Thema: Wie war euer erstes Mal spielleiten?

[Eulenspiegel]

Mich würde interessieren, wie euer erstes Mal als SL war. Erzählt mir den Schwank aus eurer Jugend. Worauf seid ihr im Nachhinein betrachtet Stolz? Was hättet ihr nachträglich lieber anders gemacht?

Und auch: Hattet ihr damals schon Erfahrung als Spieler? Oder wurdet ihr gleich ins kalte Wasser geworfen?

Wenn ihr per Zeitreise in die Vergangenheit reisen könntet, um euren damaligem Ich einen Ratschlag zu geben: Wie würde dieser lauten?

[Rhylthar]

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es Cyberpunk oder Shadowrun war. Es war auf jeden Fall okay, ich denke, ich habe das meiste, was so in der Runde gewünscht war, getroffen.

Mein Ratschlag an mich:
Locker bleiben. Deine Notizen sind eben das...Notizen, nichts, was unbedingt gemacht werden muss. Und wenn die Spieler auf absurde Ideen kommen, die eigentlich nichts mit dem Abenteuer zu tun haben...lass ihnen ihren Spass.

[First Orko]

Mein erstes Mal Leiten war klassisch: DSA3. Allerdings nicht ganz sooo klassisch, da ich in einer langjährigen Spielgruppe als Neuling angefangen hatte, die schon lange keine fertigen Abenteuer mehr spielte (Zitat: "Kennen wir schon, die sind alle Mist").
Habe da wohl auch bestimmt über 1 Jahr nur gespielt, bevor ich mich zum ersten Mal auf den SL-Platz getraut habe. Bis dahin hatten wir nur einzelne Abenteuer mit losen Spielerkombinationen (Pool von ~10 Leuten von denen sich halt immer mal welche zum Spielen getroffen haben) bevor irgendjemand auf die Idee kam, ein freies Kampagnenspiel aufzuziehen mit einer festen Gruppe von Charakteren, wo die Abenteuer aufeinander folgen und alle gleichzeitig aufsteigen und die "Meister" sich abwechseln - so musste jeder halt ran, auch "der Neue".
Ich hatte aber auch irgendwie schon Lust drauf. War dann auch schon beeindruckend, mal auf der anderen Seite des Meisterschirms zu sitzen... Und ich rede nicht von dem alten DSA3-Pappding sondern einer selbstgebauten, massiven 2mx0,5m großen Holzwand (mit gesammelten Meistertabellen auf der Rückseite)!
Den Abend habe ich in guter Erinnerung, viel improvisieren müssen, was mir aber erstaunlich leicht fiel... wohl weil der Spielstil der Gruppe auch so war. Trotzdem den vorbereiteten Plot gut rüber gebracht und mich daran entlanggehangelt.
Besonders gut kam es an, dass ich als Abenteueraufhänger eine Aktion der Heldengruppe aus dem Abenteuer davor hergenommen habe (jemand hat sie beim Entsorgen einer Leiche beobachtet), was zu dem Zeitpunkt noch ein Novum am Tisch war - also Konsequenzen aus der Story über Abenteuer hinweg

[Steppenork]

Mein erstes Mal spielleiten war... ein Katastrophe. Ich hatte mir nach ein paar Mal AD&D 2nd als Spieler die damals brandneue DSA3-Basisbox gekauft und das Einstiegsabenteuer daraus geleitet. Ich hatte nur 2 Mitspieler, keiner von beiden hatte zuvor jemals Rollenspiel gemacht. Und nach dem Einstieg, als am Ende des Weges das große rote Schild "Hier geht's zum Abenteuer" stand, hat einer der zwei gesagt "ich will nach links gehen". Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und das hat so überhaupt nicht zu Ulrich Kiesows "Was ist Rollenspiel"-Text gepasst. Heute würde ich ihn lassen und wäre gespannt, ob die Gruppe doch noch zum Abenteuer findet, aber damals... Es hat jedenfalss nach wenigen Minuten gemeinsamen Spiels den ersten Streit gegeben und dieser Spieler, obwohl er als einziger von uns drei schon lange kein Rollenspiel mehr macht, hatte eigentlich Recht. Aber das hab ich damals natürlich anders gesehen. Der Zug durfte doch nicht einfach so die Strecke verlassen. 

