Autor Thema: [D&D5] Morgrans Tagebuch  (Gelesen 864 mal)

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[D&D5] Morgrans Tagebuch
« am: 15.01.2015 | 01:21 »
Uns Zwergen traut man nur selten zu, dass wir uns den Künsten des Tanzes widmen. Noch seltener traut man uns zu dass wir die Künste der arkanen Magie beherrschen. Ich, Morgran Ungart, werde ihnen beweisen, wie falsch sie lagen.

Eines morgens wurde mir vom Abt der Pholtus-Kirche befohlen, ich solle bei der Errichtung eines Scheiterhaufens bei den Klippen am Meer behilflich sein. Es sei der Wunsch der Toten gewesen. Wenigstens war dies eine Gelegenheit, mir eine kleine Pause vom nützlichen, aber dennoch stets anstrengenden Studium der Magie zu gönnen und die Mauern der Stadt Ceral für einen Moment hinter sich zu lassen.
Nach der Errichtung des Scheiterhaufens ließen die trauernden nicht lange auf sich warten. Es waren vier Frauen: Eine Drachengeborene, die ihrer Kleidung nach zu urteilen ebenfalls eine Pholtus-Priesterin war. Eine Bergzwergin, die einen großen Flegel bei sich trug. Eine Halb-Orkin, die mit einem Rapier bewaffnet war. Eine in Leder gekleidete Menschenfrau mit einem Krummsäbel. Vielleicht eine Waldläuferin oder Piratin?
Allen gemein waren ihre traurigen Gesichter. Aus den Worten, die sie ihrer verblichenen Begleiterin mit auf den Weg gaben, schloss ich, dass sie wohl im Kampf gefallen war. In einem Gespräch mit der Zwergin erfuhr ich, dass sie und ihre Begleiterinnen aus der Stadt Flusshain kamen, da eine von hier stammende Karawane überfällig sei. Goblins hätten sie bereits vor den Toren der Stadt angegriffen. In der Kanalisation vermutete man das Herz des Goblin-Überfalls, stieg hinunter um die Bedrohung zu beseitigen. Riesige Tausendfüßler zwangen sie zum Rückzug, vier riesige Ratten forderten das Leben ihrer Gefährtin. Mittlerweile brannte der Scheiterhaufen, während die Seele der Toten in die Luft stieg.

Später, als wir wieder in der Küche der Pholtus-Kirche Wasser, Fleisch und Brot zu uns nahmen, fragte ich die anwesenden Damen, ob sie jemanden gebrauchen könnten, der in der arkanen Magie bewandert sei. Die Zustimmung kam schnell und eindeutig. Am nächsten Tage wollte man in die Kanalisation zurückkehren und weiter nach dem Drahtzieher suchen.

Die Drachengeborene namens Raiann stellte sich tatsächlich ans Priesterin von Pholtus heraus.

Die Halb-orkin, die den Namen Vola trug, meinte, sie sei eine Fechterin. Doch ich glaubte, dass sie noch mehr war, als sie sagte.

Die andere Bergzwergin, die Helja hieß, war, wie vermutet, eine Kämpferin, die einst im Militär als Kundschafterin tätig war.

Die in Leder gekleidete Frau mit dem Krummsäbel war in Wahrheit eine Druidin, die sich laut eigenen Angaben bald einem Sumpfzirkel anschließen wollte. Ceral wäre dank eines etwas größeren Sumpfgebietes in näherer Umgebung wie geschaffen für diese Frau, die sich Jhessail Tallstag nannte.

Nach dem Essen war ich rasch zu Bett gegangen, um am morgen darauf meine Zauber zu weben, die uns allen -so hoffte ich- von Nutzen sein sollten. Noch überwogen die leeren Seiten in meinem Zauberbuch. Gerade ein knappes Dutzend der Seiten waren vollgeschrieben mit Formeln, Gesten, Meditationen und Ritualen. Allzu viele Zauber konnte ich nicht in meinem Geiste behalten, ohne durcheinander zu kommen. Lange hatte ich über der Liste gebrütet. Man zog gegen Goblins. Somit war es klar, dass man bei dieser Aufgabe keine Nettigkeiten austauschte - zumindest würde ich selbst den Grünhäuten keine Gnade zeigen. Eine Säureblase sollte den Goblins Schmerzen bringen, ohne dass ich mich dabei zu sehr verausgaben müsste. Zielsicherheit und kleinere magische Tricks waren ebenfalls immer zu gebrauchen. Bei den Zaubern des ersten Grades wurde die Sache doch schon schwieriger. Sollte ich die vielfarbige Kugel heraufbeschwören? Nein, die Säureblase sollte den Gegnern schon genug schaden, außerdem gab es in dieser Gruppe drei Frauen, die vor dem Einsatz von Nahkampfwaffen nicht zurückschreckten: Helja, Vola und Raiann.
Somit wirkte ich am Ende die größten Teile eines Schild- und eines Schlaf-Zaubers. Nun konnte es losgehen. Von meinem Fenster aus sah ich Jessail auf der Wiese meditieren.

