten, als auf einem Brett.
Und genau da setzt meine Kritik ein. Denn die 5te mag den Eindruck erwecken, dass sie nicht für die Matte konzipiert ist, aber alleine, wenn man sich das
Combat Kapitel anschaut, dann wird deutlich, dass es ohne Matte nicht geht. Dann geht eben genau das ungefähre Handwedeln los, was mir ein graus ist und jegliche Transparenz missen lässt.
Verdeutlichen lässt sich das, wenn man sich beispielsweise die Regeln für
Moving around other creatures, oder auch
Difficult Terrain (DND Basic S. 70f) anschaut. Das geht nicht ohne graphische Darstellung. Sei es einer Battlemap oder einer Skizze-
Man kann natürlich viel über Narrative handhaben, aber genau das ist doch die Schwäche. Es steht und fällt mit der SL und der Gruppe. Wenn da was nicht ganz passt, dann wird es auch im mechanischen Handhaben des Kampfes schwer. Ist der Goblin jetzt 28 Feet weg, oder doch 32? Liegt dazwischen difficult Terrain, oder ist es keins? All das muss man in irgendeiner Art und Weise darstellen.
Jetzt gibt uns D&D5 ja die optionale - sprich die modulare - Lösung an die Hand "
Variant: Playing on a Grid" (DND BAsic S. 71). Wenn man die nutzt, dann wird der Kampf echt statisch. Das war die Erfahrung, von der ich in einem meiner vorherigen Posts gesprochen hab.
Mein Hauptkritikpunkt, um ihn nochmal klar darzustellen, ist der, dass D&D5 bestimmte Sachen kaschiert (eben, dass es angewiesen ist auf eine Battlemap) und dem Spieler_innen etwas vorgaukelt.
So frei ist D&D5 nicht. Es impliziert einfach etwas anderes, als dass es sagt, dass es tut. Es verspricht über Varianten und Module anpassbar
auch für die Spieler der 4ten Edition zu sein. Das ist sie nicht.
Es gab/gibt eine klare Fokussierung auf die "alten" Spieler. Sprich 3.x oder noch früher. Und das ist es was mich stört. Es verspricht etwas anderes, als dass es einlöst. Und das war die Stärke der 4ten. Es hat dir klar gesagt, was es von dir als Spieler_in erwartet und was die Designentscheidung dahinter waren. Es war transparent. und somit für alle auf der Matte nachvollziehbar. Natürlich knirscht die 4te hier und da - kein System ist perfekt. Aber immerhin war es kohärent auf einen Stil ausgelegt. Die 5te ist (für mich) eine ganz komische Chimäre. (Aber ich will mit D&D ja auch keine Immersion erzeugen.
Es bleibt für mich als persönliches Fazit festzuhalten: D&D5 scheint zur Zeit (Stand: MM und PH veröffentlicht - DMG kommt noch) nichts für mich zu sein. Ein paar Dinge fand ich gut, aber es gibt so vieles was mir nicht mehr zu gefallen weiß. (Z. B. was macht ein Wizard im Kampf? Kämpfen, Zauber sparen für Situationen außerhalb des Kampfes? Wie breit muss man seine Zauberauswahl auffächern, weil jedes verdammte Monster irgendeine Immunität oder Resistenz zu haben scheint.)