[Chiarina]

Das war Anfang 1984. Ich mochte damals Spiele auch schon und hatte 1983 an einem Kiosk eine Spielezeitschrift (die "Spielbox") gekauft. Hinten fand sich eine Kleinanzeige, in der Midgard 1 beworben wurde. Ich hatte keine Ahnung, was das ist, las aber irgendetwas von Fantasy und 170 Seiten Regeln. "170 Seiten Regeln? Wie soll denn das gehen?", fragte ich mich und war so neugierig, dass ich das Ding mal bestellt habe. Dann kam... ein Buch. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ein Rollenspiel war, habe auch nie ein Gerücht darüber gehört, was das denn sein könnte und hatte auch keine Chance, das irgendwie herauszubekommen. Alles was ich hatte, war eine knappe Din-A-5 Seite aus dem Regelwerk, auf der ein kleiner Beispieldialog abgedruckt war, wie er am Spieltisch stattfinden könnte. Das war´s. Ich habe die Regeln durchgelesen, etwa 1/3 davon verstanden und einen 20er und zwei 10er-Würfel per Versand beim Fantastic Shop Düsseldorf bestellt. Dann kam mein 16. Geburtstag und ich wollte eine Midgard-Runde zu meiner Geburtstagsfeier leiten. Ich kloppte mit den mageren Informationen aus Midgard 1 einen Dungeon zusammen und wollte loslegen. Und das hätte auch einigermaßen funktionieren können - wenn meine Gäste gewollt hätten.

Erstaunt musste ich jedenfalls feststellen, dass meine Gäste nicht zu meiner Party gekommen sind um ein Rollenspiel zu machen - nein! - sie sind zu meiner Party gekommen um Party zu machen!

Die Folge waren ein paar ausgewürfelte Charaktere und vielleicht drei, vier erforschte Dungeonräume, dann drehten meine Gäste die Musik auf und begannen Bier zu trinken.

Worauf ich im Nachhinein stolz bin? Dass ich hinterher nicht aufgegeben habe und noch ein paar Leute gefunden habe, mit denen das dann doch noch sehr toll wurde! Einen Ratschlag für mein damaliges Ich? Überlege dir genauer, mit wem du solche Sachen spielen willst!

[Bad Horse]

Ich hab keine Ahnung mehr. Ich hatte vorher schon ein bisschen gespielt, aber nicht so viel... ich glaube aber, es war ein Dungeon. Das war das, was ich damals kannte: Falle finden, Türe auf, Monster plätten, Schatz finden. Nächste Tür. So ungefähr dürfte mein erstes Abenteuer auch gewesen sein; voller unplausibler, aufeinander gestapelter Monster in viel zu kleinen, rechteckigen Räumen. Die haben nämlich besser auf Karopapier gepasst.

Wir haben damals zu dritt gespielt, ich und die zwei Nachbarjungs. Die Leute, mit denen ich angefangen habe, wollten irgendwann kein Mädchen mehr in ihrer Gruppe (oder so was). Das war okay, aber irgendwas hat mir schon gefehlt.

Mein Ratschlag: Geh auf Cons. Lern Leute kennen. Es gibt Gruppen, die spielen gern mit dir.

(Den Ratschlag hab ich zwei Jahre später dann auch befolgt und ziemlich schnell Anschluss an eine Gruppe und coole Leute gefunden.)

[Orlock]

Verdammt lange her und aus der Not geboren. Ich war neu in der Stadt. Aus dem Grund bestand die Truppe auch überwiegend aus interessierten Kollegen. Hat trotzdem irgendwie funktioniert. Von Denen konnte halt keiner beurteilen, wie schlecht ich eigentlich war. 
Ist schon ein wenig komisch. Ich behaupte immer, die Gruppe mit der ich ist seit damals spiele ist immer noch die selbe. Dabei hat das Personal in den nun knapp 20 Jahren langsam aber sicher vollständig durchgewechselt. Nur meine (jetzige) Frau ist von der ursprünglichen Besetzung noch dabei. Na und die hat halt keine Wahl...

