Autor Thema: [Erzählt mir von] The End of the World (FFG)  (Gelesen 4625 mal)

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Shadom

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Re: [Erzählt mir von] The End of the World (FFG)
« Antwort #25 am: 5.02.2015 | 16:07 »
Was bietet das ganze denn wenn das System so schmal ist?
Ich meine wenn ich drei Folgen Walking Dead als Beispiel gesehen habe und das Wort Zombie buchstabieren kann, dann sind mir doch die geläufigen Tropes zu Zombie Apokalypse geläufig.
Bietet der Fluff da wirklich genug wenn das System schon einfach nur ... da ist.

Offline Scimi

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Re: [Erzählt mir von] The End of the World (FFG)
« Antwort #26 am: 5.02.2015 | 16:46 »
Was bietet das ganze denn wenn das System so schmal ist?

Wenn du so fragst, nix.

Wahrscheinlich jeder hier im Forum könnte sich problemlos den Hintergrund aus den Fingern saugen und frisst die Regeln von der Komplexität her zum Frühstück. Nett ist das vielleicht noch für Leute, die bisher vor allem umfangreiche Systeme á la Pathfinder gewohnt sind und zur Abwechslung was Simples für zwischendurch zu genau dem Zombiethema suchen.

Wo ich den Wert des Spiels sehe, ist für Leute, die vielleicht eher aus der atmosphärische-Brettspiele-Ecke kommen. Die es gewohnt sind, am Spielabend erstmal gemeinsam die Regeln zu lesen und dann loszuspielen. Leute, die Rollenspiel schon immer interessant fanden, aber nie Bock hatten, sich durch einen Riesenschinken in Romanumfang zu wälzen, gespickt mit Tabellen und oft nicht für Einsteiger geschrieben. Für Horrorfans, die mit Spielen nicht viel am Hut haben, aber mal ihre eigene Zombie-Survival-Geschichte erleben wollen.

Das ist so eine Art Spiel, die bei den alten Hasen vielleicht nur müdes Schulterzucken auslösen wird, die aber das Potential hat, neue Leute für das Hobby zu interessieren. Schnell erlernbare Regeln auf Brettspielniveau und ein Setting, dass den meisten Menschen sofort zugänglich ist, sind für diese Zielgruppe Features.

Offline sangeet

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Re: [Erzählt mir von] The End of the World (FFG)
« Antwort #27 am: 5.02.2015 | 17:05 »
Meine Meinung:

Ich hatte circa 1 Jahr in einer Fate Zombie Runde mitgespielt, ich mir wirklich gut gefallen hat. Man konnte mit Fate so ziemlich alles abbilden, und das war eigentlich kein grosser Stress, das fast ohne modifikationen zu verwenden. (Ein paar weniger Stress boxen, hatten wir ausgemacht.)

Das FFG Zombie Spiel habe ich mir trotzdem mal vorbestellt, und kann sagen, das es sich sehr nach Fate anfühlt beim Lesen des Regelwerks. Man bekommt 6 Eigenschaften, die sich in 3 Unterarten aufteilen.
Für Jede eigenschaft kann man dann Positive und Negative Aspekte bekommen.

Beispiel:

Mental, teilt sich in Logic und Willpower auf. Logic ist als "Angriffsattribut" und "Willpower" als Verteidigungsattribut zu verstehen.

(Mit Logic würdest Du taktische Entscheidungen treffen, und mit Willpower z.b. dann einer Versuchung Wiederstehen.

Es verwendet ein W6 Pool System, wo man versucht unter seinen Eigenschaftswert zu würfeln. Man braucht 2 Farbige Würfel sorten.
Eine Farbe für die Positiven Würfel, und eine Farbe für negative Würfel.
Die Postiven Würfel bekommt man dann für günstige Umgebungseffekte, positive Aspekte von deinem Charakter Bogen, Ausrüstung oder Hilfe von deinen Freunden.

Negative Aspekte bekommst Du dann entsprechend, invertiert dem obigen entsprechend.

Wenn Du dann würfelst, gleichen sich positive und negative Würfel mit gleichen Augenzahlen aus. (Pasch.)

Wenn dann noch ein Positiver Würfel übrigbleibt, hast Du die Probe geschaft. Sinn des ganzen soll sein, das man die Würfel wie in Edge of the Empire als Erzähl würfel verwendet, und somit über den Würfelwurf etwas erzählen kann, weil er ja von den Umständen beeinflusst ist. (Oder von deinem Charakter.)

Bleiben negative Würfel übrig von dem Wurf, werden die als Stress gewertet, und in der dementsprechendn Kategorie als Stressboxen getrackt. Hat man alle Boxen angekreuzt gibt es ein Trauma. (Konsequenz bei Fate.)

Circa 40% des Buchs machen die Regeln aus, und 60%  4 Szenarien, die bisher sehr positives Feedback erhalten haben, die unterschiedliche Zeiten des Zombie ausbruchs wohl ansprechen sollen.

Man kann sehr wohl Fiktionale Charaktäre verwenden, allerdings auch sich selbst als RPG charakter importieren, darüber wird gerne Kontrovers diskutiert - aber man muss es halt auch nicht.

