3E hatte keine BA aber das selbe Problem. Ich glaube kaum dass es an der BA liegt, sondern eher daran dass es Fähigkeiten mit grossen Effekten und weniger Kampfrunden gibt. Das macht das System zwangsläufig weniger berechenbar.
Es ist nicht überlegen, sondern ein ganz anderes System. 4E macht eher konkrete Vorschläge was im Encounter sein soll,
5E versucht eher die Schwierigkeit eines gegebenen Encounters zu beschreiben.
Sehe ich auch so. Schwierigkeiten bei der Encounter-Balancierung hatte ich eigentlich immer primär durch die gerade auf höheren Stufen immense Menge an Charakter-Fähigkeiten. Das ist aber etwas, was viele Spieler begrüßen und WotC verkauft das auch gerade bei der PHB2024 als Feature.
Insofern hat Ainor auch beim anderen Punkt recht, 5e ist kein schlechteres 4e, es versucht gar nicht erst 4e zu sein. WotC verkauft 5e immer als Casual Game mit vielen Cool Features für SC, nicht als durchdesigntes Taktikspiel. Und das von Anfang an.
Die "Repariert doch endlich das Balancing von 5e indem ihr es mehr wie 4e macht"-Fraktion ruft ins Leere, weil das kein Weg ist, den WotC jemals gehen wollte und kein Ziel, das mit 5e jemals angestrebt wurde. Und da WotC sich jetzt entschieden hat, 5e Revised 2024 als die D&D-Edition der nächsten Jahre zu sehen, anstatt ein echtes D&D6 ins Auge zu fassen, glaube ich auch nicht, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird.
Die Taktiker und Build-Analysierer sind im Netz eine starke und laute Gruppe, weil sich über diese Punkte vortrefflich diskutieren lässt. Aber sie sind offenbar nicht die Zielgruppe für 5e, das haben jetzt die Änderungen (auch die nicht durchgeführten) der 2024er-Variante gezeigt. Und da ich mal davon ausgehe, dass WotC/Hasbro seine Zielgruppe wahrscheinlich dank entsprechender Marktanalyse-Möglichkeiten besser kennt als es bei kleinen Rollenspielen der Fall sein kann, gehe ich auch davon aus, dass die (aus Sicht der Taktiker und Build-Analysten) Casual Gamer immer noch bei weitem die größte, aber wohl einfach leisere Gruppe bei D&D sind.
Ein weiterer Indiz: Hasbro strebt offensichtlich an, durch die "Computerspielisierung" von D&D Geld zu machen. Ein durchdesigntes Taktikspiel wäre da deutlich leichter umzusetzen, was ja auch der Grund war, warum D&D4 damals so gemacht wurde. Die wollten das damals schon, die Zeit war aber noch nicht reif dafür.
Das wäre also eigentlich noch ein Grund dafür, eine neue Edition mehr wie D&D4 zu machen. Haben sie aber trotzdem nicht. Was mir nochmal bestätigt, dass das einfach nicht ein Ziel ist, das irgendwie zur Debatte stünde. D&D5 ist so wie es ist, weil es für WotC und ihre Zielgruppe so gewollt und erfolgreich ist.
Nachjustierungen wird es also nur (wie ja auch geschieht) in einigen Punkten geben, die so spürbar broken sind, dass es viele Gruppen betrifft. Den großen optimierenden Umbau, den die Taktiker immer wieder fordern, wird es frühestens dann geben, wenn WotC glauben, dass diese Käufergruppe relevant genug ist, dass es den Aufwand und das Risiko, das eine komplett neue Edition immer mit sich bringt. wert ist und das ist offenbar aktuell nicht der Fall. Dem Großteil der Käufer:innen gefällt D&D5 offenbar großteils so wie es ist. Die Annahme, dass alle eine solche Transformation begrüßen würden, ist ein Irrtum.
Da mag es ja eine Fraktion geben, die das total toll und super findet, aber mir verleidet es nachhaltig den Spaß am Spielleiten.
Da D&D5 meiner Meinung nach an diesem Ansatz komplett und auf ganzer Linie scheitert, ist 4E dann eben doch überlegen. Das macht, was es machen will, nämlich ganz großartig.
Das tut mir leid für dich, aber dann ist es nun mal einfach nicht das System für dich. Auch 5e macht das, was es will, großartig. Es ist nur nicht das gleiche, was 4e wollte und offenbar nicht das, was du willst.
Warum also nicht einfach D&D4 spielen oder Pathfinder 2?
Den unterschiedlichen Ansatz an das Encounter-Design sieht man ja auch schon beim Aufbau der Abenteuer. Während D&D4-Abenteuer und viele Pathfinder - Abenteuerpfade klar als Kampf-Encounter-Folgen aufgebaut sind, ist das bei den meisten 5e-Abenteuern nicht der Fall. Sie fühlen sich schon von der Strukturierung ganz anders an.