Euli, das Beispiel von dir geht einfach von einer Annahme aus, die nicht funktioniert (Das mit der Zaubertinte ist Quark). Das zeigt eigentlich nur, dass die Idee schlecht war.
Ich glaube vor allem, dass man das Prinzip nicht dadurch schlecht reden kann, indem man einen unlogischen Fall kreiert. Das kann einem außerdem auch im stillen Kämmerlein passieren.
Außerdem hatte ich ja gesagt: Wenn man gegen das Prinzip eingestellt ist, nicht improvisieren! Lass es sein und leite lieber irgend was gekauftes.
Du bist mir obendrein eine Antwort schuldig geblieben, ob du diese Art von Spiel schon mal geleitet oder mitgespielt hast. Ich Tippe mal, eher nicht, oder?
Ich glaube allerdings nicht, dass uns das Zerpflücken von fiktiven Spielbeispielen weiterbringt. Ich halte fest: Die Gefahr, sich in logische Widersprüche zu verstricken, wird von denen, die so leiten, als nicht sonderlich hoch eingeschätzt. Da das aber auch in meinen Augen ein Knack- bzw. Schwachpunkt beim spontanen Ermittlungsabenteuer-Leiten ist stelle ich die Frage: Was kann man denn aktiv tun, damit es gar nicht erst dazu kommt? Notizen machen und im Zweifelsfall auf bekannte Elemente zurückgreifen statt neue zu erfinden wurde schon genannt. Gibt es mehr?
Weitere Strategien sind:
- die Dinge eher offen halten, bis man sich klar ist, was passierte.
- die Dinge einfach halten, wenn man einsteigt. Aber auch später sind einfache Lösungen meistens eleganter und schöner.
- im Zweifelsfall der plausibleren Erklärung folgen, es sei denn es ergibt sich aus dem Unplausibleren wirklich was richtig cooles.
- länger nachdenken (z.B. die berühmte Klopause, um 3 Minuten in Ruhe denken zu können!) Im schlimmsten Fall die Runde beenden und ein andermal weiterspielen, falls das geht.
- den Spielern genau zuhören und ihnen eventuell geben was sie wollen/erwarten
- zwischendurch einfach mal in die Runde fragen, ob sie schon eine Idee haben und sie das kurz darlegen lassen
- selber eine Theorie entwickeln, wer alles der Täter sein könnte und alle bei den Spielern in Verdacht bringen. Später den besten auswählen und den anderen ein Alibi verschaffen. (Albis sind übrigens auch nie 100% wasserdicht)
- im Hinterkopf behalten, dass Aussagen sich nachträglich als Lüge entpuppen können. Oder nicht entpuppt werden, aber trotzdem gelogen sind. Lügen im Aufschrieb kennzeichnen.
- im Hinterkopf behalten, dass auch Objektindizien gefälscht sein können.
- besser vermeiden eine unplausible Handlung mit Übernatürlichem oder Wahnsinn zu erklären. Das ist einfach schlechter Stil.
- alle fehlenden Columbo-, Derrick- und Barnaby-Folgen angucken.
Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass man irgendwelche Intrigen und Krimis irgendwann aus dem Ärmel schüttelt, wenn man das öfter mal gemacht hat.
Das ist nicht umsonst Trivialliteratur.