Wie könnten sie es sich sonst leisten, monatlich neue Modelle und immer wieder komplett neue Armeen rauszubringen?
Weil sie es müssen (Umsatz).
Ich kenne den Briefverkehr bzw. die gesprochenen Worte zwischen Dragonworld und Games Workshop nicht, aber ich denke, dass das vorliegende Beispiel nichts besonderes ist.
Es hat schon immer Krach gegeben, weil einige Händler sich nicht an die "Geflogenheiten" halten und mit Kampfpreisen den restlichen Markt unterbieten.
Wenn es die deutsche Buchpreisbindung nicht gäbe wäre das noch schlimmer und in einem Jahr wäre mindestens die Hälfte der momentan noch existierenden RPG-Shops dicht.
Ein Gedankenspiel: Die Sache hat wie immer zwei Seiten. Die Käuferseite und die Händlerseite. Leider hängen diese aber auch zusammen.
Die Vorgaben:
1. Von der Kundenseite ist es natürlich auf den ersten Blick wünschenswert, den jetzt besten Preis zu bekommen.
2. Von der Händlerseite ist es wichtig Umsatz und Gewinn zu machen, um überhaupt weiterhin existieren zu können
3. Händler haben unterschiedliche Kosten (Miete, Werbung, Angestellte, etc.) und unterschiedliche Umsätze
Der Vorfall:
1. Es gibt Händler die geringe(re) Fixkosten haben und/oder sehr hohe Umsätze haben und dementsprechend
2. mit kleineren Gewinnspannen arbeiten können und bessere Preise anbieten und
3. damit Kunden zu sich locken, die zuvor bei anderen Händlern gekauft haben
Das Problem:
1. Die Händler, die sich eine Anpassung des Preises nicht erlauben können verlieren Kunden und Umsatz und müssen ggf. die Preise für die verbleibenden Kunden noch mehr anheben, um weiter existieren zu können - oder ganz schließen und
2. durch das zunehmende Sterben von Rollenspielfachgeschäften bzw. deren Spezialisierung auf "gut laufende" Linien wird es irgendwann zur Quasi-Monopolisierung samt aller Folgen kommen und
3. dann wird der Kunde nur noch bei denen Einkaufen können, die überhaupt noch existieren, bzw. das Produkt überhaupt noch führen - dann meist überteuert.
...
So kommen wir zum Schluß. Ich kann die persönliche Entscheidung von DW nachvollziehen, ebenso wie ich GW verstehen kann, daß die nicht an einem Preiskampf auf dem dt. Markt interessiert sind.
Wenn ihr jetzt einen guten Preis haben wollt, dann jubelt und bewerbt weiter einen speziellen Händler.
Wenn ihr aber eine gesunde Rollenspiel- und Tabletopszene haben wollte, durch die weiterhin Spieler und damit Konsumenten zum Hobby finden... dann denkt mal über obige Zusammenhänge nach. Durch Euere einseitige Werbung zerstört ihr die Basis für Läden die den Preiskampf nicht aufnehmen können - und mit einem Streik würde man gleich allen Schaden (ebenso wie weder GW noch DW etwas davon haben werden, daß DW die Sachen aus dem Programm nimmt - damit sind doch nur beide gestraft - und ihr, denn nun müßt ihr GW wieder woanders einkaufen).