Autor Thema: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?  (Gelesen 12452 mal)

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Offline wild dice

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Re: Wie(Richtig) mit Gelegenheits Spilern umgehn?
« Antwort #50 am: 23.01.2015 | 07:50 »
Wie gesagt: Ach, iwo.

Das hat doch nichts mit "Ligen" zu tun, sondern damit, ob die Leute überhaupt mitspielen wollen. Mach doch für dich einfach mal den Test und wechsele zu einem System wie Fate Core, bei dem es aktive Spieler erfordert und schau dann mal was passiert.

Da hast Du mich falsch verstanden. Deine Anspruchshaltung ist in einer anderen Liga -it's a serious game
Vielleicht spielst Du sogar deutlich unter meinem Niveau und ich würde dich achtkantig rausschmeißen, wenn Du bei uns auftauchst - weiß man das??? ~;D
Ich komme mit den Gelegenheitsspielern eigentlich gut zurecht und sie wachsen immer mal wieder deutlich über sich hinaus, nur eben selten. Sie sind bei mir eben nicht der Pickel am Arsch und auch kein Grund sie aus der Gruppe auszuladen.

Danke für den Tipp mit Fate, schon diverse Runden eingesetzt. Wir wechseln eh immer mal wieder System und Setting.
Einige Beispiele hier treffen auch nicht wirklich immer auf den Gelegenheistspieler zu:
Unzuverlässigkeit bei den Terminen, einen Wert nennen und nur stumpf würfeln usw.
Keine Panik, das ist nur das normale Leben - jenes, welches zwischen den Träumen der Kindheit und der Ruhe des Todes einen immer wieder auf den Boden zurückholt.

Offline wild dice

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #51 am: 23.01.2015 | 07:56 »
Ich finde Casual Gamer größtenteils vollkommen unproblematisch; außer wenn sie tatsächlich lieber quatschen wollen und das auch ständig tun. Die Erfahrung habe ich aber eigentlich gar nicht gemacht.

Ich spiele lieber mit Leuten, die ich mag, als mit Leuten, die ich nicht mag. Ob und wie großartig mir ihr Rollenspiel dann gefällt, ist erst mal sekundär.

Das trifft es ganz gut.
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Swafnir

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #52 am: 26.01.2015 | 14:40 »
Das heißt, die Wahl bei dir besteht zwischen "Sozialkrüppel[n]/Arschlöcher[n]" und "Casuals"? Das ist doch nicht dein Ernst, oder?

Dass Commitment nicht die einzige Charakteristik eines Spielers ist, welche für die Eignung in einer Gruppe relevant ist, sollte doch wohl klar sein.

Schwachfug, das hab ich nicht geschrieben. Ich hab nur gesagt dass mir nette Casual Gamer im zweifel lieber sind als toll spielende Arschlöcher. Dass es nur die zwei geben soll, haste wohl auf meiner unsichtbaren Schreibmaschine gelesen ;)

Offline mattenwilly

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #53 am: 7.04.2015 | 12:11 »
Ach ja, so ist Deutschland. Hobbies dürfen keinen Spass machen, da muss LEISTUNG kommen, da muss ERNST drin sein. ORDNUNG! Da muss der optimale Charakter voll ernst und tief durchgespielt werden. Regeln auswendig runterbeten ist Pflicht, 150 Prozent Engagement und intensive Spiel Vor- und Nachbereitung (30min pro Stunde Spiel) werden vorausgesetzt! Und Anwesenheit in der Runde geht vor alles andere, selbst tote Omas sind kein Abwesenheitsgrund.

Ist in anderen Hobby-Bereichen auch so, es gibt immer solche "Leistung! Leistung!" Nervbratzen die vielen das Hobby vergrätzen. Bonuspunkte für Vereinsmeierei (bei RPG etwas seltener).  Ist u.a beim Schiessen auch so, DSB-Vereine sind da ein klassisches "Do not enter" Beispiel (BDS und BDMP sind idR. lockerer/Spassorientierter)

Na danke, lieber einmal im Quartal ne Runde mit Casuals und Spass haben als einmal pro Woche mit "Leistungsspielern".
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #54 am: 7.04.2015 | 12:18 »
Mattenwilly: aber sowas von +1  :headbang:

Irgendwie wird hier aus Rollenspiel eine Religion gemacht, die man auch richtig mit tiefem Ernst angehen muss und macht viel selbstverliebtes Blabla drumherum.  ;D
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Offline Rhylthar

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #55 am: 7.04.2015 | 12:34 »
Naja, ich weiss nicht, was ich besser finden soll:

Den "Leistungsanspruch"/das "Commitment" oder die "Alles easy"-Herangehensweise.

