Autor Thema: Der Benniefluss  (Gelesen 24009 mal)

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Offline Vasant

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Der Benniefluss
« am: 1.05.2015 | 14:27 »
Der Benniefluss ist ja ein wichtiger Bestandteil einer Savage Worlds-Runde, der aber anscheinend nicht ganz intuitiv ist. Daher wollte ich mal fragen: Wofür gebt ihr Bennies raus und wie viele sind das so pro Runde?
Bei mir gibt es Bennies für:
(Besonders) gutes Rollenspiel
Anspielen der Handicaps
Gute Ideen
Coole Aktionen
Unterstützung der SL
Die GER gibt dazu noch den Tipp, Bennies wie individuelle XPs für das Vorantreiben der Geschehnisse zu vergeben. Das habe ich aber noch nicht so wirklich umgesetzt.
In einer aktuellen Runde, die so schon recht lange läuft, gebe ich bei 5-6 Spielern in ca 4 Stunden insgesamt so 4-6 Bennies raus.

Konkrete Beispiele für Bennievergaben:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=57916.0

   
« Letzte Änderung: 1.05.2015 | 22:38 von Vasant »

Offline Feuersänger

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #1 am: 1.05.2015 | 14:48 »
Also vergibst du grob 1 Bennie pro Spieler pro Sitzung?
Das ist meiner Erfahrung nach viel, viel, _viel_ zu wenig.

Meine SLs waren schon ziemlich geizig, mit meist ca 2 Bennies pro Spieler, und das war immer noch zu wenig für einen funktionalen Ablauf des Systems. Bennies waren da quasi ausschließlich fürs rerollen von Snake Eyes und fürs Soaken/stabilisieren reserviert. Für interessantere, coolere Verwendungen hatte man da nie was über.
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Zitat von: ErikErikson
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Online Sashael

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #2 am: 1.05.2015 | 15:42 »
Bin doof, bitte löschen.
->
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=57916.0
Jup, genau was ich meinte.
"Muss man halt wissen"

Einige der Poster in diesem Thread finden es ja sogar in Ordnung, 0,5 Bennies/Sitzung zu vergeben. Dann funktioniert SaWo aber überhaupt nicht mehr.

Wenn die Spieler einen eigentlich wichtigen Abend uninspirert herumspielen, geben sie zwar schnell Bennies aus, aber es kommen keine rein. Kommen keine rein, stockt der Spielfluß bis hin zum Stillstand. Eine Hilfe ist der verlinkte Thread für dieses Problem aber keineswegs.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Kardohan

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #3 am: 1.05.2015 | 16:21 »
Was ist so schwer daran die Tipps im Spielleiten-Kapitel der GE(R) (nicht TA) durchzulesen und nach Anpassung für das eigene Spiel anzuwenden?

Zitat von: DAS SPIEL LEITEN - BENNIES
Erfahrung ist eine knappe Ressource – wir schlagen vor, am Ende jeder Spielsitzung zwei Erfahrungspunkte herauszugeben. Bennies sind viel flexibler, und erlauben es dir, kreative Spieler spontan und direkt für ihre Aktionen zu belohnen. Bennies werden immer sofort vergeben. Zögere nicht!

Du solltest einen Bennie vergeben, wann immer ein Spieler etwas besonders Cleveres macht, einen extrem wichtigen Hinweis findet, oder auf andere Weise den Plot vorantreibt. Du solltest Bennies auch für tolles Rollenspiel verteilen. Wenn ein loyaler Charakter sein Leben in Gefahr bringt, um seine Kameraden zu retten, dann hat er definitiv einen Bennie für seine Mühen verdient. Überhaupt sind Bennies das Schmerzensgeld dafür, dass die Nachteile eines Charakters diesem das Leben schwer machen. Es schadet zudem nie, einen Spieler für einen coolen Spruch, einen großartigen Witz oder für einen außergewöhnlich ernsten und dramatischen Moment zu belohnen. Bennies sind deine Möglichkeit, deinen Spielern zu zeigen, dass du selbst Spaß mit ihrem Spiel hast.