Unser Weg führte uns am nächsten morgen in... die Diebensgilde? Und zumindest Vola schien sich mit dem schwarzbärtigen Anführer, der sich nur "Schwarzer Schattenhund" nannte, gut zu verstehen. War sie selbst eine Diebin? Die Zeit würde es zeigen und vielleicht konnten ihre Fähigkeiten zum gelingen unserer Mission beitragen. Doch zunächst blieb ein bitterer Beigeschmack.

Wenige Augenblicke später waren wir in der Kanalisation Cerals wieder. Ich überließ der schwer gerüsteten Zwergin die Führung, die uns einen T-Förmigen Gang entlangführte und zuerst nach links abbog. Kurzzeitig drohte ich, mein Frühstück wieder zu verlieren, als die aufgequollene Leiche einer Riesenratte träge im Wasser an mir vorbeischwamm. Dann hielten wir unter einem Spinnennetz, dessen Bewohner sich auch sogleich abseilten und vor allem die Kriegerin Helja angriffen. Lange Zeit schwangen sich die Spinnen mit zirkusreifen Leistungen an ihren Spinnenfäden hinauf, um Heljas Flegel-Hieben, Raians Heiligen Flammen oder meinen Säureblasen zu entgehen.
Dennoch hatte ich in diesem Kampf auch ein Erfolgserlebnis, als sich eine Spinne zwar über meine Säureblase schwang, die dahinterstehende Spinne jedoch die volle Breitseite abbekam. Nur zu gerne hätte ich den sicherlich überraschten Gesichtsausdruck dieses Ungeziefers gelesen.
Mit der Zeit wurden die Spinnen eine nach der anderen entweder von den Feuern der Druidin und der Klerikerin verzehrt, oder vom Flegel der Zwergin an der Wand an der Wand zermatscht.

Am Schluss gingen wir siegreich aus diesem Gefecht hervor. Doch der Gang wollte noch in die andere Richtung erforscht werden. Jene Richtung in der -so hoffte ich zumindest- Goblins auf ihren Tod warteten.

Die Halborkin Vola bot sich als Kundschafterin an und kehrte wenige Zeit später mit Goblinblut an ihrer Klinge zurück - und weiteren Goblins im Schlepptau.
Schnell zog ich mich in jenen Gang zurück, der zur Diebesgilde führte, und schoss aus sicherer Entfernung meine Säureblasen auf die Goblins.
Die Drachengeborene Klerikerin Raiann, sprach ein Stoßgebet zu Pholtus, um Vola, die durch einige tiefe Schnitte von den Goblins in die Knie gezwungen wurde, zu stabilisieren. Doch die Goblins schritten über die Leiche der Schurkin und fällten auch die Priesterin mit nur wenigen Hieben, die sich zwar noch einige Male aufbäumte, dann allerdings regungslos im Wasser der Kanalisation liegenblieb. Raiann, die Priesterin war verstorben, damit die Schurkin weiterleben konnte.
Plötzlich durchfuhr mich ein Geistesblitz, den Kampf vielleicht doch herumzureißen und weitere Tote zu verhindern: Mein Schlafzauber! Er zeigte Wirkung, sogar viel besser als erwartet, als die Druidin Jhessail den restlichen Goblins mit gezielten Schnitten ihr Leben nahm.

Dieser Kampf war gewonnen. Dennoch entschieden wir uns, Raiann, die ihr Leben dem Gott Pholtus geweiht hatte, auf dem Frieghof der Pholtus-Kirche zu bestatten.
Dieses mal werde auch ich ihre Tapferkeit und ihre Stärke würdigen. Somit entstiegen die Frauen mit einer neuen Leiche der Kanalisation.
« Letzte Änderung: 16.01.2015 | 20:21 von Holycleric5 »
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Re: [D&D5] Morgrans Tagebuch
« Antwort #1 am: 16.01.2015 | 20:51 »
Beim Abendessen schwieg man, einzig einer der älteren Priester des Tempels, der gemeinsam mit uns das Brot verzehrte sprach sein Beileid aus.