[JS]

Das "erste Mal" lief bei mir/uns ziemlich schief. Ich war jung und brauchte das Geld, kannte mich mit DSA 1 gut aus und hatte alle verfügbaren Soloabenteuer problemlos autodidaktisch gemeistert. Nur als dann die Mitspieler beim ersten Gruppenabenteuer selten das machten, was sie hätten machen sollen, blieb ich im Regen stehen und wußte mir nicht zu helfen.
Was ist schon dagegen zu sagen, wenn die große Sause und der Fortlauf des Abenteuers gerade in DEM Wandschrank stattfinden, den die Spieler partout ignorieren?
Aber naja... ich lernte schnell und umschiffte fortan solche Klippen.
 

[Skyclad]

In den späten 90ern, auf einem Con. Nach so etwa zwei Spielrunden AD&D als Spieler bin ich ins kalte Wasser gesprungen und hab eine Runde Time Lord (ja, das Doctor Who Rollenspiel) angeboten.
Etwa fünf Minuten nach Spielbeginn war mein vorgefertigter Plan im Eimer und ich hab einfach nur noch auf die Aktionen der Spieler reagiert und von ihnen angestossene Ideen aufgegriffen.

War für mich nervenaufreibend, hat den Spielern aber, deren eigenen Aussagen zufolge, Spass gemacht.

Kann mal also wohl unter Erfolg verbuchen.

[Sashael]

1991 mit DSA 2. Das berühmt-berüchtigte Silvanas Befreiung. Nicht nur ich als Meister war überfordert, auch meine beiden Spieler hatten einen Heidenrespekt vor der Formulierung "Gesagt, getan - nicht gesagt, nicht getan". Wir haben glaub ich fast drei Stunden gebraucht, bis Silvana endlich gerettet war. Wer das AB kennt, sollte jetzt Respekt zollen, wie man sich dermaßen an diesen fünf Räumen aufhalten kann. Oder vor Lachen auf dem Boden liegen. 

[Zarkov]

Jaaaa, „Silvanas Befreiung“ – auch mein Erstes Mal. Klassisch. Ich hatte das mit meinem Cousin gespielt, mit minimaler Vorerfahrung. Wie hat er gestaunt, als ich auf seine Nachfrage bejahte, irgend ein kleines Detail in der Zelle improvisiert zu haben. Ich habe mich gefühlt wie ein kreatives Genie!

Eigentlich ziemlich gut, für das Erste Mal. Probleme kamen dann eher mit all den anderen Malen, in den nächsten Jahren. Nichts, was ein per Zeitkatapult in meine Jugend zurückgeschossenes Exemplar von Dogs oder Mouseguard nicht beheben könnte …

[D. M_Athair]

Das war wunderschön grausig. Also: Cool und furchtbar zugleich.
Quasi ohne nennenswerte Spielerfahrung* und gleich mit dem "regellosen" Freiform-Spiel Daidalos.



(*Ein oder zwei Abende AD&D 2nd als Spieler gingen ein halbes Jahr vorher voraus. Während dessen wurden mir die Regeln nicht wirklich erklärt. Meine einzige Erinnerung daran ist, dass wir gegen übermächtige Minotauren in einer Art "trial" antreten mussten und dass magische Gegenstände im Spiel waren.)

[Feuersänger]

Mein erster SL-Posten war mit Shadowrun 2, was damals für uns alle ein neues System war. Davor hatte ich als Spieler ein wenig Erfahrung mit DSA(3) und evtl auch schon AD&D2.
Ich habe als erstes das mitgelieferte Einstiegsabenteuer geleitet. Silver Angel. Lächerlich. Völlig triviale Opposition (da hat glaub ich kein Gegner mehr als einen 3er-Wert auf irgendwas) und, viel schlimmer, völlig überzogene Bezahlung (100.000Y pro Runner!). Die "Kid Gloves" waren ja noch verzeihlich, aber durch die extreme Belohnung wurde natürlich ein unerwünschter Präzedenzfall geschaffen.

Meine größte Sünde: ich habe einen SLC mitlaufen lassen, obwohl die Gruppe groß genug war. Weil ich auch einen coolen Shadowrunner spielen wollte. Ich habe auch eher notgedrungen den SL gemacht, weil halt sonst keiner dazu bereit war.

Mein Ratschlag: benutze keine SLCs.

Zu einem anderen Beitrag antworte ich mal separat...

