Für mich ist es ein Superheldenkobold, wenn dieser im Gegensatz zu den übrigen Kobolden plötzlich den Schaden eines Stufe 8 Monsters macht und dementsprechend auch einstecken kann.
Es gibt ja zwei Fälle die man betrachten kann, den auf hohen Stufen, und den auf niedrigen Stufen.
Auf hohen Stufen wäre alles was anders ist als bei z.B. einem 3.5 Kobold ist (und dies gilt sowohl in 4E als auch der 5E): Die Trefferchance für den Kobold ist noch da, und seine Verteidigungswerte sind gut genug um ab und an auszuweichen und nicht immer automatisch getroffen zu werden.
Der Schaden eines Stufe 8 Minions ist ja nun einmal nicht der gleiche wie der Schaden eines Stufe 8 Standardgegners, und er steckt auch nicht so viel ein. Genauso wie der Schaden eines Kobolds für einen Stufe 20 Charakter erträglich ist. In beiden Fällen macht es die Masse.
Hier sind 5E und 4E also weitgehend gleich.
Im Fall eines Nichtminions ist es nun tatsächlich so, dass Kobolde auf Stufe 1 deutlich gefährlicher sind als in z.B. 3.5 - sie halten mehr aus, treffen besser und machen mehr Schaden. Auch die Spielercharaktere halten etwas mehr aus, doch insgesamt hat sich das Verhältniss zwischen beiden dennoch zugunsten der Kobolde geändert. Das liegt aber nicht daran, dass die Kobolde (im Verhältniss zur Spielwelt), sondern daran dass die Spielercharaktere schwächer sind. So eine Stadtwache kann daher problemlos auch mal noch eine Stufe über dem Koboldstandardgegner sein auf die Gefährlichkeit betrachtet, und ein wütender Mob von ganz normalen Städtern legt auch problemlos eine Gruppe niedrigstufiger Charaktere Flach. Und natürlich gilt dies dann wieder nicht nur für diese Kreaturen sondern generell. Das Verhältniss der Charaktere zur Spielwelt ist anders - es handelt sich weder um Superkobolde, noch um Wunderwachen. Die sind ganz normal...und gefährlich.
Auch hier lohnt die Betrachtung der 5E - denn auch 5E Kobolde sind gefährlicher als sie dies in 3.5 waren. Man hat also auch dabei etwas übernommen, nur nicht ganz so extrem da das Powerlevel der Charaktere wieder etwas angestiegen ist.
Der Ansatz ist durchaus ähnlich, man versucht 2 verschiedene Ziele zu erreichen. Zum einem gefährlichere Monster auf niedrigen Stufen - zum anderem eine längere Verwendbarkeit dieser Monster.
Die 4E geht beide Ziele mit 2 verschiedenen Mitteln an. Den Kobold welchen man auf Stufe 1 noch als Standardgegner dargestellt hat bekommt man auf späteren Stufen evtl. in einer Minion Form. Die Werte des Monsters richten sich hierbei explizit nach der konkreten Situation. In der nächsten Situation könnte er auch als Teil eines wütenden Mobs fungieren und den Schwarmregeln unterliegen.
Letzteres kennt die 5E auch. Doch die ersten beiden Anwendungen vereint sie über Bonded Accuracy. Was zumindest in der Theorie - und so lange es nur um Schaden und Hitpoints geht besser ist. (Klar...eine Regel für das was vorher 2 brauchte ist immer besser)
Allerdings nun den Nebeneffekt hat, dass viele Effekte nicht von diesem System abgedeckt sind. Der Feendrache oder die Pixie ist eigentlich nicht als Gefahr für einen Stufe 20 Charakter vorgesehen, zumindest nicht als größere Gefahr wie der T-Rex. Tatsächlich ist dies aber so, einfach weil die Zauber dieser Kreaturen nicht an das Hitpoints/Schaden Balancing gebunden sind.
Die Grundgedanken beider Systeme sind dabei durchaus ähnlich, sie haben nur beide verschiedene Vor- und Nachteile bei der Umsetzung der gleichen Ziele.