Am nächsten Tag hatte ich dieselben Zauber gewebt, da sie sich als unheimlich hilfreich, sogar lebensrettend herausgestellt hatten.
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Beim Frühstück fiel uns ein neues Gesicht auf: Ein Halb-Elf, der sich als "Quarion", vorstellte, bot uns seinen Schwert- oder in diesem Fall wohl eher seinen Kriegshammer-Arm an. Genau wie Helja, trug er ebenfalls ein Kettenhemd an seinem Körper. Zudem erwähnte er, er könne ebenfalls Wunden heilen.

Nach dem Frühstück traten wir noch einmal an Raianns Sarg, um ihr unsere letzten Wünsche mit auf den Weg zu geben, bevor die Klerikerin auf dem Friedhof der Kirche ihre letzte Ruhe fand.

Nachdem die letzten Tränen getrocknet waren, machten wir uns weiter an die Erforschung der Kanalisation. Erneut schlich Vola zunächst voraus, dieses mal jedoch nicht mit gezogenem Rapier, sondern mit ihrem Kurzbogen, in den sie bereits einen Pfeil eingelegt hatte. Ungefähr eine halbe Minute später tauchte sie wieder auf, hielt lächelnd 2 Finger in die Höhe und fuhr sich danach mit dem Zeigefinger über den Hals. Hatte sie es tatsächlich geschafft, dieses Mal tatsächlich gleich zwei Goblins in die Hände von Wee Jaas zu schicken?
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Dieser Kampf war nicht weniger nervenaufreibend als der letzte, obwohl unsere Gegner keine Unbekannten waren. Quarion, der sich mutig gemeinsam mit Helja in die erste Schlachtreihe gestellt hatte, fiel nach wenigen Hieben der Goblins, die wir nach einem zähen Kampf dennoch niederringen konnten. Jhessail, die neben Vola ebenfalls in diesem Gefecht verletzt worden war, brachte Quarion wieder zu Bewusstsein. Quarion wiederum holte wiederum Vola ins Leben zurück, indem er seine Hände kurzzeitig auf ihrem Körper ruhen ließ.
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Gemeinsam zog man sich zunächst zurück, um die erlittenen Wunden noch etwas weiter heilen zu lassen.
Zurück in der Kanalisation spähte Vola erneut voraus. Wieder war sie auf Feinde gestoßen, die genau geradeaus am Ende des Ganges zu lauern schienen. Doch dieses Mal waren es keine Goblins...
« Letzte Änderung: 2.08.2020 | 16:29 von Holycleric5 »
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Re: [D&D5] Morgrans Tagebuch
« Antwort #2 am: 17.01.2015 | 01:31 »
... das Wesen, das Vola attackierte und dabei scheinbar schwer getroffen hatte, war eine von insgesamt drei riesigen Fledermäusen, vor denen wir uns alle in den zuvor freigekämpften Raum, in welchem noch die Leichen der Goblins lagen, zurückzogen. Durch die bessere Bewegungsfreiheit in diesem Raum wurden die Riesenfledermäuse eine nach der anderen getötet, das letzte Exemplar wurde von einer von Jhessail geworfenen Flamme verschlungen.

Übrig blieb nur noch ein relativ breiter Gang, welcher auf der linken Seite jenes Ganges lag, dessen Ende jene Fledermäuse beherbergt hatte. Zunächst wurde der Bereich wieder von Vola ausgekundschaftet und mithilfe von Pfeil und Bogen erneut um einen Goblin reduziert.
Einer der Goblins trug nicht die "typische" Lederrüstung, die man bei allen anderen Goblins bisher gefunden hatte, sondern ein Kettenhemd, wie es sich später herausstellte, war dieser Goblin ein Boss der Goblins, der sich von 2 (ehemals 3) gewöhnlichen Goblins bewachen ließ.
Den Kampf eröffnete ich damit, -glücklicherweise- beide Goblins in Schlaf zu versetzen, um es den anderen Gefährten zu ermöglichen, sich zunächst auf den Anführer zu konzentrieren, denn die wuchtigen Schläge, die er austeilte, hätten sogar ein Duell mit ihm zu einer ziemlichen Herausforderung gemacht. Auch ein Fläschchen brennenden Öls, welches Quarion auf den Anführer geworfen hatte, war wirkungslos an dessen Kettenhemd abgeprallt.

Nach einigen ausgetauschten Hieben, Schnitten und Stichen fiel der Anführer der Goblins leblos auf den Boden. Seine immernoch schlafenden Leibwächter wurden einmal mit einem sauberen Kehlenschnitt Volas, der andere durch Heljas Flegel ermordet.

Auch ich konnte spüren, wie die Anspannung des Kampfes Stück für Stück nachließ, während Vola einem Gefangenen in diesem Raum die Fesseln löste, der ihnen eine Belohnung in der Diebesgilde versprach, welche uns auch kurze Zeit später überreicht wurde.

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