Autor Thema: [D&D 5] Interview mit dem 5e-Consultant RPGPundit zu 5e und Consultantgate  (Gelesen 31127 mal)

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Offline Arldwulf

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Es geht nicht um "Herausforderung", es geht darum, wie lange bestimmte Gegner überhaupt die Chance haben, Ressourcen zu ziehen.

Ja, genau so sehe ich dies auch. Darauf bezog ich mich.

Dennoch - weder in der 1st, noch in der 2nd, noch in 3.0, 3.5, PFRPG oder der 4E - und auch nicht in der 5E werden 5d6 Kobolde nennenswerte Ressourcen von einer Stufe 24 Gruppe (sagen wir lieber Stufe 20 - die 24 gibt's ja nicht überall) abziehen.

Einfach weil sie eine derart hohe Gruppe weder überraschen werden, noch etwas dagegen tun können von ihr überrascht zu werden. Und kein Mittel gegen Zauber der Gruppe haben. Und die Chance, dass sie von einem einzelnem Zauber alle ausgeschaltet werden ist leider in der 5E wieder deutlich gestiegen.

Das Beispiel ist schlicht zu hoch gewählt. Wenn du sagst: "Sie sind für eine Stufe 9 Gruppe noch ein passender Gegner" stimm ich dir problemlos zu, zumindest in manchen der Editionen. Waren sie aber in ein paar der vorherigen Editionen auch, in der 4E kann es durchaus passieren, dass auf der Stufe einzelne der Kobolde noch mehr Trefferpunkte als die Charaktere haben. ;)

Doch für eine Stufe 20, oder gar Stufe 24 Gruppe hilft weder die Bonded Accuracy noch sonst ein Mittel (die 4E macht das gleiche ja beispielsweise mit Minions, und hat dadurch dann einen Stufe 18 Kobold Minion) um so einen Kampf glaubhaft als mehr darzustellen als ein scheues Reh am Waldrand. Auf der Stufe haben sie einfach zu viele Mittel um vor solchen Situationen geschützt zu sein. In der 5E sogar mehr als in manch anderer Edition.
« Letzte Änderung: 8.10.2014 | 07:46 von Arldwulf »

Offline Thandbar

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Und kein Mittel gegen Zauber der Gruppe haben. Und die Chance, dass sie von einem einzelnem Zauber alle ausgeschaltet werden ist leider in der 5E wieder deutlich gestiegen.

Das ist ja der Sinn des Systems: Das Gewürm ist schnell zu beseitigen, kostet aber Ressourcen (Zauberslots).

Zitat
die 4E macht das gleiche ja beispielsweise mit Minions, und hat dadurch dann einen Stufe 18 Kobold Minion

Und es ist vorteilhaft, dass die 5E keine Minions braucht, um sowas darzustellen, weil Du in einer Sandbox erstmal erklären müsstest, weshalb die Stufe 18-Helden plötzlich auf diese Stufe 18-Kobolde stoßen, die unter Glasknochenkrankheit leiden, und weshalb von denen niemand zu sehen war, als die Helden ihre ersten Dungeons geräumt haben. 
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Arldwulf

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^^ welche Glasknochenkrankheit? Ob nun ein 5e Kobold oder ein 4E Minion - auf diesen Stufen sterben beide nach einem einzelnem Treffer. Auf dieser Stufe sind beide Monster nahezu identisch. Beide haben in ihrer jeweiligen Edition durchaus Chance zu treffen, beide sterben nach einem Schlag - die 4E Version macht mehr Schaden gegen Spielercharaktere mit weniger Hitpoints und ist schwieriger zu treffen als ihr 5E Gegenpart. Und natürlich hauen die 4E Charaktere dermaßen viele Gegner nicht mit einem Zauber weg (meistens, aber naja...auch das geht natürlich).

Der Unterschied zwischen 5E Kobolden und 4E Kobolden ist nicht, dass die 4E Minions hat. Sondern, dass sie auch Kobolde hat die nicht nach einem Treffer umfallen. ;)

Dennoch: Egal welche Edition, dieser Encounter funktioniert einfach nirgendwo. Und um ehrlich zu sein...muss er auch nicht. Was die 5E damit erreichen will ist ja nicht Stufe 20 Gruppen gegen Kobolde zu schicken, sondern diese nur etwas länger als sinnvolle Gegner zu nutzen. Halt bis z.B. der oben angesprochenen Stufe 9 oder vielleicht sogar noch leicht länger.

