Ich finde es positiv, dass beim D&D-Beyond 3D VTT explizit darauf hingewiesen wird, und das min. 2x, dass es auch für andere (Rollen-)Spiele genutzt werden kann.
Finde ich auch gut. Und technisch ja auch kein Problem. Man ja quasi statische Bausteine in einer statischen 3D-Welt. Ich denke eher, das ist alles politisch. Zum einen, wer da jetzt das Sagen hat, das DDB oder das Sigil Team, wer sich da wie im Unternehmen profilieren will, wie die Marketing-Message sein soll, womit man eigentlich Geld verdienen will. Der Hauptaufwand liegt IMHO nicht in der 3D-Darstellung einer Szene, sondern in dem Baukasten für Dungeons und andere Dinge und in dem Bau eines möglichen Shops, über den 3rd Parties dann eigene Modelle (mit 50/50 Split) zum Kauf anbieten können. Denn sowas muss kommen und wird ein Erfolg werden. Man kann das auch in Richtung HeroForge denken, wo Spieler sich dann ihre eigenen Charakter-Modelle mit Waffen, Ausrüstung und Kleidung customizen könnten.
Ob die Entscheidung für Unreal 5 gut war, wird sich letztlich noch zeigen. Es war jedenfalls eine, für die man nicht gekündigt werden kann. Aber eigentlich ist das Ding viel zu überdimensioniert. Ich vermute, man hatte überlegt, ein und die selbe Engine für Videospiele und den VTT zu benutzen, vielleicht basierte ein Prototyp des VTT auch auf einem nie veröffentlichen Spiel. Vielleicht hatte man auch gehofft, das ähnlich wie bei UE4, irgendwann auch mal Web-Support kommen wird. Aktuell fehlt das ja. Es gibt zwar die typischen Desktop- und Konsolen-Betriebssysteme und iOS und Android, aber eben kein Web, was IMHO die wichtigste Plattform wäre mit der ich ehrlich gesagt als Projektmanager auch gestartet wäre. Man beginnt doch nicht mit der Plattform (dem PC), wo es performance-technisch am einfachsten ist, sondern der, wo man die Grenze nach unten sieht.
Es wundert mich auch, dass die so lange brauchen (und wenn man Steve Glicker glaubt) da dermaßen viel Geld verbrennen. Ich glaube daher, es gibt da interne politische Machtkämpfe. Ein Beleg dafür ist in meinen Augen, dass das DDB-Team ja angefangen hatte, eine 2D-Battlemap-Funktion zu bauen, um so Roll20 Konkurrenz zu machen. Diese soll man jetzt ja auf einmal in Sigil importieren können. Alles irgendwie komisch.
Ein Erfolg wird's aber in jedem Fall, einfach weil es im Vergleich zu allen anderen Rollenspielen so extrem viele D&D-Spieler gibt, dass selbst ein kleiner Prozentsatz davon schon reicht, um die Million an Spielern voll zu machen.
Ach ja, und wenn sie jetzt in DDB eh ein zweites System (D&D 2024, weil sie ja damit gescheitert sind, einfach das eine System, dass sie haben, zu ändern) integrieren müssen, können sie das natürlich gleich so machen, dass sie ab dann N Systeme unterstützen und dann könnte man mit wenig Mehraufwand auch Charakterbögen, Regeln usw. für andere Systeme bekommen. Die Frage ist nur, wer dafür zahlt. WotC? Wohl kaum? Die Verlage? Keine Chance. Vielleicht kann sich das MCDM oder DC20 leisten, weil wir da auf jeden Fall von 'ne Million für die Entwicklung reden, weil WotC daran natürlich auch verdienen will und einfach ganz andere Kosten hat, als der Freiwillige, der irgendwas für Foundry zusammenstellt. Dafür besteht dann aber auch die Chance, das 10+ Millionen Nutzer das andere System sehen und vielleicht was dafür kaufen. Wenn davon 1% mal Vaesen ausprobieren, wären das vielleicht $250.000 Umsatz. Davon kann man dann die Entwicklung schon fast bezahlen. Und möglicherweise ein Grund, warum Free League die Vereinbarung mit Alchemy VTT aufgekündigt hat…