[Feuersänger]

"ich will nach links gehen". [...]  hatte eigentlich Recht. Aber das hab ich damals natürlich anders gesehen.

Hier widerspreche ich deinem heutigen Ich und deinem damaligen Ich recht. Das hat auch nichts mit Zug und Schienen zu tun -- da ist das Abenteuer, das hast du vorbereitet, das bietest du an. Die Spieler wissen das, und wenn sie deine Vorbereitung wissentlich torpedieren, sollen sie ihren Scheiss alleine machen. Mir wäre meine Zeit dafür zu schade.

Ich war auch mal in einer ähnlichen Situation -- war noch in der Gruppenzusammenführungsphase. Alle Charaktere waren aus dem einen oder anderen Grund auf dem Weg in die nächste große Stadt zu einem Fest. Nur ein Spieler hat gemeint "Oh, an der Kreuzung gehe ich nach rechts." Ich: "Okay, du gehst nach rechts." Dann habe ich mich wieder den anderen zugewandt und mit ihnen die Vignette weitergespielt. So alle 10 Minuten habe ich dem letzten Spieler wieder bestätigt, "Ja, du gehst immer noch nach Osten." Nach etwa einer halben Stunde hat er dann gemeint "Ach scheiss drauf -- ich bin in der Stadt und betrete die Festhalle." Diesen Retcon habe ich natürlich abgenickt. Aber hätte er das nicht getan, wäre er halt den ganzen Abend nach Osten marschiert.

[Sashael]

Ich habe als erstes das mitgelieferte Einstiegsabenteuer geleitet. Silver Angel. Lächerlich. Völlig triviale Opposition (da hat glaub ich kein Gegner mehr als einen 3er-Wert auf irgendwas) und, viel schlimmer, völlig überzogene Bezahlung (100.000Y pro Runner!). Die "Kid Gloves" waren ja noch verzeihlich, aber durch die extreme Belohnung wurde natürlich ein unerwünschter Präzedenzfall geschaffen.

Ich fand Silver Angel eigentlich ziemlich gut. Es war lange Zeit das einzige offizielle Abenteuer, das wirklich einen "Shadowrun" enthielt. Die Belohnung war natürlich Banane, aber der Rest war schon ziemlich genau das, was ich mir unter einem Shadowrun vorstellte. Die anderen offiziellen Abenteuer zu der Zeit waren DNA/DOA (das D&D-Dungeoncrawl-Abenteuer im SR-Universum, bei dem die "Belohnung" im größtenteils im Überleben bestand), Maria Mercurial (eigentlich sehr geile Story, aber halt kein Shadowrun drin), Flaschengeist (Verrat und Intrige und zum Schluss sind alle froh, dass sie überlebt haben) und so weiter. Wenn ich mich recht erinnere, gab es kein offizielles Abenteuer, bei dem die Runner nicht von Anfang an verarscht wurden und zum Schluss sich darüber freuen durften, dass sie überlebt haben.
Hat mir ernsthaft SR verleidet.

[Steppenork]

Hier widerspreche ich deinem heutigen Ich und deinem damaligen Ich recht. Das hat auch nichts mit Zug und Schienen zu tun -- da ist das Abenteuer, das hast du vorbereitet, das bietest du an. Die Spieler wissen das, und wenn sie deine Vorbereitung wissentlich torpedieren, sollen sie ihren Scheiss alleine machen. Mir wäre meine Zeit dafür zu schade.

Ich glaube nicht, dass er wissentlich irgendwas torpedieren wollte. Er dachte einfach, das ist ein Spiel ohne Spielbrett, wir spielen gemeinsam eine Geschichte und er kann machen, was er will. Ich denke, ich hätte ihn damals machen lassen sollen.irgendwann hätte er gemerkt, dass das eine doofe Idee war und wir hätten uns dem Abenteuer zuwenden können. Aber die Improvisation, die dafür notwendig gewesen wäre, war mir damals zuviel. Ich wusste nicht einmal, wie das überhaupt gehen soll, die Kiesow'sche Einführung ins Rollenspiel hat das einfach nicht hergegeben.

Mein Rat an mein damaliges Ich wäre deswegen, lass den Spielern mehr Freiraum.