Und auch wenn du da von "Zauberslots" in der Mehrzahl sprichst...tatsächlich ist die Anzahl wohl eher 1 oder 0.

1 wenn der Charakter tatsächlich einen Zauber benutzen sollte, 0 wenn er einen Zauber - Stab oder einen vergleichbaren Gegenstand nutzt. Der sich in der 5E ja ohnehin wieder selbst auflädt, also warum nicht?

Das einzige was passieren würde wenn man 5d6 Kobolde zu einer Stufe 20 5e Gruppe schickt ist dass der Magier der Gruppe dann ein paar neue Untergebene hat.
« Letzte Änderung: 8.10.2014 | 08:08 von Arldwulf »

Scurlock

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Der Unterschied zwischen 5E Kobolden und 4E Kobolden ist nicht, dass die 4E Minions hat. Sondern, dass sie auch Kobolde hat die nicht nach einem Treffer umfallen. ;)

Eines Designelemente der 4E, die ich für absolut schwachsinnig halte...

Offline Arldwulf

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Nicht nur du, es gibt ja viele die Probleme mit Kobolden haben welche mehr Hitpoints als ihre Charaktere besitzen.

Das war ein deutlicher Paradigmenwechsel, der die Spielwelt natürlich auch gefährlicher machte. Und die 5e übernimmt daraus durchaus einiges, auch hier sind niedrigstufige Monster länger im Spiel dabei, und sogar einzelne Fähigkeiten wurden - wenn auch an 5e Mechaniken angepasst - übernommen.

Was auch eine sehr gute Sache darstellt, wie gesagt: Wenn man Goblins oder Kobolde auch auf mittleren Stufen noch einsetzen kann ist das toll. Ich wollte oben nur sagen, dass man es nicht übertreiben sollte. Die Aussage mit den 5d6 Kobolden haut für eine mittlere Stufe ganz gut hin, zumindest wenn man mal solche Sachen wie "ein Zauber - alle besiegt" weglässt. Auf sehr hohen Stufen passt sie aber natürlich nicht mehr.
« Letzte Änderung: 8.10.2014 | 08:45 von Arldwulf »

Scurlock

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Nicht nur du, es gibt ja viele die Probleme mit Kobolden haben welche mehr Hitpoints als ihre Charaktere besitzen.

Das war ein deutlicher Paradigmenwechsel, der die Spielwelt natürlich auch gefährlicher machte. Und die 5e übernimmt daraus durchaus einiges, auch hier sind niedrigstufige Monster länger im Spiel dabei, und sogar einzelne Fähigkeiten wurden - wenn auch an 5e Mechaniken angepasst - übernommen.
Mein Problem war nicht die gefährlichere Spielwelt, sondern die hirnrissige Regelung, dass es Superhelden-Kobolde gab, um die Welt gefährlicher zu machen.

Zitat
Was auch eine sehr gute Sache darstellt, wie gesagt: Wenn man Goblins oder Kobolde auch auf mittleren Stufen noch einsetzen kann ist das toll.
Deshalb halte ich die Bounded Accuracy auch für eine gute Regelung. Man muss dafür nicht auf Superhelden-Kobolde zurückgreifen...

Offline Arldwulf

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Mein Problem war nicht die gefährlichere Spielwelt, sondern die hirnrissige Regelung, dass es Superhelden-Kobolde gab, um die Welt gefährlicher zu machen.
Deshalb halte ich die Bounded Accuracy auch für eine gute Regelung. Man muss dafür nicht auf Superhelden-Kobolde zurückgreifen...

Und was genau würde die aus deiner Sicht zu Superheldenkobolden machen? Das sie die Spieler treffen, und deren Attacken ausweichen können, und ihnen auch (wenn auch nicht in der Gefährlichkeit eines Standard - hochstufigen Monsters) Schaden machen können?

Ich meine... Ich finde toll das du Bonded Accuracy gut findest, aber meinst du nicht dass du es dir nochmal anschauen solltest falls dich dieser Punkt stört?

