Hauptsächlich bin ich der Meinung, dass man mit dem Genre und mit dem Regelwerk spielen sollte, und nicht gegen das Genre oder gegen das Regelwerk.
Genres, wo gewaltfreie Lösungen üblich sind, Gewaltanwendung selten oder gar verpönt ist oder physische Gewalt üblicherweise überhaupt nicht zu den üblichen Konfliktlösungsmechanismen gehört, kann man ohne Kampf spielen. Insbesondere, wenn sie von einem Regelwerk getragen werden, das anstelle eines Kampfsystems mit zu verwaltenden Ressourcen eine andere Mechanik anbietet, die für das Genre typischen Konflikte (oder Probleme der Protagonisten, Hindernisse usw.) aufzulösen, ihre Konsequenzen zu ermitteln und Spannung zu erzeugen.
In, sagen wir mal, einer Anwaltsserie oder einer Arztserie kommt es recht selten zu Kämpfen. Trotzdem gibt es Konflikte, wie Bürointrigen, romantische Verwicklungen, zu gewinnende Prozesse oder zu behandelnde Krankheiten. Mit dafür passenden Regelwerken kann das wunderbar gespielt werden.
Was mich aber fuchst, das ist, wenn man sich auf ein typisch gewaltlastiges Genre, wie es Fantasy, Space Opera oder Urban Fantasy mit Monsterjagd ist, geeinigt hat, ein dafür passendes Regelwerk mit halbwegs rundem Kampfsystem ausgesucht hat und dann am Tisch ein Spiel mit fast ausschließlich diplomatischen "Konflikten" und bestenfalls Such- und Schleichaktionen, für die es keine Regeln oder nur Rumpf-Regeln gibt, vor den Latz geknallt bekommt, weil irgendwer (am besten der SL!) Kämpfen doof findet.