Vergib Bennies für die Aktionen, die du gerne im Spiel sehen möchtest, und deine Spieler werden dich ihrerseits mit mehr von diesen Aktionen belohnen.
Durchschnittliche Spieler sollten einen oder zwei zusätzliche Bennies (zusätzlich zu ihren Start-Bennies) pro Spielsitzung (ca. 4 Stunden) bekommen. Richtig gute Rollenspieler könnten zwei oder drei bekommen. Das ist aber auch immer eine Frage des Settings. In harten, erbarmungslosen Spielwelten, da ist das Schicksal nicht so leicht zu erweichen, und selten bekommt ein Charakter eine zweite Chance. In Settings, in denen die Spielercharaktere überlebensgroße Heldenfiguren sind, gibt es hingegen viel öfter Bennies, die den Charakteren ihre waghalsigen Aktionen erst mit vertretbarem Risiko ermöglichen.
Es braucht etwas Erfahrung, ein gutes Gefühl dafür zu bekommen, wie man den Bennie-Fluss in Gang hält. Vergib am Anfang lieber im Zweifelsfalle einen Bennie zu viel als zu wenig, denn die Bennies fördern das im Spiel, was du selbst gerne von deinen Spielern sehen magst. Und da ist es nicht gut, zu knauserig zu sein.
Wenn du länger als die von uns als übliche Spieldauer angesehenen 4 Stunden spielst, dann gib deinen Spielern ruhig auch mal außer der Reihe einen Bennie. Es ist schon deutlich härter, 8 Stunden mit derselben Bennie-Anzahl spielen zu müssen, als 4 Stunden. Also sorge dafür, dass deine Spieler nicht aus Angst um ihre Charaktere auf ihren Bennies sitzen bleiben müssen, weil sie diese nur noch zum Schaden Wegstecken aufsparen. Bennies sind zum Einsetzen da, damit haarsträubende Stunts auch eher gelingen können. Belohne also alles, was dir richtig gut gefällt. Und höre auch auf deine Spieler. Manchmal macht ein Spieler eine so coole Sache, dass die anderen Spieler sagen: „Das war aber einen Bennie wert!“ Wenn das der Fall ist, und du nicht wirklich etwas dagegen vorzubringen hast, dann gib dem Spieler den „verdienten Bennie des Volkes“. So sagen deine Spieler einander, wovon sie mehr im Spiel sehen wollen. Und das ist ein Gewinn für alle.
« Letzte Änderung: 1.05.2015 | 16:23 von Kardohan »
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Just_Flo

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #4 am: 1.05.2015 | 16:34 »
Vielleicht ist diese Anleitung zum Benniefluss auch einfach nur nicht so gut, wie du meinst? Für mich liest es sich so wie ein DSA3/4-Regeltext. Nein, dass war ausnahmsweise nicht positiv gemeint.

Offline Feuersänger

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #5 am: 1.05.2015 | 16:47 »
Vielleicht ist diese Anleitung zum Benniefluss auch einfach nur nicht so gut, wie du meinst?

So ist das nämlich. Der Text widerspricht sich in meinen Augen selber. Einerseits sagt er "nicht mit Bennies geizen" (was soweit gut ist), andererseits sagt er wieder "gib 1 oder 2 Bennies", was viel zu geizig ist. Und wenn man z.B. 8 Stunden am Stück spielt statt 4, müssten logischerweise nach der Hälfte der Zeit automatisch die Bennies wieder auffrischen -- aber auf die Idee kommen diese Laserbrains nit, sondern reden von "auch mal außer der Reihe einen (!) Bennie".

Einerseits spricht der Text davon, dass Bennies "nicht nur zum Schaden wegstecken aufgespart" werden sollten, andererseits empfiehlt er eine Rationierung, die die Spieler genau dazu zwingt.
« Letzte Änderung: 1.05.2015 | 18:05 von Feuersänger »
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alexandro

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #6 am: 1.05.2015 | 16:54 »
Wenn die Spieler einen eigentlich wichtigen Abend uninspirert herumspielen, geben sie zwar schnell Bennies aus, aber es kommen keine rein.

Sehe ich nicht so. Wenn sie den ganzen Abend uninspiriert rumspielen, dann vermeiden sie idR auch (größere) Gefahr und geben nicht soviele Bennies aus, als wenn sie krasse Aktionen machen oder sich durch ihre Nachteile in Gefahr bringen. In der Regel haben sie dann am Ende der Spielsitzung sogar noch ein paar Bennies über, wodurch sie motiviert sind riskante, Cliffhanger-würdige Aktionen zu versuchen, da die Bennies bei der nächsten Spielsitzung sowieso wieder neu verteilt werden.
« Letzte Änderung: 1.05.2015 | 17:16 von alexandro »

Offline Kardohan

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #7 am: 1.05.2015 | 16:57 »
Sie ist mehr als gut genug und hat sich - mit kleinen Umformulierungen und Ergänzungen - in den letzten 10+ Jahren für >95% aller Savage Spielleiter bewährt. Man muss sie allerdings verstehen und den eigenen Bedürfnissen anpassen wollen...