Offline Slayn

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Und was genau würde die aus deiner Sicht zu Superheldenkobolden machen? Das sie die Spieler treffen, und deren Attacken ausweichen können, und ihnen auch (wenn auch nicht in der Gefährlichkeit eines Standard - hochstufigen Monsters) Schaden machen können?

Ich meine... Ich finde toll das du Bonded Accuracy gut findest, aber meinst du nicht dass du es dir nochmal anschauen solltest falls dich dieser Punkt stört?

Diese Diskussion gab es schon zig mal. Stehen Charaktere und Monster noch in irgendeinem Bezug zur Spielwelt oder nicht?
Praktisch alle nach Oben hin offene Systeme können zu dem Problem kommen das die logische und plausible Antwort ist: Nö. Der Stufe 17 Kobold löscht im Alleingang ein Dorf aus weil die Stufe 1-4 Wachen ihn nie im Leben stoppen können.
Die 4E akzentuiert hier eine Sache, die auch schon in der 3E angefangen hat einfach nur weiter indem diese +1/2 Stufe Boni Sache mit drin ist.

Wenn wir dagegen das System als Grundlage nehmen und auf deren Basis die Welt abbilden, kommt wirres und bizzarres Zeugs raus.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline Arldwulf

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Tjo....nur können die Stufe 1-4 Wachen ihn ja nun einmal stoppen (bezogen auf den Fall des oben angesprochenen Kobold-minions). Kann auch schiefgehen, keine Frage. Aber deshalb haben Dörfler ja nun einmal auch Angst vor derartigen Kreaturen. Aber letztlich ist dies ja nur eine Frage ob ich will, dass auch in klassischem D&D niedrigstufige Monster eine Gefahr für größere Fraktionen sind. Ob die nun das ganze Dorf oder doch die höherstufige Abenteuergruppe sind.

Die Frage beantworten 4e und 5e gleich, nutzen nur andere Techniken zur Umsetzung, wobei die 4e das Problem hat mehr Monstereinträge zu benotigen, und die 5e das das System bricht sobald Zauber im Spiel sind die mehr als nur Schaden machen.
« Letzte Änderung: 8.10.2014 | 13:56 von Arldwulf »

Scurlock

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Und was genau würde die aus deiner Sicht zu Superheldenkobolden machen? Das sie die Spieler treffen, und deren Attacken ausweichen können, und ihnen auch (wenn auch nicht in der Gefährlichkeit eines Standard - hochstufigen Monsters) Schaden machen können?

Ich meine... Ich finde toll das du Bonded Accuracy gut findest, aber meinst du nicht dass du es dir nochmal anschauen solltest falls dich dieser Punkt stört?
Für mich ist es ein Superheldenkobold, wenn dieser im Gegensatz zu den übrigen Kobolden plötzlich den Schaden eines Stufe 8 Monsters macht und dementsprechend auch einstecken kann. Oder wie Slayn schon schreibt, zerstört diese Regelung die Logik in einer in sich konsistenten Welt.
Bei der Bounded Accuracy haben die Stadtwachen Angst vor den Kobolden, weil sie generell in der Gruppe gefährlich sind, aber nicht weil unter ihnen sich ein Superkobold verbirgt. Spieltechnisch mögen hinter beiden Designansätzen die gleichen Absichten stecken. Aber hinsichtlich der Welt, in der die Gruppe herumstreift, liegen zwischen diesen Regelungen Welten.
Insofern ist die Bounded Accuracy genau richtig für mich und ich muss sie mir sicher nicht nochmal anschauen...
« Letzte Änderung: 8.10.2014 | 15:22 von Scurlock »

Offline Arldwulf

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Für mich ist es ein Superheldenkobold, wenn dieser im Gegensatz zu den übrigen Kobolden plötzlich den Schaden eines Stufe 8 Monsters macht und dementsprechend auch einstecken kann.

Es gibt ja zwei Fälle die man betrachten kann, den auf hohen Stufen, und den auf niedrigen Stufen.

Auf hohen Stufen wäre alles was anders ist als bei z.B. einem 3.5 Kobold ist (und dies gilt sowohl in 4E als auch der 5E): Die Trefferchance für den Kobold ist noch da, und seine Verteidigungswerte sind gut genug um ab und an auszuweichen und nicht immer automatisch getroffen zu werden.

