Autor Thema: [D&D 5] Interview mit dem 5e-Consultant RPGPundit zu 5e und Consultantgate  (Gelesen 31237 mal)

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Luxferre

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Ich möchte eigentlich schon gerne mit einem Wort erklären können dass mir die Story wichtiger ist als Regelfanatismus oder Dauerwürfelgerolle.

Individualisierungswahn? Ist nicht böse gemeint, aber meinst Du nicht, dass Rollenspieler an sich reicht?

Offline Grimtooth's Little Sister

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Offensichtlich nicht.

Sehr oft muss man, wenn man sich bei einem Forenspiel bewirbt, seinen Spielstil bzw seine Erwartung erklären. Das muss man auch wenn man ein Spiel anbietet. Da ich auch nicht immer Spiele im genau gleichen Stil biete oder spielen will artet das manchmal schon in echte Arbeit aus, auch weil man erst mal rausfinden muss was die anderen Spieler eigentlich so wollen. Da lag ich auch schon öfter mal verkehrt wenn ich dachte irgendein Spielstil-Begriff sei eigentlich klar aber dann waren deren PCs doch recht anders.

Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

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Luxferre

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Offline Haukrinn

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Ich möchte mich ganz elitär vom Pöbel abgrenzen.
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Ich als Rollenspielerinmann empfehle da einfach den Titel zu nehmen, den Du schon hast. ;)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Hewisa (gone for good)

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Offline Skyrock

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Ich möchte mich ganz egalitär von den Besserspielern abgrenzen und gleichzeitig damit protzen, dass mein Spielstil der einzig normale ist.
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Offline Slayn

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Ich möchte mich ganz egalitär von den Besserspielern abgrenzen und gleichzeitig damit protzen, dass mein Spielstil der einzig normale ist.

Hm ...

Bier?
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Offline Skyrock

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Rothaus? :)
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Offline Greifenklaue

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Ich möchte eigentlich schon gerne mit einem Wort erklären können dass mir die Story wichtiger ist als Regelfanatismus oder Dauerwürfelgerolle.

Ist das nicht schon wieder ein herabsetzen anderer Spielstile? Also "Regelfanatismus" und "Dauerwürfelgerolle".

Gibt glaube ich keinen, der seinen Stil so beschreibt ...
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Offline Talwyn

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Offline Oberkampf

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Als Storygamer bezeichne ich mich seit ca.  15-20 Jahren (um mich von den Rules-Lawjern, Powergamer, Hack`n`Slayern abzuheben). Wie ich schon sagte: bei mir am Spieltisch stehen die Geschichte (das Abenteuer) und die Charaktere (Charakterentwicklung jenseits der Regeln) im Vordergrund. das verstehe ich unter Storytelling, weshalb ich mich als Storygamer bezeichne, oder eben als Storyteller. Da die WoD den begriff Storyteller besetzt hat und sich anschließend in eine Art Superheroes with Fangs entwickelte habe ich mit der Zeit Absatand davon genommen mich Storyteller zu nennen um nicht eine falsche Idee von meinem Stil zu leiten zu implizieren. Aus selbigem Grund darf ich mich dann jetzt wohl von Storygamer verabschieden ... nicht das einer noch am Ende glaubt Spieler hätten bei mir ernsthaft was zu melden ...

Was bin ich denn jetzt? Ist der Begriff Role-Gamer schon belegt?

Am hilfreichsten ist mMn nach, wenn man die Frage nach Story im Rollenspiel in Idealtypen betrachtet. Also gar nicht den Anspruch erhebt, dass reale Menschen sich eindeutig einer Kategorie zuordnen, sondern Storygamer, Storyteller und "klassische Rollenspieler" (oder OSRler usw.) eher als ein Modell ansieht für einen Spielstil, nach dem Leute ab und zu spielen und ab und zu nicht spielen und häufig teilweise spielen.

