Autor Thema: D&D5 - Smalltalk  (Gelesen 886995 mal)

Gunthar, Zed und 7 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline schneeland

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8950 am: 1.07.2024 | 14:50 »
Das CR-System tut das was es soll. Es gibt mir eine ungefähre Ahnung ob ein Monster meine Gruppe auslöschen wird oder ob sie mit ihm den Boden aufwischt. Klar gibt es immer noch Ausreißer, aber meistens tut es seinen Job.

So grob über den Daumen gepeilt würde ich da nicht mal widersprechen, aber konkret für die 5e funktioniert das CR-System m.E. nicht wahnsinnig gut. Da spielen m.M.n. verschiedene Faktoren rein, aber neben der grundsätzlichen Schwierigkeit, Sonderfertigkeiten da korrekt "einzupreisen" scheinen mir schon die spezifische Annahmen (dass Gruppen auf höheren Stufen ohne magische Gegenstände unterwegs sind, dass es 6-8 durchschnittliche Encounter pro Abenteuertag gibt, dass ohne Feats gespielt wird) dafür zu sorgen, dass das wirklich nur noch Pi mal Daumen ist.
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Offline aikar

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8951 am: 1.07.2024 | 14:54 »
das wirklich nur noch Pi mal Daumen ist.
Ja, ist es. Das leugne ich auch nicht. Ich sage nur für das, was ich davon erwarte, ist das genug. Und ich denke der Preis um es präziser zu machen, wäre dem Spiel das zu nehmen, was mir daran gefällt.
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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8952 am: 1.07.2024 | 14:55 »
Der Sinn von CR ist aber ja nicht einen Anspruch auf schaffbare Encounter zu erhalten. Sondern Spielleitern zu helfen einzuschätzen wie schwer oder leicht eine Begegnung ist.

Und, leistet es das? ;)

Das ist ja ein Stück weit der Witz an der Sache: die Frage danach, wie schwer oder leicht eine Begegnung eventuell ist, stellt sich grundsätzlich in jedem System (eventuell existierende Exoten, in denen Begegnungen grundsätzlich nicht zu Auseinandersetzungen o.ä. führen können, mal außen vorgelassen). Aber längst nicht jedes System versucht das mit dem Zuweisen spezieller und meist mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogener Herausforderungsgrade zu lösen, sondern in den meisten muß man sich eben doch die angedachten Gegner selbst betrachten und dann zwischen Erfahrung und Bauchgefühl seine eigenen Entscheidungen treffen...und das scheint meist auch schon einigermaßen zu klappen, sonst würde man von dieser Fraktion deutlich öfter Beschwerden zu genau diesem Thema hören. :) Zum Geier, vor der 3. Edition hat (A)D&D selbst zu dieser Art von Spielen gehört, weil man allein mit der Trefferwürfelzahl eines Monsters oder den für einen Sieg erhältlichen Erfahrungspunkten eben auch nicht schon alles über die Gefahr wußte, die es eventuell darstellt...

Bringen mir Dinge wie Challenge Rating, Battle Value, Monsterklasse und wie sie alle noch heißen mögen in dieser Hinsicht also tatsächlich einen praktischen Vorteil, weil's mit ihnen wirklich schneller geht? Oder muß ich auch da immer noch mal nachschauen, ob z.B. ein Oger und eine Sahuagin-Priesterin (beide CR 2) tatsächlich so beliebig austauschbar sind? Denn wenn Letzteres der Fall ist, dann sind das alles eigentlich nur noch mehr oder weniger veschlüsselte "Dieser Gegner ist soundsoviele Punkte wert"-Angaben wie bei Space Invaders & Co. für den High Score...und die wiederum brauche ich nur dann, wenn ich tatsächlich auch Erfahrungspunkte für individuelle Gegner austeilen will. Aber das Thema hatten wir ja gerade. :)

Offline schneeland

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8953 am: 1.07.2024 | 15:02 »
Ja, ist es. Das leugne ich auch nicht. Ich sage nur für das, was ich davon erwarte, ist das genug. Und ich denke der Preis um es präziser zu machen, wäre dem Spiel das zu nehmen, was mir daran gefällt.

