Dies hat zwar mit WBL zu tun, wozu es schon diverse Threads gibt, aber konkret zu diesem Thema hab ich jetzt keinen eigenen Thread in Erinnerung. Also: ich gehe davon aus, dass man sich als SL an die Erwartung des Systems hält und die SCs mit levelgerechtem WBL versorgt.
Leider ist das leichter gesagt als getan. Es bringt ja schließlich nichts, der Gruppe einfach nur irgendwelche Items hinzuklatschen, mit denen niemand etwas anfangen kann, oder sie mit Gold überhäuft aber keine Möglichkeit gibt, klingende Münze in blitzenden Stahl umzusetzen (lies, einzukaufen).
Bei unserer neuen 3.5-Kampagne (RHoD) werden dieses ganze Riff mehr oder weniger weiträumig umschiffen, da wir uns darauf geeinigt haben, den WBL weitgehend abstrakt zu handhaben. Heisst im Klartext, die Spieler dürfen ihren WBL frei in Gear nach Maß und Wunsch verplanen; der SL sorgt dann für entsprechende Hortfunde und Einkaufsmöglichkeiten, oder man wertet einfach bestehende Items auf. Wir haben da kein konkret durchkonjugiertes System und es sind auch nicht alle Feinheiten festgelegt, aber im Großen und Ganzen sollte es funzen. Auch wenn der SoD ein wenig darunter leidet, was so der Nachteil dieser Methode ist.
Das wird für die laufende Kampagne funktionieren, aber animiert mich aber dazu, wieder mal darüber nachzudenken, wie man es denn sonst machen könnte.
Eine Möglichkeit wäre z.B., wenn hauptsächlich der SL sich Gedanken zu dem Thema macht. Was natürlich am besten funzt, wenn er das System (und die Bedürfnisse der einzelnen Charaktere) besser kennt als die Spieler selbst. Es kann halt eben auch schnell nach hinten losgehen; so hat z.B. mal bei uns ein wohlmeinender NSC der Schurkin ein +10 Hide-Item geschenkt, wovon die Spielerin eher enttäuscht war, weil ihr Hide-Skill keines weiteren Boosts bedurfte.
Naja, und es ist halt viel extra Arbeit für den SL, worauf dieser nicht unbedingt Lust haben muss. Erst recht nicht, wenn er sich schonmal Mühe mit einem Custom Item gegeben hat und der Spieler dann eine Fresse zog, weil er was anderes haben wollte.
Wenn die Kampagne in der Ingame-Welt eher langfristig ausgelegt ist, man also öfter mal wochen- oder monatelang Downtime hat, könnte die Gruppe ihren Wunschkrempel auch selber craften. Oder das eben einen NSC-Crafter erledigen lassen, mit dem sie sich hoffentlich angefreundet haben.
Das ist aber eben nicht gut möglich, wenn die Kampagne unter Zeitdruck stattfindet. Daher fällt diese Option zum Beispiel bei RHoD auch weg, weil hier die ganze Handlung in etwa einem Monat ablaufen soll. Es ist aber ideal für z.B. Kingmaker.
Es ist halt auf jeden Fall wichtig, dass die im Abenteuer vorhandene Loot auch der Gruppe zugute kommen kann. Leider bauen hier kommerzielle Module oft Scheisse, indem sie Schätze skripten, die ihren Wert wirklich nur auf dem Papier haben.
Was leider immer wieder vorkommt:
- Das Abenteuer enthält zwar Schätze, aber die sind so placiert, dass 90% der Gruppen gar nicht rankommen werden. Z.B. hinter einer Geheimtür mit unschaffbarem DC versteckt, oder in Truhen mit unknackbaren Schlössern, oder im Besitz von NSCs die nichtmal ansatzweise zum Besiegen gedacht sind. Oder im Besitz von Gegnern, die bei ungünstig verlaufendem Kampf fliehen und ihren Kram mitnehmen.
- Wie weiter oben schon genannt, es gibt zwar Gold, aber nichts, was man dafür kaufen könnte.
- Gefundene Items sind unbrauchbar. Z.B. dutzende +1-Waffen und Rüstungen, wenn die Gruppe schon längst mit derartigen Basics ausgestattet ist. Bonuspunkte, wenn es dann auch noch minderwertige Grunditems sind, z.B. ein Schienenpanzer +1 (srsly,
).
Ganz besonders beliebt bei Paizo-APs: die Autoren sind derartige Trolle, dass so ziemlich jede einzelne verfickte Waffe mit mehr als einem +1 Bonus unbedingt mindestens Exotisch sein muss. Oder gar in einer völlig falschen Größe (Sehr Kleiner Dolch, anyone?), damit die Spieler sie auch garantiert niemals irgendwie benutzen können.
Wenn man Glück hat, ist es "nur" ein Bastardschwert, das sich ja immerhin zweihändig als Kriegswaffe führen lässt, und wenn es dann gescheite Properties draufhat, kann es sich für einen Nahkämpfer wenigstens lohnen. Aber ansonsten sind es halt leider meist völlig bescheuerte exotische Waffen, für die niemand freiwillig einen Feat verblasen würde.
- Oder es sind Spielzeuge, die zwar vielleicht irgendwo eine Nischenanwendung haben, aber dafür viel zu viel vom WBL mit Beschlag belegen. Sehr beliebt (bei Abenteuerschreibern, nicht bei Spielern) sind hier diese beknackten Figurines. Mal ganz zu schweigen von völligem Tand, wie "eine Hängematte gegen Seekrankheit" (wenn man bereits mit 1 Rang in Profession Sailor gegen Seekrankheit immun ist).
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Sorry, hab mich schon wieder in einen Rant reingesteigert.
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