Mir persönlich gefällt das Buch sehr gut, die Texte sind gut geschrieben, und die Grafiken sind sehr Atmosphärisch gehalten.
Das Spielsystem sieht sehr praktikabel aus. Die Szenarios habe ich noch nicht gelesen, bin aber kurz vor dem Kapitel angelangt.
Prinzipiell denke ich, kann man sich dazu selbst auch viel aus den Fingern saugen, wenn man Walking Dead gesehen hat, und kreativ ist, braucht man es nicht unbedingt, vorallem nicht wenn man Fate schon zu hause hat, allerdings schaded externer Input auch nicht, um den Kreativen Prozess in gang zu setzen. (Ich schreibe meine Abenteuer gerne selbst, aber ich klaue natürlich auch wie ein Rabe :) )

Und nur weil man Walking Dead gesehen hat, wird man nicht unbedingt zum Regisseur /Creative Direktor - Ich werde auch nicht
zu Mozart wenn ich eine CD von ihm Anmache.

@ Zielgruppe
Wenn man mit dem Buch ein Paar Hardcore Pathfinder Spieler rumgedreht bekommt, hat das doch was für sich.


http://www.fantasyflightgames.com/ffg_content/end-of-the-world/support/EW01_Character%20Sheet.pdf
« Letzte Änderung: 5.02.2015 | 17:15 von sangeet »
Alles schließt Nichts mit ein.

Offline D. M_Athair

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Re: [Erzählt mir von] The End of the World (FFG)
« Antwort #28 am: 10.02.2015 | 01:00 »
Was ein Rezensent meines Vertrauens zu dem Spiel meint.
... ich jedenfalls werde von einem Kauf absehen.


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Offline Scimi

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Re: [Erzählt mir von] The End of the World (FFG)
« Antwort #29 am: 10.02.2015 | 09:07 »
Na gut, der sagt zum Buchinhalt/System ja das, was die meisten hier sagen.

Allerdings finde ich die Kritik unberechtigt, dass die Szenarien zu wenig bieten würden. Denn das Spiel sagt ja explizit, dass es wie ein Brettspiel funktionieren will, dass man aus dem Schrank nimmt, aufbaut und dann einen Abend (und vielleicht noch einen zweiten) lang spielt. Und das Setting "ihr spielt euch selbst, an diesem Ort und jetzt" bietet jeder Gruppe automatisch viele Ideen und Herausforderungen, die ein Szenario so ganz unmöglich vorhersehen kann.

("Wir verschanzen uns in dem Feinkostgeschäft gegenüber, das hat Gitter vor dem Fenster, Hinterausgang und einen Zugang zur Dachterasse."
- "Äh, die haben letzte Woche zugemacht, da ist alles dicht verrammelt."
- "Ne, echt jetzt?"
- "Guck aus dem Fenster, kannst du von hier aus sehen."
- "Hmm, hast Recht... Hey, ist das dein Auto, das rote hier, direkt vor der Haustür?" ...)

Ein paar passende Monsterwerte pro Szenario und zwei, drei inspirative Beispielorte reichen m.E. völlig, um einen Spielabend vollzukriegen.

Offline D. M_Athair

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Re: [Erzählt mir von] The End of the World (FFG)
« Antwort #30 am: 10.02.2015 | 22:20 »
Vorneweg muss ich mich für das Zitategemetzel entschuldigen.
Aber sie sind nunmal die Anknüpfungspunkte für meine Betrachtung.

Na gut, der sagt zum Buchinhalt/System ja das, was die meisten hier sagen.
Was sagen denn die meisten hier? Ich konnte außer deiner und sangeets Meinung nicht viel rauslesen?

Allerdings finde ich die Kritik unberechtigt, dass die Szenarien zu wenig bieten würden.
Naja. Was Justin schreibt, verstehe ich so: Die Szenarios liefern ein paar gute Ideen, die man abklappern kann. Sobald man einigermaßen frei spielt ... lassen sie den SL im Regen stehen.

Auf Reddit heißt es:
Zitat
You Need to be or have a VERY adaptive DM who can think on their feet as there is very little area for scripting

Was sich in Kombination mit  der Aussage auf (Geeknative einfach nicht besonders gut anhört:
Zitat
Each scenario is basically a zombie sandbox.


Anders gesagt: Das Ding scheint ein ganz passables, regelleichtes Spiel zu sein, das gerade auf Spielerseite sehr viel Potential hat. Wenn - und das scheint die große Einschränkung zu sein - wenn der Spielleiter versiert genug ist das Ding trotz fehlender Hilfsmittel zu schaukeln. Kurz: Im Gesamtpaket scheint das Teil ein schön aufgemachtes, außerordentlich durchschnittliches Spiel zu sein.
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Offline Scimi

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Re: [Erzählt mir von] The End of the World (FFG)
« Antwort #31 am: 11.02.2015 | 10:06 »
Wenn - und das scheint die große Einschränkung zu sein - wenn der Spielleiter versiert genug ist das Ding trotz fehlender Hilfsmittel zu schaukeln.

Meinst du das jetzt ernst? Dass "die große Einschränkung" an The End of the World ist, dass vom Spielleiter erwartet wird, das Spiel zu leiten nur mit einem Buch, das Regeln, Tipps zum Leiten, Monsterwerte und eine kurze Settingbeschreibung enthält? Welches Grundbuch macht das denn anders?