Die Frage ist immer, wie man Story im Rollenspiel versteht. Für mich ergibt folgende Einteilung einen Sinn:

Storygamer würde ich dabei für Leute vorschlagen, die sich zum Spiel mit dem Ziel treffen, gemeinsam während des Spielens eine dramaturgisch anspruchsvolle Geschichte zu entwickeln UND ein System benutzen, das für diese Aufgabe speziell zugeschnitten ist.

Storyteller treffen sich zum Spiel, um eine weitgehend von der SL vorstrukturierte Geschichte mit Leben zu füllen, zu bereichern und in Grenzen zu variieren. Sie können dabei ein System benutzen, dass für diese Aufgabe zugeschnitten ist, aber oft sind ihnen mechanische Fragen egal, weil die SL sehr hohen Einfluss auf das Geschehen ohne Regelbindung hat. (Das kommt auch daher, das die ersten Storytelling-Games sehr wenige mechanische Neuerungen brachten, die das Erzählen und Ausschmücken einer Story erleichtern, sondern sich mechanisch oft in den traditionellen Bereichen aufhielten.)

Davon unterscheiden sich Welterforscher. Einige Varianten des "klassischen Rollenspiels" erheben den Anspruch, es ginge im Rollenspiel nicht um Stories, oder zumindest nicht primär. Die besten Antworten aus diesem Bereich kommen mMn mit der Theorie der nachgereichten Story. Das bedeutet, man trifft sich nicht, um gezielt eine Story zu erspielen oder eine vorgegebene Story zu interpretieren, sondern man spielt Umgebungserkundung ohne Storyanspruch. Hinterher kann man aber die Ereignisse, die sich während des Spiels zugetragen haben, als eine Story mit eigener Dramaturgie formulieren. Das wäre die Antwort eines Sandboxers auf den vermeintlichen "Angriff", dass es bei seinem Spielstil überhaupt keine Story gäbe.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass spätestens seit den 90ern Storytelling der Mainstream ist. Das kann in Extremformen ausarten, das kann ein bisschen um offene Action- und Kampfelemente ergänzt oder mit einem Erkundungsabschnitt aufgelockert werden, aber die Erwartungshaltung ist, dass Spielleiter und Abenteuerautor für die Gruppe eine dramaturgisch gestaltete Geschichte zum Mit- und Nachspielen vorbereitet haben. Gerade Teile des neuen 5E Abenteuers Hoard of the Dragon Queen, soweit ich es gelesen habe, bedienen diesen Anspruch ganz gut.
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Offline Thandbar

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Das sind im Grunde Standpunkte gegen die Gruppe, die heute als Storygamer bekannt ist.

Danke für die Erläuterungen!
Ich kann den Sinn hinter den "Landmarks" jetzt vermutlich etwas besser verstehen, wenngleich ich überhaupt nicht von ihrer Schlüssigkeit überzeugt bin. Offenbar stammen die aus dem Jahre 2006; vielleicht würde man heute die Grenzen (oder was auch immer) anders setzen. FATE ist ja mittlerweile auch zu einem Spiel innerhalb des Mainstreams geworden.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Arldwulf

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Gibt halt 2 Lesarten dafür.

"D&D ist toll, und alles was nicht D&D ist ist doof"

Und:

"D&D ist das erfolgreichste Rollenspiel auf dem Markt, und man sollte sich gut anschauen warum dies so ist. Anstatt zu sagen die Käufer sind halt doof/mögen nix neues oder zu unterstellen, das was sie gut finden gibt es gar nicht."

Die 2. macht durchaus Sinn, auch als Diskussionsgrundlage.

Offline Sashael

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Bei Pundit gehe ich ehrlich gesagt aber von Variante 1 aus.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Selganor [n/a]

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Offensichtlich nicht.

Sehr oft muss man, wenn man sich bei einem Forenspiel bewirbt, seinen Spielstil bzw seine Erwartung erklären. Das muss man auch wenn man ein Spiel anbietet. Da ich auch nicht immer Spiele im genau gleichen Stil biete oder spielen will artet das manchmal schon in echte Arbeit aus, auch weil man erst mal rausfinden muss was die anderen Spieler eigentlich so wollen. Da lag ich auch schon öfter mal verkehrt wenn ich dachte irgendein Spielstil-Begriff sei eigentlich klar aber dann waren deren PCs doch recht anders.