[Gaming Cat]

"Silvanas Befreiung" (wie ja schon mehrfach hier genannt  ) war wohl mein erstes geleitetes Abenteuer (DSA 1). Für ein paar Kumpels im Partykeller von einem der Leidtragenden und zwar irgendwann in den Mittneunzigern. Und es war angemessen railroadig schlecht... 

[Sashael]

Und es war angemessen railroadig schlecht... 

Och gott. 5 Räume, 3 Goblins, 4 Orks und ein Rätsel. Ist nicht so, als gäbe es wirklich viele Optionen, die man hätte railroadig verhindern können. 

[Der Rote Baron]

Das erste Mal war mit dem Abenteuer "Nebelfeste" in der Roten Box von D&D im Dezember 1983. Alle waren Neulinge, alle waren 12 oder 13 und wir hatten einen Satz Würfel (plus ein paar W6 vielleicht). Das Abenteuer "Nebelfeste" ist für Einsteiger ganz einfach super, denn es hat viele Hilfen inkl. von "Entscheidungdpfaden" wie bei programmierten Soloabenteuern und Vorlesetexeten, die dann im Verlaufe des Abenteuers immer spärlicher werden. Ich weiß noch, wie es endete: Die Charaktere (alle 1. Stufe) liefen die Treppe hinunter in die zweite Ebene, die man noch als Plan bekam, aber (nach Vorschlägen) selber bevölkern musste und liefen in eine Gruppe von 10 Orks und zwei Oger! Und da ... musten tatsächlich alle nach Hause, denn es war schon fast 20 Uhr!

Danach habe ich mir dann selber ein Verlies gestrickt - einen Großdungeon ("Die Geiseln von Dol Guldur") mit 7 Ebenen, an dem wir wohl so ein Jahr lang gespielt haben und den ich so nach und nach bevölkerte.
O-Ton Ich: " Ihr könnt heute nur nach Nordne und Westen gehen, die anderen Räume habe ich noch nicht."
Alle Spieler: "Okay!"

War eh wurscht, denn man ließ eh keinen Raum und seine aufregenden Geheimnisse und Schätze aus, man verschliss pro Nachmittag so zwischen 0 und 3 Charaktere PRO SPIELER (die bekamen dan nur andere Namen: Kämpfer wie Gumbalm, Danbalm, Kantibal und Zauberkundige die alle Gandalf der (FARBE) hießen) und stieg schon mal von einem Raum zum anderen nach der Schatzverteilung von der 1. in die 5. Stufe - und war ein raum später tot. Im nächsten Raum stand dann wieder so'n Held herum (Gandalf der Blaue z.B.) und stieg sofort wieder ein.
Am Ende hatten dann alle das Zeil des Abenteuer vergessen (die Geiseln des Drachen Dol Guldur befreien), aber ich hatte dann auch Bock auf was anderes, habe den letzten Level einfach verschüttet. erklärte die Geiseln als gefressen und dann kam es zum Endkampf im Freien mit dem Roten Drachen D.G.!
Er hat es überlebt!

[Anastylos]

Ich hatte bereits ein paar One shots gespielt und wollte eine feste Runde. Shadowrun klang wie ein interessantes Setting und ich habe mit einem Kumpel gesprochen bei dem sich herausstellte dass er wohl auch schon einen One shot Shadowrun gespielt hatte. Wir überredeten seine Freundin mitzuspielen, ich druckte die Shadowrun Schnellstartregeln aus und würde das Ganze leiten, als Geburtstagsgeschenk.
Die Spieler sollten jemanden beschatten und fragten ob es ein Gebäude daneben gibt und es stand nichts in den Schnellstartregeln. Es erschien mir logisch, dass es eines gibt und ich improvisierte ein Gebäude. Es gab eine Treppe nach oben und als der Hacker schaute ob es eine unbelegte Wohnung gab sagte ich ja, weil er gut gewürfelt hatte. So ging es dann weiter.
Denkwürdig war vor allem die Szene in der der Chef seinen Wachleuten sagt sie sollen die Runner fertig machen die da nur rumstehen. Kaum sind alle im Gang vor der Tür stößt der Troll diese auf und holzt mit dem Sturmgewehr rein in den engen Gang ohne Deckung o.ä. Die Gegner wurden regelrecht hingerichtet.
Ich hatte nicht das Gefühl gehabt viel zu improvisieren, ich habe einfach die fragen der Spieler beantwortet wie sie mir logisch erschienen. Deswegen war ich so erstaunt das beide es toll fanden wie ich auf sie reagiert habe. Auch war ich mir nicht sicher ob es richtig von mir war etwas dazu zu erfinden, wenn es doch ein vorgefertigtes Abenteuer ist.