Da kann ich schwer was gegen sagen, denn das ist ja eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich selber hänge jetzt auch nicht am CR-System insgesamt, aber wenn man eins hat, dann müsste es für mich besser sein als das, was die 5e hat - so wie es jetzt aussieht, empfinde ich es als eher nutzlos. Und ich glaube, das geht besser auch ohne gleich komplett zur 4e zurückzugehen (ist aber natürlich ein ganzes Stück Arbeit für die Designer).
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Online Sashael

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8954 am: 1.07.2024 | 15:11 »
Und das Ergebnis war, dass der 4e immer vorgeworfen wurde, zu brett- oder computerspielig zu sein. Darauf wollte ich hinaus. Es gibt das eine nicht ohne das andere.
Hervorhebung durch mich.
Den Vorwurf hab ich nie wirklich nachvollziehen können, weil schon in D&D 3 in meinem Umfeld fast immer auf Battlemap mit allem und scharf gespielt wurde.
Für mich hat sich da am Spieltisch in der Hinsicht nur sehr sehr wenig geändert.

Bringen mir Dinge wie Challenge Rating, Battle Value, Monsterklasse und wie sie alle noch heißen mögen in dieser Hinsicht also tatsächlich einen praktischen Vorteil, weil's mit ihnen wirklich schneller geht?
Wenn das System ordentlich designt wurde, ist die Antwort halt: Mir bringt das sehr viel.

Da 5e auf DDMM (Der DM Machts) designt wurde, ist das System dann wieder so schwammig, dass mir persönlich das sehr wenig bringt.
Erst letztens hatte ich in meiner Gruppe zwei Kämpfe, die als herausfordernd rüberkommen sollten. Hat beim ersten noch funktioniert, beim zweiten ist mit der Gruppe von Runde 1 an der Boden aufgewischt worden.

Da ich nicht per se das Ziel habe, möglichst viele Charakterblätter toter SC zu sammeln, finde ich das sehr unbefriedigend.
Bin ich (zu) vorsichtig bei der Gegnerauswahl, sind die Kämpfe trivial. Versuche ich mal was aus dem System zu kitzeln, muss ich mit plötzlichem TPK rechnen.
Und der Grat dazwischen ist mir bei D&D 5 irgendwie zu schmal.
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Offline aikar

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8955 am: 1.07.2024 | 15:14 »
Bin ich (zu) vorsichtig bei der Gegnerauswahl, sind die Kämpfe trivial. Versuche ich mal was aus dem System zu kitzeln, muss ich mit plötzlichem TPK rechnen.
Und der Grat dazwischen ist mir bei D&D 5 irgendwie zu schmal.
Darf ich fragen, auf welcher Stufe du spielst? Ich hatte das Problem bei D&D5 durchaus schon, aber erst in den höheren Stufen.
Womit ich nicht sagen will, dass es das Problem vorher nicht geben kann. Evtl. hatte ich einfach Glück.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8956 am: 1.07.2024 | 16:39 »
Klingt super  ;D Sorry, da finden wir nicht zusammen, weil deine Ängste nicht meine sind. Meine Gruppe ist gerade unterwegs durch das Feywild und hatte gestern ein nettes Abendessen mit einer Schlüssel sammelnden Goblinfrau und ein paar sprechenden Bäumen. Und ich liebe Planegea (da sind Elfen transparent weil sie halb aus Träumen stammen und Zwerge zum Teil mit Kristallen durchwachsene besessene Baumeister, die ihre Städte verlassen, sobald sie fertig gebaut sind.) ~;D

Aber das hat doch mit Elfen und Zwergen überhaupt nichts mehr zu tun, außer dem Namen... in meinen Augen nicht nur völlig irreführend, sondern auch sinnbefreit. "Das ist ein Auto. Aber es hat keinen Motor und keine Räder, und es fliegt." Das ist eben KEIN Auto mehr im Sinne des Begriffes.

Das will mir nicht in den Kopf. Ja, Sprache ändert sich, Auffassungen ändern sich. Aber so verlieren Begriffe durch maximale Aufweichung ihre Funktion.
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Offline Sphinx

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8957 am: 1.07.2024 | 16:42 »
Und das Ergebnis war, dass der 4e immer vorgeworfen wurde, zu brett- oder computerspielig zu sein. Darauf wollte ich hinaus. Es gibt das eine nicht ohne das andere.
Wobei das glaube ich ehr an den Mechaniken lag und weniger am funktionierenden CR System.

