Autor Thema: Digitale Würfel  (Gelesen 2167 mal)

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Offline Blutschrei

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Digitale Würfel
« am: 21.01.2015 | 17:03 »
Hallo liebes Tanelorn,

ich finde mal wieder ein kleinwenig Zeit für den endlosen Systembau. Soeben wurde mir dabei meine Unzufriedenheit mit physischen Würfeln bewusst. Sie haben zu wenige, ode zu viele Seiten, sind unförmig, die Zahlen darauf sind nicht spontan umsortierbar.

In dieser Hinsicht ist die digitale Variante deutlich überlegen:
Per Algorithmen lassen sich alle denkbaren Würfelvarianten programmieren, mit beliebig vielen Seiten und beliebiger Zahlenverteilung.
Und das Zusammenzählen und modifizieren können Computer in den meisten Fällen auch sehr vorbildlich.
Gerade in Zeiten des allgegenwärtigen Smartphones, Netbooks, Tablets, stellt die Umsetzbarkeit kein großes Problem mehr da.
Die Modernisierung zu immer mehr technischen Hilfsmitteln am Spieltisch scheint nicht allzu unwahrscheinlich - und trotzdem hält sich der Plastikwürfel?

Bleibt ein großes Sorgenkind: Leidet die Atmosphäre? Der Spielspaß?
Habt ihr schon Erfahrung gesammelt, mit dem simulieren "herkömmlicher" Würfel, weil die echten vergessen wurde o.ä.?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir spontan eure Ansichten und Impressionen, eure Meinung über digitales Würfeln am Spieltisch mitteilen könntet, allem voran um einen Eindruck der Akzeptanz und der denkbaren Hürden und Probleme von digitalen Würfelprogrammen zu erhalten.
BLOOD, DEATH AND VENGEANCE!!

Offline Auribiel

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #1 am: 21.01.2015 | 17:12 »
Am Spieltisch wurde bisher nur mit den (Plastik-)Würfeln gewürfelt. Erfahrungen mit digitalen Würfeln habe ich bisher nur benutzt, wenn über Inet/im Chat gespielt wurde.

Persönlich muss ich sagen, dass ich die bunten Plasteteile einfach toll finde, je glitzriger/ausgefallener, desto doller. Ich sortiere auch bestimmten Chars zuweilen eigene (Glücks-)Würfel zu. Außerdem lässt sich damit gut die Finger beschäftigt halten.
Wie man sieht, bin ich also ein Plastik-Fan.

Aufgrund eigener Erfahrung sehe ich den Einsatz von Smartphones, Netbooks usw. von Spielern sehr zwiegespalten: Liegt das Teil erst einmal auf dem Tisch, ist der ein oder andere Spieler ständig irgendwie damit beschäftigt. Und das nicht nur mit den Fingern, wie bei den Würfeln, sondern meist auch mit Augen+Konzentration (Whatsapp ick hör dir bimmeln...).
Für mich stellt hier weniger die Technik selbst ein Problem dar (ich hab über Chat gespielt, ich hab kein Problem mit der Immersion, wenn im Fantasyplay der PC-Monitor vor mir steht), als vielmehr das Ablenkungspotential, dass es darstellt.
Ev. würde ich Technik nutzen, die ausschließlich zum Würfeln da ist und ansonsten kein Ablenkungspotential bietet. Das müsste dann optisch aber schon ein Schmankerl sein.

Ansonsten bleib ich lieber bei den Glitzer-Plastikteilen. Find ich auch haptisch ansprechender.



Hoffe das hilft dir weiter. ;)


LG,

Auri
Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Dragon

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #2 am: 21.01.2015 | 17:38 »
Bei Skype und im Forenspiel ja.
Am Tisch: Nein danke, da hab ich lieber echte Würfel (egal aus welchem Material, ich hab z.B. auch Holzwürfel) und meinen Würfelbecher. Es fühlt sich einfach anders an.

Ich nutze beim leiten auch meinen laptop, aber dann eben auch nur dafür und weil es praktisch ist Internet dabei zu haben, das erspart mir zumindest sehr viel Zettelchaos. Würfeln tu ich aber trotzdem per Hand, schon alleine weil es für alle sichtbar ist und mehr Spannung auslöst was jetzt unter dem Becher liegt, als wenn ich auf eine Taste klicken würde.

Und ja der Ablenkungsfaktor ist ein wirklich sehr großer. In einer Runde mussten wir tatsächlich schon mal ein Handy (also eigentlich Smartphone)-Verbot aussprechen. Ich weiß, warum ich ganz bewusst keines besitze, das ist eine echte Volkskrankheit geworden.

Aber selbst wenn ich mir jetzt überlege, da stände z.B. ein Gerät in der Mitte des Tisches, das auf Knopfdruck (oder was auch immer) entsprechende Würfelergebnisse ausspuckt... ähm nein... einfach nein, das fühlt sich komisch an (das tut es bei den online-Varianten übrigens auch, aber da geht es ja einfach nicht anders)

Offline Mentor

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #3 am: 21.01.2015 | 17:47 »
Tischrollenspiel ohne echte Würfel sind für mich undenkbar. Ebenso Mitspieler, die mir mit "Da schau mal, kritisch!" ihr Telefon mit ihrem Wurf wie ein Foto vom neuen Auto unter die Nase halten. Und Systeme, wo das Würfeln so aufwendig ist, dass ich will, dass ein anderer das für mich tut, will ich gar nicht spielen :)
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Offline Slayn

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #4 am: 21.01.2015 | 17:49 »
Die Grundidee hat was, weil man Dinge anders modelliere könnte. "oh, eine d8 Probe mit 1er Schwierigkeit? Würfle einen d7.... du hast einen Bonus? Würfle einen d9..."
Abgesehen davon würde mir am Spieltisch meistens etwas fehlen, weil jetzt ein traditionelles und liebgewonnenes Element wegfallen würde.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Re: Digitale Würfel
« Antwort #5 am: 21.01.2015 | 17:53 »
Schon beides gehabt.