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Just_Flo

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #8 am: 1.05.2015 | 18:02 »
Das sage ich über DSA4.1 auch immer. Trotzdem würde eine "verständlicher" geschriebene Version vielen Leuten nützen. Schließlich haben wir das Thema Bennies nicht jedes halbe Jahr oder?

User6097

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #9 am: 1.05.2015 | 18:38 »
Wieso sind die Bennies so wichtig? So wie ich das verstehe, kann man damit einen Wurf wiederholen. Das sit nett, aber nicht notwendig.  In anderen Rollenspielen gibts sowas gar nicht, dann können doch auch in SW die Spieler mal ein paar Sitzungen ohne Bennies auskommen.

Offline Feuersänger

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #10 am: 1.05.2015 | 18:47 »
Hast du überhaupt schon jemals SaWo gespielt? Sieht nicht so aus, sonst wüsstest du wie essentlich Rerolls da sind.

Edit: Meine Güte, da konnte sich mein Hirn wohl nicht zwischen essentiell und wesentlich entscheiden. Oder ich war im Geiste schon beim Essen.
« Letzte Änderung: 1.05.2015 | 19:16 von Feuersänger »
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alexandro

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #11 am: 1.05.2015 | 19:01 »
Kommt auf die Version an. Viele hier haben mit früheren Versionen angefangen (bevor die AG-Tabelle derart verschärft wurde) und SaWo deshalb anders erlebt.

Offline Feuersänger

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #12 am: 1.05.2015 | 19:27 »
Hab grad in meinem Büchlein nochmal nachgeschaut, weil es bei mir doch recht lang her ist. Eckpunkte: Vigor-Roll mit Wundabzügen; bei 1 oder weniger ist man tot, und bei einem Patzer sogar Mausetot. Ich nehme an, das ist schon die verschärfte Version. Wie war es denn vorher?
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Re: Der Benniefluss
« Antwort #13 am: 1.05.2015 | 19:33 »
Hab grad in meinem Büchlein nochmal nachgeschaut, weil es bei mir doch recht lang her ist. Eckpunkte: Vigor-Roll mit Wundabzügen; bei 1 oder weniger ist man tot, und bei einem Patzer sogar Mausetot. Ich nehme an, das ist schon die verschärfte Version. Wie war es denn vorher?

Wie im anderen Thread schon erwähnt: In der alten GE war es so: Tot nur bei Patzer (Doppel-1), an sonsten verblutet man und ist ab der nächsten Runde bei einem Ergebnis von 1 oder weniger tot. D.h. wenn da die Gruppe nicht total schnarchnasig spielt oder die Situation sowieso auf den TPK zusteuert, dann flößt einem da schon noch ein Gruppenmitglied einen Heiltrank ein oder macht einen Heilen-Wurf zum Stabilisieren.

Offline knörzbot

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #14 am: 1.05.2015 | 20:04 »
Wieso sind die Bennies so wichtig? So wie ich das verstehe, kann man damit einen Wurf wiederholen. Das sit nett, aber nicht notwendig.  In anderen Rollenspielen gibts sowas gar nicht, dann können doch auch in SW die Spieler mal ein paar Sitzungen ohne Bennies auskommen.
Aha...und wie können Sie dann noch den Schaden wegstecken (Soak Roll) ohne Bennies?

User6097

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #15 am: 1.05.2015 | 20:08 »
In anderen Rollenspielen gibts da eine recht gängige Alternative: Sterben.

Offline knörzbot

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #16 am: 1.05.2015 | 20:20 »
In anderen Rollenspielen gibts da eine recht gängige Alternative: Sterben.
Nur das es hier nicht um andere Rollenspiele geht....  ;)

Offline Feuersänger

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #17 am: 1.05.2015 | 20:25 »
Da wird aber das SaWo-Abenteuer ein verdammt kurzes Vergnügen.

Ehrlich, UserXY: HAST du mal SaWo gespielt oder nicht? Momentan schauen deine Beiträge aus wie reines Getrolle.
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alexandro

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #18 am: 1.05.2015 | 21:11 »
In meiner Kampagne (20+ Spielsitzungen) kann ich die Fälle in denen die Spieler Bennies zum Wunden wegwürfeln gebraucht haben, an einer Hand abzählen. Und das waren idR auch eher im Bereich 1-2 Wunden, welche gesoakt werden mussten - ein richtiger "freak roll" steht bisher noch aus (wäre aber auch nicht so tragisch, da ich mit der ganz alten KO-Tabelle* spiele und es im Setting magische Wiederbelebung gibt).

