Dabei geht es ja nicht nur um Energie, sondern auch noch um ein paar andere Sachen.
Um einige Änderungen wird "der Westen" da nicht herum kommen, wobei manches wirklich nur anders, aber nicht unbedingt schlechter wird.
Insgesamt ist die genannte Global Equality aber eine so steile Ansage, dass ich mir die Frage stelle, ob es nicht interessant wäre, in dieser Übergangsphase zu spielen, wo die westliche Insel der Glückseligen die Probleme technisch grundsätzlich gelöst hat, aber jetzt vor der Mammutaufgabe steht, den Rest der Welt mit zu ziehen.
Ich will hier ja nicht allzu politisch werden, aber es lässt sich ja durchaus ein Zug zu einer groben Angleichung der Lebensstile feststellen. Zumindest sieht es, wie gesagt, derzeit schon anders aus als vor 30, 50 oder 80 Jahren. China beispielsweise hat da eine krasse materielle Entwicklung durchgemacht.
Insofern halte ich eine Zukunft, in der weltweit eine mehr oder minder große materielle Gleichheit herrscht (oder sagen wir: zumindest es ein hohes Minimum gibt), nicht für abwegig. Nicht dass ich sagen will, dass es so kommt, aber es wäre gut denkbar - mehr brauchen wir ja hier nicht.
Wie gesagt, die Frage ist, welche Gesellschaftsformen damit einhergehen. Da wird's dann natürlich politisch. Und da ist natürlich auch die Frage, was man denn haben will.
Demokratie? Die ist grundsätzlich ziemlich atttraktiv, eine weitestgehend demokratisierte Welt nicht unplausibel. Das Schöne: Diese sagt nur innerhalb gewisser Grenzen etwas darüber aus, welche Stimmungen welches Gewicht haben. Dann: (Freie) Marktwirtschaft? Die scheint ja zumindest gewisse Probleme hinsichtlich einer gewissen Gleichheit zu verursachen, aber da kommt's auf die Randbedingungen an. Ließe sich auch mit einer positiven Zukunft vereinbaren, denke ich. Auch ein gewisser Trend zu sozialistischeren Ordnungen ließe sich aber erklären. Wie gesagt: Kommt darauf an, was man will - und was man als Utopie empfindet. Und wenn wir von einem Spiel oder auch Buch reden, ist natürlich auch die Frage, um welchen Konflikt es gehen soll. Eine perfekte Welt ist ja langweilig, das will ja keiner spielen oder lesen.
Man könnte beispielsweise von einer zwar beinahe elysischen Erde ausgehen, die aber (um die Kupfer-Sache aufzugreifen) aufgrund des hohen Lebensstils von 15 Milliarden Menschen immer mit ihrem Ressourcenverbrauch kämpft. Sprich: Diesen Hunger unter enormen Aufwand im Sonnensystem stillen muss. Hier gibt es dann verschiedene Ansätze:
- In den schweren Bedingungen im All klappt es nicht recht, die gesellschaftlichen Errungenschaften der Erde zu halten. Damit es klappt, müssen eben Abstriche gemacht werden. Das Spektrum ist hier echt breit, von "Stromberg beim Saturn" über "Gastarbeiter auf Ganymed" bis "Wilder Westen im Weltraum" ist alles drin.
- Der ganze Aufwand reicht nicht - was aber nicht zugegeben wird. Trotz des technologischen Fortschritts verbraucht die Menschheit mehr als sie zur Verfügung hat - was sich in einigen Jahren mit einem Knall zeigen wird, wofür es jetzt aber schon Zeichen gibt.
- Natürlich könnte man auch eine Mischung aus StarTrek und Mass Effect (und Interstellar) machen: Den Menschen geht's super und sie haben es irgendwie hinbekommen, die Distanz zu anderen Sternen zu überbrücken, vielleicht mit Hilfe von irgendwas Außerirdischem. Und da sie gelangweilt, reich und neugierig sind, gucken sie sich halt im All um. Daraus kann man natürlich alles und nichts machen - und die utopische Erde tritt dann natürlich mehr oder minder in den Hintergrund.