Online Sashael

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8958 am: 1.07.2024 | 16:43 »
Darf ich fragen, auf welcher Stufe du spielst? Ich hatte das Problem bei D&D5 durchaus schon, aber erst in den höheren Stufen.
Dieser spezielle Fall war für eine Stufe 5 Gruppe.
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Offline Ainor

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8959 am: 1.07.2024 | 17:06 »
Ja, ist es. Das leugne ich auch nicht. Ich sage nur für das, was ich davon erwarte, ist das genug. Und ich denke der Preis um es präziser zu machen, wäre dem Spiel das zu nehmen, was mir daran gefällt.

Sehe ich auch so. "wir müssen das System SO designen damit das CR System funktioniert" halte ich für eine völlige Fehlleistung. Abgesehen davon: es gibt prinzipiell Limits wie genau ich den Ausgang von Kämpfen anhand von 20+ CR Klassen vorhersagen kann. Aber das ist nicht 5E spezifisch denn Resistenzen, Gelände, etc sind ja immer ein Thema.

Erst letztens hatte ich in meiner Gruppe zwei Kämpfe, die als herausfordernd rüberkommen sollten. Hat beim ersten noch funktioniert, beim zweiten ist mit der Gruppe von Runde 1 an der Boden aufgewischt worden.

Da würde mich auch mal interessieren was das für ein Kampf war.

 
Und der Grat dazwischen ist mir bei D&D 5 irgendwie zu schmal.

Warum sollte der speziell bei 5E schmal sein?
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8960 am: 1.07.2024 | 17:11 »
Dass sich WotC beim Monsterbau nicht an die Vorgaben im DMG hält ist ja schon lange bekannt und die Encouterbuilding-Regeln haben auch "Luft nach oben" (um es mal höflich zu formulieren).

Dass es gar nicht so kompliziert sein muss haben mir die A5E Encounter rules gezeigt. (Besonders der "Adventuring Day" gegen Ende)

Und wenn du dann noch dazu Monster haben willst die "sinnvoll" gebaut sind (z.B. vom "Blog of Holding" Autor Paul Hughes), dann kannst du dir mal die Varianten der Monster Manual Monster in der Monstrous Menagerie anschauen.

Die Bauregeln nach denen die Monster gebaut wurden sind unter https://a5e.tools/rules/designing-monsters online (oder auch im MM)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Arldwulf

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8961 am: 1.07.2024 | 17:23 »

Das CR-System tut das was es soll. Es gibt mir eine ungefähre Ahnung ob ein Monster meine Gruppe auslöschen wird oder ob sie mit ihm den Boden aufwischt. Klar gibt es immer noch Ausreißer, aber meistens tut es seinen Job.

Im Prinzip hast du da schon alles verstanden. Es geht nur um die Qualität mit der das System seinen Job macht. Und die ist halt etwas schlechter als zuvor in mehrerer Hinsicht. Dadurch wird es nun nicht furchtbar und unbenutzbar oder dergleichen.

Nur eben etwas schlechter. Das magische Gegenstände nicht einberechnet werden ist ja nur ein Aspekt von vielen die man kritisieren könnte.

Wobei das glaube ich ehr an den Mechaniken lag und weniger am funktionierenden CR System.

In erster Linie lag es daran, dass irgendwann die Buchtexte keine Relevanz mehr in der Diskussion hatten und dann Buchinhalte nach dem Motto "du solltest nicht all deine Begegnungen auf die Charakterstufe der Charaktere anpassen" als "man macht nur noch Kämpfe der eigenen Charakterstufe" dargestellt wurden.

Aber naja...das ist natürlich nichts was 5e jetzt irgendwie abhalten würde ein besseres CR System zu verwenden.

Offline Mouncy

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8962 am: 1.07.2024 | 17:35 »
Dass zwischen TPK und easy peasy Zitrone drückie nicht viel Luft ist, liegt halt daran dass man gefühlt nicht stirbt. Das Problem hatte die 4e ja auch. Ich spiele 5e nur noch mit gehausregelten dath saves, ist deutlich spannender.