Und warum willst du den Rest der Welt "zwingen" einen Fachbegriff zu lernen falls sie ihn noch nicht kennen wenn du in ein paar Worten/Saetzen wahrscheinlich besser erklaeren kannst was du meinst?

Ein einzelnes Wort ist toll, aber eben nur wenn jeder weiss was damit gemeint ist. Und wehe dieses Wort hat mehrere moegliche Bedeutungen, dann kommt es zwischen Leuten die glauben dass sie wissen was sie meinen auf einmal zu Misverstaendnissen.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

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"D&D ist das erfolgreichste Rollenspiel auf dem Markt, und man sollte sich gut anschauen warum dies so ist."

Das ist einfach: es war das erste Rollenspiel und es hat ein gut zu vermarktendes Thema getroffen. Über einen sehr langen Zeitraum kannten viele nicht mal was anderes.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Das ist einfach: es war das erste Rollenspiel und es hat ein gut zu vermarktendes Thema getroffen. Über einen sehr langen Zeitraum kannten viele nicht mal was anderes.

Tjo...und die Aussage des Pundit ist: Dies ist ein Trugschluss.

Ich würde ihm auch zustimmen dabei.

Online Crimson King

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Ja, das kann nicht überraschen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
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Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
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J.W. von Goethe

Offline Thandbar

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Ich sehe nicht, inwiefern D&D Modell für ein Spiel sein sollte, dass mit vielen verschiedenen Spielstilen kompatibel ist. Natürlich *kann* man verschiedene Sachen spielen und handwedelnd einstreuen, wenn man als Gruppe darauf Lust hat, aber das geht doch mit jedem Spiel so. Es ist ja kein Zufall, dass das zweite der drei großen Bücher stets ein Monsterhandbuch ist, und kein Diplomatiehandbuch oder Kriminalfallhandbuch.

Wenn es darum geht, die bisherigen Kunden von D&D zufrieden zu stellen, ist es ja durchaus kein Fehler, zumindest grob in dieselbe Kerbe zu stoßen. Wenn man jedoch neue Kunden ansprechen will, muss man gucken, ob die vielleicht was anderes bevorzugen würden. Und es gibt genug Leute, die auf Fantasy-Monsterhatz mit 6-8 Kämpfen am Tag einfach nicht so richtig Böcke haben.
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Offline Arldwulf

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@chrimson king: Hoffe ich doch, das dies keinen überrascht.  ;)

Hab ja schließlich bereits oben beschrieben, warum ich dies so sehe. Und ganz generell, zumindest im eingeschränktem Kosmos der Rollenspielforen ist es ja ohnehin etwas seltsam Leuten vorzuwerfen sie kennen es nicht anders, und spielen etwas nur aus Gewohnheit.

Dafür ist heutzutage die Informationsflut viel zu groß, und viel zu leicht sich über Alternativen zu informieren.

@Thandbar: Ja, und hier hab ich auch das größte Problem mit dem Pundit, er sagt zwar man solle viele Spielstile einbringen, bewirbt dabei aber etwas was stark auf einen einzelnen Spielstil ausgelegt ist.
« Letzte Änderung: 10.10.2014 | 09:19 von Arldwulf »

Offline Thandbar

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Dafür ist heutzutage die Informationsflut viel zu groß, und viel zu leicht sich über Alternativen zu informieren.

Es ist aber nicht leicht, eine Gruppe für ein Spiel jenseits des Mainstreams zu finden, geschweige denn einen SL, wenn man selber keiner sein möchte. Diese Abhängigkeit von anderen Menschen, die das jeweilige Regelwerk nicht nur besitzen, sondern obendrein kennen, macht es ja so schwierig, einfach mal Bulldogs! oder was auch immer zu spielen.