Ich würde zwei Dinge an mein vergangenes Ich sagen:
Bereite so wenig wie möglich vor und habe keine Angst zu improvisieren.
Sage Ja, aber. Gehe auf die Ideen der Spieler ein, aber mache es ihnen nicht zu leicht.

[FlawlessFlo]

Das erste das Abenteuer das ich geleitet hatte war das aus der Sternengarde-Box (Abenteuer #0, wenn ich mich recht entsinne). Lief nicht übel, aber keiner von uns hatte schonmal ein Rollenspiel gespielt (wobei ich schon des öfteren mal zugesehen hatte) und es war halt von Unsicherheiten geprägtes Spiel. Zudem waren wir alle noch recht jung und so lief das natürlich ziemlich chaotisch und nicht wenig albern ab. Aber lustig. Ich kann mich kaumnoch an das Abenteuer an sich erinnern, die Runde war aber lustig. Allein das Cover Art hat mich damals begeistert.

[ElfenLied]

D&D 3.5, ein System das ich bis dato nur aus Videospielen kannte. Geleitet in einer Runde aus Spielern, die das schon länger spielten. War noch zu meiner Schulzeit. Die anderen haben meine Unerfahrenheit knallhart ausgenutzt, um mit ihren eigenen Charaktere psychopathische Machtfantasien und Munchkindasein auszuleben, wodurch das Spiel nach einiger Zeit zu einem SL vs Spieler Spiel geworden ist.

Hätte ich nicht davor Vampire als erste RPG Spieler Erfahrung (mit anderer Gruppe) gemacht, dann hätte ich mich vermutlich von dem Hobby abgewendet.

[Silent]

Meine erste Sitzung habe ich geleitet wie ein junger Gott. Es war AD&D und ich habe mit einem Kumpel ein 1on1 ohne fertiges Abenteuer gespielt. War sehr lustig und mein allgemeiner Einstieg ins Rollenspiel. Wir haben uns dann aber doch noch ein paar weitere Spieler gesucht und uns dann einer Earthdawnrunde angeschlossen

Interessanterweise hatte ich später Runden die mir eindeutig mehr abverlangten und mich teilweise echt an den Rande des Wahnsinns getrieben hatten. Ich erinnere mich nur an meine erste Vampirerunde... ich habe das System erst seit einigen Monaten gespielt und habe dann die SL für eine etablierte Runde übernommen mit ungefähr 8 Spielern. Es waren noch spontan ein paar Leute dazugekommen und die eigentliche SL meinte noch zu mir "Ok, wenn dir das zu viel ist, kann ich auch gerne leiten und du spielst einfach mit?", aber ich habe dann doch den Sprung ins Eiswasser gemacht und bin nicht einmal abgesoffen
Ach, das waren noch Zeiten ^^

[Holycleric5]

[...] Ich hatte vorher schon ein bisschen gespielt, aber nicht so viel... ich glaube aber, es war ein Dungeon. Das war das, was ich damals kannte: Falle finden, Türe auf, Monster plätten, Schatz finden. Nächste Tür. So ungefähr dürfte mein erstes Abenteuer auch gewesen sein; voller unplausibler, aufeinander gestapelter Monster in viel zu kleinen, rechteckigen Räumen. Die haben nämlich besser auf Karopapier gepasst.
[...]

Oh mann, und ich dachte schon, ich wäre der einzige, der seine ersten Abenteuer so geleitet hat...

Ich habe vor ca 7(?) Jahren mit D&D 3.5 begonnen, was damals auch mein erstes Pen& Paper RPG war.

Als erstes hatte ich mir das Spielerhandbuch und das Monsterhandbuch gekauft. (Um einerseits Charaktere zum erstellen auf der einen Seite und Monster zum abmetzeln auf der anderen Seite zu haben. Damals war D&D noch sehr stark die "stromlose" Alternative zu Rollenspielen wie Diablo 2 oder Titan Quest.)