Oder eigentlich doch:
Wenn ich Zeit in ein Hobby investiere, möchte ich ein "Ergebnis" haben, im Falle von P&P-RPG "Spielspaß". Ist sicherlich ein sehr subjektiver Begriff, aber wenn mein Spielspaß nicht zustande kommt, weil das Interesse der anderen Mitspieler bestenfalls rudimentär ist, dann werde ich dieses Hobby nicht mit ihnen betreiben.

Gibt genug andere Dinge, die ich mit ihnen machen kann.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #56 am: 7.04.2015 | 12:52 »
Gilt aber nur, wenn dem Casual Gamer unterstellt wird, daß er eigentlich Rollenspiel nicht besonders mag. Das schimmert hier nämlich bei all dem Leistungs- und Commitmentgesprächen durch.
Da scheint sich jeder unter einem Casual Gamer einen motzigen Teenager, der gelangweilt Kaugummi kaut und sich fragt, was er hier eigentlich soll, vorzustellen.

Aber ich kenne Spieler, die mal schnell locker bei einem Rollenspiel mitmachen, ohne sich langfristig dem Hobby zu verschreiben oder sich in ihrer Freizeit vor allem mit den Regeln und dem Hintergrund beschäftigen (was ich ganz gerne mache, aber das ist doch keim Muss, lieber Himmel). Die wollen nur die berühmte Trinität "fast, furious, Fun", und den kann man mit ihnen haben. 


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Offline Rhylthar

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #57 am: 7.04.2015 | 13:01 »
Zitat
Gilt aber nur, wenn dem Casual Gamer unterstellt wird, daß er eigentlich Rollenspiel nicht besonders mag. Das schimmert hier nämlich bei all dem Leistungs- und Commitmentgesprächen durch. Da scheint sich jeder unter einem Casual Gamer einen motzigen Teenager, der gelangweilt Kaugummi kaut und sich fragt, was er hier eigentlich soll, vorzustellen.
Nein, das wird daraus gemacht.

Hier sind wir ganz schnell wieder bei der "Commitment-"/"Einstellungssache". Wenn mir etwas Spaß bringt, beschäftige ich mich damit. Wie intensiv bleibt erstmal außen vor, aber ich tue es.
Und schon sind wir nämlich irgendwo im Mittelfeld, wo es gar keine Probleme gibt. Nur wird ja dieses Mittelfeld gerne als nicht existent dargestellt, sondern nur "Casual"* und "Leistungs-RPGler".

*(Wobei mal hier gesagt werden sollte, dass das Wort "Casual" seit meiner WoW-Zeit ein extrem rotes Tuch ist...denn meistens bezeichnen sich diejenigen selbst als "Casuals", die es gar nicht sind. Es wird gerne als "Ausrede" für "nicht wirklich interessiert" verwendet, obwohl es lediglich darum geht, dass man es im temporären Sinne nur gelegentlich spielt. Wie tief man in die Materie eintaucht, ist eigentlich in diesem Begriff imho überhaupt nicht verankert.)
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Offline Erg

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #58 am: 7.04.2015 | 14:34 »
*(... obwohl es lediglich darum geht, dass man es im temporären Sinne nur gelegentlich spielt. Wie tief man in die Materie eintaucht, ist eigentlich in diesem Begriff imho überhaupt nicht verankert.)

Dem muß ich leider widersprechen. "casual" hat weit mehr Bedeutungen, die irgendetwas mit "nebenbei" zu tun haben, als Bedeutungen, die "gelegentlich" abdecken. Folglich ist "Gelegenheitsspieler" möglicherweise nicht die ideale Übersetzung von "casual gamer/player". Und der Eingangsbeitrag legt eher die Übersetzung "Nebenbei-Spieler" nahe; was die Vermutung eher geringen Interesses bei Diesen durchaus erlaubt.

