Regeln.
Wofür sind sie eigentlich da?
Sind sie wirklich ein Mittel der Spieler, um sich gegen den Meister durchzusetzen... oder vieleicht doch umgekehrt?
Folgende geschichte ist inspiriert von einer szene, die so ähnlich möglicherweise in unserer DnD runde geschehen wäre, aber nicht ist, weil unser Meister besser ist als der beschriebene. *g*
Der grund, dass diese geschichte geschrieben wurde, liegt bei einer debatte, die ein mitspieler mit seiner Aussage "Regeln sind dafür da um eingehalten zu werden" begann.
(dieser spieler, war in der grupe aus dem sl absetzen thread, den sl gemacht hat. In dieser gruppe ist er aber nur Spieler.)
... es nur die Regeln gegeben hätte?
Bei den Überlegungen, wie ich am besten erkläre, wieso das sture
Festhalten an Regeln wenig bringt, bin ich auf eine kleine Geschichte
gekommen. Diese möchte ich euch zum Besten geben. Sie ist bewusst
überzeichnet, hat sicher die ein oder andere Regelunsicherheit
und es
möge sich bitte niemand zu sehr auf den Schlips getreten fühlen!
Schauen wir ein paar Tage zurück, zu unseren wackeren Helden Valanthe,
Lankin, Diffel und Perrin, wie sie gerade eine Stadt zu Pferd verlassen.
In der Stadt sind sie glücklicherweise einer Arena entflohen, in der sie
bis an ihr - vermutlich nicht all zu fernes - Ende drohten kämpfen zu
müssen. Ihnen fällt auf, dass sie von einer unbekannten Person verfolgt
werden. Diese Person ist niemand anderes als eine gewisse Jarbusa, die
es sich in den Kopf gesetzt hat, Lankin zu töten, weil der Frevler nicht
nur an eine längst vergessene Gottheit glaubt, sondern sie auch noch um
Hilfe anfleht und zu allem Übel gar Antwort kriegt. Perrin, der es gar
nicht mag, von irgendwem aus irgendeinem beliebigen Grunde verfolgt zu
werden, hat eine Idee.
Perrin: "Ich steige auf den Pferderücken und kletter auf den Baum, der
da am Wegesrand vorbeikommt. Worauf soll ich würfeln, Meister?"
Meister: Schweigt und geht in rasenden Gedanken das Regelbuch durch.
Schweiss (Anstrengung oder Angst?) steht auf seiner Stirn. Er ist sich
sicher, keine Tabelle gesehen zu haben, in der steht, wie schwer es ist,
auf den Rücken eines dahinschreitenden Pferdes zu klettern, von dort aus
nach einem Ast zu greifen und sich hochzuziehen, in Korellation mit der
Windgeschwindigkeit, der Mondkonstellation, der Anzahl der Sonnenflecken
multipliziert mit dem Alter des Spielers, der Perrin zur Linken sitzt.
Er geht das Buch nochmal vor seinem geistigen Auge durch. Nicht mal eine
Tabelle, wo nur stünde, wie schwer es unter Vernachlässigung der
Windgeschwindigkeit,, der Mondkonstellation, der Anzahl der
Sonnenflecken multipliziert mit dem Alter des Spielers, der einem PErrin
zur Linken sitzt wäre. Aber das ist auch logisch, eine solche Tabelle
wäre einfach zu ungenau.
Perrin: "Was ist nun, Meister?"
Meister: Er hustet und haucht kleinlaut: "Das... Das geht nicht!"
Perrin: Er reisst die Augen auf: "Das ist aber nicht dein Ernst!?"
Meister denkt nach: "Äh, nein, natürlich nicht. Es wäre eine Probe auf
Voltegieren!"
Perrin: "Auf was?"
Meister: "Voltegieren. Die Kunst Kunststücke auf Pferderücken zu machen!"
Perrin: "So eine Fertigkeit gibt es doch gar nicht!"
Meister: "Stimmt! Also hast du sie nicht. Also musst du ausweichen auf
dein Attribut. Das wäre wohl Geschicklichkeit!"
Perrin listig: "Wo steht denn das?"
Meister knurrt: "Entweder so oder es geht nicht! Voltegieren geht nunmal
nicht untrainiert, also wird die Probe schwerer!"
Perrin schweigt und würfelt. Er sieht das Ergebnis, betet zu Olidammara
und würfelt erneut. Diesmal klappt es soeben.
Meister: "Nun stehst du auf dem Pferderücken!"