Offline Fillus

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8963 am: 1.07.2024 | 17:55 »
Ich werde jetzt mal eine andere Methode in der neuen Kampagne ausprobieren. Charaktertod gibt es in der Form nicht mehr, wenn nicht ausdrücklich gewünscht wird. Aber die Kämpfe werden dafür auch schwer und statt eines Charaktertodes gibt es dann eine Strafe in der Form, dass ich permanent TP in Höhe der aktuellen Stufe abziehen lasse.

Offline Selganor [n/a]

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8964 am: 1.07.2024 | 18:09 »
Wir haben (mit 4 Spielern) inzwischen ToA, CoS, BG:DtA durch, in keiner der Runden war ein Cleric dabei (ich war zwar in allen 3 Kampagnen der "Heiler" das aber so nebenbei als Bard, Warlock und Savant/Marshal respektive), in DoIP (das wir erst zu 3/4 durch haben) war ich Artificer.
Die Anzahl der Death Saves die wir in der Zeit gemacht haben lässt sich an einer Hand (maximal 2) abzählen.
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Offline Arldwulf

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8965 am: 1.07.2024 | 18:41 »
Und, leistet es das? ;)

Nur so lala.

Da sind schon einige problematische Schwachstellen enthalten, vor allem was die Berücksichtigung von Effekten, Gegnergruppen und magischen Gegenständen angeht.

Das war halt schon mal deutlich besser und so einige Elemente nach denen CR berechnet wird sind eher unbedachte Folgewirkung anderer Designentscheidungen deren Konsequenzen auf das CR zu wenig bedacht oder in Kauf genommen wurden.
« Letzte Änderung: 1.07.2024 | 18:43 von Arldwulf »

Offline Arldwulf

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8966 am: 1.07.2024 | 18:55 »
Und ich glaube, das geht besser auch ohne gleich komplett zur 4e zurückzugehen (ist aber natürlich ein ganzes Stück Arbeit für die Designer).

Ist letztlich aber auch der Grund für die semi-funktionierende Lösung der 5e: man hat dadurch Aufwand gespart. Ist natürlich Aufwand den anschließend der Spielleiter zu machen hat. Und der dann auch das Spiel ein wenig einschränkt indem es für den Spielleiter schwieriger wird Eigenkreationen oder unbekannte Sachen reinzubringen.

Aber wer weiß, vielleicht hätte es die 5e damals gar nicht gegeben wenn die Designer ihren Bossen erzählt hätten "kommt lasst uns ein super ausgefeiltes Spiel bauen welches von Grund auf stringent designed ist und so richtig den Spielleitern Arbeit abnimmt, dauert zwar etwas länger und kostet mehr ist aber doch ok, oder?"

Damals war es einfach wichtiger die Spieler wieder an Bord zu holen.

Offline Ainor

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8967 am: 1.07.2024 | 23:32 »
Dass sich WotC beim Monsterbau nicht an die Vorgaben im DMG hält ist ja schon lange bekannt

Gut, aber was bedeutet das? Die Vorgaben im DMG sind doch keine göttliche Weisheit an die man sich nur halten müsste und alles wird gut.

und die Encouterbuilding-Regeln haben auch "Luft nach oben" (um es mal höflich zu formulieren).

Die Regeln selbst finde ich jetzt finde ich jetzt nicht so problematisch. Das Hauptproblem ist dass sie im Drache mit Kobolden Szenario falsch liegen. Und natürlich die Frage der Kalibrierung, also wo genau z.B. das Deadly encounter anfangen soll.

Dass es gar nicht so kompliziert sein muss haben mir die A5E Encounter rules gezeigt. (Besonders der "Adventuring Day" gegen Ende)

Die Leute haben sich durchaus einige Gedanken gemacht, aber ob das so viel einfacher ist?
Und dieses System funktioniert so nicht wirklich für SCs verschiedener Stufe, und es kann starke Einzelgegner nicht bewerten (was ja eines der Hauptprobleme im CR system ist).

Ganz interessant finde ich:
"For example, four 5th level adventurers are in good stead to defeat 20 hobgoblins (CR ½ each). If the party has two spellcasters, it’s likely they wipe the floor with the hobgoblins. If the party has only melee combatants like rogues or fighters however, they might have a tough time or even be overwhelmed."

Mit anderen Worten: ohne die Klassen zu betrachten kann man nicht sagen ob das Encounter sehr einfach oder sehr schwer wird. Das sollte man beachten wenn man sich über CR Systeme beschwert.