Gilt aber nur, wenn dem Casual Gamer unterstellt wird, daß er eigentlich Rollenspiel nicht besonders mag...

was im Vergleich zu Nicht-Casual-Gamern vermutlich zutrifft.

Um die eigentliche Thread-Frage zu beantworten: wenn sie die restlichen Spieler nicht beeinträchtigen (was wohl individuell recht unterschiedlich ist, sowohl was die casual- als auch die anderen Spieler betrifft), in Ruhe lassen und hin und wieder mal eine Gelegenheit zu mehr Engagement bieten. Wenn sie stören (und nicht davon ablassen möchten) - ohne sie spielen, oder mit der Störung leben lernen.

Und noch eine Anmerkung zum "Leistungs-Rollenspiel": Mir ist nicht klar, wie man Leistung bzw. Qualität (um die es wahrscheinlich eher geht) im Rollenspiel bewerten bzw messen will. Mehr als "gefällt mir (nicht)" oder "paßt (nicht) zur Gruppe" dürfte da wohl nicht drin sein (sollte jemand eine vernünftige Operationalisierung haben, nur immer her damit...), zumal ja inzwischen kaum mehr von einem monolithischen Hobby gesprochen werden kann (das war vielleicht Anfang der 80er noch so... vielleicht aber auch nicht); Rollenspiel wird (vermutlich) von verschiedenen Leuten aus recht verschiedenen Motivationen betrieben. Aber ich schweife ab...

Offline JollyOrc

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #59 am: 7.04.2015 | 15:31 »
Supersöldner hat übrigens für den Zwecke dieses Threads eine Definition mitgeliefert:

Zitat
Damit es keine Debatte um den  Begriff gibt, als GS wird so wie ich den begriff kenne und auch selber verwende geht es um Leute die mitspielen um zb zeit mit Freunden zu verbringen sich nicht mehr mit Welt und Fluff befassen als nötig und den andre Gruppen Aktivitäten als Rollenspiel auch nichts ausmachen würden.

Meiner Ansicht nach braucht man als Spielleiter diese Sorte Leute nicht besonders zu bespaßen - es reicht ihnen, wenn sie dabei sind und grundlegend mitbeachtet werden. Also nicht einfach links liegen lassen, aber eben auch nicht gezielt (heraus-)fordern. Wenn sie Spotlight wollen, melden sie sich meist von alleine, ansonsten reicht es ihnen eben einfach dabei zusein.

Meine Erfahrung jedenfalls.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Online Auribiel

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #60 am: 7.04.2015 | 15:47 »
Ach ja, so ist Deutschland. Hobbies dürfen keinen Spass machen, da muss LEISTUNG kommen, da muss ERNST drin sein. ORDNUNG! Da muss der optimale Charakter voll ernst und tief durchgespielt werden. Regeln auswendig runterbeten ist Pflicht, 150 Prozent Engagement und intensive Spiel Vor- und Nachbereitung (30min pro Stunde Spiel) werden vorausgesetzt! Und Anwesenheit in der Runde geht vor alles andere, selbst tote Omas sind kein Abwesenheitsgrund.

Ist in anderen Hobby-Bereichen auch so, es gibt immer solche "Leistung! Leistung!" Nervbratzen die vielen das Hobby vergrätzen. Bonuspunkte für Vereinsmeierei (bei RPG etwas seltener).  Ist u.a beim Schiessen auch so, DSB-Vereine sind da ein klassisches "Do not enter" Beispiel (BDS und BDMP sind idR. lockerer/Spassorientierter)

Na danke, lieber einmal im Quartal ne Runde mit Casuals und Spass haben als einmal pro Woche mit "Leistungsspielern".


Den Leistungsspielern macht es Spaß, mit einem Leistungs-/Wettbewerbsgedanken an die Sache ranzugehen, die Casual-Gamer ziehen den Spaß daraus, Zeit mit der Runde zu verbringen. Ich möchte nicht für mich in Anspruch nehmen darüber zu urteilen, wer jetzt mehr Recht auf seine Form des Spaßes hat.

