Thema: Verdeckte Aktionen - Wie kann man sie ins Spiel bringen?

[Arkam]

Hallo zusammen,

ich versuche meine Runde zu einem System zu bringen, ganz konkret Paranoia, bei dem die Charaktere verdeckte Aktionen durchaus auch gegeneinander durchführen können.
Einfache Aktionen, etwa jemanden beim Schießen kurz Mal anstupsen, sind ja kein Problem.
Aber bei Aktionen wie Sabotage von Ausrüstung, dokumentieren von fehlerhaften Verhalten und Kontakten zu illegalen Organisationen vermute ich das es Probleme geben könnte.
Ich traue meiner möglichen Runde schon zu zu unterscheiden was nur sie und was ihr Charakter wissen kann aber man tendiert ja doch dazu beides in einen Topf zu schmeißen.
Zettel sind ja schlecht um schnell auf die Situation reagieren zu können. - Eventuell könnten die Spieler solche Zettel vorher schreiben?
Getrennte Aktionen nur mit dem betroffenen Spieler zerfasern das Spiel recht stark.
Wie kann man solche Situationen möglichst ohne Unterbrechungen abhandeln?

Gruß Jochen

[YY]

Ich traue meiner möglichen Runde schon zu zu unterscheiden was nur sie und was ihr Charakter wissen kann aber man tendiert ja doch dazu beides in einen Topf zu schmeißen.

Richtig gut funktioniert es meiner Erfahrung nach nur, wenn man die verdeckten Aktionen am Tisch "offen" durchführt und die Gruppe entsprechend trennen kann.

Zum Einen wegen der Logistik, zum Anderen deswegen, weil jede Variante, die auch außerhalb des Spiels verdeckt ist, die Spieler um den Spaß am gegenseitigen In-die-Pfanne-hauen bringt.
Wenn man als Spieler nicht sicher sein kann, ob etwas Zufall war, vom SL oder doch durch einen anderen Spieler eingebracht wurde, verliert diese Art PvP für mich zu viel an Reiz.

Natürlich muss man die richtige Gruppe dafür haben, aber wenn jemand - auch unbewusst - Vorbehalte gegen ein bisschen PvP hat, funktioniert es unabhängig von der Durchführungsvariante schlecht bis gar nicht.

[ChaosAmSpieltisch]

Auch wenn ich grundsätzlich beim P&P der Meinung bin, dass auch verdeckte Aktionen offen ausgespielt werden sollten, weil sonst alles andere mehr leidet, sehe ich ein, das Paranoia da irgendwie eine Ausnahme ist.

Ich habe bei Paranoia sehr gute Erfahrungen mit Zetteln gemacht, weil letztlich Paranoia eh mehr von der SL-Willkür lebt, als von den wirkliche Regeln.

[Pyromancer]

In meiner Paranoia-Runde damals hab ich Zettel vorbereitet, die ich dann spontan dem SL geben konnte. Außerdem hab ich Zettel mit Bedingungen geschrieben, wie: "Das nächste Mal, wenn X Y macht, mach ich Z." Die hab ich dann dem SL weit im Vorfeld zuschieben können, so dass gar kein Verdacht auf mich fiel.

[Arkam]

Hallo zusammen,

ich will versuchen mit Paranoia eine Kampagne auf die Beine zu stellen. Da habe ich mir vorgenommen das Hintergrund und Regeln für die Spieler berechenbar bleiben sollen. Von da aus will ich also auf Spielleiter Willkür verzichten.
Bisher sind ja das offene Ausspielen und Zettel die Favoriten.

Mir kommt da noch eine Zusatzfrage. Wie haltet ihr es mit misstrauischen Charakteren, bei Paranoia eigentlich immer gegeben? Werden da jede Menge Beobachtung und Abschirmwürfe fällig oder gibt es da eine andere Lösung?
In einem ersten schnellen Ansatz werde ich da wohl mit einer Gruppen Gefahrenstufe spielen. Würfelt man bei einer Aktion über die Gefahrenstufe so hat mindestens ein Charakter etwas mitbekommen. Welcher Charakter das ist kann man ja jetzt wirklich willkürlich bestimmen oder auswürfeln.

Gruß Jochen

[Selganor [n/a]]

Uebermaessig paraniode Charaktere koennen das Problem haben, dass sie zwar mitkriegen was gerade von Seiten der anderen Spieler passiert (wenn sie den Fokus ihrer Aufmerksamkeit darauf setzen) aber nicht unbedingt was sonst noch passiert ist... ("Buerger, warum haben Sie nicht bemerkt, dass der Commie Mutant Traitor seine Psionischen Faehigkeiten eingesetzt hat?" "Aeh... ich habe darauf geachtet, ob der Sicherheitsoffizier nicht irgendwelche verbotenen Dinge macht...")

Noch ein beliebtes Spielzeug bei verdeckten Aktionen mit Zetteln sind die "Ablenkungszettel" auf denen so Sachen stehen wie: "Wenn du das gelesen hast lehne dich zufrieden zurueck" oder "Dieser Zettel kann voellig ignoriert werden und bedeutet gar nix. Reagiere drauf wie du willst"
Die anderen Spieler sehen zwar das da was "passiert" ist, aber was genau (und ob das ueberhaupt was wichtiges war) koennen sie nicht wissen. (Wenn man auch unter den Spielern ein wenig Paranoia schueren will)

Achja... bei "modernen" Runden nicht die anderen Moeglichkeiten vergessen... wenn Spieler und Spielleiter schnell irgendwelche SMS oder sonstige Kurznachrichten tippen koennen kann man die auch am Spieltisch immer haeufiger werdenden Smartphones/Tablets auch noch nutzen.

[Joyride]

Noch ein beliebtes Spielzeug bei verdeckten Aktionen mit Zetteln sind die "Ablenkungszettel" auf denen so Sachen stehen wie: "Wenn du das gelesen hast lehne dich zufrieden zurueck" oder "Dieser Zettel kann voellig ignoriert werden und bedeutet gar nix. Reagiere drauf wie du willst"
Die anderen Spieler sehen zwar das da was "passiert" ist, aber was genau (und ob das ueberhaupt was wichtiges war) koennen sie nicht wissen. (Wenn man auch unter den Spielern ein wenig Paranoia schueren will)

Das wäre auch mein Argument pro Zettel. Das machte echt Spaß, dem SL so einen Zettel zu geben und die aufkeimende Panik in den Augen der anderen zu sehen,
während sie sich fragten, was jetzt wieder ausgeheckt wurde.