*Todesrisiko nur, wenn man durch ein und denselben Angriff mindestens 4+ Wunden bekommt oder (durch einen Angriff mit 3+ Wunden) beim Verbluten Scheiße würfelt.
« Letzte Änderung: 1.05.2015 | 21:24 von alexandro »

Offline Feuersänger

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #19 am: 1.05.2015 | 21:47 »
Tja, für mich nur noch ein weiteres Zeichen dafür, wie chaotisch und unzuverlässig das System ist. Bei uns hat es Explosionen und Patzer nur so gehagelt, über viele Sitzungen hinweg, und ohne Bennies hätte es vermutlich in jeder einzelnen Sitzung mindestens einen Toten und öfter mal nen TPK gegeben (bei durchschnittlich 2 Kämpfen pro Sitzung). Naja, und irgendwann war es dann halt mal soweit. Wie schon gesagt sind bei uns sagen wir 95% aller Bennies _ausschließlich_ darauf verwendet worden, das Schlimmste zu verhindern.
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Re: Der Benniefluss
« Antwort #20 am: 1.05.2015 | 22:44 »
Also vergibst du grob 1 Bennie pro Spieler pro Sitzung?
Nein! Von den Spielern verdienen sich nur 2-3 Bennies, die anderen halten sich eher im Hintergrund, setzen sich weniger ein und halten sich auch eher aus Kämpfen raus. Daher verdienen die sich keine Bennies - brauchen aber auch nicht mehr als drei.



Jup, genau was ich meinte.
"Muss man halt wissen"

Einige der Poster in diesem Thread finden es ja sogar in Ordnung, 0,5 Bennies/Sitzung zu vergeben. Dann funktioniert SaWo aber überhaupt nicht mehr.

Wenn die Spieler einen eigentlich wichtigen Abend uninspirert herumspielen, geben sie zwar schnell Bennies aus, aber es kommen keine rein. Kommen keine rein, stockt der Spielfluß bis hin zum Stillstand. Eine Hilfe ist der verlinkte Thread für dieses Problem aber keineswegs.
Okay, dann noch mal Senf von mir:
Den Spielern sollte klar sein, dass sie Bennies brauchen und sie sich die verdienen müssen (wenn das der Fall ist - wenn sie nur rumdödeln und keine Bennies benötigen, macht das ja nix). Von den Spielern muss also Bereitschaft dazu da sein, sich Bennies zu erarbeiten, die SL sollte aber auch Anreize schaffen, z.B. auf Handicaps anspielen.
Als SL solltest du eh schauen, dass du die Eigenschaften der SCs ansprichst, sodass ihre Handicaps und Fähigkeiten zur Geltung kommen. Wenn die Spieler nur rumeiern, musst du sie eventuell ein bisschen motivieren, sich reinzuhängen. Leute, wacht auf! Beschreibt eure Kampfaktionen z.B. mal cooler als "joa ich greif halt den Ork an".
Wenn die Spieler einfach überhaupt keinen Bock haben, kann man sie natürlich nicht zwingen. Aber dann sollte man vielleicht auch lieber Mau Mau spielen als Savage Worlds.
« Letzte Änderung: 1.05.2015 | 22:57 von Vasant »

Pyromancer

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #21 am: 1.05.2015 | 23:29 »
Also vergibst du grob 1 Bennie pro Spieler pro Sitzung?
Das ist meiner Erfahrung nach viel, viel, _viel_ zu wenig.

Meine SLs waren schon ziemlich geizig, mit meist ca 2 Bennies pro Spieler, und das war immer noch zu wenig für einen funktionalen Ablauf des Systems. Bennies waren da quasi ausschließlich fürs rerollen von Snake Eyes und fürs Soaken/stabilisieren reserviert. Für interessantere, coolere Verwendungen hatte man da nie was über.

150+ gespielte Sessions mit im Schnitt geschätzt 1 Bennie (vielleicht auch 2) pro Spieler und Session. Riesenspaß. Spieler rennen mir die Tür ein und wollen mehr.

