Für einen bösen Charakter ist eine böse Gottheit immer noch eine böse Gottheit. Er hält nur das, was sie tut oder darstellt, für richtig.
Nope, nicht unbedingt.
In DSA halten zum Beispiel viele Namenlosen-Geweihten den Namenlosen für eine gute Gottheit, die ihren rechtmäßigen Platz in Alveran beansprucht und der Namenlose ist die einzige Gottheit, die die Bresche gegen das Eindringen der Dämonen verteidigt.
Ebenso Rastullah: Ist das nun ein guter oder ein böser Gott? Einige halten ihn für einen guten Gott, andere halten ihn für einen bösen Gott. (Und wieder andere bezweifeln, dass es überhaupt ein Gott ist.)
Das einzige System, wo böse Charaktere auch ihre Götter als böse ansehen, ist imho D&D mit seinem Alignment-System. In allen anderen RPGs, die ich kenne und die sich mit Gottheiten beschäftigen, ist das diffiziler.
Oder schauen wir doch in die Realität:
Viele Azteken hielten die aztekischen Götter für gut und die Menschenopfer für rechtmäßig. Die benachbarten Völker dürften wohl eine ewas andere Ansicht zu diesem Gott gehabt haben.
Oder nehmen wir Baal: Ist im altsyrischen eine gute Gottheit. Im Christentum wurde diese dann als Dämon abgetan.