Die Bauregeln nach denen die Monster gebaut wurden sind unter https://a5e.tools/rules/designing-monsters online (oder auch im MM)

Auch hier:
"You can raise or lower the monster’s Armor Class by one or two points without altering it in any other way."

Wenn bis zu 4 AC Punkte Unterschied in dieselbe CR fallen wird es schwierig aufzulösen ob der Krieger ein +1 Schwert hat oder nicht.

Dass zwischen TPK und easy peasy Zitrone drückie nicht viel Luft ist, liegt halt daran dass man gefühlt nicht stirbt. Das Problem hatte die 4e ja auch. Ich spiele 5e nur noch mit gehausregelten dath saves, ist deutlich spannender.

Naja, also wenn SCs bewusstlos gehen würde ich nicht von easy peasy sprechen.
« Letzte Änderung: Gestern um 10:28 von Ainor »
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Offline aikar

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8968 am: Gestern um 10:20 »
Aber das hat doch mit Elfen und Zwergen überhaupt nichts mehr zu tun, außer dem Namen...
Elfen und Zwerge sind weit älter als D&D (oder auch Herr der Ringe) und bei weitem nicht immer dessen Cliches gefolgt. Tatsächlich wären solche "Naturgeister" deutlich näher am Ursprung von Elfen und Zwergen.

Wobei das glaube ich ehr an den Mechaniken lag und weniger am funktionierenden CR System.
Ich glaube eben, dass das CR System nur WEGEN der Mechanik gut funktioniert hat und das eine nicht ohne das andere machbar ist.

Aber wer weiß, vielleicht hätte es die 5e damals gar nicht gegeben wenn die Designer ihren Bossen erzählt hätten "kommt lasst uns ein super ausgefeiltes Spiel bauen welches von Grund auf stringent designed ist und so richtig den Spielleitern Arbeit abnimmt, dauert zwar etwas länger und kostet mehr ist aber doch ok, oder?"
Wie gesagt: Ich halte es für einen Irrtum anzunehmen, dass es ein für alle Spieler:innen optimal stringent designtes System gibt. Weil die Anforderungen sich unterscheiden. D&D5 versucht der Kompromiss zwischen Taktik-Brettspielern und OSR-Fans zu sein. Und das macht es gut, wie sein Erfolg zeigt. Anzunehmen, dass D&D5 automatisch für alle besser werden würde, wenn es mehr auf den eigenen Spielgeschmack hin optimiert wird, ist primär arrogant.
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Offline Fillus

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8969 am: Gestern um 10:21 »
Wir haben (mit 4 Spielern) inzwischen ToA, CoS, BG:DtA durch, in keiner der Runden war ein Cleric dabei (ich war zwar in allen 3 Kampagnen der "Heiler" das aber so nebenbei als Bard, Warlock und Savant/Marshal respektive), in DoIP (das wir erst zu 3/4 durch haben) war ich Artificer.
Die Anzahl der Death Saves die wir in der Zeit gemacht haben lässt sich an einer Hand (maximal 2) abzählen.

Woran liegt das? In den offiziellen Kampagnen stimmen also die Kampfbegegnungen gar nicht. Zu viele Rasten? Zu wenig Schaden der Monster? Zu starke magische Gegenstände die dort verteilt werden?
Ich leite eigentlich keine offiziellen Kampagnen, habe nur schon viele gespielt. Fand die Kampfbegegnungen selten passend. Einzig diese Sturmdrachendings habe ich an offiziellen Material geleitet, aber ordentlich umgeschrieben. 4 Abende (immer 4 Spieler) und es gab mehrere Todesrettungswürfe. Einmal wurde ein Charakter tatsächlich nur durch ein gewüfelte 20 gerettet, weil ein Monster einfach die zwei Angriffe weiter auf den liegenden Charakter gemacht hätte
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
. Ich muss dazu sagen, ich leite nur ohne Schirm, würfele immer offen. Ich mag es nicht wenn man Würfel wegen "Dramatik" dreht oder Werte der Monster verfälscht.
« Letzte Änderung: Gestern um 10:24 von Fillus »

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8970 am: Gestern um 11:10 »
Woran liegt das? In den offiziellen Kampagnen stimmen also die Kampfbegegnungen gar nicht. Zu viele Rasten? Zu wenig Schaden der Monster? Zu starke magische Gegenstände die dort verteilt werden?