Online Sashael

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #22 am: 2.05.2015 | 01:36 »
Sehe ich nicht so. Wenn sie den ganzen Abend uninspiriert rumspielen, dann vermeiden sie idR auch (größere) Gefahr und geben nicht soviele Bennies aus, als wenn sie krasse Aktionen machen oder sich durch ihre Nachteile in Gefahr bringen. In der Regel haben sie dann am Ende der Spielsitzung sogar noch ein paar Bennies über, wodurch sie motiviert sind riskante, Cliffhanger-würdige Aktionen zu versuchen, da die Bennies bei der nächsten Spielsitzung sowieso wieder neu verteilt werden.
Nö, falsch.
Uninspiriert bedeutet zum einen nicht ungefährlich. Es bedeutet 08/15 Rollenspiel ohne Highlights. Also so richtig ohne Highlights. Nicht mal Flackern. Auch nicht schlecht, aber halt auch nicht toll. So lalala. Man kann aber auch Kämpfe uninspiriert kämpfen. Ich finde zum Beispiel nicht, dass die ausführliche Beschreibung eines Standardangriffs zu einem Bennie führen sollte. Das reißt mich nämlich nicht mit und hält ehrlich gesagt auch den Spielfluss etwas auf. Wenn also Spieler XY eine Minute lang beschreibt, auf welche Weise sein Charakter seine Klingen kreisen lässt, um dann einen sicheren Standardangriff zu machen, weil alles andere ja Risiko bedeutet, dann ist diese Beschreibung vielleicht Fun, aber weder Fast noch Furious. Und reißt das theoretische Spieltempo in einem ziemlich krassen Ausmaß herunter. Und genau DAS würde ich niemals belohnen wollen. Wenn ich als SL regelmäßig Kicker-Events auffahren muss, damit es weitergeht und die eigentlich ziemlich sinnlose Diskussion über die weitere Vorgehensweise an der nächsten Tür endlich mal endet, dann ist das Verhalten der Spieler keinen Bennie wert. Und so weiter und so fort.

Der Versuch, möglichst risikoarm zu spielen, führt zu bennie-unwertem Verhalten, was zu zu wenigen Bennies führt, was eine Unsicherheit darstellt, was zum Versuch führt, möglichst risikoarm zu spielen. Angesichts der Tatsache, dass die Spieler aber bereits erlebt haben, wie mehrere SCs recht sang- und klanglos von einem nebensächlichen Angriff um die Ecke gebracht wurden, ist der Versuch, risikoarm zu spielen, aber schon wieder verständlich.

Und der Text da oben zum Thema Bennievergabe ist absolut verständlich, nur lässt er halt einen sehr wichtigen Themenbereich unberücksichtigt: Was sollte man machen, wenn die Spieler von der Lethalität von SaWo so eingeschüchtert sind, dass sie nur noch risikoarm spielen und auf coole (nicht gleich bedeutend mit cool (und ausufernd) beschriebene 08/15-Aktionen) verzichten? Was passiert, wenn der Benniefluss stockt, weil die Spieler sich die verdammten Dinger beim besten Willen nicht verdienen? Rausgehen tun Bennies immer, egal wie man spielt, denn SaWo ist kein System, wo irgendwelche Erfolge feststehen und dann und wann braucht man einfach einen Bennie. Selbst bei risikoarmer Spielweise. Ich hatte schon eine Runde, da haben die Folgen des ersten Skillwurfs des Tages zum Verlust von zwei Bennies geführt.

Natürlich kann es sich dabei auch um krasse statistische Ausreißer handeln. Das heißt aber noch lange nicht, dass das den Spielern klar ist. Sie erleben erstmal, dass das System SaWo sehr ungnädig sein kann und wenn es zuschlägt, dann wächst da auch kein Gras mehr. Wenn das dann auch noch mehrfach passiert und (für diese Gruppe) eher die Norm als die Ausnahme darstellt, fährt man SaWo sehr schnell im ersten Gang mit angezogener Handbremse.
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Re: Der Benniefluss
« Antwort #23 am: 2.05.2015 | 01:56 »
Nö, falsch.
Uninspiriert bedeutet zum einen nicht ungefährlich. Es bedeutet 08/15 Rollenspiel ohne Highlights. Also so richtig ohne Highlights. Nicht mal Flackern. Auch nicht schlecht, aber halt auch nicht toll. So lalala. Man kann aber auch Kämpfe uninspiriert kämpfen. Ich finde zum Beispiel nicht, dass die ausführliche Beschreibung eines Standardangriffs zu einem Bennie führen sollte. Das reißt mich nämlich nicht mit und hält ehrlich gesagt auch den Spielfluss etwas auf. Wenn also Spieler XY eine Minute lang beschreibt, auf welche Weise sein Charakter seine Klingen kreisen lässt, um dann einen sicheren Standardangriff zu machen, weil alles andere ja Risiko bedeutet, dann ist diese Beschreibung vielleicht Fun, aber weder Fast noch Furious. Und reißt das theoretische Spieltempo in einem ziemlich krassen Ausmaß herunter. Und genau DAS würde ich niemals belohnen wollen. Wenn ich als SL regelmäßig Kicker-Events auffahren muss, damit es weitergeht und die eigentlich ziemlich sinnlose Diskussion über die weitere Vorgehensweise an der nächsten Tür endlich mal endet, dann ist das Verhalten der Spieler keinen Bennie wert. Und so weiter und so fort.