Der Schaden eines Stufe 8 Minions ist ja nun einmal nicht der gleiche wie der Schaden eines Stufe 8 Standardgegners, und er steckt auch nicht so viel ein. Genauso wie der Schaden eines Kobolds für einen Stufe 20 Charakter erträglich ist. In beiden Fällen macht es die Masse.

Hier sind 5E und 4E also weitgehend gleich.

Im Fall eines Nichtminions ist es nun tatsächlich so, dass Kobolde auf Stufe 1 deutlich gefährlicher sind als in z.B. 3.5 - sie halten mehr aus, treffen besser und machen mehr Schaden. Auch die Spielercharaktere halten etwas mehr aus, doch insgesamt hat sich das Verhältniss zwischen beiden dennoch zugunsten der Kobolde geändert. Das liegt aber nicht daran, dass die Kobolde (im Verhältniss zur Spielwelt), sondern daran dass die Spielercharaktere schwächer sind. So eine Stadtwache kann daher problemlos auch mal noch eine Stufe über dem Koboldstandardgegner sein auf die Gefährlichkeit betrachtet, und ein wütender Mob von ganz normalen Städtern legt auch problemlos eine Gruppe niedrigstufiger Charaktere Flach. Und natürlich gilt dies dann wieder nicht nur für diese Kreaturen sondern generell. Das Verhältniss der Charaktere zur Spielwelt ist anders - es handelt sich weder um Superkobolde, noch um Wunderwachen. Die sind ganz normal...und gefährlich.

Auch hier lohnt die Betrachtung der 5E - denn auch 5E Kobolde sind gefährlicher als sie dies in 3.5 waren. Man hat also auch dabei etwas übernommen, nur nicht ganz so extrem da das Powerlevel der Charaktere wieder etwas angestiegen ist.

Der Ansatz ist durchaus ähnlich, man versucht 2 verschiedene Ziele zu erreichen. Zum einem gefährlichere Monster auf niedrigen Stufen - zum anderem eine längere Verwendbarkeit dieser Monster.

Die 4E geht beide Ziele mit 2 verschiedenen Mitteln an. Den Kobold welchen man auf Stufe 1 noch als Standardgegner dargestellt hat bekommt man auf späteren Stufen evtl. in einer Minion Form. Die Werte des Monsters richten sich hierbei explizit nach der konkreten Situation. In der nächsten Situation könnte er auch als Teil eines wütenden Mobs fungieren und den Schwarmregeln unterliegen.

Letzteres kennt die 5E auch. Doch die ersten beiden Anwendungen vereint sie über Bonded Accuracy. Was zumindest in der Theorie - und so lange es nur um Schaden und Hitpoints geht besser ist. (Klar...eine Regel für das was vorher 2 brauchte ist immer besser)

Allerdings nun den Nebeneffekt hat, dass viele Effekte nicht von diesem System abgedeckt sind. Der Feendrache oder die Pixie ist eigentlich nicht als Gefahr für einen Stufe 20 Charakter vorgesehen, zumindest nicht als größere Gefahr wie der T-Rex. Tatsächlich ist dies aber so, einfach weil die Zauber dieser Kreaturen nicht an das Hitpoints/Schaden Balancing gebunden sind.

Die Grundgedanken beider Systeme sind dabei durchaus ähnlich, sie haben nur beide verschiedene Vor- und Nachteile bei der Umsetzung der gleichen Ziele.
« Letzte Änderung: 8.10.2014 | 15:52 von Arldwulf »

Offline Fredi der Elch

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Für mich ist es ein Superheldenkobold, wenn dieser im Gegensatz zu den übrigen Kobolden plötzlich den Schaden eines Stufe 8 Monsters macht und dementsprechend auch einstecken kann.
Zumindest in der 3e gab's die aber auch schon. Da konnte ein Kobold beliebige Class Level haben, also beliebig "superheldig" sein. :) Ich finde das jetzt auch überhaupt kein Problem für die In-Welt-Logik. Warum sollten Menschen und Elfen was dazulernen und Helden/Champions haben, Kobolde und Orks aber nicht? Ich empfinde eher das Fehlen von stärkeren Kobolden als sehr unplausibel ("unrealistisch").
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Offline Arldwulf

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Zumindest in der 3e gab's die aber auch schon. Da konnte ein Kobold beliebige Class Level haben, also beliebig "superheldig" sein. :) Ich finde das jetzt auch überhaupt kein Problem für die In-Welt-Logik. Warum sollten Menschen und Elfen was dazulernen und Helden/Champions haben, Kobolde und Orks aber nicht? Ich empfinde eher das Fehlen von stärkeren Kobolden als sehr unplausibel ("unrealistisch").

