Der Begriff "Freakroll" ist halt als rethorischer Kampfbegriff ohne Substanz etabliert
Wenn er so substanzlos wäre, hätte er sich nicht etabliert. Natürlich gibt es Freakrolls in SaWo, ich weiß nicht wieso du meinst das abstreiten zu müssen.
Wahrscheinlichkeiten machen sehr wohl einen riesen Unterschied. "1:1000" ist gar nicht mal so niedrig, wenn man bedenkt wieviele Würfe im Laufe einer Kampagne so stattfinden. "1:10 Billionen" hingegen wird einfach nicht passieren.
Ich bin zugegeben zu lang aus dem System raus, um jetzt ausrechnen zu können, wie hoch die Wahrscheinlichkeit bei SaWo tatsächlich ist, dass eine einzelne Aktion tödliche Effekte hat. Aber damit wäre es ja auch nicht getan, es sind ja auch die iterativen Wahrscheinlichkeiten wichtig: es kann (sehr schnell) passieren, dass du einen Wurf per Snake Eyes vergeigst. Es kann ebenso schnell passieren, dass einer der vielen vielen Schadenswürfe der vielen vielen Extras explodiert. Und so weiter.
Weil der Vergleich zu D20 gebracht wurde: jenseits der niedrigsten Stufen ist das genau das System, wo _nicht_ ein einzelner Wurf zu katastrophalen Resultaten führen kann; jedenfalls nicht im physischen Kampf und auch nicht bei Skillchecks. Wenn du z.B. 60HP hast, kann dich ein einzelner Gegner der z.B. 1d8+4 Schaden macht _niemals_ mit einem Angriff umbringen. Selbst sein Max Damage bei einem Crit liegt bei 36; und die Wahrscheinlichkeit dazu liegt bei ca. 0,3%. Und dass das zweimal in Folge passiert, eins zu hunderttausend.
Klar, bei der Magie gibt es Save or Dies, aber auch da gibt es harte Counter. Hier ist das System eher darauf ausgelegt (bzw hat sich dahin entwickelt), dass solche Angriffe komplett negiert werden können, sodass man nichtmal mehr würfeln muss.
Letzten Endes ist ja wohl nicht disputiert, dass SaWo extrem unvorhersehbar ist, _viel_ mehr als die üblichen Mainstream-Systeme.
Klar, das ist meinetwegen Geschmackssache, manche finden das toll weil sie das "spannend" finden warum auch immer; für mich fühlt sich das wie gesagt mittlerweile einfach nur noch nach Snakes & Ladders an.
Am anderen Ende der Swinginess-Skala liegt z.B. D&D 4E, da ist es wieder extrem in der anderen Richtung: da kannst du zu Beginn eines Kampfes in ein paar Minuten ausrechnen, was passieren wird, dann brauchst du 1 Stunde um den Kampf tatsächlich durchzuwürfeln, und am Ende geht es genau so aus wie vorhergesagt.
Kurzum, ich mag weder das eine noch das andere Extrem. Aber gibt ja zum Glück genügend Systeme, die dazwischen liegen.