Zu unterschiedliche Vorstellungen davon, wann eine Kampfbegegnung "stimmt"? :think:

Ich meine, wenn ich beispielsweise in D&D5 pflichtgemäß meine 6-8 Begegnungen pro Abenteuertag durchziehen möchte und dabei auch "nur" ca. die Hälfte tatsächlich auf Kämpfe hinauslaufen, dann kann eben gar nicht jeder einzelne dieser Kämpfe bei den Spielercharakteren gleich ans Eingemachte gehen, weil sonst die Gruppenressourcen für den Rest nicht mehr reichen und ich also den TPK täglich aufs neue herausfordere. Will ich dagegen nur gelegentlich mal einen Kampf oder zwei, aber den dann "richtig"...dann können die Spieler im Prinzip auch weitgehend unbesorgt voll auf Nova schalten und dann bei nächster Gelegenheit eine lange Rast einlegen, um sich wieder komplett zu erholen, was mir in Sachen Herausforderung auch nur begrenzt weiterhilft. Und damit habe ich die Frage, wann und wie sich ein Kampf bei den einzelnen Beteiligten am Tisch jeweils persönlich "am richtigsten" anfühlt und wie man mit auseinandergehenden Meinungen zum Thema am besten umgeht, eigentlich noch gar nicht angeschnitten...

Offline Arldwulf

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8971 am: Gestern um 11:16 »
Anzunehmen, dass D&D5 automatisch für alle besser werden würde, wenn es mehr auf den eigenen Spielgeschmack hin optimiert wird, ist primär arrogant.

Nur ist das nicht die Aussage. Sondern, dass eine bessere Einschatzbarkeit der Regelelemente (wie z.B. Monster) auch mit größerer Flexibilität einhergeht. Je mehr ich Rücksicht auf ein System nehmen muss, je mehr Aufwand ich reinstecken muss um Dinge zum funktionieren zu bringen umso schmaler wird eben auch der Korridor der funktionierenden Spielweisen.

In der Aussage ging es also um das Gegenteil einer Optimierung auf eine bestimmte Spielweise.
« Letzte Änderung: Gestern um 11:18 von Arldwulf »

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8972 am: Gestern um 12:24 »
Ich glaube eben, dass das CR System nur WEGEN der Mechanik gut funktioniert hat und das eine nicht ohne das andere machbar ist.
Ein Funktionierendes CR System erfordert quasi, dass das power nivau verschiedener Chars des selben levels recht nah beisammen liegt, weshalb CR in 5E nicht funktionieren kann der unterschied zwischen einem optimierten und einem nicht optimierten char ist einfach zu groß.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Arldwulf

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8973 am: Gestern um 13:14 »
Ein Funktionierendes CR System erfordert quasi, dass das power nivau verschiedener Chars des selben levels recht nah beisammen liegt, weshalb CR in 5E nicht funktionieren kann der unterschied zwischen einem optimierten und einem nicht optimierten char ist einfach zu groß.

Ist allerdings auch nicht das einzige Problem, auch die Regeln für Begegnungserstellung mit mehreren Monstern, die Nichtberücksichtigung magischer Gegenstände und die Streichung der Monsterrollen spielt dort stark mit rein.

Offline Mouncy

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Re: D&D5 - Smalltalk
« Antwort #8974 am: Gestern um 13:18 »
Naja, also wenn SCs bewusstlos gehen würde ich nicht von easy peasy sprechen.
Wieso? Ist doch völlig frei von jeglichen Konsequenzen. 1 Heal und man steht wieder. Wiederbelebung gibts ab 5 für ne Hand voll diamond dust. Long Rest kann man ab mittleren Stufen auch gefühlt überall und zu jedem Zeitpunkt einlegen. Der Adventuring Day ist eine Lüge, da hält sich doch niemand ernsthaft dran. Im echten Spiel am Tisch ist es doch so, dass meist nur 1-2 Mal pro Tag gekämpft wird, in Ausnahmen vielleicht mal 3. Wenn man möchte, dass auch diese Kämpfe echte Konsequenzen haben können und nicht einfach nur zur belanglosen Würfelorgie und Mini Schubserei verkommen, muss man an die death saves ran, da geht kein Weg dran vorbei. Ist halt eine Stilfrage, muss man in der Gruppe entscheiden.