Um diese (Sonder-)fälle ging es aber eigentlich gar nicht, Kobolde mit Klassenstufen gehen ja in allen Editionen. Gemeint waren tatsächlich Standardkobolde, bzw. auf höheren Stufen deren Minion / Schwarm Varianten.

Scurlock

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Arldwulf, ich habe schon verstanden, dass Du lieber den gameistischen Teil eines Rollenspiels schätzt und Du deshalb die 4E auch so gerne hochhältst. Ich finde das auch ganz toll, ehrlich.
Nur ist für mich der gameistische Bereich eines Rollenspiels unbrauchbar, wenn er sich nicht mit einer in sich konsistenten Spielwelt vereinbar lässt. Insofern ist für mich die Minion-Regel ganz großer Mist. Aber genau aus diesem Grund schätze ich hingegen die Bounded Accuracy. Sie lässt auch auf höheren Charakterstufen vermeintlich schwache Monster für die Helden gefährlich sein, ohne die Konsistenz der Spielwelt groß zu stören.
Und wenn der Feendrache oder ein Pixie einen 20ste Stufe Helden noch ärgern kann, dann kann ich damit gut leben oder passe notfalls einige Parameter als SL an, wenn ich sehe, dass zum Beispiel der Balor zu schwachbrüstig ist. Aber Minions haben in meinem Spiel nichts zu suchen, da mag es auf dem Spielbrett noch so toll sein, sie dort hin- und herzuschieben...

Zumindest in der 3e gab's die aber auch schon. Da konnte ein Kobold beliebige Class Level haben, also beliebig "superheldig" sein. :) Ich finde das jetzt auch überhaupt kein Problem für die In-Welt-Logik. Warum sollten Menschen und Elfen was dazulernen und Helden/Champions haben, Kobolde und Orks aber nicht? Ich empfinde eher das Fehlen von stärkeren Kobolden als sehr unplausibel ("unrealistisch").
Kobolde mit Klassenstufen hatten in der Regel aber eine Funktion in der Spielwelt. Sie waren Schamanen oder Häuptlinge oder Anhänger eines besonders toughen Stammes. Minions hingegen sind nur ein Mittel, um der Charaktergruppe weiterhin eine Herausforderung in Form von Kobolden zu bieten.
« Letzte Änderung: 8.10.2014 | 15:58 von Scurlock »

Offline Arldwulf

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Das kann ich auch völlig nachvollziehen: Wie gesagt - beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile. Insofern muss man da auch akzeptieren wenn für den einen die Vorteile der einen Variante überwiegen, und für den anderen die der zweiten.

Ich war nur verwundert, dass du dich einerseits daran störst wenn Kobolde in größerer Anzahl für die Charaktere auch auf hohen Stufen noch eine Herausforderung sein können - und dann im nächstem Posting schreibst genau dies würdest du gut finden.

Aber wenn ich dich richtig verstanden hab findest du dies eigentlich generell gut - magst nur die Umsetzung dieses Effekts in der 5E lieber als in der 4E.

Richtig so?

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« Letzte Änderung: 8.10.2014 | 16:14 von Arldwulf »

Scurlock

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Ich war nur verwundert, dass du dich einerseits daran störst wenn Kobolde in größerer Anzahl für die Charaktere auch auf hohen Stufen noch eine Herausforderung sein können - und dann im nächstem Posting schreibst genau dies würdest du gut finden.
Mein Problem sind nicht Kobolde als Herausforderung für Charaktere auf höheren Stufen. Hab ich auch nicht geschrieben. Im Gegenteil, ich mag das Konzept.
Mein Problem sind aber Superheldenkobolde, die ohne erkennbaren Grund und nur aufgrund von gameistischen Mechaniken aus der Koboldgruppe herausragen.

