Ich finde die vergleichbar ... schlecht. Beides klassisches RR eben.
Kann ich bei den 7G so nicht zustimmen.
Ich habe die Gezeichneten-Kampagen (in der DSA4-Variante) geleitet. Auch wenn ich danach mehr als genug von DSA4 als Regelsystem hatte: Die Kampagne wird mir immer gut in Erinnerung bleiben.
Ja, einige Abenteuer sind Railroadig, andere aber auch sehr frei (Unsterbliche Gier z.b.).
Außerdem bietet die Kampagne weitaus mehr Aufhänger als nur die vorgegebenen Abenteuer. Bei uns waren sehr viel Eigenprojekte der Charaktere nebenher am Laufen, die bis in die höchsten politischen und magischen Ränge reichten.
Wir haben auch parallel noch eine zweite Anfängergruppe angefangen um die Ereignisse auf verschiedenen Ebenen zu erleben.
Wer nur die 12 Hauptabenteuer spielt, verpasst einen großen Teil dessen, was die Kampagne interessant macht. Ich habe z.B. die Simyala-Saga vor die Gezeichneten-Kampagne gezogen und dann mit dieser verzahnt. Die alten Hochelfen als Verbündete gegen Borbarad zu gewinnen war etwas, was bei unserer Gruppe schon sehr cool rüberkam.
Womit man halt rechnen muss, wenn man die 7G auf diese Art durchzieht ist eine SEHR lange Spieldauer. Unsere Kampagne dauerte 6 Jahre.
Ich kann mir übrigens gut vorstellen, sie z.B: mit D&D5 zu bespielen. Bei Pathfinder oder 13th Age sehe ich aber das Problem, dass Charaktere relativ schnell ein Machtlevel erreichen, dass selbst die Gezeichneten (Bei uns zum Schluss DSA4-Charaktere mit 21.000 AP) weit hinter sich zurücklassen würden.
Ich weiß nicht, wie weit die Kampagne das aushällt.
Sie lebt in einigen Bereichen sehr stark davon , dass Wesen und Magie auftauchen, für die es in DSA davor einfach nichts Vergleichbares gab und die de fakto nicht oder nur unter großen Verlusten aufhaltbar sind (Karmoth z.B.)
Der High-Fantasy-Level ist für DSA-Verhältnisse sehr hoch, für Pathfinder wäre es das aber wahrscheinlich nicht. Ich kenne aber die hohen Pathfinder-Level nur von Berichten von Bekannten, also evtl. irre ich mich da auch.
Ein Spieler von mir hat in der Mitte der Kampagne aufgegeben, weil alle Abenteuer eine dunkle Bedrohung, die immer stärker wird und die einem einen Schritt voraus ist, betonen und man nichts so recht dagegen machen kann. Nicht alle Spieler schätzen "Weltuntergangsstimmung".
Ja, diese Gefahr besteht. Im mittleren Drittel wird die Kampagne in weiten Teilen zu einem sehr brutalen Grabenkampf, bei dem die Guten eigentlich nur versuchen können, den Vormarsch der Dunkelheit unter gewaltigem Blutzoll zu verlangsamen.
Das HAT durchaus eine beeindruckende Stimmung, kann Spieler aber auf lange Sicht stark strappazieren, da es (zumindest nach den offiziellen Abenteuern) praktisch keine wirklichen Erfolge der guten Seite gibt.
Dem kann man aber etwas entgegenwirken indem man, wie oben geschrieben, noch Nebenszenarien einzieht.
Also Fazit: Wenn du von den 7G nur die fertigen Abenteuer "as written" runterspielst und alles was drumherum passiert (und auch in den Büchern beschrieben wird) ignoriert, mögen die Kritiken zutreffen. Dann ist man aber selber Schuld.