Das Problem sind weder Leistungsspieler noch Casualgamer, sondern vielmehr unpassende Gruppenzusammenstellungen (betrifft die Vereinswelt soweit ich sie kennengelernt habe auch). Mit ein bisschen Rücksichtnahme lässt sich viel ausbalancieren, aber wenn ein Großteil der Gruppe eben nunmal leistungs- oder plotorientiert spielen will mit Charaktertiefe usw. und ein einzelner immer lockig vom Hocker zieht, dann verdirbt der eine (Casual-)Spieler den restlichen den Spaß.
Andersrum geht es natürlich genauso: Ist sich der Großteil der Gruppe einig, dass es um locker-flockiges Spiel geht und einer spielt ständig den Regelfanatiker, dann verdirbt in dem Falle der Leistungsspieler den anderen den Spaß.

Alle kann man selten unter einen Hut bringen. Es geht eben darum, wie viel Leistung vs. Casual die jeweilige Gruppe erträgt.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #61 am: 7.04.2015 | 18:36 »
Ich möchte, ausser für One Shots und Abenteuer mit den gleichen Chars wenn die Abenteuer eigentlich nichts miteinander zu tun haben keine Gelegenheitsspieler nach der vorgegebenen Definition mehr in meinen Runden, egal ob ich leite oder mitspiele. Es gab immer Probleme in ernsteren Kampagnen, also alles, was auf eine epische Story rauslaufen sollte.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

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Supersöldner

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #62 am: 7.04.2015 | 18:47 »
Was für Problem den so ?

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #63 am: 8.04.2015 | 02:03 »
Mögliche Probleme mit den Casual-Gamern:

  • Sie haben nicht so oft Zeit, wie es der Rest der Gruppe hat, da ihnen anderes wichtiger ist (ohne die Zeiteinteilung werten zu wollen; Lösung: So planen, dass das Abenteuer auch ohne die Anwesenheit diesen SCs weitergehen kann).
  • Entgegen dem Wunsch der restlichen Mitspieler hat der CG ein Problem damit "In-Charakter" oder "ernst" zu bleiben, während epische/dramatische Situationen vorkommen und verdirbt somit den an dieser Form des Spiels interessierten Mitspielern den Spaß am Abenteuer. (Ohne Wertung eines Spielstils, es geht um den mehrzähligen Gruppengeschmack; Lösung: kein Drama oder Epik spielen, wenn der CG dabei ist - oder alternativ: Epik und Drama ohne den CG weiterspielen.)

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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #64 am: 8.04.2015 | 05:28 »
Größtes Problem ist wirklich wenn die nur da sind, weil ihre Freunde oder Partner spielen. Selbst wenn die SCs dann nur eine sehr nebensächliche Rolle einnahmen wir z.B Fernkämpfer oder One-Trick-Pony Magier waren sie mit epischen Situationen völlig überfordert. Da war z-B

- der Freund der beiden Hauptdarsteller in der Campagne, der sich eigentlich mehr für Sport interessierte und in kurzen Spielpausen, oder auch mal während dem Spiel, das Thema auf Fussball und Tennis lenkte. Er war halt dabei weil er sonst nicht viele Freunde hatte, konnte sich aber wenigstens die Regeln für seinen Ranger ganz gut merken. War aber selten wirklich in Charakter, im Gegensatz zum Rest der Gruppe. Epische Kämpfe, wir anderen beschreiben unsere Aktionen genau und sie Resultate der Würfe und er - "ich schieß nen Pfeil, und mach halt ein bischen Schaden." Warend er nicht dran war hat er immer wieder nebenher was anderes zu machen versucht.

-die Verlobte die nur nicht alleine zuhause sitzen wollte und praktisch immer nur zuhörte. Sie hat auch manchmal, nach Aufforderung, was gemacht, aber letztlich hat sie die Sache, vor allem die Hintergrundstory, null interessiert, sie himmelte halt ihren Verlobten an und wenn der nicht dran war wollte sie dauernd mit ihm knutschen, was den Armen dann auch behindert hat.

- der junge Mann der zwas Fantasy cool fand aber nie aufmerksam genug war, den eigentlichen Plot zu schnallen und dann dauernd nachfragen musste, was denn die letzten Male passiert war und warum. Wir haben fast so viel Zeit verbraucht mir Wiederholungen als mit dem eigentlichen Spiel.

- der Ehemann, der auch nur mit kam weil er sonst hätte alleine auf die Kinder aufpassen müssen. Das hatte er mir auch direkt so gesagt. Er fand zwar amüsant, was wir machten, und war offensichtlich gut unterhalten, aber ein Fernsehabend wäre ihm sichtlich lieber gewesen. Ein paar Mal war er sogar eingeschlafen. Wenigstens hatte er seine Frau spielen lassen.

