Girls und Panzer - Der FilmDas Fazit vorneweg: Der Film ist "normal gut". Wer die Serie halbwegs mag, der wird auch den Film mögen. Wer die Serie schon blöd fand, der wird mit dem Film auch nicht warm.
Der Alibi-Plot:
Der Film beginnt mit einem Senshado-Freundschaftsmatch zwischen St.Gloriana und Pravda auf der einen, und Ooarai und einer "japanischen" Schule auf der anderen Seite. Beim Entspannen danach kommt die grausige Enthüllung: Die Ooarai High School wird geschlossen! Echt jetzt! Die Mädchen müssen sogar schon das Schulschiff räumen, und verbringen einige Zeit auf dem Festland, wo es ein paar kleine Charaktermomente gibt. Aber dann fädelt die SMV-Chefin mit dem Kultusminister ein, dass die Schule weiter betrieben wird, wenn sie ein Senshado-Match gewinnen – diesmal gegen eine Universitäts-Mannschaft. Die gegnerischen Teams der Serie tun sich mit Ooarai zusammen, und der Rest des Filmes ist eine lange Panzerschlacht.
Was auffällt:
Die Optik! Der Detailgrad der Panzer wurde nochmal erhöht, die Animationen sind superflüssig, CGI und Zeichnungen fügen sich gewohnt harmonisch zusammen, da gibt es nichts zu meckern. Die Musik ist gut, und sämtliche Themen der Serie werden wieder aufgegriffen. Überhaupt: Es gibt viele, viele Anspielungen und Verweise auf Ereignisse der Serie. Es gibt allerdings auch zwei neue Teams, ein "japanisches" und ein "finnisches", die am Anfang des Films so tun, als wären sie immer da gewesen.
Kritik:
Eine große Stärke der Serie war es ja, dass sie es schaffte, mit minimalem Aufwand liebenswerte, unterscheidbare Charaktere zu zeichnen – das gelingt dem Film kaum. Am Ende bleiben alle Charaktere extrem blass, insbesondere das Kernteam. Klar, es gibt hier und da ein paar kleine Charaktermomente; der Hauptgegnerin wird sogar eine längliche Einführungs-Szene spendiert, und sie verpasst sich sogar noch selbst eine zusätzliche Gewinn-Motivation. Hinter den "Charakterköpfen", die in der Serie als Gegner herhalten, fällt diese Figur aber gnadenlos ab.
Und bei den Panzergefechten wird es völlig absurd. Waren diese in der Serie zumindest "an der Realität angelehnt", geht diese im Film völlig über Bord. Da wird gedriftet, geflogen, oder Panzer werden schwerelos, wenn es der Plot erfordert. Viel schlimmer wiegt in meinen Augen aber, dass Taktik nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Klar, es gibt grobe Versatzstücke, Einkreisung hier, Flankenmanöver da, Falle 1, 2, 3, aber oft passieren Dinge einfach "weil Plot", oder genauer "weil nächste Action-Szene". Die Sorgfalt, mit der in der Serie stimmige, nachvollziehbare Panzergefechte choreographiert wurden, fehlt im Film völlig. Statt dessen gibt es Knall-Bumm-Drift-Action und Sinnlos-Aktionen, gegen die die "Maus-Aktion" aus dem Serienfinale normal und vernünftig wirkt. Und das ist schade.
Am Ende ist der Film nicht mehr als ein nettes Spektakel. Nicht schlecht, aber die Serie war eben
ein bisschen mehr.