"Analoge" Wuerfel in Online-Runden (weil man je nach Wuerfelwurf durchaus mal schneller selbst wuerfeln kann als einen groesseren noch auszuwertenden Pool elektronisch zusammengeklickt hat)

Und auch "digitale" Wuerfel am Spieltisch (wenn mir am Tisch auffaellt, dass ich die Wuerfel in einer anderen Tasche hatte)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline JS

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #6 am: 21.01.2015 | 18:01 »
Ich nutze je nach System normale Würfel oder die Dicenomicon-App (u.a. für Shadowrun).
Beides klappt gut, beeinflußt nicht die Atmo und Stimmung und ist daher gleichwertig.
Als SL mit vielen NSC bevorzuge ich die App.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Asmodeus

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #7 am: 23.01.2015 | 00:40 »
Auch ich benutze digitale Würfel nur dann wenn es nicht anders geht, sprich bei einer sehr spontanen Runde, mit der kein Mensch gerechnet hat und niemand Würfel dabei hat. (Also nie)  ;D
Bei Tischmangel wird der Boden benutzt (zur Not mit einer Unterlage), falls dieser nicht existiert, naja, dann ist irgendwas schief gelaufen.
Ich mag digitale Würfel einfach nicht, auch wenn sie praktisch sein mögen. Gutes altes Plastik/Holz/Knochen/Metall erfüllt seinen Dienst immer.
Was Rose heißt würd' gleichsüß unter anderm Namen duften.

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #8 am: 23.01.2015 | 18:41 »
Ich stehe Systemen die digitalen Würfel voraussetzen sehr kritisch gegenüber.

Zwar sehe ich durchaus das Potenzial (Kopfrechnerei und Tabellen nachschlagen kann entfallen, Regeln können komplexer sein, oder ganz neue Sachen machen, etc.). Aber wenn man das schon gemacht hat, warum nicht gleich noch die Tablets der Spieler miteinander vernetzen (so dass mein Tablet mein Ergebnis gleich mit deinem Charakterbogen vergleichen kann), einen Spielplan einbauen und schicke Grafik und Sounds dazu? Plötzlich sitzt man nicht mehr gemeinsam am Tisch um ein Pen&Paper Rollenspiel zu spielen, sondern spielt ein Multiplayer-Computerspiel. Was ja nicht prinzipiell schlecht sein muss - aber so ein Computerspiel müsste sich dann auch mit anderen Computerspielen messen: was wäre dann noch seine Nische? Deshalb mein zugegeben etwas konservativer Standpunkt: wehret den Anfängen!

Offline Bad Horse

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #9 am: 23.01.2015 | 18:47 »
Was du da beschreibst, ist kein Computerspiel, sondern ein Online-Rollenspiel mit Maptool oder ähnlichem. Das gibt es so schon, insofern bist du etwas spät dran, wenn du den Anfängen wehren willst.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Online Selganor [n/a]

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #10 am: 23.01.2015 | 18:55 »
... und wuerdest eine gute Menge an Runden unmoeglich machen, die nie zustandekommen wuerden wenn alle Beteiligten nur spielen wuerden wenn alle im selben Raum sind. In einigen Rollenspielrunden sind die Leute ja nichtmal in derselben Zeitzone
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #11 am: 23.01.2015 | 19:37 »
Was du da beschreibst, ist kein Computerspiel, sondern ein Online-Rollenspiel mit Maptool oder ähnlichem. Das gibt es so schon, insofern bist du etwas spät dran, wenn du den Anfängen wehren willst.  ;)
Jain.

Maptool, roll20 & co sind ein Werkzeug um das Spielen von Pen&Paper-Rollenspielen auf die Ferne zu ermöglichen. Man spielt aber trotzdem noch ein Spiel das darauf ausgelegt ist, am Tisch mit Plastikwürfeln gespielt zu werden. So was benutze ich ja selbst - und habe dagegen auch gar nichts einzuwenden.

Die Fragestellung hier (zumal im Bereich "Rollenspiel- & Weltenbau") habe ich aber interpretiert als: sollen wir Rollenspiele so designen dass sie die Möglichkeiten von Computern voll ausnutzen? Ich will ja gar nicht Technik an sich verteufeln. Aber ich denke eben, wenn wir anfangen, Rollenspiele auf Computer zu optimieren (im Gegensatz zu: Computergestützte Krücken für das Rollenspiel zu schaffen), dann landen wir am Ende bei Computerrollenspielen (was ja nicht schlecht ist, aber das gibt es halt schon).

Kann natürlich auch sein dass ich mich irre - und dass da ein total neues geniales Genre der digitalen Unterhaltung bei raus kommt. Aber so lange bis ich das gesehen habe bin ich noch skeptisch.  :)

Offline Dragon

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #12 am: 23.01.2015 | 21:06 »
Mmh also wenn jeder in meiner Runde ein Taplet oder einen Laptop dabei hätte (und nicht nur sein Smartphone) würde ich ernsthaft überlegen eine Heimnetzgruppe dafür anzulegen um dort Bilder, Handouts o.ä. hoch zu laden^^

Offline Kearin

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Re: Digitale Würfel
« Antwort #13 am: 24.01.2015 | 07:58 »
Wo für Computer etwas brächten wäre für das regelschwere Spiel, indem der Computer das verrechnen der Modifikatoren übernähme. Es wären sogar wirklich komplexe simulative Algorithmen möglich.  Aber das ist eine Art zu spielen, die heute wohl weitestgehend ausgestorben ist.