Es gab noch ein paar andere die weniger problematisch, aber trotzdem störend waren. Wie gesagt, für One Shots kein Problem, aber sonst nicht mehr.
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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #65 am: 8.04.2015 | 06:58 »
Ist es nicht auch sehr wagemutig, mit Gelegenheitsspielern etwas anderes als Bier&Brezel-RPGs zu spielen?

Edit: Übrigens find ich es unpassend Gelegenheitsspielern, Leistungsspieler gegenüberzustellen. Ernsthafte Hobbyisten wäre da imo passender.
« Letzte Änderung: 8.04.2015 | 09:17 von Ludovico »

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #66 am: 8.04.2015 | 07:45 »
Man will eben nicht immer lahmarsch spielen, sozusagen. Ich steh nicht so auf B&B, ist hin und wieder mal cool aber nicht so dauerhaft Wenn jeder ausser den Mittgeschleppten ernsthaft spielen will, man die Klette aber nicht los wird, soll man dann gleich ganz aufgeben? Wenn die Runde nicht grad unter Spielermangel leidet kann man ja durchaus auch mal ein ehepaar wegschicken, alerdings wenn man mit denen befreundet ist bzw zumindest mit dem ernsthaften Spieler der beiden wird es schon wieder schwierig.
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Offline ArneBab

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Re: Wie(Richtig) mit Gelegenheits Spilern umgehn?
« Antwort #67 am: 10.04.2015 | 16:17 »
An der Stelle muss man einfach prüfen welchen Anspruch man an die Spieler hat und schauen, ob ein Spieler hier hilft oder bremst. Man hat halt als SL auch die Pflicht auf das Wohlergehen der anderen Spieler zu achten, nicht nur der einzelnen Spieler als Individuen.
Wieso können denn andere Spieler nicht genauso für Gelegenheitsspieler einspringen? „Mach du das mal“ muss ja nicht nur die SL ansprechen. Und solange alle Leute zusammen sein wollen und es ihnen Spaß macht, ist das doch schön.

Aber bei jeder Gelegenheit geht das Geplapper über sonstwas los.
Alles andere in deinem Beitrag lässt sich leicht abfangen (übernimmt halt jemand anders das Rechnen), aber über anderes Reden und damit nicht nur nichts beitragen, sondern aktiv das Spiel ausbremsen ist schwierig.

- der Ehemann, der auch nur mit kam weil er sonst hätte alleine auf die Kinder aufpassen müssen. Das hatte er mir auch direkt so gesagt. Er fand zwar amüsant, was wir machten, und war offensichtlich gut unterhalten, aber ein Fernsehabend wäre ihm sichtlich lieber gewesen. Ein paar Mal war er sogar eingeschlafen. Wenigstens hatte er seine Frau spielen lassen.

Wodurch hat er gestört?
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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #68 am: 10.04.2015 | 16:24 »
Zum einen dadurch, dass immer alle auf ihn warten mussten bis er sich entschieden hatte was sein Char wollte bzw dann die Regeln dazu kapiert hatte. Auch hatte er die Tendenz den Plot zu killen wenn er rausgefunden hatte auf was das hinauslaufen sollte während der Rest noch gerätselt hat. Dazu kam das seine anwesenheit auf die ernsthafteren Spieler eher als Bremse wirkte.
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Offline Chiarina

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #69 am: 10.04.2015 | 16:29 »
Ein Gelegenheitsspieler, der als erster herausbekommt worauf der Plot hinausläuft während die anderen noch rätseln?

Komisches Phänomen. Hört sich so´n bisschen nach Hochbegabtem an.
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Offline FlawlessFlo

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #70 am: 10.04.2015 | 16:31 »
Wieso können denn andere Spieler nicht genauso für Gelegenheitsspieler einspringen? „Mach du das mal“ muss ja nicht nur die SL ansprechen. Und solange alle Leute zusammen sein wollen und es ihnen Spaß macht, ist das doch schön.
Alles andere in deinem Beitrag lässt sich leicht abfangen (übernimmt halt jemand anders das Rechnen), aber über anderes Reden und damit nicht nur nichts beitragen, sondern aktiv das Spiel ausbremsen ist schwierig.