Der Versuch, möglichst risikoarm zu spielen, führt zu bennie-unwertem Verhalten, was zu zu wenigen Bennies führt, was eine Unsicherheit darstellt, was zum Versuch führt, möglichst risikoarm zu spielen. Angesichts der Tatsache, dass die Spieler aber bereits erlebt haben, wie mehrere SCs recht sang- und klanglos von einem nebensächlichen Angriff um die Ecke gebracht wurden, ist der Versuch, risikoarm zu spielen, aber schon wieder verständlich.

Und der Text da oben zum Thema Bennievergabe ist absolut verständlich, nur lässt er halt einen sehr wichtigen Themenbereich unberücksichtigt: Was sollte man machen, wenn die Spieler von der Lethalität von SaWo so eingeschüchtert sind, dass sie nur noch risikoarm spielen und auf coole (nicht gleich bedeutend mit cool (und ausufernd) beschriebene 08/15-Aktionen) verzichten? Was passiert, wenn der Benniefluss stockt, weil die Spieler sich die verdammten Dinger beim besten Willen nicht verdienen? Rausgehen tun Bennies immer, egal wie man spielt, denn SaWo ist kein System, wo irgendwelche Erfolge feststehen und dann und wann braucht man einfach einen Bennie. Selbst bei risikoarmer Spielweise. Ich hatte schon eine Runde, da haben die Folgen des ersten Skillwurfs des Tages zum Verlust von zwei Bennies geführt.

Natürlich kann es sich dabei auch um krasse statistische Ausreißer handeln. Das heißt aber noch lange nicht, dass das den Spielern klar ist. Sie erleben erstmal, dass das System SaWo sehr ungnädig sein kann und wenn es zuschlägt, dann wächst da auch kein Gras mehr. Wenn das dann auch noch mehrfach passiert und (für diese Gruppe) eher die Norm als die Ausnahme darstellt, fährt man SaWo sehr schnell im ersten Gang mit angezogener Handbremse.

"Cool" heißt nicht automatisch "Einminütiger Vorlesetext" und "risikoarm" heißt nicht automatisch "keine Chance für Bennies" - es gibt noch andere Möglichkeiten, Bennies zu verdienen, als alles auf eine Karte zu setzen und einen wahnwitzigen, beinahe unmöglichen Sprung über eine einstürzende Klippe, während hinter einem dreizehn Atombomben hochgehen, zu wagen. Und wer Risiken vermeiden möchte, nachdem zwei seiner Kameraden verreckt sind und dafür einen cleveren Hinterhalt ausheckt, statt doof in die Gegner zu stürmen, der verdient doch auf jeden Fall einen Bennie.
Dass Spieler plötzlich merken, dass son SC dann auch sterben könnte und plötzlich totale Angsthasen werden, ist ja kein Savage Worlds-eigenes Phänomen (kenn ich z.B. nur aus Shadowrun) und hat auch nicht nur was mit Bennies zu tun. Dann muss es halt was geben, wofür sich die Risiken für die SCs lohnen - mehr als "joa gibt halt Geld". Und wenn du keinen Bock hast, dass die Spieler vor jeder blöden Tür ne halbe Stunde lang Quatsch erzählen, musst du sie halt anschubsen - das Problem ist mir ja auch nicht unbekannt. Zeitlimits verschiedener Art innerhalb der Spielwelt, die den Spielern rechtzeitig vermittelt werden, wirken da meines Erachtens ganz gut. 

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Re: Der Benniefluss
« Antwort #24 am: 2.05.2015 | 02:00 »
Mehr noch: auch wenn den Spielern klar ist, dass das was da auf dem Tisch liegt ein statistischer Ausreißer ist, können sie sich da trotzdem nichts für kaufen. Die Würfe sind ja da und mit ihnen die grässlichen Konsequenzen.
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