Perrin: "Ich bin noch nicht oben?"
Meister: "Nein, würfel eine Kletternprobe!"
Perrin: "Und wogegen?"
Meister: Er stockt und seine soeben erst wiedergekommen Sicherheit
zerbröckelt. Gab es eine Tabelle, in der steht, wie schwer es für einen
Halbling namens Perrin ist, wenn er auf dem Rücken eines
dahinschreitenden Pferdes steht, sich auf einen Baum zu ziehen, der
ziemlich genau 2,7365528455487 m aufgerundet hoch ist? Er sagt: "Gegen 20!"
Perrin: "Wie kommst du denn darauf?"
Meister: "Entweder so oder..."
Perrin: "Jaja, ich mach ja schon!" Er würfelt und kommt oben dran.
Verfluchte Halblinge. Verfluchte Powergamer!
Meister: "Die übrigen reiten weiter. Die Gestalt kommt nun unter dem
Baum vorbei!"
Perrin: "Ich springe auf den Rücken des Pferdes der Gestalt hinter sie
und halte ihr den Dolch an die Kehle!"
Meister: Er reisst die Augen auf und japps wie ein Fisch nach Luft. Es
sieht schlecht um ihn aus. Mit letzter Kraft röchelt er: "20!"
Perrin kichert: "Na Meister? Keine Tabelle im Buch, wie?" Er würfelt und
schafft es.
Meister: Er fängt sich mühsam, atmet schwer durch und meint: "Also gut,
Initiative!"
Perrin: "15!"
Meister: "Jarbusa hat 10! Macht aber nichts. Du hast sie überrascht,
also kann sie diese Runde eh nichts tun!"
Perrin: "Ich flüster in ihr Ohr, dass sie sofort umkehren soll, sonst
schneid ich ihr die Kehle durch!"
Meister: Endlich kann er mal fies schmunzeln. Er grinst: "Okay, ist
klar!" Insgeheim freut er sich, dass man nicht für alles würfeln muss,
denn rein zufällig... also es gäbe schon wieder keine Tabelle. "So,
zweite Runde, du bist dran Perrin!"
Perrin: "Ok, ich mache eine ready action. Wenn sie eine feindliche
Handlung gegen mich unternimmt, schneid ich ihr die Kehle durch!"
Meister grosszügig, weil siegesgewiss: "Eigentlich müsstest du das näher
spezifizieren, aber ich bin ja nicht so!" Er grinst: "Sie dreht den Kopf
zu dir und will zaubern!"
Perrin: "Ich schneid ihr sofort die Kehle durch. Das soll sie büssen!"
Meister: "Dann würfel mal den Schaden aus!"
Perrin erschreckt: "Wie auswürfeln? Ist sie nicht sofort tot?"
Meister kichert: "Das sehen wird dann ja!"
Perrin nickt und will seinen hinterhältigen Angriff würfeln.
Meister schüttelt den Kopf: "Nicht doch. Sie ist nicht überrascht, du
kannst sie nicht alleine flanken, also lass den Unfug."
Perrin keucht: "Wenn das kein hinterhältiger Angriff war, was dann?"
Meister grinst breit: "Richtig, er war! Vor 2 Kampfrunden."
Perrin knurrt: "Entweder ist das ein hinterhältiger Angriff oder deine
Runde braucht nen neuen Spieler!"
Meister beschwichtigt: "Ist ja gut, mach doch!"
Perrin würfelt: "So, das sind dann... 24 Schadenspunkte!"
Meister nickt und notiert: "Nun ist sie dran! Wie gesagt, sie zaubert!"
Perrin schaut ungläubig: "Wenn ich dir die Kehle durchschneide, bist du
mit krepieren beschäftigt und nicht mit zaubern!"
Meister lächelt milde: "Du schneidest mir aber nicht die Kehle durch und
ausserdem kann ich nicht zaubern. Also wirft sie einen Feuerball."
Perrin schaut irritiert: "Dann trifft sie sich ja selber!"
Meister schüttelt lachend den Kopf: "Sie platziert den Feuerball genau
dahin. Du siehst: Du bist noch so eben im Radius und sie ist so eben
draussen. Pech gehabt, hm?"
Perrin: Er sitzt mit offenem Mund da und steckt den Schaden ein.
Verlassen wir an dieser Stelle die unschöne Szene, in der Perrin leider
sein Leben lies, weil eine Priesterin trotz durchgeschittener Kehle noch
zahlreiche Zauberübungen an ihm vollführte...