Offline Arldwulf

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Mhh...dann hab ich dich wohl missverstanden - das was du dort beschreibst ist natürlich auch in der 4E nicht der Fall. Die ganz normalen Standard - Kobolde welche nicht beim erstem Schlag umfallen ragen ja gerade nicht aus der Koboldgruppe heraus. (und nichtmal aus vergleichbaren Gruppen in der Spielwelt)

Wie gesagt, natürlich auf Standardgegner bezogen, das Powerlevel und ohne Betrachtung von speziellen Gegnern wie dem angesprochenem Kobold mit Klassenstufen oder vergleichbare, auch im Flair herausragende Gegner.

Der Kobold ist schwächer als die Stadtwache wenn du es so beschrieben haben willst.

Scurlock

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Mhh...dann hab ich dich wohl missverstanden - das was du dort beschreibst ist natürlich auch in der 4E nicht der Fall. Die ganz normalen Standard - Kobolde welche nicht beim erstem Schlag umfallen ragen ja gerade nicht aus der Koboldgruppe heraus. (und nichtmal aus vergleichbaren Gruppen in der Spielwelt)
Sie sehen so aus wie die ganzen anderen Kobolde? Also ist nicht erkennbar, ob es ein tougher oder nicht tougher Kobold ist?

Offline Fredi der Elch

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Ah, es geht nur um Minions, ok, hatte ich falsch verstanden.

Was Minions angeht, ist die 5e aus meiner Sicht wirklich etwas eleganter als die 4e. Hier kann man immer dieselben Spielwerte für den Kobold verwenden (wenn die Bounded Accuracy hält, was sie verspricht - bin ich mir nicht sicher... und von den ganzen Problemen, die man sich mit ihr einhandelt mal abgesehen.).

Die 4e muss hier je nach Kontext (Level der Spieler) andere Spielwerte verwenden. Treffen die SC einige Stufen später auf denselben Kobold, ist er plötzlich ein Minion - um ihn in etwa so gefährlich zu gestalten, wie er sinnvollerweise jetzt für die SC sein sollte. Das ist etwas schwer zu verstehen und kann zu Verwirrung führen. Das Konzept: "In-Welt bleibt alles gleich und trotzdem ändern sich die Spielwerte" ist wahrscheinlich für Nicht-Storygamer zu kompliziert. :) Es entspricht halt dem Konzept der 4e, die Monster von den Werten her nur in Bezug auf die SC zu definieren. Deshalb gelten für Monster ja auch andere Regeln als für SC.

Eure ganze Diskussion um Spielweltlogik ist aus meiner Sicht deshalb ein Holzweg. Spielweltlogik ist an der Stelle einfach von der Mechanik getrennt.
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Zitat von: 1of3
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Eure ganze Diskussion um Spielweltlogik ist aus meiner Sicht deshalb ein Holzweg. Spielweltlogik ist an der Stelle einfach von der Mechanik getrennt.
Super auf den Punkt gebracht.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Arldwulf

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Sie sehen so aus wie die ganzen anderen Kobolde? Also ist nicht erkennbar, ob es ein tougher oder nicht tougher Kobold ist?

Naja...in der 4E gibt es nicht "normale" Kobolde in dem Sinne, da es mehrere verschiedene Stats für Standard Kobolde gibt. (und natürlich auch mehrere für die Stadtwache und so weiter).

Insofern sehen die halt aus wie Koboldbogenschützen, Koboldkämpfer, Koboldschamanen oder was auch immer. Die 4E teilt Monster dabei in verschiedene Kategorien (zusätzlich zum Challenge Rating) ein, welche die Werte ebenfalls beeinflussen und teils rein die Kreaturen beschreibend sind (der da ist der Anführer, der da drüben sieht ziemlich brutal aus, der nächste da geht eher hinterhältig vor usw.) teils aber auch auf die spezifische Situation Bezug nehmen in der das ganze stattfindet.

Die haben dann natürlich auch verschiedene Fähigkeiten, der hinterhältige andere als der Typ der die anderen eher anleitet.

"Normal" ist da also ein weiter Begriff. Du solltest aber generell nicht überrascht sein, wenn du auf Stufe 1 auf 4-5 Kobolde triffst und keiner von denen nach einer Runde umfällt, und sie dir ordentlich Schaden setzen. Es ist die normale Situation.

