Unabhängig davon: ich glaube, es herrscht dann ja wieder Einigkeit, dass OSR-Kram leichtgewichtiger ist (wenn auch manchmal mit einigen Eigenheiten) und man schneller ins Abenteuer startet.
Der eine Arm der OSR, sicher. Die
sola scriptura AD&D 1E Richtung hingegen mit der Initiative aus der Hölle würde ich jetzt da nicht als Paradebeispiel heranziehen. Aber die scheint ja auch eher ein geringer werdender Strom zu sein.
Ich sehe hier einige Parallelen zur Musikgeschichte. Die Wiederkehr von 50er-Motiven beim Punk zum Beispiel. Da hat man eine solide und einfache Grundstruktur. Manchmal vielleicht etwas zu einfach, aber es geht mehr um Attitüde und (neue) Inhalte. Und auch hier hat man dann die Leute die sich dem Retro ein bisschen mehr anpassen (man vergleiche das mit den "Teds", falls sich noch jemand an die erinnert). Aber auch einige die bis auf die Grundstruktur keinen sonstigen Bezug haben.
Das ist für mich momentan ein ganz gutes Bild. Wir haben zwar regeltechnisch eine noch größere Zurückbesinnung aufs Original (OSE ist ja B/X in richtig), aber sonst werden grade ein paar interessante neue Wege beschrieben. Einfach mal auf itch.io schauen was da alles kommt. Noch minimalistischere Varianten (Knave, Cairn, Tunnel Goons, Mörk Borg), aber auch neu strukturierte Abenteuer (nicht mehr das alte Vorlesetext/Geheimtext einerlei).
Und auch der Mainstream-Pop hat jetzt mehr Punk, aber etwas glatter und auch mit mehr instrumenteller Beherrschung (ist 5E das Blondie des OSR?
).
Leider halt doch recht viel unbeherrschte Pentatonik, ein bisschen Überreaktion zur Komplexität. Eine Rückbesinnung auf den progressiveren Rock gabs damals nicht, und wird's wohl in der Rollenspielwelt auch nicht geben (GURPS und BRP sind auch "old")
Ob wir jetzt auf eine glattere New Wave der OSR zureiten oder das gerade haben wäre eine offene Frage für mich.