Das geht auch 'ne Zeit lang gut, aber irgendwann hat man halt auch keine Lust mehr, immer für andere hier einzuspringen (die einfach nur keine Lust haben, sich selbst damit auseinanderzusetzen).

Wodurch hat er gestört?

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #71 am: 10.04.2015 | 16:36 »
Ein Gelegenheitsspieler, der als erster herausbekommt worauf der Plot hinausläuft während die anderen noch rätseln?

Komisches Phänomen. Hört sich so´n bisschen nach Hochbegabtem an.

Also den Plot hatte er immer drauf, wie gesagt für ihn war das eher wie Fernsehersatz. Er hatte wohl auch bei Filmen und Büchern immer zuerst den Mörder etc rausbekommen und dann laut rausposaunt. Seine Frau war das ja gewöhnt aber den Rest von uns hats nur genervt. Allerdings wo ich dann mal SL war hab ich extra wegen ihm den Plot geändert sobald er draufgekommen war  >;D
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Offline ManuFS

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #72 am: 11.04.2015 | 10:09 »
Allerdings wo ich dann mal SL war hab ich extra wegen ihm den Plot geändert sobald er draufgekommen war  >;D

Also mit SL-Willkür zurückgeschlagen, anstatt ein klärendes Gespräch zu führen, dass diese seine Eigenart den anderen Spaß verdirbt?
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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #73 am: 11.04.2015 | 10:31 »
Mittlerweile moechte ich Gelegenheitsspieler nur noch bei einfachem Bier & Brezel-RPG dabeihaben. Anders als Neulinge geben sie sich nicht mal Muehe und lassen sich auch nicht auf das Spiel ein, weshalb komplexere und tiefere Plots nicht greifen. Das ist, als ob man Perlen vor die Saeue wirft.
Also Horror-, Beziehungsdrama- und Investigativspiel geht da einfach nicht. Bestenfalls stoeren sie halt nicht und dann kann man genausogut einen Zuschauer haben.
Deshalb spiele ich lieber mit ernsthaften Hobbyisten (nicht Leistungsspielern).

Einzige Ausnahme sind Gelegenheitsspieler, die mit Charakterspiel und Regeln nicht viel am Hut haben, aber vor allem die Geschichte geniessen. Die fiebern mit, lauschen gespannt und koennen auch helfen, wenn die Runde nicht weiter weiss.

Offline DerEskapist

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Re: Wie (richtig) mit Gelegenheitsspielern umgehen?
« Antwort #74 am: 11.04.2015 | 11:22 »
...
Das Problem sind weder Leistungsspieler noch Casualgamer, sondern vielmehr unpassende Gruppenzusammenstellungen...

Das sehe ich als wesentlichen Punkt an. Und es gibt auch andere mögliche Schwierigkeiten in der Gruppenzusammenstellung
  • Komplette Regelanalphabeten vs Detailverliebte Regelfanatiker
  • Powergamer Charakteroptimierer vs wolkige Storytelling-Schöngeister
  • Anglizismen-Slang Hitpoint-Runterwürfler vs Drama-Gefühlsdarsteller
  • Weltretter Helden-Kampagne trifft auf Zyniker-Spieler
  • Handwedler-Spielstil vs "nur was im Regelbuch steht kann man überhaupt machen"
  • ...

In diesem Spannungsfeld der möglichen Gruppenausrichtungen muss nun der Casual Gamer irgendwie reinpassen. Kann klappen oder auch nicht, je nach Situation und Person.

Ich selbst gebe auch tendenziell im Rollenspiel der Sympathie zu einer Person den Vorrang vor seiner "Leistungsfähigkeit". D.h. ich habe auch oft mindestens einen Casual Gamer in der Gruppe.

Ich muss aber zugeben dass meine intensivsten Rollenspielmomente bisher immer in Abwesenheit von Casual Gamers stattgefunden haben, wenn alle voll dabei sind...
"Flieht, ihr Narren!" - "See you in another life, brother" - "Du weißt gar nichts, Jon Schnee"
Tactician 75%, Method Actor 75%, Storyteller 67%, Power Gamer   58%, Specialist 50%, Butt-Kicker 42%. Casual Gamer 8%