Minions sind eine der oben angesprochenen Situationsbedingten Kategorien und dabei nochmal ein Thema für sich, stellen aber kurz gesagt weniger besonders "schwache" Gegner dar sondern sind eher als Storyelement gedacht. Während es im Normalfall Sinn macht jeden Gegner und alle Kämpfe spannend und abwechslungsreich zu gestalten gibt es auch Szenen in denen dies die Aufmerksamkeit von anderen Dingen abziehen würde. Die Kategorie beschreibt dabei aber nicht die Rolle in der Spielwelt, sondern nur die Rolle in der aktuellen Szene.

Wie du oben schon sagst ist dieses Konzept zur Spielweltsimulation natürlich nicht geeignet, da ich nie die Werte "in der Spielwelt" habe, sondern rein für eine bestimmte Situation gültige Werte. Der gleiche Gegner kann einmal Teil eines aufgebrachten Mobs sein, oder nur ein für die Handlung in der Szene nebensächliches Beiwerk - oder ein wesentlicher Teil der Szene. Obwohl all dies seine Werte ändern würde ändert sich nicht seine Beschreibung in der Spielwelt. Er ist nicht blos weil die Werte für den Mob angegeben wurden nun dazu verdammt ewig nur noch mit den anderen in der Gruppe rumzurennen, und blos weil die Möglichkeit besteht dass er in einer Situation nach einem Schwerthieb niedergestreckt wird bedeutet dies nicht, dass er in einer anderen Situation genauso leicht stirbt.
« Letzte Änderung: 8.10.2014 | 17:10 von Arldwulf »

Offline Archoangel

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Super auf den Punkt gebracht.

I disagree sire. Spielweltlogik sollte sich eigentlich immer auch auf Spielweltmechanik stützen. Z.B. sollten Spieler, NSCs und Monster möglichst nach den selben Regeln funktionieren (was die 3E grandios löst, wohingegen die 4E versagt ... von SW will ich gar nicht erst reden).
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Offline Arldwulf

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I disagree sire. Spielweltlogik sollte sich eigentlich immer auch auf Spielweltmechanik stützen. Z.B. sollten Spieler, NSCs und Monster möglichst nach den selben Regeln funktionieren (was die 3E grandios löst, wohingegen die 4E versagt ... von SW will ich gar nicht erst reden).

Ist halt so eine Frage, denn leider können Regeln die Komplexität der (Spielwelt-) realität ja selten perfekt einfangen. Regeln welche für einen konkreten Teil dieser Spielwelt geschaffen sind werden immer besser geeignet sein um etwas darzustellen, als allgemeine Regeln welche nicht auf diesen konkreten Fall zugeschnitten sind.

Nutze ich Regeln welche für Charaktere geschaffen sind auch fur andere Kreaturen, so komme ich automatisch an einen Punkt an denen diese Regeln die Spielwelt nicht mehr besonders gut abbilden, und an dem eigene Monsterregeln dies besser könnten.

Samael

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Die 4e muss hier je nach Kontext (Level der Spieler) andere Spielwerte verwenden. Treffen die SC einige Stufen später auf denselben Kobold, ist er plötzlich ein Minion - um ihn in etwa so gefährlich zu gestalten, wie er sinnvollerweise jetzt für die SC sein sollte. Das ist etwas schwer zu verstehen und kann zu Verwirrung führen. Das Konzept: "In-Welt bleibt alles gleich und trotzdem ändern sich die Spielwerte" ist wahrscheinlich für Nicht-Storygamer zu kompliziert. :) Es entspricht halt dem Konzept der 4e, die Monster von den Werten her nur in Bezug auf die SC zu definieren. Deshalb gelten für Monster ja auch andere Regeln als für SC.

Super auf den Punkt gebracht, warum ich mit der 4E nie warm wurde.

Offline Archoangel

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@du-weist-schon-wer: Das ist natürlich deine Meinung, die du auch gerne haben darfst. Nicht DIE WAHRHEIT(TM). Was du gelegentlich auch gerne dazuschreiben darfst - ich hebe das Verbot diesbezüglich hiermit auf.
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