Wow, bin echt überrascht dass der Thread so viel Aufmerksamkeit erhält... *erröt*
also kann man zusammenfassend sagen:
der genaue Detailgrad und/oder Komplexität der Regeln eines Spiels ist verhandelbar bzw. zweitrangig, solange die Regeln aus einem Guss kommen?
Wobei in Abhängigkeit vom Fokus/Core-Story/etc. unterschiedliche von Regeln abgedeckten Teile unterschiedlich detailliert sein können oder müssen, damit das der Fall ist.
zu den Waffen und Cthulhu:
Ich finde zwar diese Art von Historischen Details auch spannend (wobei ich zugegeben kein Fan von CoC bin, nachdem ich letztens die Gelegenheit hatte, es zu spielen. Ich hoffe es fühlt sich niemand gekränkt wenn ich sage dass ich buchstäblich eingeschlafen bin).
Aber wenn mir das Quellenbuch dann sagt, eine Waffe ist besonders beliebt, dann ist das schon cool, wenn ich das irgendwie in den Zahlen spüren kann.
So könnte z.B. eine Desert Eagle einen Bonus auf Einschüchtern geben - weil sie z.B. weithin bekannt ist als Die Waffe mit der Extraportion Schaden(TM) (einen Punkt Schaden mehr anrichtet als ihre Konkurrenz.) Das ist dann aber schon ganz schön nah an der Zu-Detailliert-Grenze, und vielleicht, nur bis zu dem Punkt und nicht weiter,
Interessanter.
Das bringt mich aber auf eine andere Frage, die vielleicht von Interesse ist: Was sind eigentlich Waffen im sinne von Regeltheorie? Eine einzelne Waffe aus der Tabelle ist wohl nicht etwas, was man als "Regel" bezeichnen würde. im Prinzip ist "Waffen" ja näher an "Charakter" als an "Regel"; beide haben oft (irgendwie geartete) Werte, und wie diese zu benutzen sind steht in Regeln drin.
... Ich hab auch schon an Waffengenerierung im Stil von Charaktergenerierung gearbeitet... und an Kampfstil-Generierung... Ich glaub dazu mach ich nen neuen Thread auf, könnte vielleicht einige hier interessant sein.
EDIT: Guckstu
hierUmgekehrt ist es auch so gar kein Problem, sich eine Savage World-"Pistole" zu kaufen und dann via Internet zu schauen, dass mein Ripper da einen Webley .455 Mk. II-Revolver hat. (Und ja, dass Revolver und Pistolen einen dezenten Unterschied haben, weiß ich.)
Off topic, aber welcher wäre das? (Frage weil ich es wissen will, nicht weil ich die Aussage anzweifle)
Was Waffen angeht (nd um den Pfad weiterzukapern) fand und find eich den Ansatz bei D20 Modern hervorragend: Ahdnfeuerwaffen unterschiedlichster Art und Zahl, mit Abbildungen, genauer Beschreibung usw. usf. - und am Ende machen die, abhängig vom Kaliber, zwischen 2W4 und 2w8 (bei Handfeuerwaffen) bzw. 2W6 bis 2w10 (bei Gewehren) bzw. 2w8 bis 2W12 (bei Mascheinengewehren) Schaden. Und wa soll das nun, fagr man sich zuerst. Ann hätte es ja auch was Generisches ("Kleine Pistole: 2W4") getan.
Nein. Der Unterschied ist - wie im echten Leben - ein geringer, verleiht aber Flair:
Das Aussehen.
Die Schusskapazität.
Die Möglichkeit, die Waffe zu verbergen.
Der Preis.
Die Möglichkeit einen Schalldämpfer serienmäßig zu bekommen und aufzusetzen (geht nämlich nicht einfach so).
Vielleicht ein Trefferbonus von +1 bei sehr exakt und genau gearbeiteten Waffen.
Eine höhere Störanfälligkeit (günstig, große Magazin, klemmt aber gerne).
Und natürlich der Umstand, dass man seltene Waffen leichter verfolgen kann oder man vielleicht stutzig wird, wenn alles mit Kalaschnikows herumballert (wo haben sie die Dinger her?).
Stimme absolut zu.
Aber was es nicht gibt: DIE WUMME. Das Gewehr mit dem Superschaden, Trefferbonus, hoher Magazinkapazität, das einfach jeder haben will und irgendwann auch haben wird. Gerne auch mit besonders coolem Namen.
Ich erinnere mich daran, dass wir vor Jahren mal bei Space Gothic mal eine Templer-Sondereinheit spielten, die sich andere als die Standardwaffen frei aussuchen konnten. Also: Waffenbuch her und geschaut, geschaut, geschaut - am Ende hatten alle genau dasselbe Gewehr - außer ich, weil ich Trottel DIE WUMME nicht gefunden hatte - ich hatte denoch was in den gepanzerten Pranken, das die Standardwaffe um Längen schlug.
Aber, aber, aber... *welpenblick*
Nee Quatsch. Es war mir bei meinem Spiel immer ein anliegen, dass Charakteroptionen ungefähr gleichberechtigt bleiben -- da gehören Waffen selbstverständlich dazu.
Allerdings ist die Idee bei meinen Spielen oft, dass es bestimmte Organisationen gibt, die Monopole auf besonders Exotische Waffen haben, z.B. eine Erfindergilde, die zwar Waffen verkauft, aber die allercoolsten für sich behält (z.B. Tesla-Gewehr, das blitze schießt).
Oder auch sowas wie "Die Wumme" aus meinem Spiel, nämlich Feuerwaffen die aus Danzig (das ist die Waffenschmiede-Stadt) kommen, also das Danziger Schießeisen, das Danziger gewehr, der Danziger Rammbock. Die haben nämlich in meinem System zwar normalen schaden und sogar viel weniger Schuss im Magazin, wohl aber verursachen sie alle bei Treffer 100% Umwerfen.
Das nur mal als Beispiel.