Ich hatte mal eine Vampir-Spielerin seinerzeit befragt, was sie von der nWoD halte. Sie antwortete mir: Nichts, weil ihr Spielleiter einen Blick ins Regelwerk geworfen hätte und es doof fand, zumal er sich nicht in was Neues einarbeiten wollte, was einen anderen Würfelmechanismus habe.

Wenn ich Interesse an einem Computerspiel habe, ist es kein Problem, online dafür Leute zu finden, selbst wenn es sich um ein altes und Nischenspiel handelt. Ich bin nicht darauf angewiesen, mich bei den Riesen zu bedienen, wenn ich realistische Chancen haben will, den Kram auch wirklich zu spielen.
Auf der Drachenzwinge hat man ja offenbar schon Schwierigkeiten, Gruppen für die 5E zu finden. 
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Offline 1of3

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@Huntress: Du versuchst jetzt wieder "Spielertypen" zu beschreiben, also ein Modell aufzustelllen, wie Leute ungefähr spielen. Ehrlich gesagt: Das weiß ich nicht. Ich glaube aber, dass es aktuell drei ausdifferenzierte Schulen gibt, die behaupten auf eine Weise zu spielen, auf Grund dieser Ideen Ansprüche an Spiele stellen, dafür eine bestimmte Fachsprache verwenden, gewisse Autoritäten anerkennen und gewisse Medien und Treffenpunkte haben.

Das sind Storyteller, Storygamer und OSRler. Es gibt in der Tat keine Schule "klassischen Rollenspiels" aus einfachem Grund: Der Mainstream redet nicht. Es spricht nur, wer sich vom Mainstream in irgendeiner Weise abheben will. Es gibt sehr wohl diverse weitere Arten und Weisen zu spielen, man denke an Leute die Spaß an mechanischer Optimierung von Charakteren haben. Aber diese Strömungen haben es noch nicht geschafft, sich in gewisser Weise zu institutionalisieren. Sie haben keine Struktur und keinen Auftritt nach Außen.

In diesem Sinne ist es Scheiß egal, wie du tatsächlich spielst. Wenn du die Jokes, die ich über das Storygamer-Monster gemacht habe, nicht zumindest ansatzweise verstanden hast, bist du kein Storygamer. Du gehörst dann nicht dieser Schule an, denn du kennst ihre Codes nicht. Möglicher Weise sind in deinem Spielen Anleihen dieser Schule.

Wir müssen hier also sehr klar differenzieren: Spielstil oder Spielschule.

Wir können jetzt natürlich auch einen Spielstil als Storygaming, Storytelling oder sonst etwas bezeichnen. Dann ist aber die Frage, was den auszeichnet. Ich würde dir z.B. nicht zustimmen, dass die SL eine Gesichte vorbereiten muss, um Storytelling zu betreiben. Ich würde dir auch nicht zustimmen, dass Storygaming bedeutet, eine anspruchsvolle Geschichte zu entwerfen. Aber wie Fredi sagte: Das kannst du halten wie ein Hauself, Sprache gehört niemandem.

Die Gruppe, die sich als Storygamer bezeichnet, zielt aber in ihren Selbstaussagen gar nicht darauf ab, anspruchsvolle Geschichten zu entwerfen. Die wollen "kohärentes Rollenspiel". D.h. die können ganz begeistert D&D spielen und Monster metzeln. Das gehört zur Parteillinie.

Offline Arldwulf

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@Thandbar: Ist halt die Frage wie weit der Satz tragen soll. Bis zu "Die meisten Leute Spielen D&D weil es ihnen tatsächlich Spaß macht" würde ich problemlos mitgehen, bis zu "und deshalb können sie mit keinen anderen Sachen Spaß haben" nicht.

Die Verfügbarkeit ist natürlich eine grosse Schwierigkeit, da stimme ich dir durchaus zu. Aber es ist ja auch nicht so als ob diese nur am Veröffentlichungszeitpunkt liegt, man kann dies auch nicht ganz von dem Regelsystem trennen. Und sei es auch nur wie dies nach außen wirkt.
« Letzte Änderung: 10.10.2014 | 09:45 von Arldwulf »