Dann an Weihnachten habe ich das Spielleiterhandbuch bekommen [und statt den Tipps für die Abenteuergestaltung Beachtung zu schenken, habe ich mich stattdessen auf die Schatztabellen gestürzt...]

Eine Woche später, genauer gesagt an Silvester, habe ich meine erste "Runde" geleitet. Der Plot war ziemlich flach (Prinzessin wurde entführt, die Helden stürmen den -aus 3 nicht näher beschriebenen Räumen bestehenden- Dungeon, erschlagen dabei Goblins und einen Ork und finden die Prinzessin im letzten Raum.). Dazu kam noch, dass wir direkt vor dem Spiel die Charaktere gebaut haben (was ich auch nur dieses eine Mal gemacht habe) und ich somit auch nicht allzu sehr auf besondere Fähigkeiten eingegangen war. Und "Skills lernen" haben wir komplett übergangen...

Auch wenn ich noch immer sehr viel Spaß an kampfbetonten Abenteuern / Systemen habe, versuche ich, die Geschichten hinter den Abenteuern ein wenig mehr durchscheinen zu lassen und die Aufträge über "erschlagt alle Monster" hinausgehen zu lassen, auch wenn man in meinen Abenteuern stets viele Kämpfe bestreitet.

D&D 3.5, ein System das ich bis dato nur aus Videospielen kannte. [...] War noch zu meiner Schulzeit. Die anderen haben meine Unerfahrenheit knallhart ausgenutzt, um mit ihren eigenen Charaktere [...] Munchkindasein auszuleben, wodurch das Spiel nach einiger Zeit zu einem SL vs Spieler Spiel geworden ist.
[...]

Ja, auch ich kannte D&D auch eher aus Spielen wie "Pool of Radiance: Ruins of Myth Drannor" oder "Neverwinter Nights" und lernte es ebenfalls noch in der Schulzeit kennen. [und in mir schlummert noch immer der Traum, solche Kampagnen zumindest teilweise im Pen& Paper umzusetzen...] Und zu Anfang hatte ich ebenso ein paar Spieler vs. SL-Phasen. Zwar spiele ich auch heutzutage noch 'hart' gegen meine Spieler, aber es beruht auf gegenseitigkeit, da die meisten meiner Spieler ihre SC gerne kampftechnisch optimieren und sie ihren Feinden furchtlos gegenübertreten wollen.
Jedoch benutze ich fast gar keine Zugeschnittenen begegnungen sondern setze eher auf "Status Quo" und überlasse es den Spielern, ihre Optionen "optimal" zu nutzen

[Weltengeist]

Hmmm. Definiere "erstes Mal".

Ich habe Anfang 1985 im zarten Alter von 14 Jahren angefangen, mit DSA1 wie viele andere auch. Sowas wie "erfahrene Leute, von denen man lernen konnte" gab es in meinem Umfeld nicht.

Also habe ich eines Nachmittags meinen Bruder und dessen Kumpel (beide 11) bequatscht, dass wir das mal ausprobieren könnten. Bin schnell nochmal in die nächste Stadt gefahren, um "Das Schiff der verlorenen Seelen" zu kaufen. Habe es auf der Busfahrt nach Hause mal grob überflogen und dann gleich losgelegt. Zu meinem Bedauern hatten die Kids nicht besonders viel Sitzfleisch; nach ca. einer Stunde sind sie lieber raus, Fußball spielen. Das wäre also mein "halbes erstes Mal".

Mein "richtiges erstes Mal" war dann ein paar Wochen später, mit meinem Schulfreund und wieder meinem Bruder. Weil 2 Spieler zu wenig waren, bekam jeder 2 Charaktere Helden - eine weise Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Wir spielten "Das Wirtshaus zum Schwarzen Keiler", und mein Bruder lernte gleich auf die ganz harte Tour, dass Elfen weniger LP haben als Zwerge. Von dem Tag an spielte er jahrelang lang nur noch Zwerge . Trotzdem lief es ganz passabel, und als wir einige Monate später erneut am Spieltisch saßen, waren wir zu fünft, und es begann, sich nach "richtigem" Rollenspiel anzufühlen.